Hallo OMs und YLs, am 24.02.2016 ab 09:00 Uhr startet an der EAH Jena im Rahmen der studentischen Ausbildung im Mechatronik Master eine erneute Stratosphärenballonmission. Dabei soll eine Nutzlast von ca. 2kg auf eine Höhe von 40km gebracht werden (Diesmal soll die Höhe erreicht werden). Die Nutzlast beinhaltet neben einem GPS-System zur Positionserfassung auch ein - Temperaturmesssystem (innen/außen) - Druckmessung - Messung der Bordenergie und der Solarzellen - Videoaufzeichnung des gesamten Fluges - Trx 144.800 MHz unter DK0TUI-11 (APRS) - Bake 145.450 MHz mit Höheninformationen in CW - Landesystem mit Baugruppen der Wiederauffindung Zusätzlich soll in diesem Jahr ein Landesystem erprobt werden, welches die Nutzlast aus der Stratosphäre automatisch wieder zum Startpunkt Jena zurück bringt. Wenn die Technik nicht versagt, sollte die Mission wie immer vollständig unter APRS (www.arps.fi) zu verfolgen sein. Dazu wird eine zusätzlich eine Bodenstation den Ballon verfolgen und die Daten direkt über ein APRS I-Gate einspeisen. Wer Lust und Interesse hat, kann den Start live in Jena miterleben. Startort: EAH Jena, Haus 4 Startzeit: 09:00 Uhr – 12:00 Uhr Ballonkennung: DK0TUI-11 Bodenstation: DL3AKB-10 Link: http://www.mb.eah-jena.de/page/de/fachgebiete/mechatronik/studium/stroke vy 73, Joe
Mal aus Interesse: Wie wird denn abgesichert, dass die 2kg Nutzlast nicht zum tötlichen Geschoss wird wenn der Ballon (planmäßig?) platzt?
Durch einen regulären Fallschirm und wenn dieser versagt durch einen Notfallschirm.
Eine Aufstiegsgenehmigung und eine Versicherung sind bei sowas natürlich selbstverständlich. 73
Joe G. schrieb: > Videoaufzeichnung des gesamten Fluges Schonmal nicht schlecht. Aber eine Video Liveübertragung ( ATV ) ist sicher mal wieder nicht dabei? Das finde ich immer am besten, wird leider selten umgesetzt. Wahrscheilich zu Stromhungrig und schwer.
Kannst du mehr Infos über das Landesystem geben? Kann ich mir das wie einen Gleiter vorstellen?
Joe G. schrieb: > Durch einen regulären Fallschirm und wenn dieser versagt durch einen > Notfallschirm. Aha, Danke für die Antwort. Da schließe ich mich mal Stephan Walter (swal) an: Ein (GPS-)gesteuerter Gleiter also?
> Eine Aufstiegsgenehmigung und eine Versicherung sind bei sowas natürlich
selbstverständlich.
Die Versicherungen haben dafuer gesicherte statistische Daten. Zur
Fehlerwahrscheinlichkeit. Nee, deshalb mach man solche Versuche auch
ueber duennbesideltem Gebiet, dass ein Absturz mit hoher
Wahrscheinlichkeit nicht zu einem Schaden fuehrt.
> Wahrscheilich zu Stromhungrig und schwer.
Eine FPV-Kamera inkl. Transmitter aus dem Modellbau wiegt nur wenige
10g.
Stromverbrauch ist ähnlich einer normalen Action-Cam (GoPro).
Das Problem besteht in der Reichweite. Die üblichen 5,8GHz bringen nur
einige 100m mit legalen Sendeleistungen. Auf niedrigeren Frequenzen (wie
z.B. die 144MHz, bei denen der Amateurfunker mit deutlich höheren
Leistungen senden darf) fehlt leider die Bandbreite für Live-Video.
Ansonsten fehlt bestimmt Know-How und Erfahrung mit Videoverarbeitung,
Funk etc...
Projekte wie diese sprießen im Moment scheinbar regelrecht aus dem
Boden, gibt sogar schon Webshops, die Bausätze ARF anbieten.
EmbeddedSystem schrieb: > Das Problem besteht in der Reichweite. Die üblichen 5,8GHz bringen nur > einige 100m mit legalen Sendeleistungen. Auf niedrigeren Frequenzen (wie > z.B. die 144MHz, bei denen der Amateurfunker mit deutlich höheren > Leistungen senden darf) fehlt leider die Bandbreite für Live-Video. Im Amateurfunk gibt es ja die Betriebsart "ATV". Z.B. im 23cm Band ( 1280 MHz ) oder im 13cm Band ( 2380 MHz ). Haben wir auch in den 90er Jahren schon bei Ballonmissionen eingebaut. Selbst mit 200mW sind die Übertragungen einwandfrei möglich. so sieht man live den Ballon in 30km Höhe platzen. Das war schon damals genial spannend, aber scheinbar gibt es nur noch wenige Funkamateure bei den Ballonmissionen, die sich mit ATV beschäftigen. Aber das tut der Sache ja keinen Abbruch. Es ist schön, dass der Ehrgeiz für eine Ballonmission überhaupt noch da ist. Ich werde mir den Termin mal merken, und versuchen die 2m Bake zu empfangen. Danke an den TO für die rechtzeitige Info.
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Stefan M. schrieb: > Eine Aufstiegsgenehmigung und eine Versicherung sind bei sowas natürlich > selbstverständlich. Folgende Genehmigungen sind notwendig: - Sondergenehmigung der Bundesnetzagentur um eine automatische Funkstation zu betreiben - Einzelgenehmigung für unbemannte Freiballone nach dem Luftverkehrsgesetz (LuftFG) - Flugsicherheitsfreigabe der DFS - Ballonversicherung Stefan M. schrieb: > Aber eine Video Liveübertragung ( ATV ) ist sicher mal wieder nicht > dabei? Nein, das Projekt ist so angelegt, dass Studenten innerhalb eines Semesters dieses Projekt realisieren. Also von der Planung über den kompletten Bau, die Software bis hin zur Durchführung. ATV würde deutlich den Rahmen sprengen. Stephan W. schrieb: > Kannst du mehr Infos über das Landesystem geben? Kann ich mir das wie > einen Gleiter vorstellen? Es handelt sich um einen GPS gesteuerten Gleitschirm, der verzögert in etwa 10km Höhe geöffnet werden soll.
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Ein paar praktische Frage dazu: Joe G. schrieb: > - Trx 144.800 MHz unter DK0TUI-11 (APRS) > - Bake 145.450 MHz mit Höheninformationen in CW Was empfängt man da genau (FM, CW als gepulsten Träger, ...)? Kann man für den Empfang einen SDR-Stick und eine Drahtantenne im Zimmer benutzen? (der Frequenzbereich sollte gehen)
FlorianB schrieb: >> - Trx 144.800 MHz unter DK0TUI-11 (APRS) >> - Bake 145.450 MHz mit Höheninformationen in CW > > Was empfängt man da genau (FM, CW als gepulsten Träger, ...)? APRS: https://de.wikipedia.org/wiki/Automatic_Packet_Reporting_System Mit 1200 Bd werden zwei Töne umgetastet, die einen FM-Sender modulieren. Klingt ein bisschen wie frühere Computeraufzeichnungen auf Tonbändern. „CW“ steht im Amateurfunkjargon nicht für „Dauerträger“, sondern schon für einen „gepulsten“ Träger, wobei die Pulse Morsezeichen sind. ;-) Es werden also schätzungsweise Zahlenkolonnen als Morsecode gesendet. Zahlen sind übrigens sehr einfach zu erlernen, auch wenn man sonst keinen Morsecode kann, kann man sich da reinhören. > Kann man für den Empfang einen SDR-Stick und eine Drahtantenne im Zimmer > benutzen? Irgendeine Form von Richtantenne wirst du wohl schon benötigen, schließlich sendet der Sender ja auch nur mit ein paar 100 mW, und möglichst wenig Hindernisse zwischen dir und dem Ballon sollten auch sein, was das „im Zimmer“ fraglich erscheinen lässt. Aber sofern du in der optischen Reichweite des Ballons bist, könnte ich mir vorstellen, dass schon eine einfache HB9CV-Antenne, mit der Hand grob in die richtige Richtung gehalten, da was bringen könnte.
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144.800 MHz APRS - APRS steht für Automatic Position Reporting - Modulationsart AFSK - Datenrate 1200 Baud übertragen wird: - das Rufzeichen (DK0TUI-11) - die Position - die Höhe - Telemetie 145.450 MHz FM - Rufzeichen (DK0TUI) - Höheninformationen (in Schritten von 100m) in CW Der Empfang über einen SDR-Stick ist möglich, eine Zimmerantenne wird jedoch (natürlich vom Standort abhängig) nicht ausreichen. CW kann ja gut vom Ohr dekodiert werden ;-) Bei APRS ist aber eine Dekodersoftware [1] notwendig. Die APRS-Daten können prima auf www.aprs.fi live verfolgt werden. [1] http://www.dxzone.com/catalog/Software/APRS/
Stefan M. schrieb: > Aber eine Video Liveübertragung ( ATV ) ist sicher mal wieder nicht > dabei? > Das finde ich immer am besten, Wieso den das? Direkte Aufzeichnung ist realistischer und unendlich wiederholbar. Bei Aufzeichnung nach Übertragung handelt man sich etliche Störungen ein und muss Detailinfos wegen geringe Ü-Bandbreite wegoptimieren.
Oder D. schrieb: > Nee, deshalb mach man solche Versuche auch > ueber duennbesideltem Gebiet, dass ein Absturz mit hoher > Wahrscheinlichkeit nicht zu einem Schaden fuehrt. Jena ist also dünnbesiedelt? Bei dünnbesiedelt hätt ich eher an MeckVorpomm gedacht.
