Hallo, ich bin zurzeit dabei ein Schreibtisch aus Eiche zu bauen. Als platte werde ich eine 1,9m x 0,8m x 4cm platte nehmen (das Holz ist schon passend gehobelt und muss nur noch verleimt werden). Wie würdet ihr die Platte gegen Kaffee Flecken oder der gleichen schützen? MFG Tobi
Tobias W. schrieb: > Wie würdet ihr die > Platte gegen Kaffee Flecken oder der gleichen schützen? Statt einer Untertasse einen Suppenteller verwenden. Sicher ist sicher... ;-) MfG Paul
Wachsen, ölen, lasieren ist alles nicht so toll. Bei Wachs und Öl hast du immer eine leicht klebrige Oberfläche, und du musst regelmässig nachwachsen /-ölen. Ausserdem ist es auch nicht wirklich wasserfest. Lasur ist auch nicht viel besser, wird auch irgendwann abblättern. Ich hab vor einiger Zeit mal einen Küchentisch gebaut, Buchenholzplatte aus dem Baumarkt: Fein vorgeschliffen, dann mit 2x Epoxidhaz versiegelt, anschliessend nochmal geschliffen und mattiert. Sieht einwandfrei aus, absolut wasserdicht und keine Pflege nötig.
Alexander S. schrieb: > Bei Wachs und Öl hast du immer eine leicht klebrige Oberfläche Wenn da was klebt, ist das Zeug falsch verarbeitet worden oder minderwertig. > dann mit 2x Epoxidhaz versiegelt, Dann kann man auch 'ne Resopalplatte nehmen, hat haptisch die gleiche Anmutung
Rufus Τ. F. schrieb: > Wenn da was klebt, ist das Zeug falsch verarbeitet worden oder > minderwertig. Klebrig nicht im Sinne eines Fliegenfängers; ich meinte diesen "wachsigen / öligen" Touch. Mag für ne Schrankwand ok sein, bei einem Schreibtisch will ich dass nicht haben. > Dann kann man auch 'ne Resopalplatte nehmen, hat haptisch die gleiche > Anmutung Ich sehe einen Schreibtisch als Arbeitsplatz; und der sollte pflegeleicht sein, kratzerbeständig und wasserdicht. Haptik wird da untergeordnet. > Untersetzer verwenden. Mach doch gleich ne Tischdecke drauf. Das Wachsen/Ölen ist bei einem Schreibtisch so sinnlos wie bei einer Küchenarbeitsplatte.
Leinöl (Leinölfirnis, Hartöl,...) - richtig verwendet macht das eine sehr Widerstandsfähige Oberfläche und ist ungiftig. Ansonsten das Zeug zum versiegen von Parkettböden. Walta
Alexander S. schrieb: > Bei Wachs und Öl hast > du immer eine leicht klebrige Oberfläche, und du musst regelmässig > nachwachsen /-ölen. Quark, Leinöl in richtiger Verarbeitung polymerisiert komplett aus, da klebt gar nichts mehr. Alexander S. schrieb: > Fein vorgeschliffen, dann mit 2x Epoxidhaz versiegelt, > anschliessend nochmal geschliffen und mattiert. Sieht einwandfrei aus, > absolut wasserdicht und keine Pflege nötig. Und wenn Du ne Schramme drin hast, schleifst Du den komplett ab und machst die ganze Prozdur nochmal. Meine Küchenarbeitsplatte wird einfach nachgeölt.
Alexander S. schrieb: > > Das Wachsen/Ölen ist bei einem Schreibtisch so sinnlos wie bei einer > Küchenarbeitsplatte. Du darfst natürlich kein Sonnenblumenöl nehmen. Leinöl(-firness) härtet komplett aus, das ist nicht klebrig oder ölig, das ist Wasserabweisend und hart. Riecht aber ein bis zwei Wochen, je nach Wetter ein wenig...
Timm T. schrieb: > Quark, Leinöl in richtiger Verarbeitung polymerisiert komplett aus, da > klebt gar nichts mehr. Das Genannte kann man auch gut zum Mittag essen: Quark, Leinöl und Pellkartoffeln MfG Paul
Alexander S. schrieb: > Mach doch gleich ne Tischdecke drauf. Eine Tischdecke ist bei so einer schönen platte ist keine Option. Womit ich die Platte versiegelt bin ich mir immer noch nicht sicher. Die Idee mit den zeug zum versiegeln von Parkettfußböden gefällt mir auch ganz gut.
Du hast bestimmt noch ein Reststück vom Holz, im zweifel probier doch die Optionen die noch zur Wahl stehen aus, optisch macht das durchaus Unterschiede, vielleicht gefällt dir das eine ja besser als das andere...
