Was ist das für ein Phänomen? Ich habe bei ytube paar videos gesehen zB. https://www.youtube.com/watch?v=E5rFQNQ3JK4 und das https://www.youtube.com/watch?v=r9Kg69cQteg da wird von dem sogenannten „Edward Leedskalnin Effekt“gesprochen, konnte bei Wikipedia aber nichts darüber finden...ausser „Trotz einer nur rudimentären Schulbildung wurde er durch seine obskuren Magnetismustheorien bekannt. “ Ich habe das Experiment selber getestet und es funktioniert so wie dort in den filmchen zu sehen ist. Nun meine Frage: Warum bricht dieser Magnetismus in dem geschlossenen Eisenkern nicht zusammen? Welche „nicht endende“ Kraft ist in dem Kern dort vorhanden? Kann mir jemand das genau erklären was dort vor sich geht, oder einen Link schicken der dieses Thema genauer beschreibt? Danke
Daniel V. schrieb: > Welche „nicht endende“ Kraft ist in dem Kern dort vorhanden? Gar keine. Es ist einfach nur Remanenz. Die ist bei Dauermagneten sehr stark ausgeprägt. Sonst weniger...
Lothar M. schrieb: > Es ist einfach nur Remanenz. und man kann fast alles (Fe) magnetisieren, einmal mit einem Dauermagneten über die Nadel und man kann daraus einen Kompass bauen. Wird das heute nicht mehr an Schulen gelehrt?
Also der Effekt selbst ist klar, aber die Erklärung des Effekts scheint mir abenteuerlich zu sein. Nur mal so interessehalber, sind rechts bei den Videovorschlägen schon "freie Energie" und Verschwörungstheorien zu sehen? Die Kohleindustrie will ja bekanntermaßen den Magnetresonanzgenerator mit Fluxspannungsverdreifachung vor uns geheimhalten.
Lothar M. schrieb: > Es ist einfach nur Remanenz. Die ist bei Dauermagneten sehr > stark ausgeprägt. Sonst weniger... Hmm ok...aber wenn man das "angeklebte" Eisen kurz bewegt ist alles weg! Keine der Schrauben ist mehr magnetisch! Ich habe jetzt hier gelesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Remanenz das betrifft aber Feromaterial in dem dieser Magnetismus verbleibt, wie zB Festplatten usw. Nachdem das Gebilde dort im Video mit der Hand gestört wird, bricht die Schraubensammlung ja zusammen und die sind danach nicht mehr magnetisch! Also wo ist der Magnetismus hin der vorher so stark die Teile (Schrauben) im video zusammengehalten hat?
Hallo Daniel, der Effekt heißt Ferromagnetismus. https://de.wikipedia.org/wiki/Ferromagnetismus Joachim B. schrieb: > Wird das heute nicht mehr an Schulen gelehrt? Der Frage kann ich mich nur anschließen.
Sascha schrieb: > Nur mal so interessehalber, sind rechts bei den Videovorschlägen schon > "freie Energie" und Verschwörungstheorien zu sehen? Also ich bin auch kein "Free Energy" und "Fluxkompensator-Bauer" :-) Ich habe das selber getestet und bin zu dem gleichen Ergebnis gekommen...das sind also auf keine Fall tricks! Ich frag mich halt nur wo diese "Kraft" hin verschwindet, die vorher die Schrauben so fest zusammengehalten hat?
Wenn man auf magnetisierte Ferrometalle draufhaut, demagnetisieren die sich. Wenn man innerhalb eines Magnetfeldes auf Ferromagnete draufhaut, magnetisieren die sich in der Richtung dieses Magnetfeldes. Findet man sicher irgendwo auf Wikipedia.
Daniel V. schrieb: > Ich frag mich halt nur wo diese "Kraft" hin verschwindet, die vorher die > Schrauben so fest zusammengehalten hat? Die Kraft ist ja nicht weg. Nur die Minimagnete sind nicht mehr in der gleichen Richtung.