Tapferer Recke schrieb: > Jena ist also dünnbesiedelt? Vorige Woche war ich dort. Die Besiedelung in dem engen Tal ist nicht zu verachten. Aber: Es gibt dort sogar das Paradies. http://www.jenaparadies.de/bildergalerie/ MfG Paul
Oder D. schrieb: > Nee, deshalb mach man solche Versuche auch > ueber duennbesideltem Gebiet, dass ein Absturz mit hoher > Wahrscheinlichkeit nicht zu einem Schaden fuehrt. Also kann man Europa völlig ausschließen? Merke: Es handelt sich hier nicht um einen Kinderluftballon, sondern um einen Stratosphärenballon und da ist der Radius, der für die Landung per Fallschirm in Frage kommt, ganz schlecht auf "dünnbesiedeltes" Gebiet einzugrenzen. Deshalb kommt er ja auch am Fallschirm runter und knallt nicht in freier Fallgeschwindigkeit durch ein Häuserdach... Unter anderem hat das auch den Grund, daß die mitgeführte Elektronik anschließend noch verwendbar bleibt.
Joe G. schrieb: > Es handelt sich um einen GPS gesteuerten Gleitschirm, der verzögert in > etwa 10km Höhe geöffnet werden soll. Eine mitgeführte Cam mit SD-Karte wäre bestimmt hilfreich für nächste Konstruktionen. Funk-Datenübertragung scheint mir für die Bilddatenflut nicht ausreichend, da je nach Wind der Ballon 50km entfernt landen könnte. Interessant wäre, ob das mitgeführte GPS-Gerät in der gewünschten Höhe von 30km noch zuverlässig arbeitet. Mein GPS-Tracker hatte bei ein paar km Höhe keine Lust mehr weil wahrscheinlich die SW nicht dafür ausgelegt war.
oszi40 schrieb: > Interessant wäre, ob das mitgeführte GPS-Gerät in der gewünschten Höhe > von 30km noch zuverlässig arbeitet. Such mal hier im Forum, Joes Truppe hatte voriges Jahr schon ein Ballonprojekt, da ist auch eine Seite referenziert mit einer schönen Auswertung. Gelandet war er damals nahe Torgau.
Jörg W. schrieb: > Gelandet war er damals nahe Torgau. Danke, alten Link in Jena gefunden. http://www.mb.eah-jena.de/page/de/fachgebiete/mechatronik/studium/stroke1
klingt ja cool, besonders der Versuch mit dem gesteuerten Gleitflug. Ich muß dabei sofort an das denken: http://www.spacecam2.de Artikel nach dem 1. Start: http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/1017506_Weltall-18-Jaehriger-aus-Schoenebeck-schickt-Ballon-zu-den-Sternen.html
oszi40 schrieb: > Eine mitgeführte Cam mit SD-Karte wäre bestimmt hilfreich für nächste > Konstruktionen. Ist mit an Board. > Interessant wäre, ob das mitgeführte GPS-Gerät in der gewünschten Höhe > von 30km noch zuverlässig arbeitet. Das nennt sich COCOM-Limit. Das GPS muss dafür ausgelegt sein.
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Joe G. schrieb: >> Interessant wäre, ob das mitgeführte GPS-Gerät in der gewünschten Höhe >> von 30km noch zuverlässig arbeitet. Es ist nur eine Frage, wie das CoCom-Limit interpretiert wird :-) Es gibt GPS-Empfänger, die schalten sich nur aus, wenn die Geschwindigkeit UND die Höhe überschritten werden. Ergo: Für Balloneinsätze in der Stratosphäre problemlos nutzbar. So schnell steigen die nicht. Viele haben allerdings eine "Oder"-Verknüpfung der beiden Bedingungen. Bei denen ist wenig zu machen.
ham schrieb: > Merke: Es handelt sich hier nicht um einen Kinderluftballon, sondern um > einen Stratosphärenballon und da ist der Radius, der für die Landung > per Fallschirm in Frage kommt, ganz schlecht auf "dünnbesiedeltes" > Gebiet einzugrenzen. Das Risiko hält sich in engsten Grenzen. Oder wie oft ist dir schon die Nutzlast von einem Wetterballon auf den Kopf gefallen? Davon werden täglich immerhin einige gestartet.
kurzer Lagebericht Die Startvorbereitungen laufen wie geplant. Da uns der Wetterbericht Besserung versprochen hat, hoffen wir morgen auf gutes Startwetter. Die Vorbereitungen beginnen um 08:00 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt wird sukzessive die Technik in Betrieb genommen. Alle Aktivitäten sollten live unter aprs.fi zu verfolgen sein. Die Bodenstation hat das Rufzeichen DL3AKB-10, ich selbst werde unter DL3AKB-5 und die Ballonnutzlast unter DK0TUI-11 zu sehen sein. Außerdem wird eine Bake auf 145.450 in FM die Höheninformationen in 100m Schritten per cw (Tempo 60) ausgeben. Geplante Startzeit ist 09:30 Uhr. Die Nutzlast und die Heliumbefüllung werden so abgestimmt, dass der Ballon etwa mit 5-6 m/s steigen wird. Die maximale Höhe sollte noch über Deutschland erreicht werden. Dann kommt das GPS-gesteuerte Landesystem mit einem lenkbaren Fallschirm zum Einsatz. Lassen wir uns überraschen!
Ist ja ganz schön flott unterwegs, das Teil. Hat schon jemand die 2m Bake gehört? Ich kann hier ( QRL ) leider nur per WEBSDR hören ( Funkturm München ). Da ist nichts zu hören.
oszi40 schrieb: > Mein GPS-Tracker hatte bei ein paar > km Höhe keine Lust mehr weil wahrscheinlich die SW nicht dafür ausgelegt > war. GPS geräte die oberhalb 60000 ft noch arbeiten gelten als Munition und dürfen nicht exportiert werden. https://en.wikipedia.org/wiki/Global_Positioning_System#Restrictions_on_civilian_use
Zack - so isses schrieb: > GPS geräte die oberhalb 60000 ft noch arbeiten gelten als Munition und > dürfen nicht exportiert werden. > https://en.wikipedia.org/wiki/Global_Positioning_System#Restrictions_on_civilian_use Bitte dann aber auch den ganzen Abschnitt lesen: These limits only apply to units or components exported from the USA. There is a growing trade in various components, including GPS units from other countries. These are expressly sold as ITAR-free.
Hallo Joe, kannst du uns ein paar Informationen zu dem Aufbau (Isolation, Balloonmaterial, Stromversorgung, Fallschirmauslösemechanismus, verwendete Sensoren und Schaltungen, Kamera) des Ballons geben? Wieviel Eigenentwicklung steckt in den einzelnen Komponenten? vg M404
>Ist ja ganz schön flott unterwegs, das Teil.
Am erstaunlichsten finde ich die enorme Steigleistung der Ballons. Von 0
auf 10km in 30 Sekunden hängt sogar einen Eurofighter ab. Wie gross ist
denn der Auftriebsüberschuss?
Mike schrieb: > Am erstaunlichsten finde ich die enorme Steigleistung der Ballons. Von 0 > auf 10km in 30 Sekunden hängt sogar einen Eurofighter ab. Wie gross ist > denn der Auftriebsüberschuss? Das hat länger gedauert...hab ihn ne weile lang auf 5800m gesehen.
Gleich ist er über Tschechien. Da heißt es: "Dobrý den" Über >22km Höhe. Zitat Thomas Gottschalk: "Respekt, mein Lieber!" MfG Paul
Tapferer Recke schrieb: > Jena ist also dünnbesiedelt? Bei dünnbesiedelt hätt ich eher an > MeckVorpomm gedacht. Vielleicht ist Jena ja nur mit Dünnen besiedelt? Da ist die Trefferwahrscheinlichkeit geringer als bei Dicken. :-)
O.T. Harald W. schrieb: > Vielleicht ist Jena ja nur mit Dünnen besiedelt? Nein, mein ehemaliger Kollege ist so dick, daß er in Magdala von der Autobahn abfahren muß, weil er in Jena-Göschwitz nicht durchpasst. ;-) mfG Paul
wenn sowas an gewissen Orten landet wie Autobahn, Gleisanlage, Atomkraftwerk -dazu braucht es doch bestimmt eine Versicherung. wie hoch sind denn dafür die Prämien?
Harald W. schrieb: >> Jena ist also dünnbesiedelt? Bei dünnbesiedelt hätt ich eher an >> MeckVorpomm gedacht. > > Vielleicht ist Jena ja nur mit Dünnen besiedelt? > Da ist die Trefferwahrscheinlichkeit geringer als bei Dicken. Ich frag mich grad wer zahlt wenn sich mir bei Fahrt im Cabrio über die Autobahn ein Ballon/Fallschirm über die Frontscheibe klemmt ... Zählt das noch unter Wildschaden ....?
Zack - so isses schrieb: > Zählt > das noch unter Wildschaden ....? Nein, das ist halb so wild. MfG Paul
Unsere Statrosphärenballon-Versciherung war nur in D gültig! Also fliegen im Ausland ist nur mit der Wahl der richtigen Versicherung gestattet! Prämien bewegen sich im üblichen Haft-Pflicht-Bereich (1,5 - 10 Mio. €).
Zack - so isses schrieb: > Ich frag mich grad wer zahlt wenn sich mir bei Fahrt im Cabrio über die > Autobahn ein Ballon/Fallschirm über die Frontscheibe klemmt ... Zählt > das noch unter Wildschaden ....? Nur, wenn der Ballon einen Haarwildüberzug hat.
Keine Sorge, er dreht wieder rein :D, wenn er plazt dann über Zittau und da fällt er dann einem dicken aufn Kopf und alles ist gut (..jedenfalls für die Versicherungsfraktion hier).
Momentan bleibt er sehr konstant auf 22013m. Ob sich das per Gasventil und Balastabwurfsteuern läßt? Die Geschwindigkeits- und Richtungsänderung ist enorm, es könnte sich um Scherwinde handeln.
Gibt's wahrscheinlich offiziell nicht, da sie ansonsten eine illegale Drohne gebaut hätten!
Der wusste, dass er keine Versicherung fürs Ausland hat, nun ist er vorsichtshalber zurückgeflogen. ;-)
Jörg W. schrieb: > Der wusste, dass er keine Versicherung fürs Ausland hat, nun ist > er vorsichtshalber zurückgeflogen. ;-) Mit 624 kmh
Ob die Höhenangabe einfach das Limit eines Sensors ist? Die ist irgendwie viel zu konstant …
Ob bei den Positionsangaben irgendein Kalman-Filter im GPS-Modul zu übereifrig prognostiziert hat? Jetzt hat er ja „zurückgerudert“. Bin schon gespannt, was Joe nach vollendeter Aktion dann hier so berichtet.
