Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Temperaturregelung Analog oder Digital?


von Karim E. (Firma: Herr) (hellmann)


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Guten Abend,

ich stehe zur Zeit vor der Frage ob ich die benötigte Temperaturregelung 
digital oder analog auslegen soll.
Zur Zeit tendiere ich zu einer analogen Lösung. Was soll gemacht werden.

Es soll eine ca 100mm x 65mm große Aluminiumplatte (Stärke 10mm) auf 40 
Grad gehalten werden.
Genauigkeit sollte bei +-1 Grad liegen. Der Toleranzbereich liegt bei +- 
5 Grad.
Verwenden möchte ich eine Heizfolie (12W Leistung bei 12V).
Als analogen Temperatursensor habe ich mir den "LM 334" ausgesucht.

Wie schätzt Ihr es ein? Analog oder Digital?

Grüße und schönen Abend

von wendelsberg (Gast)


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Analoge Messwerterfassung, dann Wandlung in einen digitalen Wert in 
einem uC, dann digitale Berechnung des Stellwertes und digitale Ausgabe 
als PWM, dann ueber die Traegheit wieder Wandlung in eine analoge 
Temperatur.

Was genau wolltest Du wissen?  ;-)

wendelsberg

von Olaf (Gast)


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> Wie schätzt Ihr es ein? Analog oder Digital?

Es geht sicher beides. Mach einfach wozu du Bock hast. :-)

Olaf

von Karim E. (Firma: Herr) (hellmann)


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wendelsberg schrieb:
> Analoge Messwerterfassung, dann Wandlung in einen digitalen Wert in
> einem uC, dann digitale Berechnung des Stellwertes und digitale Ausgabe
> als PWM, dann ueber die Traegheit wieder Wandlung in eine analoge
> Temperatur.

Im Falle einer digitalen Schaltung würde ich mich natürlich für einen 
digitalen Sensor entscheiden.

von Harald W. (wilhelms)


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Karim E. schrieb:

> Im Falle einer digitalen Schaltung würde ich mich natürlich für einen
> digitalen Sensor entscheiden.

Digitale Temperatursensoren gibt es nicht. Es gibt nur welche,
die bereits einen AD-Wandler enthalten. :-)
Ein Problem bei Temperaturmessungen ist oft die Kalibrierung.
Das ist bei Dir aber einfach, weil Du dazu ein Fieberthermometer
verwenden kannst.

von Sascha (Gast)


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Also PID Regler sind auf nem µC etwas komfortabler und man kann I2C 
Temperatursensoren nehmen.

Aber ne Op-Amp Schaltung tut auch ihren Dienst. Da sollte man den Regler 
nur schon gut im Vorraus berechnet haben. Nachträglich lässt sich da 
wenig ändern, es sei denn man lötet 2 Potis ein.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Karim E. schrieb:
> ich stehe zur Zeit vor der Frage ob ich die benötigte Temperaturregelung
> digital oder analog auslegen soll.
Mußt du doch wissen, ob du es digital brauchst?
Analog ist jedenfall mit rel. wenig Aufwand und ohne Softwareentw. zu 
realsieren.

> Zur Zeit tendiere ich zu einer analogen Lösung. Was soll gemacht werden.
Dann mache es doch so.

> Es soll eine ca 100mm x 65mm große Aluminiumplatte (Stärke 10mm) auf 40
> Grad gehalten werden.
> Genauigkeit sollte bei +-1 Grad liegen. Der Toleranzbereich liegt bei +-
> 5 Grad.
> Verwenden möchte ich eine Heizfolie (12W Leistung bei 12V).
An eine ALU-Platte kann man auch einfach Heizwiderstände anschrauben.

> Als analogen Temperatursensor habe ich mir den "LM 334" ausgesucht.
Egal welcher, Hauptsache du hast eine präsentative Me?stelle.
Am besten in die Platte ein Loch bohren und einen Fühler darin 
einkleben.

> Wie schätzt Ihr es ein? Analog oder Digital?
Ich persönlich würde das analog machen, wenn es schnell und einfach 
gehen soll und nix groß kosten darf.

Habe aber auch schon solche Sachen mit einem handelsüblichen kleinen 
Regler gemacht. Das hat den Vorteil der höheren Flexibilität und der 
digitalen Anzeige incl. Parametriebarkeit.
Und bei professionellen Geräteentwicklungen sind Heizungsregelungen dann 
natürlich meist uC-gesteuert.
Du hast du Wahl.
Gruß Öletronika

von MaWin (Gast)


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Karim E. schrieb:
> Analog oder Digital?

