Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lüfter an Konstantstromquelle


von Morgy (Gast)


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Hi allesamt
Im Forum wurde schon öfters die Frage gestellt, wie man einen Lüfter zur 
Kühlung von LEDs betreiben kann, ohne  ein extra Netzteil zu verwenden.
Meist wird dann geraten, den Lüfter parallel zu einer bzw. mehreren LEDs 
anzuschliessen, da der Strom des Lüfters nicht ins Gewicht fällt und die 
LEDs nur gering schwacher leuchten.
Seltener wird geraten, den Lüfter + Vorwiderstand parallel am Ausgang 
der KSQ anzuklemmen.
Ich habe momentan ein ähnliches Problem, ich verwende eine 350ma 
Meanwell KSQ, Ausgangsspannung 29-285V, 100W.
Da ich nur 40 LEDs a 3V in Reihe betreibe, also 120V, ergo 42W, bleibt 
noch massig Luft nach oben.
Darum hab ich mir gedacht, warum nicht den Lüfter in Reihe zu den LEDs?
Bei 350ma und einem Spannungsabfall von 12V entstehen 4,2 W Leistung.
Der Lüfter, den ich verwenden will, zieht 0,15W, also müsste ich einen 
Widerstand mit ca 35 Ohm parallel zum Lüfter schalten (12V * 12V / 
4,05W).
Durch den Widerstand sollte der Induktivität des Lüfters auch gut 
gegengewirkt werden, um die KSQ nicht zu verwirren.
Spricht erstmal generell etwas gegen diese Schaltung, was die Funktion 
angeht?
Und die andere Frage wäre, ob es nicht eleganter geht, als dauerhaft 
4,05W in Hitze umzuwandeln.
Kann man eventuell einen LM317 in Reihe zu den LEDs schalten und auf 12V 
trimmen? Einen 7812 vermute ich wirds zerreissen.
Oder müsste hier eine geschaltete Versorgung/DC-DC-Wandler dazwischen?
Ich würds schade finden, wenn die KSQ mehr als die Hälfte der Leistung 
noch als Reserve frei hat, aber man trotzdem den Lichtfluss mindern 
würde.
Auf ein extra 12V Netzteil soll wie gesagt verzichtet werden, und so 
wenig Heizleistung wie möglich.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Lüfter stellt allerdings im Gegensatz zu den LED keine konstante 
Last dar, da er kommutiert und damit mal mehr, mal weniger oder auch mal 
gar keinen Strom zieht.
Die in Reihe mit dem Lüfter geschalteten LED werden also flimmern. Der 
parallele Widerstand mindert das allerdings - probiers doch mal aus.

: Bearbeitet durch User
von Eberhard H. (sepic) Benutzerseite


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Da der LED-Strom von 350mA durch die KSQ eingeprägt ist, kommt nur ein 
Shunt-Regler in Serie zu den LEDs in Frage (keinesfalls ein 
Serienregler), um die 12V für den Lüfter abzuzweigen.

Ein einfacher Shunt-Regler wäre z.B. eine 12V/5W-Z-Diode. Allerdings 
werden insgesamt immer 4,2W zusätzlich verbraten, egal ob der Lüfter 
daran angeschlossen ist oder nicht.

Statt dessen ein 35,6 Ohm-Widerstand geht natürlich auch.
Hierfür könnte man z.B. 5 Stk. 180 Ohm/1W parallel schalten.
Heiß wird es an dieser Stelle allemal.

Falls man den Lüfter abschaltbar machen möchte, wird man ihn hierfür 
einfach per Schalter kurzschließen statt von der Z-Diode oder dem 
Widerstand abtrennen. Dann wird ohne Lüfterbetrieb keine extra Energie 
verbraten.

Eine aufwendigere Methode wäre ein Step-Up-Wandler, der z.B. von einem 
3V-Shunt-Regler im LED-Strompfad die gewünschten 12V für den Lüfter 
erzeugt.

Dann wären die zusätzlichen Verluste (je nach Wirkungsgrad des Wandlers) 
entsprechend geringer.

Da der Lüfter nur 12,5mA benötigt, könnte man den Lüfterstrom 
tatsächlich auch von 4 der 40 LEDs abzweigen. Die Frage ist, ob man an 
diese Stelle dran kommt und ob diese 3,6% weniger LED-Strom bei 4 der 40 
LEDs stören oder nicht.

Immerhin läuft der Lüfter bei der Abzweigmethode ohne extra Verluste 
gratis mit – auf Kosten von etwas geringerer Helligkeit bei 4 LEDs.

von Dirk D. (dicky_d)


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Matthias S. schrieb:
> Der Lüfter stellt allerdings im Gegensatz zu den LED keine konstante
> Last dar, da er kommutiert und damit mal mehr, mal weniger oder auch mal
> gar keinen Strom zieht.
> Die in Reihe mit dem Lüfter geschalteten LED werden also flimmern. Der
> parallele Widerstand mindert das allerdings - probiers doch mal aus.

Das sollte sich doch durch nen Kondensator Parallel zu Widerstand und 
Lüfter stark verringern lassen, oder?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dirk D. schrieb:
> Das sollte sich doch durch nen Kondensator Parallel zu Widerstand und
> Lüfter stark verringern lassen, oder?

Ja

: Bearbeitet durch User
von Sascha (Gast)


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- Kein separates 12V Netzteil
- So wenig Heizleistung wie möglich

Diese beiden Designanforderungen widersprechen sich leider ein wenig.

Und ein 120V Step-Down ist mir auch noch nicht in die Finger gekommen.

Wenn du die LEDs 10s4p verschaltest hättest du 30V und da könnte man 2 
kleine Lüfter in Reihenschaltung dranhängen oder einen Step-Down 
Wandler.

Aber bei 120V sehe ich als Lösung entweder Netzteil oder 
Verlustleistung.

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