Versicherung im Ausland ... pfft. Nur nicht alles so eng sehen. Ein Glitch. Oops, haette nicht sein sollen.
Es könnte sich auch Kondenswasser gebildet haben, erst wurde Müll übertragen, dann gar nichts mehr. Hoffentlich läßt sich die Bake anpeilen.
das Flugmuster is ja mal echt komisch. fliegt der genau die Strecke wieder zurück?
▶ J-A von der H. schrieb: > das Flugmuster is ja mal echt komisch. > fliegt der genau die Strecke wieder zurück? Nein, eher nicht. Die Kursänderung in Richtung Nordwest hat es sicher noch tatsächlich gegeben. Die affenartige Geschwindigkeit zum Schluss ist aber merkwürdig. Auch die sehr konstante Flughöhe zum Schluß deutet auf einen Fehler hin.
Tja. Man glaubt es selten, dass fuer aussergewoehnliche Einsaetze auch aussergewoehnliche Technologien angewendet werden muessen. Wie macht man elektronik Stratosphaerenballontauglich. Das startende Institut sollte eigentlich etwas Wissen zusammen haben ... aber wenn immer neue Studenten immer wieder bei Null beginnen muessen... Oder wie ist das dort ? Gibt es sowas wie ein Stratosphaerenballon Summary fuer die Erbauer ?
Oder D. schrieb: > Tja. Man glaubt es selten, dass fuer aussergewoehnliche Einsaetze auch > aussergewoehnliche Technologien angewendet werden muessen. Wie macht man > elektronik Stratosphaerenballontauglich. Man nimmt COTS und drückt die Daumen ...
Du meinst, dein Kommentar würde Joe jetzt irgendwie weiterbringen? Lies dir doch erstmal seine Zusammenfassung (einschließlich Webseite) vom letzten Jahr durch. Warten wir ab, was er uns am Ende hier vermeldet. Heute wird er ja erstmal alle Hände voll zu tun haben, sein Team zu organisieren, dass sie die Nutzlast bergen und rückführen.
Jörg W. schrieb: > Jetzt fliegt er: > > http://aprs.fi/#!call=a%2FDK0TUI-11&timerange=3600... Hochverehrte Ballonritter, es sei mir gütigst die folgende Frage erlaubt: "fliegt" ein Stratosphärenballon oder "fährt" ein Stratosphärenballon? Mit der Bitte der Erleuchtung und untertänigstem Gruße, Fürst Moritz, fröhlicher Ballonritter von Herzogenaurach, zur sonnigen Abendfahrt über das Zenntal, sich an Cadolzburg orientierend, über dem Dillenberg sich vor Verfolgern versteckend, den Baumwipfel vor der Landewiese im Visier bis Hornsegen
> Du meinst, dein Kommentar würde Joe jetzt irgendwie weiterbringen?
Ich hab mir die Webseite angesehen. Da steht Vieles drauf. Was nicht
steht, ist wie die Nutzlast designt, hier unten nach welchen Kriterien
geprueft, und optimiert wird. Ich weiss, das ist Vielen zu
"down-to-earth", zuwenig sexy fuer eine Publikation. Er muss es hier ja
auch nicht breitschlagen, oder publizieren. Aber ein Aussteigen der
Elektronik - duerfte es nicht geben, bei mir nicht. Ich weiss, das ist
viel aufweniger und teurer, dauert laenger. Soviel Zeit haben die
vielleicht auch nicht.
Fürst Moritz schrieb: > "fliegt" ein Stratosphärenballon oder "fährt" ein Stratosphärenballon? Ganz gleich, ob 'fliegen' oder 'fahren' – bei einer früheren Mission strebte so ein Ding mit einer enormen Geschwindigkeit empor: 22.000m in etwa 75s, wie es die Studis der EAH dokumentierten: http://www.mb.eah-jena.de/media/stroke_1_f1.pdf Virtueller Campus-Rundgang durch die EAH: Richtig gruselig finde ich übrigens die Avatare, die hier durch die Landschaft mutieren: http://www.eah-jena.de/campusplan/
> 22.000m in etwa 75s
Komma verrutscht? 22km in 75 Minuten macht wohl eher Sinn, das sind
4,9m/s oder 17,6 km/h.
Ich hab gerade auf der APRS-Seite was gesehen:
1 | Letzter Pfad: |
2 | DK0TUI-11>APOTC1 via OE3XKR,OE6XTR*,WIDE2-1,qAR,S52PIR-2 (seriously-bad) |
3 | |
4 | Diese Station scheint in hoher Höhe zu fliegen und Digipeater zu |
5 | benutzen, was zu ernsthafter überlastung des APRS Netzwerks führt. |
6 | Der Tracker sollte so konfiguriert werden, nur dann Digipeater |
7 | zu nutzen, wenn in geringer Höhe geflogen wird. |
Vielleicht ein Hinweis an den Joe. Aber er hat das bestimmt schon selbst gesehen.
Weiter unten noch dieser Hinweis:
1 | Paket Rate: |
2 | 25 seconds between packets on average during 1241 seconds. |
3 | Diese Station sendet Pakete mit einer hohen Geschwindigkeit, |
4 | was zur überlastung des APRS Netzwerks führen kann. |
War da der Tracker ungünstig konfiguriert? Bin schon gespannt auf die Auswertung von Joe. Auch in Bezug auf die Flugroute und -höhe, besonders am Ende. Vielleicht ist er ja auch noch weiter geflogen und das APRS hat nur nicht mehr funktioniert. Ich denke mal, daß an Bord des Ballons auch alle Daten aufgezeichnet worden sind. Wird erstmal eine Weile dauern, den Ballon zu bergen. Viel Glück dabei!
Das ist mir auch aufgefallen. Vielleicht erklärt das Sprünge wie im angehängten Screenshot. Die Abstände zwischen den Punkten passen, nur die Reihenfolge ist falsch. Hier sind ein paar Tips für APRS in großer Höhe: http://www.aprs.net/vm/DOS/AIRCRAFT.HTM
Kurzer Zwischenbericht Um 13:41 Uhr ist die Datenverbindung abgerissen. Sie konnte bisher nicht wieder aufgebaut werden. Auch das unabhängige „Notfall“ GSM System antwortet nicht. Wir gehen derzeit von einem Totalverlust aus. Schon vorher zeigten sich beim GPS Merkwürdigkeiten. Die Empfangsqualität verschlechterte sich stark, sodass die Positionsdaten streuten. Weiterhin kamen falsche Höheninformationen. Interpoliert man die Daten bis zum GPS Fehler, so ist die Nutzlast bis auf 31.000 m gestiegen. Was dann passiert ist, wissen wir noch nicht. Weitere Informationen folgen… P. S.: Eine 3-D-Ansicht der Flugbahn ist schon auf der Internetseite [1]. [1] http://www.mb.eah-jena.de/page/de/fachgebiete/mechatronik/studium/stroke2
Ja das mit der APRS Konfiguration ist etwas schwierig. Als wir mal einen Ballon gestartet haben, hat sich einer wochenlang mit APRS beschäftigt.
Jörg W. schrieb: > Joe G. schrieb: >> Wir gehen derzeit von einem Totalverlust aus. > > Sehr schade. :( Vielleicht gibt es ja einen ehrlichen Finder. Das heißt, wenn die Landung einigermaßen geklappt hat, wenigstens der Fallschirm. Wenn aber gar nichts mehr funktionierte, dann hat ein ungebremster Sturz aus vermuteten 30km bestimmt nicht mehr viel übrig gelassen. Hoffen wir das beste!
Es gab im MDR-Fernsehen in den Nachrichten sogar einen Bericht darüber. Das ist auch gut dafür geeignet, eventuelle Finder aufmerksam zu machen da man ja eine Menge Leute erreicht hat, die sonst Nichts von dem Ballon mitbekommen hätten.. MfG Paul
npn schrieb: > Wenn aber > gar nichts mehr funktionierte, dann hat ein ungebremster Sturz aus > vermuteten 30km bestimmt nicht mehr viel übrig gelassen. Ob der Kasten aus rund 30.000m oder "nur" 500m abstürzt, dürfte kaum einen Unterschied machen. Letztendlich wird die Endgeschwindigkeit massgeblich durch den cw-Wert begrenzt und dürfte sich hier schätzungs- weise irgendwo zwischen 100...200km/h bewegen. > Vielleicht gibt es ja einen ehrlichen Finder Es gibt aber auch Nutzlast-Piraten, deren Ehrgeiz darin besteht, schneller zu sein als die offizielle Suchmannschaft... ;-)
Die Sinkgeschwindigkeit kann auch viel kleiner sein. Normale Ballonsonden sind eher voluminoese Styroporkloetze mit geringem Gewicht. Je nach Masse kann man auch Schaumstoff aussen rum haben, um langsamer zu werden und den Fall abzufedern. Ein Ballon kann auch am Boden verlustig gehen. Irgendwo auf einem Gebaeude, auf einem Feld oder im Wald, in der Nacht, bei schlechtem Wetter. Vielleicht gehjt die Elektronik am Boden ja wieder. Oben ist es doch etwas kalt, auch fuer LiPo Akkus. Wurde die Sonde denn auf Tieftemperatur getestet ? Wie tief ?
http://www.otz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Stratosphaerenballon-in-Jena-gestartet-183259482 hier sind ein paar bilder dazu, auch von der elektronik. sieht halt recht semiprofessionell aus. was ein block pu schaum ohne heizung gegen mehrere stunden bei -60°C bringen soll, bleibt wohl ein geheimnis des professors. andererseits hilfts natürlich gegen den aufschalg, das geb ich schon zu. ich tippe jedenfalls auch auf unterkühlte akkus, womit eine kleine chance besteht, dass er wieder auftaut und daher geortet werden kann. ich bin gespannt. nüsschen
A. Nus schrieb: > sieht halt recht semiprofessionell aus. was ein block pu schaum ohne > heizung gegen mehrere stunden bei -60°C bringen soll, bleibt wohl ein > geheimnis des professors. Woher weißt du so genau, daß die Box dieses Jahr genauso aussieht wie voriges Jahr? Meinst du wirklich, daß jedes Jahr identische Nutzlasten hochgelassen werden? ;-)
npn schrieb: > Woher weißt du so genau, daß die Box dieses Jahr genauso aussieht wie > voriges Jahr? Meinst du wirklich, daß jedes Jahr identische Nutzlasten > hochgelassen werden? ;-) Na, nächstes Jahr wohl eher nicht mehr :P)
http://www.mdr.de/thueringen/ost-thueringen/forschungsballon-jenaer-studenten-verschollen-100.html sieht anners aus. ob der meter kaggerohr wohl zur nutzlast gehörte??