Joachim B. schrieb: > und man kann fast alles (Fe) magnetisieren, einmal mit einem > Dauermagneten über die Nadel und man kann daraus einen Kompass bauen. Kann ich bestätigen! Fast ein halbes Jahrhundert ist es her, dass mir mein Vater zeigte, wie man einen Kompass baut: Eine Nähnadel oder Stecknadel über einen Magnet gezogen, ein Blatt eines Baumes im Wasser und die Nadel darauf gelegt, richtet sich nach Nord-Süd aus... Das einzige, was man dabei erkennen muss, ist - wo ist Norden oder Süden - ist aber eine leichte Übung je nach Tageszeit...
Effekt 1 - Weicheisen bzw. Muttern bleiben aneinander hängen: Wenn auch weniger stark ausgeprägt als bei typischen Dauermagneten, zeigen auch diese Materialien Remanenz und Koerzitivfeldstärke (z.B. Hufeisenmagnete aus Stahl). Beim Öffnen des geschlossenen magnetischen Kreises tritt https://de.wikipedia.org/wiki/Scherung_%28Magnet%29 auf. Anschließend reicht die Energiedichte nicht mehr aus, um die Teile zusammenzuhalten. Effekt 2 - Ferrit fällt sofort ab: Von Haus aus kleineres Energieprodukt. Effekt 3 - Durch zweite, kurzgeschlossenen Wicklung wird auch Ferrit kurz zusammengehalten: Wicklung 1 - dicker Draht, wenig Windungen Wicklung 2 - dünner Draht, viele Windungen Induktivität steigt proportional Windungszahl^2, Widerstand ungefähr linear Die Zeitkonstante mit der der Strom I2 - und damit die Haltekraft - beim Trennen der Wicklung 1 absinkt wird nur von T2=L2/R2 bestimmt. Beim Anziehen kommt noch die Zeitkonstante T1=L1/R1 hinzu; sieht man aber nicht, da nicht gemessen wurde. Wenn die zweite Wicklung nicht kurzgeschlossen ist, gehten beide Zeitkonstanten gegen 0, da R sehr hoch ist - der Kern fällt sofort ab. Sascha schrieb: > Findet man sicher irgendwo auf Wikipedia. Damit konnte schon Melvilles Ahab seine Mannschaft beeindrucken. http://superbeefy.com/how-is-it-possible-for-a-compass-needle-to-be-reverse-magnetized-after-a-thunderstorm-like-in-moby-dick/
Ok danke an Alle...ich hab nochmal youtube geschaut und ein nettes video vom Münchner museum gefunden. Dort wird etwas ähnliches beschrieben. Zu meine Frage....wo ist der Magnetismus hin der vorher die Schrauben zusammengehalten hat, denke ich das diese Kraft in Wärme umgewandelt wurde - durch die Bewegung/Rückstellung der Eisenmoleküle in den Schrauben. Weil man ja bekanntlich keine Energie erzeugen kann und auch keine Energie vernichten kann. Danke
Hallo, > Daniel V. schrieb: > Zu meine Frage....wo ist der Magnetismus hin der vorher die Schrauben > zusammengehalten hat, denke ich das diese Kraft in Wärme umgewandelt > wurde - durch die Bewegung/Rückstellung der Eisenmoleküle in den > Schrauben. das dies so ist, glaube ich noch nicht mal. Das magnetisierte Schraubensechseck bleibt rel. stabili zusammen, weil - die Schrauben einen magntisch geschlossenen Kreis bilden und - die Schrauben genau an den Flächen passend zueinandner magn. ausgerichtet sind. Wenn der Kreis aber aufgebrochen wird, dann wirkt der geschlossene magn. Kreis nicht mehr. Die Kraftwirkung von 2 einzelnen Schrauben ist dann rel. gering. Außerdem müßte man für eine optimale Kraftwirkung wieder den Ring genau so zusammenstellen, wie er vorher war. Wenn man die Sechskantflächen einfach beliebig aneinander bringt, ist die Ausrichtung der Magnete nicht mehr optimal abgestimmt und die Kraftwirkung wird dadurch auch geringer. Für einen Test müßte man also die Schrauben markieren und nachher versuchen, sie genau wieder in der gleichen Position zusamen zu bringen. Vermutlich halten sie dann auch noch rel. gut zusammen. Gruß Öletronika
