Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche geeigneten Mikrocontroller


von Jonas H. (kogry)


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Moin,

ich bin heute auf dieses Forum gestoßen und möchte mich erstmal für die 
zahlreichen Beiträge bedanken, die haben mir jetzt schon viel geholfen!

Zu meinem Projekt: Ich möchte eine simple (Wand-)Uhr sowohl mit 
digitaler LCD-Anzeige als auch mit analoger Anzeige (sprich: einfaches 
Ziffernblatt mit Zeigern) basteln. Zudem sollen drei weitere 
LCD-Anzeigen angeschlossen werden, um einfachen Text darzustellen.

Durch mein Studium konnte ich vor zwei Jahren einige Erfahrungen mit dem 
Arduino Uno sammeln. Auch die Realisierung mithilfe eines Raspberry Pi 
wäre machbar, allerdings glaube ich, dass ich so mit Kanonen auf Vögel 
schießen würde und der Stromverbrauch wäre deutlich zu hoch. Deswegen 
suche ich nach einem geeigneten Mikrocontroller.

Hier meine Fragen, dessen Antworten ich durch die Suchfunktion leider 
nicht finden konnte:
-Brauche ich immer einen angeschlossenes Device oder ähnliches am 
Mikrocontroller zur Ausführung des Programmcodes oder reicht eine 
angeschlossene Batterie? Ich nehme hierbei an, dass man den Programmcode 
einmal per PC auf den Mikrocontroller schreibt und dieser sich den 
merkt. Ist das so? Oder nur bei bestimmten Mikrocontrollern?
-Kann ich mehrere LCD-Anzeigen hintereinander laufen lassen, oder 
benötige ich mehrere Anschlüsse?
-Wie kann ich das mit dem analogen Ziffernblatt realisieren? Sollte ich 
ein zusätzliches Uhrwerk anbringen, um die Zeiger zu bewegen?
-Gibt es (bezahlbare) Mikrocontroller mit bereits eingebauten-/ 
Atomuhren?

Ich glaube das war's erstmal, ich bin für jegliche Tipps offen, den Rest 
muss ich selbst herausfinden :) Welchen Mikrocontroller würdet ihr mir 
empfehlen? Die Programmiersprache ist mir fast egal (eher ungern 
Assembler).

Viele Grüße und ein angenehmes Wochenende!

von Sascha (Gast)


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Lies dir mal oben links die beiden Beiträge "AVR Tutorial" und "AVR-GCC 
Tutorial" durch.

- Minimalschaltung µC: Spannungsversorgung 3V. Führt schon Programmcode 
aus. Der Code muss natürlich erstmal auf den µC drauf, da braucht man 
dann einen Programmer für.
- Analog heisst mit sich drehenden Zeigern? Da bieten sich 
Schrittmotoren an, gib mal "Schrittmotor Arduino" bei ebay ein. Geht 
aber natürlich auch anders. Modellbauservos oder sowas. Der mechanische 
Aufbau wird allerdings kompliziert wenn man Minuten und Stundenzeiger 
haben möchte und dann ne Hohlwelle hat.

- Eingebaute Atomuhr, der war gut. Entweder 32,768kHz Uhrenquarz (schon 
ziemlich genau) oder DCF77 (Braunschwaiger Atomuhrsignal für Funkuhren)

von Tom Thomsen (Gast)


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Jonas H. schrieb:
> -Gibt es (bezahlbare) Mikrocontroller mit bereits eingebauten-/
> Atomuhren?

Ein Rubidium Frequenznormal, zumindest die einfachen, kosten schon 
gebraucht um die 150 USD und sind deutlich größer als eine 
Zigarettenschaltel. Wenn du das mit einem µC-Gehäuse mit einer Dicken 
von 1..2mm vergleichst, wirst du feststellen, dass die da nie und nimmer 
rein passt.

von Wolfgang (Gast)


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Sascha schrieb:
> - Eingebaute Atomuhr, der war gut. Entweder 32,768kHz Uhrenquarz (schon
> ziemlich genau) oder DCF77 (Braunschwaiger Atomuhrsignal für Funkuhren)

... oder ein GNSS Empfänger

von Günter M. (redround)


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wenn Batterie-Betrieb gewünscht ist und Du das mit einem AVR Controller 
aufbauen willst, dann solltest Du darauf achten, dass es einer mit 
PicoPower Technologie ist ... die sind stromsparender. Du solltest Dir 
aber erst Gedanken darüber machne, was genau alles an den Controller 
dran soll. Danach kannst Du dann abschätzen, wie viele I/O bzw. welche 
Schnittstellen Du brauchst. Dazu passend wählst Du dann den Controller 
aus.

von Sascha (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Sascha schrieb:
>> - Eingebaute Atomuhr, der war gut. Entweder 32,768kHz Uhrenquarz (schon
>> ziemlich genau) oder DCF77 (Braunschwaiger Atomuhrsignal für Funkuhren)
>
> ... oder ein GNSS Empfänger

Für eine Uhr vermutlich auch wieder Overkill, aber ja natürlich. Ist nur 
Indoor immer so ne Sache. Und wenn mich meine GNSS Vorlesung nicht 
trügt, braucht die Uhr dann im worst case 51 Sekunden um überhaupt zu 
synchronisieren und dann nochmal diverse Sekunden um die ersten 
Datenpakete zu empfangen.
Und das nur, wenn der Empfang gut ist.