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Bye-bye-Ballon-Jenaer-Studenten-heben-ab-324976522 nein, gehört es nicht. aber das landesystem anscheinend auch nicht. im nachhinein vllt ein glücksfall.
Joe G. schrieb: > Auch das unabhängige „Notfall“ GSM System antwortet nicht. Funkloch, Kondenswasser, Kälte oder billigste SIM-Karte? SMS=? Ob ein Anbieter in .cz Euren Tracker mit einigen Begrüßungs-SMS überfüllt hat?
A. Nus schrieb: > was ein block pu schaum ohne heizung gegen mehrere stunden bei -60°C > bringen soll Hast du dir schon mal überlegt, dass das Innenleben elektrische Energie in Wärme umsetzt? Deine neunmalklugen Kommentare finde ich jedenfalls arg daneben.
Jörg W. schrieb: > Deine neunmalklugen Kommentare finde ich jedenfalls arg daneben. Tja, wenn man als A.nus (der Name ist Programm!) eben schlauer sein will als der Professor samt den Studenten, dann kommt sowas ans Tageslicht...
A. Nus schrieb: > was ein block pu schaum ohne > heizung gegen mehrere stunden bei -60°C bringen soll, bleibt wohl ein > geheimnis des professors. > andererseits hilfts natürlich gegen den aufschalg, das geb ich schon zu. > > ich tippe jedenfalls auch auf unterkühlte akkus, womit eine kleine > chance besteht, dass er wieder auftaut und daher geortet werden kann. Ohne das Geheimnis gleich ausplaudern zu wollen, die Innentemperatur lag nie unter 15 °C. Die Bordspannung war bis zum Schluss voll da. Wir haben für das schlechte GPS Signal und den folgenden Totalausfall eine Vermutung. Morgen auf jeden Fall mehr, denn die Nutzlast ist am Fallschirm gelandet und geortet. Wir werden bei Tageslicht die Bergung vornehmen.
Joe G. schrieb: > Morgen auf jeden Fall mehr, denn die Nutzlast ist am Fallschirm gelandet > und geortet. Herzlichen Glückwunsch!
Joe G. schrieb: > Wir werden bei Tageslicht die Bergung vornehmen. Das freut mich! Bin schon gespannt auf morgen :-)
Da die ausführlichere Dok eines ähnlichen projektes: http://www.mission-strato.de/Bau_eines_Wetterballons_Studienarbeit.pdf Auch da Standardprodukte in Plastikschaum - hat wohl funktioniert aber wenn man um die harten Anforderungen an Elektronik im Flieger weiß, fragt man sich schon wieviel Berechnung und wieviel Glück dabei ist. Interessant ist das die Hauptelektronik nach 2-3 Stunden ihre Batterie ausgelutscht hat - dann heizt bestenfalls der GPS-tracker. Dort ein als Profiset gepriesenes Plastikkästchen: http://www.stratoflights.com/2014/02/21/das-neue-profiset/ Soll gegen Kältebrücken gefeit sein und wird mit extra high power Batterien geliefert. MfG,
Elektronik muss sich nicht totfrieren. Im Vakuum kann Sie lokal auch leicht mal überhitzen. Bei 1/100 des normalen Luftdruckes ist man da garnicht soweit weg. Auch wenn es da oben ansonsten schaurig kalt ist. KondensWASSER sollte es hingegen nicht geben. Eis oder weg mehr ist nicht. In grosser Höhe könnte es bei GSM mit den Zeitschlitzen eng werden. Ich glaube 35km bis zur llon wo warBasistation ist so das Limit. Die DFS sollte aber bis hinunter zu etwa 1000m ziemlich genau sagen können wann der Ballon wo genau war. Mit (genauem) Wetterbericht und leidlich bekannter Sinkrate sollte sich das Suchfeld dann ziemlich eng eingrenzen lassen. Wenn man an die Daten kommt... Könnte ein Schiffsradar auf dem Autodach eigentlich beim Suchen helfen oder fuktioniert das an Land eher schlecht. Reflektor hat das Schatzkästchen ja.
Jörg W. schrieb: > Herzlichen Glückwunsch! Siebzehn F. schrieb: > Meine Gluckwuensche zur Landung. Danke :-) Die Fahrt geht in Richtung Dresden.
Joe G. schrieb: > Die Fahrt geht in Richtung Dresden. Kannst ja gern auf einen Tee bei mir vorbeikommen. ;-)
hauspapa schrieb: > Elektronik muss sich nicht totfrieren. Im Vakuum kann Sie lokal auch > leicht mal überhitzen. Bei 1/100 des normalen Luftdruckes ist man da > garnicht soweit weg. Auch wenn es da oben ansonsten schaurig kalt ist. Frost gefährdet mehr die Batterie als die elektronik. Erleichternt trägt sicher der Aufstieg auf der tagseite des Himmelskörper bei - jedenfalls bezüglich einfrieren der chemischen Energiequelle. Aber ohne Hitzeschutz wird's schnell zu heiß wie man beim verpatzten Start des Skylab feststellen musste. Die dünne Luft ändert auch einiges bspw. die Isolation gegen überschläge. So muß bei Medizintechnik bereits bei 3000m Höhe ein Sicherheitsfaktor von 1.4 für Abstände eingerechnet werden. ESD sehe ich auch kritisch, wäre nicht das erste deutsche luftschiff das sich fatal in der Atmossphäre auflädt. Als minimum sollte man einen selbsttest/response-watchdog mit system-reboot bei fail vorsehen. MfG,
Fpga K. schrieb: > wäre nicht das erste deutsche luftschiff das sich fatal > in der Atmossphäre auflädt. Die Hindenburg, nech? m.E. fing das erst an, als man die Halteseile abgelassen hat. erst ab da floss der Strom. Nur "in die Luft" entladen halte ich jetzt mal für unwahrscheinlich, zumindest im Format der Ballonsonden.
▶ J-A von der H. schrieb: > Fpga K. schrieb: >> wäre nicht das erste deutsche luftschiff das sich fatal >> in der Atmossphäre auflädt. > > Die Hindenburg, nech? > m.E. fing das erst an, als man die Halteseile abgelassen hat. > erst ab da floss der Strom. Nur "in die Luft" entladen halte ich jetzt > mal für unwahrscheinlich, zumindest im Format der Ballonsonden. Naja die Ballonsonde führt ja ihren Potentialunterschied in Form der Batterie selber mit. Zur entzündung des Ballons reicht es nie und nimmer, erst recht nicht bei He versus H2; aber für die paar nm am transistorgate schon. Für die ISS hat man sich da auch Gedanken drum gemacht: http://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/20110014828.pdf
Bevor hier alle wild spekulieren: wie wär's, wenn ihr Joe's Truppe erstmal das Teil einholen und analysieren ließet?
Laßt den Feinmechaniker erst mal die Sonde wiederfinden und auseinandernehmen. Er wird dann schon sagen, woran es gelegen hat, denn schließlich war er nicht der allein Beteiligte. Beim MDR konnte man sehen, daß da mindestens 10 Mann beim Start dabei waren, die sicher keine Passanten waren. Die sind sicher auch brennend interessiert. MfG Paul Jörg W. schrieb: > Bevor hier alle wild spekulieren: wie wär's, wenn ihr Joe's Truppe > erstmal das Teil einholen und analysieren ließet? Ein Gedanke.
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Jörg W. schrieb: >> Die Fahrt geht in Richtung Dresden. > > Kannst ja gern auf einen Tee bei mir vorbeikommen. ;-) Den Tee gibts aber nur, wenn Jörg sich das gefundene Teil ansehen darf. :-))
Harald W. schrieb: > Den Tee gibts aber nur, wenn Jörg sich das gefundene Teil > ansehen darf. :-)) Welchen Jörg meinst du jetzt? („Joe“ heißt offiziell auch Jörg. ;)
Der Ballon ist in Tschechien im Großraum Prag heruntergekommen: http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Hoffnung-fuer-Jenaer-Studenten-Forschungskapsel-in-Tschechien-geortet-1015902873 MfG Paul
Gefunden, geborgen, gesichert und auf dem Rückweg. Ab morgen erfolgt die Auswertung der Daten. Die Angabe des „Großraums Prag“ sollte Sondenjäger nicht gleich mit der Nase auf die Positionsbake stoßen lassen, bevor das Bergungsteam vor Ort war. Andererseits sollte Presse schon in etwa wissen, wo die Nutzlast dann tatsächlich gelandet ist.
A. Nus schrieb: > ich tippe jedenfalls auch auf unterkühlte akkus, womit eine kleine > chance besteht Unwahrscheinlich. In der Vergangenheit hatten die Ballons eher mit Überhitzungs- als Unterkühlungsproblemen zu kämpfen. A. Nus schrieb: > was ein block pu schaum ohne > heizung gegen mehrere stunden bei -60°C bringen soll, bleibt wohl ein > geheimnis des professors. Und mehrere Stunden bei -60°C sind es auch nicht. Die kälteste Stelle wird meistens relativ schnell durchflogen. Nach oben hin wird es wieder wärmer. Alles in allem ist das ein solider Aufbau. Der Schaumstoff ist eher dafür da, die Schwimmfähigkeit sicherzustellen.
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Das passt ja zumindest zur ursprünglichen Flugrichtung, bevor die GPS-Daten „abgebogen“ sind.
