Forum: HF, Funk und Felder Endstufe als Langwellensender?


von solala (Gast)


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Bei Langwellensender werden doch extrem niedrige Frequenzen benutzt, 
reicht es nicht einen ausreichend großen Dipol an eine Endstufe 
anzuschließen, und damit auf Sendung zu gehen?
Auf einem freiem Feld in jede richtung paar hundert Meter Draht zu legen 
sollte ja nicht das Problem sein.

von ?!? (Gast)


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solala schrieb:
> reicht es nicht einen ausreichend großen Dipol an eine Endstufe
> anzuschließen, und damit auf Sendung zu gehen?

Du wirst staunen, in (fast) jedem Sender ist eine Endstufe drin. Wo soll 
sonst die Leistung herkommen? Das "fast" bezieht sich auf reine 
Oszillatoren, die ihre kleine Leistung einfach frei abstrahlen. Aber 
sonst hat jeder Sender eine Endstufe drin. Das hängt auch nicht von der 
Frequenz ab. Vom Längstwellensender bis in den GHz-Bereich gilt das 
gleiche. Nur die Ausführung der Endstufe ist logischerweise an die 
Frequenz angepasst.

von Harald W. (wilhelms)


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solala schrieb:

> reicht es nicht einen ausreichend großen Dipol an eine Endstufe
> anzuschließen, und damit auf Sendung zu gehen?
> Auf einem freiem Feld in jede richtung paar hundert Meter Draht zu legen
> sollte ja nicht das Problem sein.

Rechne doch mal aus, wie gross der Dipol wirklich werden muss.
Und wie hoch er gehängt werden muss, damit er unbeeinflusst
strahlen kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Und wie hoch er gehängt werden muss, damit er unbeeinflusst
> strahlen kann.

Alternativ: wie hoch ein senkrechter Stab gehen würde, damit man
ihn als Viertelwellenstrahler benutzen kann. ;-)

Falls die „Endstufe“ sich auf „Audio-Endstufe“ bezog: ja, im Prinzip
schon.  Das dürfte bei einem Langwellensender aber das kleinste der
Probleme sein.  Klasse-D-Verstärker kamen meines Wissens auch (als
zusammenschaltbare Module) bei den letzten Mittelwellensendern zum
Einsatz, die vor der nun erfolgten Totalabschaltung in den letzten
20 Jahren noch modernisiert / neu aufgebaut worden waren.  Damit hat
man – anders als mit den klassischen, anodenmodulierten Röhrensendern
der früheren Jahrzehnte – ganz akzeptable Wirkungsgrade erreichen
können.

Die alten Röhrensender waren typisch über die gesamte Mittelwelle
durchstimmbar.  Das hat viel Aufwand gekostet.  Die jüngeren Sender
waren als reine Festfrequenzsender konzipiert, da durch den jeweiligen
Wellenplan ohnehin die für einen Standort benutzbaren Frequenzen
festgeschrieben sind.

von solala (Gast)


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Harald W. schrieb:
> solala schrieb:
>
>> reicht es nicht einen ausreichend großen Dipol an eine Endstufe
>> anzuschließen, und damit auf Sendung zu gehen?
>> Auf einem freiem Feld in jede richtung paar hundert Meter Draht zu legen
>> sollte ja nicht das Problem sein.
>
> Rechne doch mal aus, wie gross der Dipol wirklich werden muss.
> Und wie hoch er gehängt werden muss, damit er unbeeinflusst
> strahlen kann.


    (300.000 : Frequenz [kHz]) = Wellenlänge λ [m]

     gestreckte Länge des Halbwellendipols : 2 = Schenkellänge

    (300.000 : 17 kHz x 0,95) : 2 = 16764 m Spannweite

Als Frequenz bin ich von 17KHz ausgegangen.

Ok... wird zu Groß :-D

von solala (Gast)


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Vergessen:

16764 m Spannweite /2

Ein Schenkel wär also um die 8,3Km lang, puh ganz schön Groß.

Aber mal Ernsthaft, angenommen ich würde in jede Richtung 8,3Km Kabel 
legen und dann beide Dipolschenkel an die Endstufe anschließen, würde 
das Ding dann Senden?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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solala schrieb:

>     (300.000 : 17 kHz x 0,95) : 2 = 16764 m Spannweite

Irgendwie hast du das :2 wohl unterschlagen.

Trotzdem noch recht erheblich, und für einen brauchbaren Wirkungsgrad
müsstet du den Dipol wohl in wenigstens 1 km Höhe aufhängen. ;-)

> Als Frequenz bin ich von 17KHz ausgegangen.

Das ist allerdings keine Langwelle, sondern Längstwelle, und diese
Frequenz hat man damals eigentlich auch nur deshalb so niedrig
gewählt, weil man mit so einem Maschinensender wie in Grimeton eben
einfach nicht noch höher kam.