Willst du eine digitale Anzeige, dann Digital.

Reicht es ohne Anzeige, dann analog.

Für eine Genauigkeit von 1 GradC, zumindest am Sensor, reicht kein 
ein/aus Regler. Du brauchst einen PID Regler. Der muss an die Trägheit 
der Heizung angepasst werden. Das kann man mit einem passend 
dimensionierten Kondensator machen.

Digital hast du die Möglichkeit, den uC die Trägheit messen zu lassen 
und sich selbst adaptiv anzupassen. Aber das muss man erst mal 
programmieren.

Die handelsüblichen Thermostate sind nicht auf 1 GradC genau
weder Omron E5GN-Q1TC (als ein Beispiel für selbst-adaptive PID)
noch die simplen chinesischen.

Da müsstest du schon besondere precision kaufen, daher ist Selbstbau 
sicher preiswerter, aber unterschätze

von Karim E. (Firma: Herr) (hellmann)


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Danke für die vielen Antworten, das geht ja echt flott!

Ich habe bereits einige Erfahrung was das Programmieren angeht, insofern 
wäre eine µC-Lösung die "einfachere" für mich.
Ich denke aber das es analog deutlich günstiger wird und ich möchte 
sowenig Geld wie möglich ausgeben.

Heizwiderstände scheinen mir eine gute Idee zu sein, ich schaue mal was 
für mich in Frage kommen würde.

von wendelsberg (Gast)


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Karim E. schrieb:

> Ich habe bereits einige Erfahrung was das Programmieren angeht, insofern
> wäre eine µC-Lösung die "einfachere" für mich.
Also ganz klar.
> Ich denke aber das es analog deutlich günstiger wird und ich möchte
> sowenig Geld wie möglich ausgeben.

Wieso guenstiger? der uC kostet fast nix, die Ansteuerung der Heizung 
brauchst Du in beiden Faellen...

Vermutlich wird der uC billiger.

wendelsberg

von steuern (Gast)


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Warum immer gleich regeln? Was hast du für Stögrößen? Vielleicht reicht 
eine Konstantstromquelle auch aus. Es muss nicht immer gleich geregelt 
werden, wo eine Steuerung ausreicht.

von Karim E. (Firma: Herr) (hellmann)


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Habe ich bis jetzt einfach komplett ausgeblendet, das eine weitere 
Möglichkeit besteht...

von Anja (Gast)


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Karim E. schrieb:
> Heizwiderstände scheinen mir eine gute Idee zu sein, ich schaue mal was
> für mich in Frage kommen würde.

Warum willst Du punktuell heizen? Ich nehme an Du willst eine möglichst 
gleichmäßige Wärmeverteilung. Da ist eine Heizfolie geradezu 
prädestiniert.
12W gibt es bei Reichelt und Conrad mit 110*77 mm oder oval 65*100 mm.

Karim E. schrieb:
> Als analogen Temperatursensor habe ich mir den "LM 334" ausgesucht.
Ein NTC hat mit dem passenden Vorwiderstand eine höhere Empfindlichkeit. 
Mit 10 Bit A/D-Wandler kommt man auf 0.1 Grad Auflösung.
Mit einem 12 Bit A/D-Wandler (z.B. PIC24FV32KA302) entsprechend auf 
0.025 Grad. Den Heizer betreibe ich dann mit einem logic level FET am 
PWM-Ausgang.
Die Genauigkeit mußt Du natürlich kalibrieren (Fieberthermometer wurde 
ja schon angesprochen).

Beim LM334 mit 10mV/Grad ist die Auflösung um einen Faktor 5 geringer.

Gruß Anja

von Ja. Mach. (Gast)


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Ich seh das Problem eher in der Temperaturverteilung im Aluminium. Woher 
kommt die Waerme, wohin geht sie ? In 3D  bitte. Das Ganze ist 
einfacher, wenn der Alu Riegel in 2-3 cm Schaumstoff eingepackt hat. Das 
Ganze wird sehr schwierig, wenn der Riegel offen daliegt, allenfalls 
noch unterlueftet. Und dann macht jemand das Fenster auf...

von Karim E. (Firma: Herr) (hellmann)


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Ja. Mach. schrieb:
> Ich seh das Problem eher in der Temperaturverteilung im Aluminium. Woher
> kommt die Waerme, wohin geht sie ? In 3D  bitte

Es handelt sich um ein kleines offenes Holzkästchen. Im Boden soll sich 
die Aluminiumplatte befinden.

von Zeno (Gast)


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Ja. Mach. schrieb:
> Ich seh das Problem eher in der Temperaturverteilung im Aluminium.