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Walter T. schrieb: > Und mehrere Stunden bei -60°C sind es auch nicht. Die kälteste Stelle > wird meistens relativ schnell durchflogen. Nach oben hin wird es wieder > wärmer. Ist eigentlich ganz einfach https://www.youtube.com/watch?v=kaCLoBfowEY&index=2&list=PLPYANDxR9sttOoI3OMm5U1zqbc2KPx1JS und stimmt mit der Messung recht gute überein. http://www.mb.eah-jena.de/media/stroke_1_f3.pdf eigentlich... http://www.mb.eah-jena.de/media/stroke_1_f4.pdf
Jörg W. schrieb: > Das passt ja zumindest zur ursprünglichen Flugrichtung, bevor die > GPS-Daten „abgebogen“ sind. Un genau das ist die spannende Frage. Die Nutzlast ist komplett, vollständig und unbeschädigt. Die Auswertung der internen Telemetriedaten wird hoffentlich Auskunft geben. Wenn die Videoaufnahmen brauchbar sind, wird der MDR moregn um 16:00 Uhr einen Beitrag mit diesen Aufnahmen bringen, wenn nicht auch :-)
Jörg W. schrieb: > Habt ihr eigentlich zwei GPS-Empfänger drin gehabt? Ja, zwei Systeme die absolut unabhängig voneinander arbeiten. Das System welche des Daten auf APRS gesendet hat, hat diese Fehler produziert. Das zweite System müssen wir erst auswerten.
Hallo Joe G. Jedenfalls Dir und der Mannschaft herzlichen Glückwunsch zur Ballonfahrt. Joe G. schrieb: > Ja, zwei Systeme die absolut unabhängig voneinander arbeiten. Das System > welche des Daten auf APRS gesendet hat, hat diese Fehler produziert. Das > zweite System müssen wir erst auswerten. Die Fehlersuche und Analyse mag oft das unproduktivste sein, ist aber auf auf jeden Fall das Spannenste und Unterhaltsamste. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Ein kurzes Statement zur Fehleranalyse. Eigentlich gab es keinen Ausfall der Technik – eigentlich… Bis zur Gipfelhöhe lief alles normal. Nach dem Platzen des Ballons viel die Nutzlast aufgrund des geringen Luftwiderstandes fast im freien Fall. Durch das extreme Trudeln der Nutzlast hat das GPS seine Position verloren und von 3D auf 2D geschaltet. Die nun einlaufenden Positionsdaten waren alle falsch. Die Höheninformation bleibt beim Umschalten auf 2D unverändert auf Maximum. Beim Trudeln verhedderte sich ein Teil der Ballonhülle mit dem Fallschirm. Erst in den tiefen Luftschichten war dann der Luftwiderstand so groß, dass sich der Fallschirm voll entfaltete und alles wieder kontrolliert zu Boden ging. Da das GPS keine aktuellen Daten mehr hatte, musste es seine Position neu fixen. Das passierte erst auf einer Höhe von 524m. Von dort an lief alles wieder normal. Leider reichte diese Höhe nicht aus um einen Digipeater zu erreichen und deshalb kamen über APRS keine Daten mehr. Die Kamera lief jedoch bis zur Ladung weiter und hat den gesamten Flug, das Trudeln und auch die Landung sauber aufgezeichnet. Das APRS-System funkte dann munter bis zum Auffinden am nächsten Tag 15 Uhr weiter – in den Acker :-( Das Bergungsteam hat das System erst beim Auffinden abgeschaltet. Bilder, Videos und Daten kommen die nächsten Tage auf unsere Webseiten. Einen schönen Beitrag über das Projekt gibt es hier am Minute 6:51 http://www.mdr.de/mediathek/sendung638590_ipgctx-false_zc-ce9eb643_zs-df360c07.html
Joe G. schrieb: > Einen schönen Beitrag über das Projekt gibt es hier am Minute 6:51 > > http://www.mdr.de/mediathek/sendung638590_ipgctx-false_zc-ce9eb643_zs-df360c07.html Haben die Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen in der Schule mal wieder nicht aufgepasst?! ;) Ich dachte die Kármán-Linie wäre mittlerweile eine allgemein akzeptierte Definition...
Horst schrieb: > Joe G. schrieb: >> Einen schönen Beitrag über das Projekt gibt es hier am Minute 6:51 >> >> > http://www.mdr.de/mediathek/sendung638590_ipgctx-f... > > Haben die Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen in der Schule mal > wieder nicht aufgepasst?! ;) > Ich dachte die Kármán-Linie wäre mittlerweile eine allgemein akzeptierte > Definition... Du meinst das hier?
1 | Allgemein wird dazu bisher eine funktionale Abgrenzung angenommen, |
2 | d. h. eine Abhängigkeit von der durchgeführten Aktivität |
3 | statt von der genauen Höhe. |
npn schrieb: > Du meinst das hier?Allgemein wird dazu bisher eine funktionale > Abgrenzung angenommen, > d. h. eine Abhängigkeit von der durchgeführten Aktivität > statt von der genauen Höhe. Du hättest mal bei schreiben können, wo das her ist. (fnyi https://de.wikipedia.org/wiki/Kármán-Linie) Dieser Absatz dort bezieht sich auf die Lufthoheit, die ich aber nicht meinte. Vielmehr beginnt das Weltall aber nicht schon auf 30-40km Höhe, die der Ballon wohl erreicht hat bzw. erreichen sollte. Dass dieser aber dort beginnt haben die vom MDR behauptet. (LÜGENPRESSE, LÜGENPRESSE :P)
Joe G. schrieb: > Durch das extreme Trudeln der Nutzlast hat das GPS seine Position > verloren und von 3D auf 2D geschaltet. Da stellt sich natürlich die Frage, wie man das verhindern könnte …
Jörg W. schrieb: > Da stellt sich natürlich die Frage, wie man das verhindern könnte … Wenn das Trudeln erst mit steigendem Luftdruck zustandekommen: Mit Leitwerken. In etwa wie für Fliegerbomben. Da muss so'n Kreuz am hinteren Ende sein.
▶ J-A von der H. schrieb: > Wenn das Trudeln erst mit steigendem Luftdruck zustandekommen Offenbar ja nicht. Joe schrieb doch, dass mit dem Platzen des Ballons ein freier Fall einsetzte, was das GPS zerwürfelt hat. Die Höheninformation kann man ja auch barometrisch ermitteln, bei der Position ist das schon schwieriger.
Jörg W. schrieb: > Da stellt sich natürlich die Frage, wie man das verhindern könnte … Evtl. müsste man sich dann von der Ballonhülle erst komplett trennen, bevor der Fallschirm ausgelöst wird. Wie der Ballon platzt, ist ja nicht vorauszusehen, so das Fetzen und Streifen immer interferieren können. Da die Nutzlast mit Sicherheit schneller fällt als die Ballonreste, könnte man also ein Augenblickchen warten und dann erst den Fallschirm auslösen. Jörg W. schrieb: > Offenbar ja nicht. Joe schrieb doch, dass mit dem Platzen des > Ballons ein freier Fall einsetzte, was das GPS zerwürfelt hat. Die Experimente Anfang der Sechziger von Kittinger und Simmons zeigten auch, das ein Trudeln durchaus in 30km Höhe auftreten kann. Wimre hat Kittinger sogar zeitweise das Bewußtsein verloren. Erst der Fallschirm stabilisierte den Burschen wieder.
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dann ist in der Höhe bereits genug Luftdruck da, der das Trudeln verursacht. Da muss was stabilisierendes ran. evtl auch sowas in der Art wie die Tandem-Fallschirmspringer hinten raus haben. MUSS die Last denn ab Platzen des Ballons zunächst vollständig frei fallen?
wie hoch ist der Luftdruck in 30Km Höhe? 20mBar? wenn selbst die Mars-Sonden mit einem Fallschrim gebremst werden können, geht in der Erdluft auch was. und am Boden des Mars hat es nur 10mBar. Ganz alternativ: wie wird GPS empfangen? kann die Antenne nur in bestimmten Richtungen empfangen? dann braucht es einen Rundempfang.
Sobald eine stationäre Geschwindigkeit erreicht ist, gilt: Zugkraft am Fallschirm = Gewichtskraft Diese Kraft muss reichen, um ihn vollständig zu öffnen. Der Mechanismus für die Fallschirmöffnung könnte gleichzeitig den Ballon abwerfen.
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Hallo BallonfahrerTeam es gibt tatsächlich ein Gerät, welches eigentlich zur Personenortung im explosionsgefährdeten Bereichen entwickelt worden ist, welches die tatsächliche Höhe autark ohne GPS ermittelt. google-suche:"peitel z-tracker" Spannend - ich sehe mal am Montag nach, welche Maximalhöhe der Algorithmus abdeckt. Dann könnte man sowas nächstes Mal einsetzen, oder sind die angegebenen 225Gramm zu schwer? Weiterhin viel Erfolg auch bei der nächsten Mission! Axelr. DG1RTO
▶ J-A von der H. schrieb: > wie hoch ist der Luftdruck in 30Km Höhe? 20mBar? > > wenn selbst die Mars-Sonden mit einem Fallschrim gebremst werden können, > geht in der Erdluft auch was. und am Boden des Mars hat es nur 10mBar. > > Ganz alternativ: > wie wird GPS empfangen? kann die Antenne nur in bestimmten Richtungen > empfangen? > dann braucht es einen Rundempfang. Nimm zum Test eine normale GPS-Antenne mit dünnem Anschlusskabel und lasse diese wie ein Lasso über deinem Kopf schwingen. Du wirst sofort mit ca. 70km/h richtung Südost fahren. Schleuderst Du die Antenne über deinem Kopf linksrum im Kreis ( ca. halber Meter Radius), fährst Du mit ca.70 km/h Richtung westen. Probiers aus. Rundempfang ist es schon: Rechtshändisch polarisiert.
Axel R. schrieb: > Nimm zum Test eine normale GPS-Antenne mit dünnem Anschlusskabel und > lasse diese wie ein Lasso über deinem Kopf schwingen. Du wirst sofort > mit ca. 70km/h richtung Südost fahren. Schleuderst Du die Antenne über > deinem Kopf linksrum im Kreis ( ca. halber Meter Radius), fährst Du mit > ca.70 km/h Richtung westen. Probiers aus. > Rundempfang ist es schon: Rechtshändisch polarisiert. Einmal Richtung Südost und einmal Richtung Westen? Versteh ich nicht. Wenn, dann sollten doch die Richtungen sich um 180° unterscheiden, oder?