Timm T. schrieb: > Und wenn Du ne Schramme drin hast, schleifst Du den komplett ab und > machst die ganze Prozdur nochmal. No. Wenn man eine entsprechende Schichtstärke aufbringt und das Harz aushärten lässt passiert da garnichts. Die Oberfläche wird härter als Resopal/Melamin. Teller, Tassen mit "offenem" Boden sind kein Problem. Man sollte bedenken dass gewachstes/geöltes Holz offenporig bleibt -> es arbeitet. Das Quellen und schwinden folgt dann den Jahreszeiten... > im zweifel probier doch > die Optionen die noch zur Wahl stehen aus Wird wohl das beste sein. Ich hatte paar Probestücke gemacht: Bienenwachslasur, Leinöl, "Antik"wachs, Lösemittellasur. War alles nicht so das Wahre. Hab dann Epoxy probiert und für gut befunden. @Tobias Wagner: Übrigens schöne Platte geworden.
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Ich hab meinen Schreibtisch nach dem Bau mit Schellack angepinselt. Der beste Schutz gegen Flecken ist daher: keine Flecken entstehen lassen. Bei einer "Arbeitsoberfläche" (ich weiß ja nicht, was du alles darauf machst) würde ich aber auch einen Epoxidharzlack nehmen, der hält alles aus, sogar den Kaffee ;-) MfG
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Alexander S. schrieb: > Wachsen, ölen, lasieren ist alles nicht so toll. Bei Wachs und Öl hast > du immer eine leicht klebrige Oberfläche, und du musst regelmässig > nachwachsen /-ölen. Ausserdem ist es auch nicht wirklich wasserfest. > Lasur ist auch nicht viel besser, wird auch irgendwann abblättern. > Ich hab vor einiger Zeit mal einen Küchentisch gebaut, Buchenholzplatte > aus dem Baumarkt: Fein vorgeschliffen, dann mit 2x Epoxidhaz versiegelt, Warum nimmst du nicht gleich eine Kunstoffküchenplatte ? Jede oberflächliche Schicht (Lack, Lasur, Epoxy) hat immer das Problem daß sie bei Stössen bricht und abplatzt und dann nicht reparabel ist ohne die ganze Oberfläche abzuschleifen. Eindringende Behandlungen wie ölen haben das Problem nicht, erstens geht die Schicht nicht gleich bei einem Rempler ab, und zweitens kann man die Fläche nachölen und dann setzt sich das Öl genau in die Beschädigungen rein. Bloss welches Öl ? Speiseöl wird nie hart. Leinöl jedoch schon, aber nicht so schnell wie Farbe, sondern muss im UV Licht härten. Daher streicht man es im Sommer und stellt das Stück in die Sonne. Für Innen 4 mal einölen, abwischen, und jedesmal durchtrocknen lassen kann 1 Woche dauern, daher mögen Maler das nicht, die Qualität einer richtigen Leinölschicht ist aber besser als jeder schnelle Lack. Wachsen ist die Lösung für Fussböden: Leinöl ist nicht hart genug, um mit Sand unter den Schuhen (Sandpapier) drauf rumzulaufen. Also hat man früher gar nicht erst versucht, den Boden hart zu bekommen, sondern gleich eine weiche Opferschicht aufgebracht, eben das Wachs. Der Dreck tritt sich ein, dafür wurde es jede Woche gebohnert, er also ersetzt durch eine neue Schicht. Dafür sind die Leute heute zu faul bzw. zu arm und haben keine Dienstmädchen mehr. Moderne PU Lacke (Parkettlack, Epoxylack, Zweikomponentenlack) sind hart, im Endeffekt eine Kunststoffschicht auf dem Naturmaterial wie Laminat. Das Probelm ist, daß die Unterseite auch lackiert werden muss, weil sich das Brett sonst verzieht. Stephan S. schrieb: > Ich hab meinen Schreibtisch nach dem Bau mit Schellack angepinselt. Schelllack ist natürlich ein besonders weicher Lack, den man damals verwenden hat wenn man Hochglanzflächen wollte weil er sich polieren lässt. Als Tischoberfläche war man früher klug genug ihn nicht zu verwenden. Ob das was heute als Schelllack verkauft wird aber noch aus Lackschildlaus gewonnen wird oder bloss teurer verkaufter Alkydharzlack ist, ist unklar.
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Alexander S. schrieb: >> Und wenn Du ne Schramme drin hast, schleifst Du den komplett ab und >> machst die ganze Prozdur nochmal. > > No. Wenn man eine entsprechende Schichtstärke aufbringt und das Harz > aushärten lässt passiert da garnichts. Epoxy ist härter als das drunterliegende Holz. Poltert also was auf's Holz und schlägt eine Delle rein, bricht das Epoxy und Flüssigkeiten dringen durch die Risse ein und versauen das Holz darunter. Bemerken tut man das, wenn das Holz bereits schwarz wird, also nicht bloss abschleifen, sondern ausschleifen nötig wird.
