Wie Zahnriemen-Ritzel bei knappen Platzverhältnissen entfernen?

[●● pit ●. (Gast)]

Hi,

kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich Zahnriemen-Ritzel abbekomme, 
wenn dahinter nur ca. 2mm Platz sind?

Zur Orientierung am Bild: Welle d=9mm, Länge der Riemenlauffläche 28mm.

Merci

  pit

[Marc E. (mahwe)]

Gibt dafür Abzieher im Prinzip ne Gewindestange die auf die welle druckt 
und einen dreiarmiege Kralle die sich am Zahnrad festhält.
Das ganze solltest du thermisch unterstützen also erst den Abzieher 
installieren und unter Spannung setzen und dann außen erwärmen mit 
Brenner auf 100 Grad Celsius.
Wenn du da hast die Welle gleichzeitig mit Eisspray runter kühlen.

[Noch einer (Gast)]

Brauchst du das Ritzel oder den Motor? Am schnellsten geht abflexen, bis 
das Ritzel locker sitzt.

[Marc E. (mahwe)]

http://www.boersch-werkzeuge.de/epages/62457382.mobile/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62457382/Products/601455&Locale=de_DE

[Jojo S. (Gast)]

mit sowas zB: 
https://www.conrad.de/de/modelcraft-206407-zahnrad-schwungscheiben-abzieher-206407.html

[●● pit ●. (Gast)]

Abzieher ist mir schon klar, sorry habe ich vergessen zu schreiben.

Aber wie gesagt, hinter das Ritzel passt kein Abzieher, da sind nur 2mm 
Platz und die Krallen aller gängigen Abzieher sind viel zu gross.

[Marc E. (mahwe)]

Jeder Autoschlosser solte so was da haben. Mit Abzieher und warme ne 
Sache von 5min.

[Paul B. (paul_baumann)]

Ich würde ein Stück Blech 100x100mm mit einer Stärke von 2 mm nehmen und 
den Mittelpunkt anreißen. Dann mit der Säge oder der Flex einen Schlitz 
von etwas mehr als dem Wellendurchmesser bis zum Mittelpunkt der 
Blechplatte ausarbeiten. Nun kann man die Motorwelle zwischen 
Zahnriemenscheibe und Lagerschild auf das Blech aufschieben und hat so 
ein Widerlager.

Nun den Schraubstock so aufdrehen, daß der Motor locker zwischen dessen 
Backen passt. Mit einem Aludorn kann man nun mittels Hammerschlägen die 
Welle aus der Riemenscheibe treiben, ohne jemanden der Beteiligten zu 
deformieren.

mfG Paul

[●● pit ●. (Gast)]

Wie gesagt: 2mm platz.

[Jojo S. (Gast)]

deshalb das Conrad Teil, da ist eine Abziehplatte bei. Evtl. muss man 
sich eine mit passender Nut selber machen.

[●● pit ●. (Gast)]

Hm, das ist ein Servomotor, weiss nicht ob es gut ist da drauf zu 
schlagen, aber wäre eine Möglichkeit. Danke.

[Marc E. (mahwe)]

Dann versuch es nur thermisch.
Motor in schraubstock einspannen.
Außen erhitzen und innen kühlen und dann zu zweit mit nen 
Schraubendreher von hinten hebeln.
Noch besser Motor so einspannen das Zahnkranz nach unten schaut.
Dann solte er bei thermischer Behandlung mit Eisspray und Hitze von 
alleine runterfallen.
Am besten erst kühlen bis die Welle richtig kalt ist. -20 -30grad also 
ruhig nen Tag in den Eisschranke dann braucht man nicht so viel Eisspray 
und die Welle ist gleichmäßig  kalt.
Dann einspannen und von aussen mit gasbrenner drann.

[michael_ (Gast)]

Trennmesser hab ich hier beschrieben. Die gibt es auch größer.
Beitrag "Re: Motor-Ritzel: Einpressen oder Madenschraube?"

[●● pit ●. (Gast)]

Uh, schweres Gerät wie Gasbrenner und Kühlzeugs hab ich leider nicht...