Wäre jetzt nicht meine Lieblinslösung, es sei denn man würde son GNSS 
Modul gern mal anschließen und damit rumspielen. Ist ja nix gegen 
einzuwenden.

von Sascha (Gast)


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Günter M. schrieb:
> wenn Batterie-Betrieb gewünscht ist und Du das mit einem AVR
> Controller
> aufbauen willst, dann solltest Du darauf achten, dass es einer mit
> PicoPower Technologie ist ... die sind stromsparender. Du solltest Dir
> aber erst Gedanken darüber machne, was genau alles an den Controller
> dran soll. Danach kannst Du dann abschätzen, wie viele I/O bzw. welche
> Schnittstellen Du brauchst. Dazu passend wählst Du dann den Controller
> aus.

Beziehungsweise sogar die Typen, die mit einer einzelnen Zelle betrieben 
werden können und sich per Step-Up die Betriebsspannung selbst 
generieren.

von Stefan F. (Gast)


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> Kann ich mehrere LCD-Anzeigen hintereinander laufen lassen,
> oder benötige ich mehrere Anschlüsse?

Ob du Displays miteinander verketten kannst, hängt ganz vom konkreten 
Display ab.

> Brauche ich immer einen angeschlossenes Device oder
> ähnliches am Mikrocontroller zur Ausführung des Programmcodes

Was meinst du mit "Device"?

> Wie kann ich das mit dem analogen Ziffernblatt realisieren?
> Sollte ich ein zusätzliches Uhrwerk anbringen, um die Zeiger zu bewegen?

Entweder schlachtest du eine analoge Uhr aus, welche die gewünschten 
Funktionen hat, oder du baust etwas ähnliches nach. Für mich wäre diese 
Mechanik der schwierigste Teil.

von Sascha (Gast)


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Jonas H. schrieb:
>

Er meint, ob man Aussenbeschaltung am µC haben muss.

Hab ich schon gesagt: Nein, im Minimalfall reicht eine Spannungsquelle 
mit 3V.
Alkaline-Zelle in den meistens Fällen nicht, aber es gibt manche AVR die 
sich ne stabile Spannung auch aus einer Alkaline-Zelle selbst herstellen 
können.

Also Li-Ion Zelle oder 2 AA Batterien in Reihe reichen zum Betrieb eines 
µC.

Und ja, der merkt sich den Programmcode tatsächlich. Nennt sich 
Flash-Speicher, vielleicht schonmal von gehört.

von Jonas H. (kogry)


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Vielen Dank für eure Antworten! Die Tutorials habe ich mir durchgelesen 
und ich weiß jetzt, worauf ich achten muss.
Mir ist aber noch etwas eingefallen, das ich ganz vergessen hatte. Ich 
möchte nämlich auch das Datum anzeigen lassen. Programmiertechnisch wäre 
es kein Problem, außer die Zeitpunkte für die Zeitumstellung zwischen 
Sommer- und Winterzeit. Oder gibt es dafür auch eine praktischere 
Lösung?

Viele Grüße ;)

von Stefan F. (Gast)


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Die Zeitpunkte kann man nicht errechnen. Dazu brauchst du entweder eine 
externe Quelle z.B. (DCF-77) oder eine Tabelle. Die Termine sind jedoch 
nicht für alle Ewigkeit festgelegt und werden ab und zu auch mal 
verändert.

Ich hatte mal einen Wecker, der konnte nur bis ende 2014 laufen. Beim 
folgenden Jahreswechsel machte er einen Reset und begann wieder bei 
1990. Ich schätze, dass bei diesem Gerät die Tabelle mit den Daten für 
die Sommer/Winterzeit Umstellung bei 2014 endete und dass der 
Programmierer ein bisschen schlampig war.

von Stefan (Gast)


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Ist doch immer der selbe Zeitpunkt.
Das letzte Wochenende vom März und Oktober.
Brauchst du doch nur ab zu fragen, wenn du
schon das Datum hast.

von ichschwör (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich hatte mal einen Wecker, der konnte nur bis ende 2014 laufen. Beim
> folgenden Jahreswechsel machte er einen Reset und begann wieder bei
> 1990. Ich schätze, dass bei diesem Gerät die Tabelle mit den Daten für
> die Sommer/Winterzeit Umstellung bei 2014 endete und dass der
> Programmierer ein bisschen schlampig war.

Quatsch. Das ist genau geplante Obsoleszenz in Reinkultur.

von Stefan F. (Gast)


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Hmm, da war ich wohl nicht ganz auf dem Laufendem. Diese Regelung gilt 
seit 2001, ich hatte noch die alte im Kopf.

Mal sehen, wie oft das Gesetz in Zukunft noch geändert wird.

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