Joachim B. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Es ist einfach nur Remanenz. > > und man kann fast alles (Fe) magnetisieren, einmal mit einem > Dauermagneten über die Nadel und man kann daraus einen Kompass bauen. > > Wird das heute nicht mehr an Schulen gelehrt? Nein, man lernt in der Schule heute nur noch, wie man sowas simuliert. Aaargh Gruss Thomas
U. M. schrieb: > denke ich das diese Kraft in Wärme umgewandelt >> wurde Eine Kraft alleine kann keine Wärme erzeugen. Ein Nagel in der Wand erzeugt die Kraft, die das Bild am Herunterfallen hindert (der Nagel erzeugt eine Gegenkraft zur Erdanziehung, und das beliebig lange). Es entsteht aber keine Wärme. Wenn das Bild dann aber an der Wand nach unten saust, erwärmt es unter Umständen beim an der Wand entlangschleifen diese ein wenig. Denn Arbeit (Energie) = Kraft * Weg Übrigens gibt es ja auch Menschen, die beim Anblick eines selbstgemachten Regenbogens ganz aus dem Häuschen kommen. Die Frau ist angeblich Physiklehrerin. https://www.youtube.com/watch?v=aIYZvr3ueGw
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Joe F. schrieb: >> denke ich das diese Kraft in Wärme umgewandelt >>> wurde > > Eine Kraft alleine kann keine Wärme erzeugen. Danke, du nimmst mir die Worte aus dem Mund... Wenn ich mit dem Messer eine Gurke zerschneide wundert sich ja auch niemand dass sie nicht mehr zusammenhält hinterher. Sagt ja keiner: "Wo ist denn plötzlich die Kraft hin die die Atome zusammengehalten hat?" Ein Magnetfeld an sich ist halt noch kein Garant für eine geleistete Arbeit. Ach ja: Es sind MUTTERN, keine Schrauben. Grüße und gute Nacht
Der Vergleich hinkt etwas, denn beim Gurke zerschneiden wirkt die Kraft, die du auf das Messer ausübst - und damit die Kraft die vom Messer auf die Gurkenatome ausgeübt wird - über die Strecke des Gurkendurchmessers -> Arbeit... ;-)
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Bodo schrieb: > der Effekt heißt Ferromagnetismus. > https://de.wikipedia.org/wiki/Ferromagnetismus > > Joachim B. schrieb: >> Wird das heute nicht mehr an Schulen gelehrt? > > Der Frage kann ich mich nur anschließen. Die Schule von heute heisst "Sendung mit der Maus". Da war im letzten Jahr ein Beitrag wie Dauermagnete gemacht werde. War eine grüne Maschine um einen grossen E-Magneten: https://www.youtube.com/watch?v=gfy2NeSTyc0 ab 04:20. Da wird alles perfekt erklärt inklusive Ausrichtung aller "Magnetlinien" des Körpers.
Fpga K. schrieb: > Da wird alles perfekt erklärt Naja. Was der wirkliche Mechanismus hinter Magneten ist, fällt auch gestandenen Physikern nach wie vor schwer. Letztlich läuft es auf ISSO raus. Man kann es Kindern vielleicht erklären und viele schöne Bilder pinseln, so daß sie glauben es verstanden zu haben, aber wirklich verstehen ist eine heikle Sache. Ich bin zumindest weit davon weg und nehme es ähnlich hin wie Gravitation (bei der mir auch kein Physiker befriedigend erklären kann, wieso die bei mir in den letzten Jahren immer stärker wird).