Michael B. schrieb: > Epoxy ist härter als das drunterliegende Holz. Weißt Du, was passiert: Nichts. Überhaupt Nichts. Tobias W. schrieb: > Schreibtisch aus Eiche zu bauen Tobias W. schrieb: > 1,9m x 0,8m x 4cm platte MfG Paul
Michael B. schrieb: > Warum nimmst du nicht gleich eine Kunstoffküchenplatte ? Ich mag das Aussehen von echtem Holz, die Fake-Kunststoffmaserungen sind mE alle hässlich. Ich will nur nicht die Nachteile. > Jede oberflächliche Schicht (Lack, Lasur, Epoxy) hat immer das Problem > daß sie bei Stössen bricht und abplatzt und dann nicht reparabel ist > ohne die ganze Oberfläche abzuschleifen. Na, ganz so wild ist das nicht: wenn da mal ein Malheur passiert, beschädigte Stelle anschleifen, mit Harz auffüllen, nass überschleifen, fertig. Evtl. noch polieren oder mattieren, je nachdem. Da sieht man hinterher nix mehr. Du lässt dein komplettes Auto lackieren bei Steinschlägen auf dem Stossfänger, oder wie? Zum Thema oberflächliche Schicht: Wenn man niedrigviskoses Harz nimmt zieht das auch entsprechend tief ein. Dann sind die obersten 2mm vom Holz komplett plastifiziert; noch nen halben mm als Deckschicht obendrauf ergibt ein richtig robustes Laminat. > Das Probelm ist, daß die Unterseite auch lackiert werden muss, > weil sich das Brett sonst verzieht. Richtig, auch weils keinen Sinn Macht die Oberseite zu versiegeln und die Feuchtigkeit dann von unten ins Holz zu bringen. Ansonsten, es ist wohl einfach Geschmackssache.
Michael B. schrieb: > Leinöl jedoch schon, aber > nicht so schnell wie Farbe, sondern muss im UV Licht härten. Daher > streicht man es im Sommer und stellt das Stück in die Sonne. Mööp! Leinöl härter in Verbindung mit Luftsauerstoff aus, UV ist dazu nicht nötig. Oder wie meinst Du ist sonst meine Treppe innerhalb eines Tages trockengeworden, die ich letztens mit Hartöl* behandelt habe. Die hab ich bestimmt nicht in den Regen rausgetragen. Die Sonne hilft insofern, daß die Oberflächentemperatur erhöht wird und die Polymerisation schneller abläuft. *) Welches allerdings noch Trocknungsstoffe enthält. Reines Leinöl braucht allerdings wirklich lange zum Aushärten, aber reines Leinöl bekommt man außer direkt in der Ölmühle - oder sauteuer als Speiseöl - eher nicht.
Arbeitsplattenöl 250 ml Art. 5509709 von Hornbach das habe ich für meinen Holztisch verwendet.
Ich würde den Schreibtisch wachsen lassen - Schreibtischfläche kann man nie genug haben...
Gerd E. schrieb: > Ich würde den Schreibtisch wachsen lassen - Schreibtischfläche kann man > nie genug haben... Wenn ich den Schreibtisch wachsen lasse wird er irgendwann zu groß und ich muss ihn jährlich stützen....
Für meine Küchenarbeitsplatte empfahl mir der Tischlermeister 1 Teil Verdünner (Lösol aka Pinselreiniger) gemischt mit 1 Teil Leinölfirnis. 5-7 mal auftragen und gut is' - recht hatte er.