Da gibt es bei der Temperaturverteilung überhaupt keine Probleme, da 
Aluminium sehr guter Wärmeleiter ist, weshalb der Temperaturgradient im 
Material sehr gering ist. Genau aus diesem Grund fertigt die Fa. Zeiss 
bei hochgenauen Messgeräten Führungen aus einer Aluminiumlegierung. Alu 
dehnt sich zwar relativ stark aus was an dieser Stelle aber keine Rolle 
spielt. Wichtiger ist das sich das Material relativ gleichmäßig erwärmt 
und das möglichst schnell, um Spannungen im Material zu vermeiden.

Der Threaderöffner wollte auch nicht wissen wie wohl die Wärmeverteilung 
in der Aluplatte sein wird.
Er hat eigentlich auch schon sehr genaue Vorstellungen wie er das 
realisieren möchte, nämlich mit
  -mit einem Temperatursensor LM334
  -und einer Heizfolie

Er weis also schon sehr genau was er will. Ich weis zwar nicht genau was 
er da machen aber sein Ansatz scheint mir vielversprechend.
Langer Rede kurzer Sinn, wenn es wirklich der genannte Sensor sein soll 
dann analog. Er braucht einfach noch einen Komperator, wo er die 
Ausgangsspannung des Sensors mit einer Referenz vergleichen kann. Bei 
der Genauigkeit reicht es völlig als Referenz die Flußspannung von 1- 2 
normalen Si-Dioden zu verwenden und diese über einen Spannungsteiler dem 
Komperator zu zuführen. Mit dem Spannungsteiler (Einstellregler) wird 
der Schaltpunkt einmalig auf 42°C abgeglichen und fertig. Mehr will er 
ja nicht haben. Zum Schalten der Last braucht es noch einen Transistor 
mit passender Belastbarkeit oder auch ein simples Relais.
Unter diesen Voraussetzungen wird folgendes an Material benötigt:
 -T-Sensor LM334
 -Komperator z.B. LM 293 (bei Reichelt 27Cent)
 -1 Widerstand (Kohleschicht reicht völlig)
 -2 Si-Dioden, Typ unkritisch
 -Trimmpoti
 -Leistungstransistor oder Relais
 -Heizfolie oder ein paar kräftige Widerstände als Heizung

Mehr braucht es nicht! Alles andere wäre mit Kanonen auf Spatzen 
schießen.
Gut man könnte sich noch etwas Luxus gönnen und vieleicht 2 Leuchtdioden 
einbauen. Eine für Gerät "EIN" und eine für die Anzeige des 
Schaltzustandes.

Es braucht hier keinen Controller oder eine Anzeige. Lt. Threaderöffner 
muß ja nur ein Temperaturbereich von 41-43°C eingehalten werden und das 
ist mit diesem Aufwand problemlos möglich.

Zeno

PS: @Mawin
>Du brauchst einen PID Regler.
Für sowas braucht man keinen PID-Regler. So einen Kram haben wir früher 
mit einem Schmitt-Trigger gelöst und das ist für so was bei weitem 
ausreichend. Und da muß auch nichts an die Heizung angepasst werden. 
Schwellwert unterschritten = Temperatur zu niedrig ==> Heizung an. 
Schwellwert überschritten ==> Heizung aus. Den Rest macht die Hysterese 
des Triggers und die Trägheit des Systems.

von Michael (Gast)


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100x65x10 mm…reichen denn dafür 12 W aus um die auf 40 Grad zu erwärmen?

von Michael (Gast)


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Michael schrieb:
> 100x65x10 mm…reichen denn dafür 12 W aus um die auf 40 Grad zu
> erwärmen?

Mir kommt da das erwärmen einer Ätzschale fürs Platinen ätzen grade in 
den Sinn ;)

von Karim E. (Firma: Herr) (hellmann)


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Michael schrieb:
> 100x65x10 mm…reichen denn dafür 12 W aus um die auf 40 Grad zu erwärmen?