Axel R. schrieb: > Hallo BallonfahrerTeam > es gibt tatsächlich ein Gerät, welches eigentlich zur Personenortung im > explosionsgefährdeten Bereichen entwickelt worden ist, welches die > tatsächliche Höhe autark ohne GPS ermittelt. > google-suche:"peitel z-tracker" Ist das Ironie? Ich meine barometrische Höhenmesser sind ja wohl nichts neues auf dieser Welt oder? ▶ J-A von der H. schrieb: > wie hoch ist der Luftdruck in 30Km Höhe? 20mBar? je nach Wetterbedingung zwischen 50 und 15 mBar > wenn selbst die Mars-Sonden mit einem Fallschrim gebremst werden können, > geht in der Erdluft auch was. und am Boden des Mars hat es nur 10mBar. Die Atmosphäre des Mars hat doch eine andere Dichte und damit der Fallschirm einen anderen Strömungswiderstand. Außerdem ist die Fallbeschleunigung fast 1/3 geringer (3,7m/s^2). Wäre mal interessant das durchzurechnen.
▶ J-A von der H. schrieb: > MUSS die Last denn ab Platzen des Ballons zunächst vollständig frei > fallen? B e r n d W. schrieb: > Sobald eine stationäre Geschwindigkeit erreicht ist, gilt: > Zugkraft am Fallschirm = Gewichtskraft > Diese Kraft muss reichen, um ihn vollständig zu öffnen. Ja, alles interessante Fragen. Aufgrund des geringen Luftwiderstandes fallen die Lasten einfach frei. Es ist wirklich beidruckend auf dem Video zu sehen, wie geplatzte Ballonhülle, Fallschirm und Nutzlast nebeneinander (!) minutenlang fallen. Das Kräftegleichgewicht kann sich zunächst nicht einstellen. Um den Fallschirm zu öffnen, müsste die Reibkraft am Fallschirm größer sein als an der Nutzlast. Das passiert es in dichteren Luftschichten. Weiterhin zieht die geplatzte Ballonhülle an der Fallschirmkuppel. Die Lösung des letzten Jahres war einfacher, pragmatischer und sicherer. Die geplatzte Ballonhülle wurde mittels pyrotechnischer Ladung abgetrennt. Eine weitere wichtige Erkenntnis lautet: Datengewinnung aus mehren unabhängigen physikalischen Messsystemen mit Plausibilitätsprüfung und Notfallszenario. Der Termin für den nächsten Versuch steht schon. Sa. Der 16.07.2016
Joe G. schrieb: > Die geplatzte Ballonhülle wurde mittels pyrotechnischer Ladung > abgetrennt. Hehehe, die gute alte Pyrotechnik. Erinnert mich an die ersten Trennungen von Erst- und Zweitstufe bei den Raketenjungs, wo sie unerklärliche Taumelbewegungen und sogar Zerstörungen der Zweitstufe hatten, weil die erste Stufe unkontrolliert in die zweite reinknallte. Kleine Treibsätze waren da die Lösung. Wer übrigens mal die Nutzlast eines Wetterballons gesehen hat, weiss, das es da auf grosse Kälteverhütung etc. gar nicht so ankommt. In den 80ern war das eine Pappkiste mit Aufgussbatterie, einer Platine mit CMOS DILs und 'Kratzeplatinenbarometer' und unten dran hing der Sender auf etwa 1,8 Ghz. Das Kratzeplatinenbarometer fuhr mit einer Nadel durch Platinenkämme und schaltete so die Telemetrie (Feuchte und Temperatur) um. Aus der Umschaltgeschwindigkeit konnte man dann den Luftdruck berechnen. Alles sehr einfach gehalten und lediglich mit Plastikspray überzogen. Und funktionierte jedes Mal. Die Batterie wurde kurz vor dem Start mit Dest. Wasser 'scharf' gemacht. Klasse, das ihr die Sonde wiedergefunden habt. Das Bild vom Gipfel sieht sehr, sehr beeindruckend aus.
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W.G. schrieb: > Axel R. schrieb: >> Hallo BallonfahrerTeam >> es gibt tatsächlich ein Gerät, welches eigentlich zur Personenortung im >> explosionsgefährdeten Bereichen entwickelt worden ist, welches die >> tatsächliche Höhe autark ohne GPS ermittelt. >> google-suche:"peitel z-tracker" > > Ist das Ironie? Ich meine barometrische Höhenmesser sind ja wohl nichts > neues auf dieser Welt oder? sicher ist das alles nichts neues und hat wenig mit "raketentechnik" zu tun. Wurde ja aber offensichtlich NICHT mit verplant und verbaut. Ich wollte auch nur anregen, nächstes Mal soetwas mitzuführen und einen unkomplizierten Bezug nennen. SELBSTVERSTÄNDLICH gibt es auch alles fürn zehner zum selber basteln: http://www.watterott.com/de/BMP085-Barometric-Pressure/Temperature/Altitude-Sensor-5V
Es wäre interessant zu wissen welche GPS Empfänger eingesetzt wurden. Es ist nicht normal dass bei einem Rückfall von 3D (>= 4 ausgewertete Satelliten) auf 2D Lock (<4 Sat) die Positionen nicht mehr stimmen.
W.G. schrieb: > Die Atmosphäre des Mars hat doch eine andere Dichte Ich hätte jetzt gedacht: 10mbar sind 10 mbar. Auf dem Mars halt am Boden, auf der Erde halt in >30Km Höhe. Ein Bremsfallschirm für eine Mars-Sonde öffnet sich zudem noch in einiger Höhe über dem Marsboden, also ist da NOCH VIEL WENIGER Druck, der bereits eine Abbremsung ermöglicht. JA ich weiss, natürlich aus höherer Geschwindigkeit, aber trotzdem wird für eine Ballonsonde auf der Erde schon noch Wirkung da sein. BTW andere Ballonsonden übermitteln ja auch richtige Ergebnisse, trudeln also zufälligerweise ja nicht. muss also möglich sein.
?!? schrieb: > Wenn, dann sollten doch die Richtungen sich um 180° unterscheiden, oder? sicher doch, Schreibfehler meinerseits. Sorry! Probierts mal aus. Navi, externe Anteene drann und überm Kopf kreisen lassen. 574km/h hab ich nicht geschafft! da kann man mal sehen, wie schnell die Nutzlast getrudelt sein muss. Lässt sich nun sicher auch ausrechnen. Wäre ja ne Überlegung wert, über eine AntiStrudelTechnik nachzudenken. Drehratengeber und ein kleines Strahltriebwerk ;)) BTW: kann man die Antenne auch "elektrisch rotieren" lassen? Müsste doch gehen, indem man die Phase auf der GPS-Empfangsfrequenz moduliert?
> aber trotzdem wird für eine Ballonsonde auf der Erde schon noch > Wirkung da sein. Das hatte ich mir so auch überlegt >> Durch das extreme Trudeln der Nutzlast hat das GPS > Aufgrund des geringen Luftwiderstandes fallen die Lasten einfach frei. Das beschreibt aber nicht das komplette Phänomen. Der geplatzte Ballon schrumpft, der Ballon nimmt eine asymetrische Form an, die einen Vortrieb erzeugt. Ergebnis: Nutzlast und Ballon drehen sich um den gemeinsamen Schwerpunkt, die Leinen spannen sich. Es kommt zur Drehung, bevor der Luftwiderstand bremst. Gleichzeitig oder vor dem dem Öffen des Fallschirms muss der Ballon weg. Ein geeigneter Fallschirm müsste folgende Eigenschaften haben: Leichtes, weiches, flexibles Material wir z.B. Seide, welches sich schon durch geringe Kräfte verformen läßt. Seine eigene Flächenbelastung muss viel kleiner sein, als die der Nutzlast. Erst durch diese Eigenschaften nimmt der Fallschirm seine Position hinter der Nutzlast ein. Er muss sehr lose verpackt sein, sonst fällt er wie ein Kneul nebenher. Taumelt der Schirm eine Zeit lang unkontrolliert herum, kann es zu einem Verhänger oder Leinenüberwurf kommen. Die Fallgeschwindigkeit sollte sich im Verhältnis wie sqrt(Dichte_NN / Dichte_30km) -> sqrt(1013mbar / 20mbar) -> 7,1 verhalten. Ist der Fallschirm in dichter Atmosphäre für z.B. 10m/s ausgelegt, so stellt sich der stationäre Zustand bei 20 mBar bei 70m/s oder 252 km/h ein. Ein Körper in freiem Fall erreicht diese Geschwindigkeit schon nach 7,5 Sekunden. Dies beweist, sollte sich der Fallschirm richtig öffnen und füllen, ist ein minutenlanges Trudeln zumindest bei dieser Höhe ausgeschlossen. Eventuell sollte der Fallschirm erst nach 10 Sekunden bei 300 km/h ausgelöst werden.
Axel R. schrieb: > BTW: kann man die Antenne auch "elektrisch rotieren" lassen? Müsste doch > gehen, indem man die Phase auf der GPS-Empfangsfrequenz moduliert? Hallo Axel, das "elektrisch rotieren lassen" geht durchaus. Siehe z.B. http://www.peilgruppe-kalmit.de/theorie_dopplerpeiler.htm Gruß Helmut
Ich weiss ja nun nicht in welchen Richtungen das Ding trudeln kann, abner meine Vorstellung wäre es, die Nutzlast in einer Röhre unterzubringen. In einem Teil der Röhre die Nutzlast, der restliche Teil bleibt meinetwegen leer oder man schneidet die Röhre so zurecht (wegen Gewicht), dass da mindestens 2 Leitstäbe stehen bleiben. daran dann noch 2 Fächer ran, die dann natürlcih gerade sein müssen, um die Rotation um die Längsachse zu verhindern. so in der Art wie ein Leitwerk von einer Fliegerbombe. wenn das nicht in den ersten Sekunden des Falls wirkt aber vielleicht nach so 15 Sekunden zu wirken anfängt, ist doch bestimmt besser als gar keine Stabilisierung. Und: Die Leinen des Ballon müssen sofort nach Platzen weg!
▶ J-A von der H. schrieb: > um die Rotation um die > Längsachse zu verhindern Die Finnen kann man auch mit nem Servo ansteuern und somit das ganze Ding lenkbar machen. Mit nem Ardupilot könnte man dann "Return to Launch" aktiviren. Suchradius ist dann kleiner
> BTW: kann man die Antenne auch "elektrisch rotieren" lassen? Müsste doch > gehen, indem man die Phase auf der GPS-Empfangsfrequenz moduliert? GPS-Antennen besitzen üblicherweise in der Horizontalebene eine rotationssymmetrische Empfangscharakteristik, da ja die GPS-Satelliten aus den unterschiedlichsten Himmelsrichtungen einfallen können. In der Sinkphase rotiert die Nutzlast des Ballons meist um ihre Vertikalsachse. Es könnte also durchaus eine Empfangsverbesserung bringen, wenn man die Antenne genau auf dieser Achse montiert.