Heutzutage kannst du dich als Funkamateur auf 135 kHz selbst
ausprobieren.  Rein technisch ist das ja fast noch NF :), die
Herausforderung liegt vor allem in der Antenne.

von Stephan W. (swal)


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Langwelle fängt bei 30KHz an, die Wellenlänge ist also 10km. Die Antenne 
passt aber trotzdem im mein Wohnzimmer. Warum wohl? ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stephan W. schrieb:
> Die Antenne passt aber trotzdem im mein Wohnzimmer. Warum wohl? ;)

Weil sie einen hinreichend schlechten Wirkungsgrad hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Stephan W. schrieb:

> Langwelle fängt bei 30KHz an, die Wellenlänge ist also 10km. Die Antenne
> passt aber trotzdem im mein Wohnzimmer. Warum wohl? ;)

Weil 90% der empangenen Energie irgendwo verschwinden.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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?!? schrieb:
> Aber sonst hat jeder Sender eine Endstufe drin.

Das ist so nicht ganz korrekt. Es gibt auch Hochleistungssender ohne 
Endstufe, bei denen die hohe Sendeleistung nämlich elektromechanisch 
erzeugt wird, z.B. per Alexanderson-Alternator. Der 17,2kHz-Sender in 
Grimeton sendet auf diese Art und Weise mit 200kW Leistung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Weil 90% der empangenen Energie irgendwo verschwinden.

Ich würde auf 99,9 % tippen. :)

Über einen Antennenwirkungsgrad von 1 % würde man sich als Funkamateur
auf Langwelle 135 kHz schon beinahe freuen – mit deutlich größeren
Konstruktionen als das, was so in ein Wohnzimmer passt.

von Stephan W. (swal)


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Da habt ihr sicher alle recht, aber senden kann man damit trotzdem. Der 
TE hat nicht gesagt, wie weit er kommen will.

von Elektrofan (Gast)


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> Endstufe als Langwellensender?
Mit einer Ferritantenne geht das, die kommt allerdings schnell in die 
Sättigung (habe ich vor ewig langer Zeit mal ausprobiert, den 
Klangregler des Verstärkers dabei überbrückt).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stephan W. schrieb:
> Da habt ihr sicher alle recht, aber senden kann man damit trotzdem.

Ist dann schon fast eine Definitionsfrage.  Was du damit erzeugst,
ist ein magnetisches Feld, welches bereits weit vor dem Übergang
vom Nah- ins Fernfeld so schwach geworden ist, dass man nicht
ernsthaft von einer EM-Welle sprechen kann.  Das ist aber das, was
man gemeinhin als „Senden“ bezeichnen würde.

Wenn du von einem 50-Hz-EI-Kern die Is abnimmst, würde du das sicher
auch nicht als „Senden“ bezeichnen wollen. ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

> Über einen Antennenwirkungsgrad von 1 % würde man sich als Funkamateur
> auf Langwelle 135 kHz schon beinahe freuen – mit deutlich größeren
> Konstruktionen als das, was so in ein Wohnzimmer passt.

Ich war nie Funkamateur, deshalb fehlt mir das praktische Gespür
für solche Zahlen. :-)
Normalerweise sollte man bei niedrigen Frequenzen ja mit Ferrit-
oder Rahmenantennen bessere Wirkungsgrade erzielen können. Das
müsste eigenlich ja auch beim Senden funktionieren. Also ein Loch
unterhalb des Eigenheims bohren, ein mehrpoliges Kabel kielholen
und die Enden oberhalb des Dachfirstes passend verbinden. Schon hat
man die ideale Langwellenantenne. :-)
PS: Ich vermute mal der WAF dabei dürfte ziemlich niedrig sein.

von xyg (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Also ein Loch
> unterhalb des Eigenheims bohren, ein mehrpoliges Kabel kielholen
> und die Enden oberhalb des Dachfirstes passend verbinden. Schon hat
> man die ideale Langwellenantenne. :-)

Ist zwar keine schlechte Idee, aber je nach Sendeleistung würde ich dann 
lieber das Haus im Inneren der Spule verlassen. Um eine merkliche 
Abstrahlung bei diesem besch... Wirkungsgrad zu haben, reichen da keine 
100W. Da würde ich schon eher eine Null ranhängen.
Nee, ich lasses lieber sein :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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xyg schrieb:
> Um eine merkliche Abstrahlung bei diesem besch... Wirkungsgrad zu haben,
> reichen da keine 100W.

Amateurfunk auf Langwelle ist ohnehin auf 1 W ERP limitiert.

von xyg (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Amateurfunk auf Langwelle ist ohnehin auf 1 W ERP limitiert.