Das muss ich in der Tat noch berechnen, bzw. testen.

Zeno schrieb:
> Mehr braucht es nicht! Alles andere wäre mit Kanonen auf Spatzen
> schießen.

Deswegen erwog ich es analog zu Lösen. Eine LED soll es in der Tat 
geben, habe ich allerdings nicht erwähnt da es meiner Frage nicht 
diente.

Auflösungen von unter einem Grad brauche ich definitv nicht. Ist einfach 
ein totaler Overkill.

Ich werde mich nun mal Eagle anwerden und euch über meinen Fortschritt 
informieren:)

Danke Danke!

von Wolfgang (Gast)


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Michael schrieb:
> 100x65x10 mm…reichen denn dafür 12 W aus um die auf 40 Grad zu erwärmen?

Das kommt drauf an, ob die Aluplatte in einem CO2-Schneesturm die 
Temperatur halten soll oder im Hochsommer auf schwarzem Sand in der 
Sonne liegen soll.

von F. F. (foldi)


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von Karim E. (Firma: Herr) (hellmann)


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Wolfgang schrieb:
> Das kommt drauf an, ob die Aluplatte in einem CO2-Schneesturm die
> Temperatur halten soll oder im Hochsommer auf schwarzem Sand in der
> Sonne liegen soll.

Hier müsste ich mir wohl eher einen Kopf um eine anständige Kühlung 
machen.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Karim E. schrieb:
>> Mehr braucht es nicht! Alles andere wäre mit Kanonen auf Spatzen
>> schießen.
genau so sehe ich das auch.
Und oben wird erwähnt, dass man weger der digitalen Anzeige eine 
digitale Lösung mit uC bräuchte. Auch das ist so nicht nötig. ein 
billiges digitales Temperaturmessmodul kann man da dran machen, ohnedass 
dieses irgend was mit der Regelung zu tun hat.

> Deswegen erwog ich es analog zu Lösen. Eine LED soll es in der Tat
> geben, habe ich allerdings nicht erwähnt da es meiner Frage nicht
> diente.
Ich kann nur dem Kollegen Zeno zustimmen.
Ein einfacher 2-Punktregler wird bei einer massiven ALU-Platte mit 
entsprechend hoher Wärmekapazität (sehr träge) und guter Wärmeverteilung 
ausreichend stabil sein.
Also braucht es nur einen Transistor zum Ein- Ausschalten der Last und 
einen Komparator + Referenz.

Du kannst aber auch den Transistor auch mit als Heizelement nutzen und 
das ganze analog mit einem OPV regeln.
Eine solche analoge Schaltung, die ich mal vor über 30J. als kleines 
Thermostat für einen Quarz gebasstelt hatte, findest du als Anregung im 
Anhang. Da sind als Temperaturfühler auch nur Si-Dioden genutzt.
Als Heizelemente können natürlich noch Widerstände oder Heizfolie an den 
Kollektor geschaltet werden und auch der Emitterwiderstand kann mit 
heizen. Als OPV und auch als Referenz sollte natürlich auch was 
moderneres dienen.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Wozu die vielen Dioden für die Referenzspannung?

Ich nehme am liebsten Leds mit relativ hohem Vorwiderstand, und einen
47 uF Elko parallel - funktioniert seit zig Jahren...

Also rote oder grüne, meistens...

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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steuern schrieb:
> Warum immer gleich regeln? Was hast du für Stögrößen? Vielleicht
> reicht
> eine Konstantstromquelle auch aus. Es muss nicht immer gleich geregelt
> werden, wo eine Steuerung ausreicht.

Weil schon die Umgebungstemperatur selten auf weniger als 1 GradC 
konstant ist.

von MaWin (Gast)


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U. M. schrieb:
> Ich kann nur dem Kollegen Zeno zustimmen.
> Ein einfacher 2-Punktregler wird bei einer massiven ALU-Platte mit
> entsprechend hoher Wärmekapazität (sehr träge) und guter Wärmeverteilung
> ausreichend stabil sein.
> Also braucht es nur einen Transistor zum Ein- Ausschalten der Last und
> einen Komparator + Referenz.
>
> Du kannst aber auch den Transistor auch mit als Heizelement nutzen und
> das ganze analog mit einem OPV regeln.
> Eine solche analoge Schaltung, die ich mal vor über 30J. als kleines
> Thermostat für einen Quarz gebasstelt hatte, findest du als Anregung im
> Anhang. Da sind als Temperaturfühler auch nur Si-Dioden genutzt.