Michael B. schrieb: > Schelllack ist natürlich ein besonders weicher Lack, den man damals > verwenden hat wenn man Hochglanzflächen wollte weil er sich polieren > lässt. Als Tischoberfläche war man früher klug genug ihn nicht zu > verwenden. > > Ob das was heute als Schelllack verkauft wird aber noch aus > Lackschildlaus gewonnen wird oder bloss teurer verkaufter Alkydharzlack > ist, ist unklar. Da hast du aber keine Ahnung vom Schellack! Der echte Schellack, den man so kaufen kann, ist ein recht harter Lack und wurde deshalb für Möbel eingesetzt (v.a. als spiegelglatte Hochglanzpolitur). "Unklar" ist dabei aber gar nichts: Schellack ist heute immernoch das, was von der Lackschildlaus gewonnen wird. So kaufe ich seit jeher Schellack in Blättern (natürlich wachsfrei) und setze den Lack selbst an. Etwas von diesem Harz, etwas von jenem und noch ein paar Farbstoffe. Da weiß man, was drin ist und was daraus wird ;-) MfG
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Stephan S. schrieb: > Da hast du aber keine Ahnung vom Schellack! Aha. > v.a. als spiegelglatte Hochglanzpolitur Richtig, Schellack ist für Hochglanzpolitur. Schrieb ich übrigens bereits. Er wird für Möbel verwendet, senkrechte Flächen die keiner Beanspruchung ausgesetzt werden. Schellack ist als Tischoberfläche ungeeignet. Du musst halt bloss mal in eine Herstellerdatenblatt gucken statt Schwachsinn abzulassen: http://www.naturfarben-leipzig.de/f/LIV-120-Sicherheitsdatenblatt.pdf?x=3536 Er ist zu weich und quillt mit Wasser auf. Stephan S. schrieb: > Schellack ist heute immernoch das, > was von der Lackschildlaus gewonnen wird Manch eine Firma nutzt den guten Namen auch um Usninn zu verkaufen: http://cnd.com/sites/default/files/images/MSDS-Download-shellac-color-coat.pdf Ethyl Acetate, Butyl Acetate, Cellulose Acetate Butyrate, Isopropyl Alcohol, Acetyl Tributyl Citrate, Glycidoxypropyl Silsequioxane, Bis-HEMA Poly(1,4-Butanediol)-22/IPDI Copolymer, Acrylates Copolymer, Adipic Acid/Neopentyl Glycol/Trimellitic Anhydride Copolymer, Trimethylpentanediyl Dibenzoate, Acetone, Trimethylbenzoyl Diphenylphosphine Oxide, Benzophenone-3, CI 60725 (Violet 2)
Matthias S. schrieb: > Für meine Küchenarbeitsplatte empfahl mir der Tischlermeister 1 Teil > Verdünner (Lösol aka Pinselreiniger) gemischt mit 1 Teil Leinölfirnis. > 5-7 mal auftragen und gut is' - recht hatte er. Aber Vorsicht! Mit Verdünner ist hier Terpentinersatz gemeint. Keinesfalls Universalverdünnung, diese enthält Aceton, und das macht das Leinöl kaputt. Und immer dran denken: Mit Leinöl getränkte Lappen nicht zusammenknüllen, sondern ausgebreitet trocknen lassen.
Ein Post noch, dann bin ich ruhig... Michael Bertrandt (laberkopp), du weißt wirklich nicht, was es alles an Schellack gibt. Dein verlinkter Lack ist ein weicher Lack (durch den Zusatz von Lärchenharz). Und Fertiglack ist sowieso... ;-) Es gibt und gab wohl unzählige Rezepte für Schellack, die vollkommen unterschiedlich sind. Ich habe für meine Instrumente alleine schon eine Handvoll Lacke, die auf Schellack aufbauen, aber unterschiedlich hart, elastisch oder widerstandsfähig sind. Zum Einstieg mal die hier: http://kremer-pigmente.de/schellackr.htm Immer schauen, welche Harze neben dem Schellack noch drin sind, denn die beeinflussen das Ergebnis. Der Fingernagel-"Shellac" ist tatsächlich ein kleines Ärgernis, aber ein Blick auf die Inhaltsstoffe (echter Schellack kommt mit weit weniger Zutaten aus) verrät, der hat nur den Namen gemein. Daher: in Deutschland ist "Schellack" das Gebot, egal mit wieviel l. Wer Shellac kauft braucht sich nicht wundern! MfG
Mit Leinöl hatte ich bereits mehrfach gearbeitet und ganz brauchbare Ergebnisse erhalten. Aber sehr gute Ergebnisse erhielt ich mit dem Hartöl von Clou. http://www.clou.de/bau-heimwerker/beratung/produktansicht/aussenbereich/hartoel/ Mein Küchentisch hatte nach einmaliger Anwendung die letzten Jahre keine weitere Behandlung nötig.
Ich benutze gerne Acryl-Parkett-und-Treppen-Lack. Ist auf Wasserbasis, halbwegs ungiftig bei der Verarbeitung, härtet sehr gut aus und hält ewig auch bei höheren mechanischen Belastungen.
Gerade Acryl-Lack geht eigentlich von alleine ab. Aber du läufst wohl auch nur mit Socken (bzw. Tischtuch auf dem Tisch).
Michael B. schrieb: > Aber du läufst wohl auch nur mit Socken (bzw. Tischtuch auf dem Tisch) Da hat bestimmt seine Frau ein paar Einwände, besonders, wenn schon das Abendbrot auf dem Tisch steht. MfG Paul
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