Also kann man eine Abstrahlung mit dieser Spule rund ums Haus vergessen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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xyg schrieb:
> Also kann man eine Abstrahlung mit dieser Spule rund ums Haus vergessen.

Warum?

1 W ERP, nicht 1 W PEP.

Man darf also den schlechten Antennenwirkungsgrad abziehen.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

> 1 W ERP, nicht 1 W PEP.
>
> Man darf also den schlechten Antennenwirkungsgrad abziehen.

Wenn Deine 99,9% stimmen, würde man also 1000W in die Spule pumpen.
Davon konzentrieren sich 999W auf die Bewohner des Hauses und 1W
wird abgestrahlt. Hmm.

von xyg (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Davon konzentrieren sich 999W auf die Bewohner des Hauses und 1W
> wird abgestrahlt. Hmm.

Sag ich doch. Ich geh lieber raus ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Davon konzentrieren sich 999W auf die Bewohner des Hauses und 1W
> wird abgestrahlt.

Ja, wenn du die maximal abgestrahlte Leistung ausnutzen willst und
das wirklich als Spule ums Haus herum machst, dann wird das wohl
so passieren. ;-)

Allerdings dürfte die Absorption dieser langwelligen Felder in
unserem Körper nur sehr gering sein.  Wird höchstens kritisch, wenn
sich da mal jemand mit einem Herzschrittmacher drin aufhält.  Bei
27 MHz gibt's schon ein bisschen (siehe „Kurzwelle“ beim Knie), aber
Mikrowellenöfen baut man nicht umsonst mit einer UHF-Quelle.
Wenn das auch mit Langwelle gegangen wäre, hätte man nicht erst das
Magnetron dafür erfinden müssen.

Trotzdem würde ich sicher keine Antenne ums Haus herum wickeln …

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Wenn Deine 99,9% stimmen, würde man also 1000W in die Spule pumpen.
> Davon konzentrieren sich 999W auf die Bewohner des Hauses und 1W
> wird abgestrahlt. Hmm.

Nein, die 999W erwärmen die um das Haus gewickelte Spule, Zuleitungen 
und anderen Bauelemente. Die Bewohner "sehen" nur ein hochfrequentes 
Magnetfeld.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Andreas S. schrieb:
> Nein, die 999W erwärmen die um das Haus gewickelte Spule, Zuleitungen
> und anderen Bauelemente. Die Bewohner "sehen" nur ein hochfrequentes
> Magnetfeld.

Nicht ganz, das Ganze wird einen hübschen Induktionsofen ergeben. Alles 
metallische innerhalb des magnetischen Wechselfeldes erwärmt sich mehr 
oder weniger stark - in erster Linie sicherlich die Stahlbewehrung in 
den Betonwänden :-)

von Harald W. (wilhelms)


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xyg schrieb:

>> Also ein Loch
>> unterhalb des Eigenheims bohren, ein mehrpoliges Kabel kielholen
>> und die Enden oberhalb des Dachfirstes passend verbinden. Schon hat
>> man die ideale Langwellenantenne. :-)
>
> Ist zwar keine schlechte Idee, aber je nach Sendeleistung würde ich dann
> lieber das Haus im Inneren der Spule verlassen.

Man kann sich natürlich auch eine solche Spule in den Garten stellen:
http://images.cgames.de/images/idgwpgsgp/bdb/2485593/600x.jpg
Aber Vorsicht, da kommt ab und zu mal ungebetener Besuch raus.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Автомат К. schrieb:
> Nicht ganz, das Ganze wird einen hübschen Induktionsofen ergeben.

Auch bei so niedrigen Frequenzen?

> in erster Linie sicherlich die Stahlbewehrung in den Betonwänden :-)

Oh, an die hatte ich gar nicht gedacht. Wenn das Haus jedoch gemauert 
ist, findet man die Stahlbewehrung üblicherweise aber nur in den Decken.

Um jedoch überhaupt 1000W in diese Antenne eingekoppelt zu bekommen, 
sollte man sie sinnvollerweise als Schwingkreis realisieren, d.h. mit 
einem geeigneten Kondensator. Da können dann aber auch ganz nette 
Spannungen von etlichen Kilovolt entstehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Da können dann aber auch ganz nette Spannungen von etlichen Kilovolt
> entstehen.

Ja, vor allem am Kondensator. ;-)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://de.wikipedia.org/wiki/LowFER
such auch nach "low band dx"

von Elektrofan (Gast)


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>> Da können dann aber auch ganz nette Spannungen von etlichen Kilovolt
>> entstehen.