Das ist doch völlig abstrus.

Er will nicht auf +/-10 GradC, sondern auf 1 GradC genau regeln.

Schon der B861 hat +/-10mV und damit 5 GradC Offestspannung.

Dann willst du aus 12V Betriebsspannugn15.1V Refenezspannung machen.

Dann geht die Umgebungstemperatur stärker auf die 
Z-Dioden/Diodenkombination ein als die maximal möglichen ca. 2mV.

Und selbst wenn er direkt an der Heizung misst (was bei einer 
Flächenheizung eher nicht geht) und wartet bis sich die Wärme im Alu 
verteilt,

ist deine Hysterese über die 0V bzw. 2.1V am 560k von 9.3mV viel zu 
viel, die beiden Dioden haben nicht mal 4mV für das 1 GradC, eine 
Hysterese von 2mV wäre schon viel.

von Zeno (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Wozu die vielen Dioden für die Referenzspannung?

Die braucht es wirklich nicht. Deshalb hatte ich ja gesagt 1-2 Dioden, 
damit hätte ich dann 0,7V oder 1,4V Referenzspannung. Wenn ich mir das 
Datenblatt des LM334 anschaue, dann liegt dessen Ausgangsspannung im 
interessierenden Bereich zw. 66 und 70mV. Also wäre 1 Si Diode als 
Referenz völlig ausreichen.
Eine LED für diesen Zweck hat natürlich auch was. Man hat dann eine 
Referenzspannung um die 1,4V und gleich noch eine Betriebsanzeige - 2 
Fliegen mit einer Klappe geschlagen

@Karim
Ob die 12W reichen probier es einfach mal aus. Was willst Du denn 
überhaupt machen? Laß doch mal ein bischen mehr raus.

Zeno

von U. M. (oeletronika)


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> Mani W. schrieb:
> Wozu die vielen Dioden für die Referenzspannung?

ehrlich, ich weiß auch nicht mehr, was ich da vor 35J. zusamengebastelt 
habe
und ob die Schaltung genau das abbildet, was ich verbaut hatte.

Und natürlich ist da keine 15,1V-Refrenz drin - wie auch?
Das ist eine alte Bleistiftzeichnung und die 1 vorne wurde mal 
wegradiert, nur sieht man sie nun noch.
Nur manche Krümelkacker können sich gar nicht vorstelle, dass die Welt 
nicht immer ideal und fehlerfrei ist.
Die rechnen dann mit Fehlern für einen Temperaturbereich von -40...120°C 
obwohl doch ganz klar sein müßte, dass dies ein Laborgerät ist, dessen 
Umgebungstemp. kaum mehr als ca. +/-3 K schwankt.

Eine einfache 5,1V-Z-Diode hätte sicher gereicht, zumal diese den besten 
TK haben. In der DDR gab es aber viele BE nicht, so das man oft 
improvisieren mußte.
Aber das Gerät (ein aufwendiger Zählfrequenzmesser mit vielen Funktionen 
und ca. 80 IC funktioniert heute noch. Im Innern war das aber ein 
gewaltiger "Drahtverhau".
Und ich habe das Gerät in letzten Wochen mal als Uhr laufen lassen, um 
die mittlere Quarzgenauigkeit zu prüfen. Für eine Abweichung von 1s, 
braucht es aber schon ca. 1 Woche Laufzeit, was ca. 2x 10Exp(-6) heißt.
Der billige Quarz, der damals zur verfügung stand, hatte aber sicher 
keine so gute Toleranz und Driftstabilität.

In der Thermostatschaltung hatte ich dann auch noch eine LED-Anzeige, 
die ich wohl am Ausgang des OPV anstatt der Diode eingeschleift hatte.
Die zeigt an, wenn der Regler einschwingt, dann wird die LED erst etwas 
dunkler und bleibt dann bei niedriger Helligkeit hängen.

Und falls noch jemanden auffällt, dass da evtl. ein Basisvorwiderstand 
fehlt, dieser B861 war ein OPV mit OC-Ausgang.
Gruß Öletronka

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Das einzige was mir auffällt, das Design ist schon wieder modern.

von Zeno (Gast)


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MaWin schrieb:
> Schon der B861 hat +/-10mV und damit 5 GradC Offestspannung.