B e r n d W. schrieb: > Der geplatzte Ballon > schrumpft, der Ballon nimmt eine asymetrische Form an, die einen > Vortrieb erzeugt. Ergebnis: Nutzlast und Ballon drehen sich um den > gemeinsamen Schwerpunkt, die Leinen spannen sich. Es kommt zur Drehung, > bevor der Luftwiderstand bremst. Wenn er sich nur daran gehalten hätte ;-) In diesem Zustand fallen sie einige Minuten...
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> Eventuell reicht es schon, den Schirm anders zu Packen.
Fallschirme bei solchen Ballonmissionen werden nicht 'gepackt' und
besitzen auch keinen Auslösemechanismus. Sie hängen einfach geöffnet
zwischen Ballon und Nutzlast. Sobald der Fallschirm von unten mit
ausreichend Luft angeströmt wird, öffnet sich (idealerweise) die
Kappe sofort und vollständig.
Hallo Skydiver Den Beitrag hatte ich wieder gelöscht, weil das Foto anscheinend den geplatzten Ballon zeigt, ich es jedoch für den ungeöffneten Fallschirm hielt. > öffnet sich (idealerweise) die Kappe sofort und vollständig. Dann muss der schon relativ loose verstaut sein, sonst klumpt es irgendwie zusammen. Es kommt natürlich auch aufs Material an. Bei denen klapp auch nicht alles aufs erste Mal: https://www.youtube.com/watch?v=5GqdLdsnF0k
B e r n d W. schrieb: > Bei denen klapp auch nicht alles aufs erste Mal: Was klappt nicht? Ein zweistufiger Schirm öffnet sich nun mal in zwei Stufen. Was tut man nicht alles, um den Ruck beim Öffnen der Kappe zu dosieren und Material sowie Nutzlast zu schonen. Der Luftdruck dürfte in dem Video geschätzt mindestens um einen Faktor 20 höher sein, als beim Platzen des Ballons.
Skydiver schrieb: > Sie hängen einfach geöffnet > zwischen Ballon und Nutzlast. Sobald der Fallschirm von unten mit > ausreichend Luft angeströmt wird, öffnet sich (idealerweise) die > Kappe sofort und vollständig. Genau das war bei uns das Problem. Leere Ballonhülle mit ca. 2.5 kg oben am Fallschirm und Nutzlast mit 1.5 kg unten am Fallschirm. Damit önnet er sich nicht idealerweise. Erst wenn die Kappe voll entfaltet ist, ist sie stabil genug beide Lasten zu tragen. Für die Sommermission werden wir wieder auf die pyrotechnische Lösung zurückgreifen.
@Wolfgang >> Bei denen klapp auch nicht alles aufs erste Mal: > Was klappt nicht? Ein zweistufiger Schirm öffnet sich nun mal > in zwei Stufen. Der linke Schirm im Video war die erste Variante, rechts der Verbesserte. Beim Linken öffnet sich die Reffvorrichtung nicht komplett. https://www.youtube.com/watch?v=5GqdLdsnF0k > Leere Ballonhülle mit ca. 2.5 kg oben am Fallschirm > und Nutzlast mit 1.5 kg Die größere Masse hängt oben drüber und verformt den Fallschirm. Dann bin ich schon mal gespannt auf die "pyrotechnische Lösung" im Juli.
B e r n d W. schrieb: > Beim Linken öffnet sich die Reffvorrichtung nicht komplett. > Youtube-Video "Side by side comparison of two Nexø main parachute > reefing tests" Ahh, du meinst das, was hier noch hängt ... https://youtu.be/5GqdLdsnF0k?t=43 Das schein aber ein ganz anderes Problem zu sein und eher an einer hängenden Reffleine zu liegen, die nicht richtig ausrauscht.
W.G. schrieb: > Gibt es denn irgendwo ein Video vom gesamten Flug? Ja, bei mir :-) 16GB groß. Einen Zusammenschitt stellen wir wieder auf unsere Webseite.
Hi, ich lese hier schon seit dem ersten Post mit und habe den Aufstieg auch sehr interessiert life mitverfolgt. Mal in die Runde gefragt: wie groß wäre denn eine Empfangseinrichtung, mit der man den Ballon hätte verfolgen können? Sprich passt sowas auf den rechten Sitz eines Kleinflugzeugs, so dass man den Ballon auf, sagen wir 30..50km orten könnte? Ansonsten könnte man sich noch eine Bodenfunkstelle vorstellen, welche die entsprechenden Informationen weitergibt. Hier treiben sich ja ein paar Piloten rum - mit der entsprechenden Vorwarnzeit könnte ich mir vorstellen, dass man Start und Landung aus der Luft verfolgt. Als Flugleistungen kann man z.B. bei einer C172 annehmen: - verfügbare Zeit in der Luft: 3h - Reisegeschwindigkeit: 180..200km - Flughöhe: <3000m (ohne Flugplan und Freigaben von der Flugsicherung) - Steigleistung: weniger als der Ballon ;) Ist, wie in Eurem Fall, eine Grenzüberschreitung abzusehen, ist noch ein bisserl Papierkram fällig, aber nichts was nicht lösbar wäre. Schönen Sonntag noch, marcus
> Als Flugleistungen kann man z.B. bei einer C172 annehmen:
Minimales Detail. Die meisten Privatpiloten haben nur eine VFR Lizenz,
keine IFR.
Dh die ueblichen Piloten duerfen nur am Tag und bei guter Sicht auf den
Boden fliegen.
Marcus H. schrieb: > Mal in die Runde gefragt: wie groß wäre denn eine Empfangseinrichtung, > mit der man den Ballon hätte verfolgen können? > Sprich passt sowas auf den rechten Sitz eines Kleinflugzeugs, so dass > man den Ballon auf, sagen wir 30..50km orten könnte? http://www.rhotheta.com/products/rt_600
Joe G. schrieb: > Leere Ballonhülle mit ca. 2.5 kg oben am Fallschirm und Nutzlast mit 1.5 > kg unten am Fallschirm. Das ist ein interessantes Gewichtsverhältnis. Wir hatten damals eine 4kg Nutzlast; vom Ballon ist am Boden nichts mehr übrig geblieben als ein ca. 30cm langer Fetzen. Bordkamera gab's damals nicht (damals viel zu teuer). Sowohl Auf- als auch Abstieg erfolgten dann mit gemütlichen 30km/h. (Damit kann man sich die Länge der Ballonmission auch gut ausrechnen.) Ist dieser riesige Ballonknubbel bei euch bis zum Boden gekommen?
Marcus H. schrieb: > Mal in die Runde gefragt: wie groß wäre denn eine Empfangseinrichtung, > mit der man den Ballon hätte verfolgen können? Ich hatte mich geärgert, nicht früh dran gedacht zu haben, und die Handfunke mitzunehmen. Kann mir vorstellen, dass man die CW-Bake in Dresden sogar mit einer eher einfachen Antenne hätte aufnehmen können.
Skydiver schrieb: > Marcus H. schrieb: >> Mal in die Runde gefragt: wie groß wäre denn eine Empfangseinrichtung, >> mit der man den Ballon hätte verfolgen können? >> Sprich passt sowas auf den rechten Sitz eines Kleinflugzeugs, so dass >> man den Ballon auf, sagen wir 30..50km orten könnte? > http://www.rhotheta.com/products/rt_600 An VDF hatte ich auch schon gedacht, allerdings würde man, von den Kosten abgesehen, Modifikationen am Flugzeug vermeiden wollen.
Jörg W. schrieb: > Marcus H. schrieb: >> Mal in die Runde gefragt: wie groß wäre denn eine Empfangseinrichtung, >> mit der man den Ballon hätte verfolgen können? > Ich hatte mich geärgert, nicht früh dran gedacht zu haben, und die > Handfunke mitzunehmen. Kann mir vorstellen, dass man die CW-Bake in > Dresden sogar mit einer eher einfachen Antenne hätte aufnehmen können. Kannst Du damit peilen? Das witzige ist ja, dass Motorflugzeuge oft ADF und VOR haben. Allerdings wüsste ich aus dem Stegreif nicht, ob man einen Versuchsballon mit einer Luftfunkstelle im Flugfunkband ausstatten darf, bzw. was das rechtliche Prozedere wäre. Da müsste man wohl mal die Bundesnetzagentur fragen. Außerdem könnten dann viele Flugplätze VDF-Fremdpeilung vornehmen.
Marcus H. schrieb: > Jörg W. schrieb: >> … Kann mir vorstellen, dass man die CW-Bake in >> Dresden sogar mit einer eher einfachen Antenne hätte aufnehmen können. > Kannst Du damit peilen? Prinzipiell bei 2 m mit HB9CV- oder 3-Ele-Yagi-Antenne möglich. Ich hätte es aus Bequemlichkeit mit der Stabantenne probiert. > Das witzige ist ja, dass Motorflugzeuge oft ADF und VOR haben. > Allerdings wüsste ich aus dem Stegreif nicht, ob man einen > Versuchsballon mit einer Luftfunkstelle im Flugfunkband ausstatten darf, > bzw. was das rechtliche Prozedere wäre. Wird sicher deutlich umständlicher (und teurer) als Amateurfunk werden.
Jörg W. schrieb: > Kann mir vorstellen, dass man die CW-Bake in > Dresden sogar mit einer eher einfachen Antenne hätte aufnehmen können. Ich habe nichts über die Sendeleistung der beiden 2m Sender gefunden, aber selbst wenns nur 200mW an Rundstrahlern sind, sollte das zumindest in SSB mit einer > 3-Element über hunderte von km nachweisbar sein. Bessere Abstrahlbedingungen gibts ja fast nicht mehr, ausser auf der ISS. Leider habe ich mein IC202 nicht mehr.