> Ja, vor allem am Kondensator. ;-)

Bestimmte Flaschen (Leidener) halten da einiges aus, und dann bekommt
auch die Induktivität etwas ab ...  ;-)

Ich hatte seinerzeit mit einer Ferritantenne und Kondensator
( einige nF ?) in Serienresonanz je um die 150 V bei 100 kHz.

von oldeurope O. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
>> Endstufe als Langwellensender?
> Mit einer Ferritantenne geht das, die kommt allerdings schnell in die
> Sättigung (habe ich vor ewig langer Zeit mal ausprobiert, den
> Klangregler des Verstärkers dabei überbrückt).

Hatte bei der Kontrolle eines Verstärkers  mal versehentlich
den Tongenerator zu hoch eingestellt.
Ist das Boucherot bei abgeraucht. Seither passe ich da gut auf.

von Nix OT (Gast)


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Stephan W. schrieb:
> Langwelle fängt bei 30KHz an, die Wellenlänge ist also 10km. Die Antenne
> passt aber trotzdem im mein Wohnzimmer. Warum wohl? ;)

Obdachlos? :P
Und die Leitplanke an der Autobahn als antenne.

von Elektrofan (Gast)


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> Hatte bei der Kontrolle eines Verstärkers  mal versehentlich
> den Tongenerator zu hoch eingestellt.
> Ist das Boucherot bei abgeraucht. Seither passe ich da gut auf.

Es gab ganz früher schon Endstufen (zum Selbstbau), die ohne den 
Boucherot auskamen ...

von BastelIng (Gast)


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..Wir standen letztens mit Netzwerkananalysator im Kofferaum eines 
Geländewagens am Kuhweidezaun eines Nachbarn - um dessen 
HF-Eigenschaften zu bestimmen.
Leider war der "Leiter" ein nur mäßig miteinander kontaktiertes 
Flickwerk aus Kunststoffbändern mit Drahteinlage - so dass wir die 
weitere Auswertung der gemessenen S-Parameterdaten dann verworfen haben.

Nur so als Anregung. Bei uns war die Wiese während der Messung aber frei 
von Bewohnern. Ansonsten ist es auch interessant, wenn "Bullen" junge 
entlaufene Bullen (Rinder) fangen.

Große potentielle Rahmenantennen gibt es also genug.

vg

von Old P. (Gast)


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BastelIng schrieb:
>
> Große potentielle Rahmenantennen gibt es also genug.

Ein Weidezaun in ein paar Hundert Metern höhe (um von Ground weg zu 
kommen) dürfte sehr schwer zu finden sein ;-)

Old-Papa

von guenter (Gast)


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Zurück zum Ursprung:
Obwohl 'ne Endstufe (welche denn überhaupt? NF oder HF?), wenn sie grad 
nicht schwingt, kein Sender sein kann, sondern höchstens Verstärker, 
also ist die Frage schon etwas %$§%. Schaltet man vor eine NF-Endstufe 
ein Mikrofon oder einen modulierten 40kHz-Generator, dann geht es aber 
allemal.
Erde:
Man muß ja nicht unbedingt in der Luft senden, in der Erde geht es auch:
Um mit einer NF-Endstufe einige 100m 'senden' zu können, braucht man nur 
einen Trafo, 4 Erdstäbe und ein wenig Litze.
Das ganze nennt sich Erdfunk und wurde bereits im 1. WK genutzt.
Ich habe zum Beispiel zwei Stück (Boot-Kommandoverstärker) davon, ca. je 
10 Watt. Werden mit einem Trafo über die Kabel und Erdstäbe im Acker 
versenkt. 400 m weiter steckt man den Mikrofoneingang ebenso in die 
Erde...und schon geht es.
Luft:
Und wenn man schon in der Luft senden will, dann besser statt Dipol ein 
Magnetfeld, also dicke Spule auf Ferrit oder besser große resonante 
Drahtschleife mit viel Strom (geht aber nicht sehr weit, weil Magnetfeld 
im Kubik bei Entfernung abnimmt). Geht sowieso nur für Morsebetrieb mit 
einer hohen Piepsfrequenz.
Viel Spass beim Dipol bauen.
G.

von Stefan M. (derwisch)


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Man kann tatsächlich die Leitplanke ( einer Autobahn ) als 
Längstwellenantenne missbrauchen.
Irgendwo auf Youtube gibt es dazu ein Video von einem Norwegischen VLF 
Empfangs Freak.
Zum senden würde ich aber auch lieber eine große Luftspule nehmen.

von Wolfgang (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Man kann tatsächlich die Leitplanke ( einer Autobahn ) als
> Längstwellenantenne missbrauchen.

Dann sollte man aber ein paar mondlose Nächte für die Montage von ein 
paar Isolatoren reservieren. Sonst taugen die maximal als Gegengewicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Sonst taugen die maximal als Gegengewicht.

Nö, so gut ist die Erdung nicht.

Nicht umsonst sind im Gebiet unter den Sendemasten von Grimeton
massig Drähte in der Erde vergraben worden.

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