Was ist denn das für ein Blödsinn. Ein Komperator reagiert auf auf die 
Spannungsdifferrenz zwischen dem + und - Eingang. Auf Grund der hohen 
Schleifenverstärkung schaltet der Komperator sofort um wenn die 
Spannungen unterschiedlich sind. Die Offsetspannung spielt an dieser 
Stelle überhaupt keine Rolle. An einen Eingang kommt der Sensor an den 
anderen die Referenz. Die Referenz wird dann so eingestellt das das Ding 
bei 42°C umschaltet - fertig.
Ich habe in früheren Jahren mehr als einen Temperaturschalter gebaut und 
damals den A109 (µA709) oder A110 benutzt und das hat bestens 
funktioniert. Diese IC's hatten definitiv schlechtere Parameter. Und 
davor haben wir mit diskreten Schmitt-Triggern gearbeitet. Die hatten 
einen Hysterese von ca. 2V. Da mußte man halt den durch geschickte Wahl 
des Sensors - meist ein Heißleiter- dafür sorgen das man eine passende 
Steilheit und damit eine geringe Temperaturhysterese bekam. Und auch das 
hat funktioniert.

Du machst mal wie immer ein Projekt daraus. Laß mal die Kirche im Dorf - 
Karim will nicht zum Mond fliegen oder eine wissenschaftliche Abhandlung 
schreiben. Er möchte lediglich eine Aluplatte von 100x65mm auf 42+/-1°C 
halten.

>Dann willst du aus 12V Betriebsspannugn15.1V Refenezspannung machen.
Da denke ich ist U.M. bestimmt ein Fehler unterlaufen und Du hast recht 
das funktioniert natürlich nicht.

Zeno

von Zeno (Gast)


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U. M. schrieb:
> Und falls noch jemanden auffällt, dass da evtl. ein Basisvorwiderstand
> fehlt, dieser B861 war ein OPV mit OC-Ausgang.
> Gruß Öletronka

Der Widerstand für den OPV ist doch drin. 5,6k vom Ausgang zu +12V.

Zeno

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
da hast du doch mal wieder paar Krümmel gefunden!
> MaWin schrieb:
> Das ist doch völlig abstrus.
> Er will nicht auf +/-10 GradC, sondern auf 1 GradC genau regeln.
> Schon der B861 hat +/-10mV und damit 5 GradC Offestspannung.
Und was hat jetzt der Offset mit der Genauigkeit zu tun, wenn man nur 
eine feste Temp. einstellt?
Wenn überhaupt, dann interessiert da nur die Drift und die ist nicht 
5mV/k.

> Dann willst du aus 12V Betriebsspannugn15.1V Refenezspannung machen.
Das ist eben Elektronikerkunst, das wirst du nie verstehen.

> Und selbst wenn er direkt an der Heizung misst (was bei einer
> Flächenheizung eher nicht geht) und wartet bis sich die Wärme im Alu
> verteilt,
Das ist doch Quark! Oben habe ich geschrieben, wo der Fühler hin sollte.

> ist deine Hysterese über die 0V bzw. 2.1V am 560k von 9.3mV viel zu
> viel,
Ist bloß das Problem, das der OPV nicht als Komparator arbeitet!
Da ist also keine Hysterese.

> die beiden Dioden haben nicht mal 4mV für das 1 GradC, eine
> Hysterese von 2mV wäre schon viel.
Schon ok, auch wenn du nun gefunden hast, dass das alles gar nicht 
funktionieren kann, so läuft es doch seit Jahrzehnten.

Außerdem habe ich ja klar geschrieben, dass niemand die Schaltung 1:1 
nachbauen sollte, sondern besser an heutige Bedingungen anpasst und nur 
als Anregung für eine Variante der Regelung dient.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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@Öletronka

Schicker Zähler! Für solche Projekte haben mir damals leider die 
finanziellen Mittel gefehlt. Deshalb habe ich lange Zeit mit Röhren 
gebastelt die waren günstig aus alten Rundfunkempfängern zu gewinnen.

Ich habe aber vor mal noch ein Retroprojekt aufzulegen. Habe noch einige 
U122 und Digitronröhren liegen. Damit man mit der Frequenz noch etwas 
höher kommt habe ich auch noch paar klassische TTL und einen ECL Teiler 
liegen.