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Matthias S. schrieb: > Ich habe nichts über die Sendeleistung der beiden 2m Sender gefunden, > aber selbst wenns nur 200mW an Rundstrahlern sind, sollte das zumindest > in SSB mit einer > 3-Element über hunderte von km nachweisbar sein. > Bessere Abstrahlbedingungen gibts ja fast nicht mehr, ausser auf der > ISS. So ist es. Eine FM Sprachbake von einem Afu Satelliten konnte ich Anfang der 90er auch mit einer Rundstrahlantenne auf dem Hausdach empfangen. Über die Sendeleistung weiß ich nichts mehr, aber sehr viel kann es nicht gewesen sein. Evtl. kennt das noch jemand. Da kam als Endlosschleife :"I´m fully operational and all my systems are perfectly in function..." Oder so ähnlich. Das war ein sample aus Stanley Kubricks 2001 Odyssee im Weltraum ( HAL ). Welcher Afu Satellit war das?
Etwas zur APRS-Konfiguration. Die Frage tauchte ja hier während der Mission auf. Gesendet haben wir mit 300 mW an einer GP im 45 Sekunden Abstand. Als Pfad war WIDE1-1, WIDE2-2 eingestellt. Bei WIDE1-1 wird ja das Paket von Nahbereichs-Digi genau 1 x wiederholt. Der nächste Punkt muss ein I-Gateway sein. Bei WIDE2-2 wird das Paket genau in zweites Mal wiederholt. Das sollte in den meisten Fällen ausreichen. In unserem Fall waren Liberec ( OK1TEC-2 via WIDE2-2 zu CZ6-6) und Komari vizka ( OK1TEC-3 via WIDE2-2 zu CZ6-6) in der Nähe. Da das GPS erst in 532m Höhe wieder gefixt hat und alle 45 Sekunden gesendet wurde, reichte die Zeit nicht mehr aus, um die Position zu senden. Genau ein einziges Paket hat noch den Weg zu uns gefunden. Das tauchte jedoch nicht mehr in APRS.fi auf, so dass wir anfänglich glaubten, wir hätten die Nutzlast ganz verloren. Fazit: WIDE1-1, WIDE2-2 sind sicher ganz gute Einstellungen. Ab einer bestimmten Höhe kann die Sendezeit auf eine minute verlängert werden oder noch größer. In geringen Höhen und gerade bei der Landung sollte in sehr kurzen Abständen die Position übermittelt werden.
In Amerika machen Familienväter solche Projekte zusammen mit ihren Kindern. Meist werden da iPhones gestartet. Die haben dann ja die Funktion "Find my iPhone". z.B. hier: das Brooklyn Space Program https://www.youtube.com/watch?v=OUZBGsLcLvs
wenn Ihr Sonden jagt, nehmt Ihr dann bitte auch alles mit? incl Ballon-Hülle und Geschnür? Hier ist kürzlich eine Sonde gelandet, mitten im Naturschutzgebiet. Muss ja nicht sein, dass Tiere sich drin verheddern. Die Schnüre könnten bestimmt auch aus Baumwolle sein, oder?
Ich verstehe hier so einige verunglimpfungsversuche dieses Projektes überhaupt nicht! Es ist ja wohl selbstverständlich, dass man seinen Müll wegräumt! Oder?
Patrick D. schrieb: > Es ist ja wohl selbstverständlich, dass man seinen Müll wegräumt! Oder? Eigentlich ja, aber für manche/viele dann leider doch nicht. Ich denke, das war schon ernst gemeint und nicht gegen das Projekt gerichtet.
Patrick D. schrieb: > Ich verstehe hier so einige verunglimpfungsversuche dieses Projektes > überhaupt nicht! > > Es ist ja wohl selbstverständlich, dass man seinen Müll wegräumt! Oder? wenn das der Ballonstarter selbst ist ja, davon gehe ich auch mal aus. Es geistern genug Vögel herum, die nur auf die Sonden scharf sind, mit dem Projekt aber selbst überhaupt nix zu tun haben.
Hallo J-A von der H. ▶ J-A von der H. schrieb: > wenn Ihr Sonden jagt, nehmt Ihr dann bitte auch alles mit? > incl Ballon-Hülle und Geschnür? > > Hier ist kürzlich eine Sonde gelandet, mitten im Naturschutzgebiet. Die "offiziellen" Sonden der Wetterbehörden bzw. des Militärs tragen (oder trugen?) mal Aufkleber, in dem der etwaige Finder darum gebeten wurde, den Kram fachgerecht zu entsorgen. Ich hatte aus den 80er Jahren mal gefundene Sonden gesehen, die solche Aufkleber hatten, in niederländisch (daher kamen die) und englisch. Es waren mehrere Sonden, von der Konstruktion identisch, aber mal vom Wetterdienst und mal von der Luftüberwachung bzw. Militär. Der Sondenkörper war ein Styroporklotz, annähernd kubisch, aber mit "Pyramidendach". Die Elektronik darin war eine Platine mit einem freischwingenden Oszillator irgendwo oberhalb von 400Mhz. Diese wurde grob mit einer Mischung aus AM und FM moduliert, und zwar mit einem NF-Ton, der in der Tonhöhe umgetastet wurde, und der dabei von einem PTC, der aussen an einer Leitung hing, beeinfusst wurde. Die Schaltungen dafür waren irgendwelche Kippschwinger mit Unijunction Transistoren, also eine primitive Form eines 555 zu Fuss. Wenn man sowas kalibriert, hat man vermutlich eine relativ genaue Temperaturmessung. Die Position wurde durch Radar festgestellt. In einem separaten Fach des Styroporklotzes steckte die Batterie. Ein grün korrodiertes Packet aus verschiedenen Metallfolien mit Papier dazwischen, ohne weitere Aussenhülle. Vermutlich wurde die aktiviert, indem man eine verdünnte Säure daraufträufelte. Vom Aufbau der Batterie und der Schaltungsdimensionierung habe ich grob 9V geschätzt. Die Antenne bestand aus vier Alufolienstreifen an den Kanten des Pyramidendaches herunter und noch ein Stück am Korpus entlang. Wenn ich mich recht erinnere, bildeten sie entweder einen Fächerdipol oder einen Kreuzdipol. Oben und unten waren an dem Styroporklotz war eine Plastiköse, an der zerrissene bzw. zerschnittene dünne Kunststofffäden hingen. An einer Sonde hing unten noch ein (mittlerweile plattgedrückter) Tripelreflektor aus Alufolie für bessere Radarortung. Ich habe die Sonden nicht selber geborgen, sondern sie wurden mir von jemandem gezeigt, der sie als Waldarbeiter gefunden hatte bzw von Kollegen bekommen hatte, und nun wissen wollte, wie das funktioniert. > Muss ja nicht sein, dass Tiere sich drin verheddern. Das ist ein Problem. > Die Schnüre könnten bestimmt auch aus Baumwolle sein, oder? Wenn Du Baumwollschnüre der gleichen Festigkeit verwendest, haben Tiere das gleiche Problem. Bleibt der Vorteil der schnelleren Verrottung. Aber Baumwolle hätte ein anderes Problem: Wenn sie nass wird, wird sie schwer. Und der Ballon fliegt mit einiger Sicherheit durch Schichten, wo er betaut oder bereift. Wenn eine vollgesogene Naturfaser gefriert, neigt sie zum Brechen, wenn sie bewegt wird. Das ist eine Erkenntnis, die viele Bergleute des frühen Bergbaus mit dem Leben bezahlt haben. Ein Seil hängt in einem Schacht, indem es feucht ist. Das Seil saugt sich voll, wird hochgezogen und ausserhalb des Schachtes im Freien oder in einer lediglich regengeschützten Bude aufgehaspelt. Dort gefriert es in der Kälte teilweise. Dann wird es erneut abgewickelt und in den Schacht abgelassen. Irgendwann bricht es. Das gilt auch für Treibscheibensysteme, wo es sofort nach wenigen umdrehungen zurück in den Schacht geht. Technisch gelöst wurde das Problem erst mit Drahtseilen. Eine Kette wäre zu schwer. Bogenschützen, die mit Nachbauten historischer Bögen im Freien hantieren, berichten ähnliches von den Sehnen (und sogar vom Holz) Als Gegenmassnahme böte sich an, die Baumwolle zu fetten. Aber dann wird sie wieder schwer. Ausserdem reduziert das ein wenig die Festigkeit. ausserdem müsstest Du ein Parafin oder Silikonfett verwenden. "Natürliche" Fette (besonders Wollfett (Lanolin)) nehmen viel Wasser auf. Es hat schon Gründe, warum man für extreme Situationen (und 30km Höhe sind extrem) eine solche Materialwahl trifft. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
@ Bernd Wiebus, Wir haben Anfang der 90er Jahre solche Sonden mobil angepeilt und sie kurz nach der Landung geborgen. Da haben sie noch gesendet und man konnte auch auf kurze Distanz im Wald gut peilen. Die Batterie ist im Prinzip ein 9 Volt Block, der zur Aktivierung in normales Wasser gelegt wird. Alles chemische ist da in trockenform schon drin. Eine Instantbatterie sozusagen. Die alten analogen Sonden hatten eine erschreckend große und schwere Platine drin, die nach dem besagten Prinzip eine ständige Tonfolge gesendet hat. Eine habe ich mal für das 70cm AFU Band umgefrickelt, nur aus neugier ob sowas geht. Der Frequenzbereich für die Wettersonden liegt, soweit ich weiß auch heute noch bei 402 bis 406 MHz. Aus den Sonden konnte man auch schöne Teile ausschlachten. Eine barometrische Druckdose mit elektrischen Anschlüssen ( kapazitiv? ) einen winzigen Temperatursensor an einer heraushängenden "Zunge" Und auch einige brauchbare UHF Transistoren waren dabei. Die "Jagd" selbst hat aber den größten Spaß bereitet. Anekdote: Kurz nach einer erfolgreichen Jagt, landete so eine Sonde ohne unser Wissen im Garten der Freundin eines OM´s. Sie kam mit dem Teil an und fragte grinsend, warum wir die Dinger jagen. Schliesslich würden die ja auch im eigenen Garten landen... P.S.: Die Sonden waren alle von dem Hersteller "Vaisala". Da findet man im Netz Infos drüber.
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Viele Informationen über Radiosonden, deren Startorte und Technik gibt es auf http://www.radiosonde.eu/RS00-D/RS00-D.html Letztes Jahr habe ich eine DFM-09 von GRAW eingesammelt. Diese wiegt nur noch 90g und kommt daher ohne Fallschirm zurück. Die deutlich schwerere RS92 (270g) und DFM-06 hat übrigens einen Fallschirm.
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