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Klaus W. schrieb: > Man kann es Kindern vielleicht erklären und viele schöne Bilder pinseln, > so daß sie glauben es verstanden zu haben, aber wirklich verstehen ist > eine heikle Sache. IMHO gibt es kein "Verstehen" - nur Akzeptieren des Erklärungsmodells. Mancher Physiker ist mit dem Erklärungsmodell nicht einverstanden, weil er Mängel zu erkennen glaubt. Als baut er sich ein neues Modell. Das mag dem realen Verhalten näher kommen, bleibt aber Modell. MfG,
Klaus W. schrieb: > Naja. > Was der wirkliche Mechanismus hinter Magneten ist, fällt auch > gestandenen Physikern nach wie vor schwer. Letztlich läuft es auf ISSO > raus. Hi verehrtes Mikrocontroller-Folks, Wer kennt noch das Lied "Ein Loch ist im Eimer Karl Otto, Karl Otto, ein Loch!"? Na ja, wie es halt so ist. Die Physik hat halt Löcher, ähnlich wie der Schweizer Emmentalerkäse Löcher hat, die gestopft werden sollen. Naja, dann ist es halt kein Schweizer Emmentalerkäse mehr. Aber lasser wir den Käse vorläufig beieseite. :-) Ich war diesbezüglich kürzlich an einer Tagung wo dies u.v.a. zum Thema kam. Was da prima ein Redner zum Ausdruck brachte, ist der Blödsinn einer neuen Physik, von der immer wieder verzapft wird. Es ist ja nicht so, dass die jetzige, also die offenbar alte Phsik, nichts mehr Wert ist. Ganz im Gegenteil sogar, denn wo wäre die heutige Elektrotechnik, wenn der der Maxwell seine Feldtheorie nicht verkündet hätte? Und trotzdem heisst das nicht, dass an dieser Stelle der Physik diese dann im Ganzen komplett ist. Es gilt also, dass Physiklöcher gestopft werden müssen. Aber auch dann ist und bleibt die Physik, wie alles andere was der Mensch so von sich gibt, "löchrig", weil man ist ja nie ganz sicher, ob beim Löcherstopfen, nicht Pannen passieren, die neue Löcher erzeugen, die man dann auch wieder stopfen muss. Es fällt allerdings dann leichter, wenn das Wunschdenken zum Absoluten endlich beerdigt wird. Es gibt keine absoluten Erkenntnisse. Alles was Mensch als wahr empfindet, ist nichts anderes als ein Produkt seiner Wahrnehmung. Dieser philosophische Ausrutscher nur nebenbei. Ich werde das nicht weiter thematisieren. Dazu gibt es eine ganze Menge Bücher... Da ist es halt schon viel leichter Löcher von alten Socken zu stopfen. :-) Ich wünsche allseits ein schönes Wochenende mit oder ohne Löcherstopfen. Gruss Thomas
Fpga K. schrieb: > Klaus W. schrieb: >> Man kann es Kindern vielleicht erklären und viele schöne Bilder pinseln, >> so daß sie glauben es verstanden zu haben, aber wirklich verstehen ist >> eine heikle Sache. > > IMHO gibt es kein "Verstehen" - nur Akzeptieren des Erklärungsmodells. > > Mancher Physiker ist mit dem Erklärungsmodell nicht einverstanden, weil > er Mängel zu erkennen glaubt. Als baut er sich ein neues Modell. Das mag > dem realen Verhalten näher kommen, bleibt aber Modell. Ich denke, dass diese Denkweise mit der popperschen Wissenschafts- und Erknntnistheorie im Einklang ist und trotzdem auch hier, selbst diese Meta-Theorie, um es mal so zu nennen, bleibt eine Theorie, weil die Schwachstelle ist stets die Wahrnehmung die nicht anders als subjektiv sein kann, sind die Werkzeuge die einem zur Verfügung stehen, noch so hervorragend, wie z.B. ganz aktuell die Laser-Interfereometrie. Nur weil dies so ist, ist die wissenschaftliche Forschung keinesfalls weniger Wert. Das wäre dann das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Gruss Thomas
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