Ja man braucht's heute nicht mehr wirklich aber aus Spaß an der Freude.

Zeno

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
>Zeno schrieb:
> @Öletronka
> Schicker Zähler! Für solche Projekte haben mir damals leider die
> finanziellen Mittel gefehlt. Deshalb habe ich lange Zeit mit Röhren
> gebastelt die waren günstig aus alten Rundfunkempfängern zu gewinnen.
Ja, das hat damals auch einiges an Geld und Mühe gekostet und ging erst 
nachdem ich als Student in der Stadt an etwas moderere BE ran kam.
Auf dem Dorf ging da vorher rein gar nix, weil ich auch nur alten Kram 
aus Radios und Fernsehern oder vom Schrott hatte :-(

Aber wehe, die Kiste geht mal kaputt :-(
Dann wird es spannend im dem Drahtverhau noch was zu reparieren.
Habe da jetzt schon Probleme, weine 30 Jahre alten Labornetzteile am 
Laufen zu halten.
> Ich habe aber vor mal noch ein Retroprojekt aufzulegen. Habe noch einige
> U122 und Digitronröhren liegen.
> Damit man mit der Frequenz noch etwas
> höher kommt habe ich auch noch paar klassische TTL und einen ECL Teiler
> liegen.
Ach, die Anzeigen schön auf Retro ist ja ganz nett, aber für den 
Logikkram dahinter würde ich mir das nicht mehr antun wollen.
Dann doch lieder einfache einen uC mit paar Treibern, welche die alten 
Anzeigen zum Leuchten bringen.

> Ja man braucht's heute nicht mehr wirklich aber aus Spaß an der Freude.
Ist halt Geschmackssache. Da ich auf Arbeit jeden Tag "Elektroniken 
basteln" darf, ist der Drang in der Freizeit weiter zu machen schon sehr 
abgeklungen :-(
Gruß Öletronika

von Zeno (Gast)


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U. M. schrieb:
> Ist halt Geschmackssache. Da ich auf Arbeit jeden Tag "Elektroniken
> basteln" darf

War bei mir früher auch mal mehr der Fall. Man hatte dann zwar mehr 
Kohle so was zu realisieren aber oftmals dann keine Lust mehr.Ja dann 
irgendwann mal Familie und da standen dann andere Sachen auf der 
Tagesordnung - erst Wohnung später Haus. Da wurde nur das gemacht was 
fürs Leben so gebraucht wurde. Dann Wende, da waren auch erst mal Job 
wichtig und das was mal machen wollte ergab auf einmal keinen Sinn, da 
man es kaufen konnte.

Jetzt hab ich halt wieder Lust bekommen und es macht auch wieder mal 
Spaß mit dem alten Kram was zu machen. Man ist immer wieder erstaunt mit 
wie einfachen Mitteln man zum Ziel kommen kann. Einfache Lösungen macht 
heut ja fast keiner mehr. Wenn die Glühlampe nicht wenigstens ein µC 
enthält und PWM geregelt ist, dann taugt sie nicht - hat ja dieser 
Thread mal wieder eindrucksvoll gezeigt.

Gruß Zeno

PS: Einen Vorteil hat das alte Zeug: Man kann's auch mit schlechter 
werdenden Augenlicht erkennen.

von Sascha (Gast)


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Das Unterforum heisst "µC und Elektronik" und der Beitrag heisst 
"...analog oder digital" und du wunderst dich darüber, dass Leute nen µC 
vorschlagen?

Nun.

von Sascha (Gast)


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Sascha schrieb:
> Das Unterforum heisst "µC und Elektronik" und der Beitrag heisst
> "...analog oder digital" und du wunderst dich darüber, dass Leute nen µC
> vorschlagen?
>
> Nun.

EDIT: Da hat mich mein Browser beschissen, ist doch das 
Analog-Unterforum.

von Zeno (Gast)


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Sascha schrieb:
> EDIT: Da hat mich mein Browser beschissen, ist doch das
> Analog-Unterforum.

Ist doch kein Problem. Aber selbst wenn es im anderen Forum wäre, sollte 
man schon mal drüber nachdenken was man tut. Es sollte schon eine 
gewisse Relation zwischen Aufwand und Nutzen da sein. Aufwand in dem 
Sinne ist auch, wenn ich erst mal ein Programm für den µC schreiben muß. 
Das vergessen leider viele.


Zeno

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