[Автомат К. (dermeckrige)]

Für sowas gibt es "Glockenabzieher", den man über das Ritzel drüber 
stülpt. Beispiel:

http://i.ebayimg.com/00/s/MTYwMFgxMjAw/z/Wv8AAOSwT6pVgw0A/$_1.JPG

Ich habe sowas auch schon in grösser gesehen.

[Kurt (Gast)]

Da ist nichts mit Gasbrenner.
Sieht nach einem Kunstoffritzel aus.
 Wie schon beschrieben Abzieher selber machen mit 2mm Blech und Schlitz 
rein.

[●● pit ●. (Gast)]

Kurt schrieb:
> Sieht nach einem Kunstoffritzel aus.

Ne, Aluminium.

[Sven B. (ginkgonk)]

Paul B. schrieb:
> mfG Paul

Paul B. schrieb:
> Nun den Schraubstock so aufdrehen, daß der Motor locker zwischen dessen
> Backen passt. Mit einem Aludorn kann man nun mittels Hammerschlägen die
> Welle aus der Riemenscheibe treiben, ohne jemanden der Beteiligten zu
> deformieren.
>
> mfG Paul

So würd ich das auch machen!
ist einfacher als es sich anhört.

[Ichbin (Gast)]

Für solche Anwendungen nimmt man Trennmesser.
herstellerneispiel: 
http://www.kukko.com/index.php?option=com_content&view=category&id=91&Itemid=435&lang=de

Allerdings wirst Du dir so ein Werkzeug für einmaligen Gebrauch nicht 
kaufen wollen...

Ichbin

[●● pit ●. (Gast)]

Trennmesser ist der Tipp. Danke! Habe mir ein Set in der Bucht bestellt.

[Nemesis (Gast)]

Ihr seid mir vielleicht ein paar Handwerker.

Eine Methode:
-Motor mit dem Ritzel in Schraubstock einspannen.
-Zwei große lange Schlitzschraubendreher nehmen und
jeweils von zwei gegenüberliegenden Seiten in den
Zwischenraum zwischen Motor und Ritzel stecken
und dann Zeit-und Kraftgleich das Ritzel von der Welle
hebeln. Wenn der Hebel nicht wirkt, ein paar Metallstreifen
als Hebelauflager benutzen.

Andere Methode:
Das Ritzel mit zwei Werkzeugprismen aus Holz im Schraubstock
einspannen und die Welle mit einem Splintentreiber und wohl dosierten
Hammerschlägen austreiben. Multiplexplattenabfälle oder Hartholz
aus dem nächsten Baumarkt sind dafür gut geeignet. Mit einer Laub
oder Stichsäge bekommt man leicht die Prismen gesägt.

Hier zur Anschauung aus Metall was gemeint war:

http://www.amazon.de/Prismen-Paar-G%C3%BCte-f%C3%BCr-Wellen-%C3%98/dp/B00NLNGELC/ref=sr_1_9?s=diy&ie=UTF8&qid=1455457793&sr=1-9&keywords=PRISMA

Die Prismen sollen das Ritzel in Position halten und verhindern,
dass das Zahnrad beschädigt wird.
Das Holz kann dabei ruhig Riefen bekommen, weil nach Gebrauch die
Holzprismen in den Müll können.

Erhitzen kann man vergessen, weil man kein Temperaturdifferenzial
zwischen Welle und Ritzel hin bekommt.

[R. M. (Gast)]

Nemesis schrieb:

> Erhitzen kann man vergessen, weil man kein Temperaturdifferenzial
> zwischen Welle und Ritzel hin bekommt.

hätte hier funktioniert, da das Zahnrad(Alu) einen größeren 
Wärmeausdehnungskoeffizienten als die Welle(Stahl) hat.

Edit:typo

[Tr (Gast)]

Nemesis schrieb:
> Ihr seid mir vielleicht ein paar Handwerker.

Du bist mir eine Labertasche...

Methode 1 zerstört die Lager, Methode 2 zerstört die Magneten/Encoder 
und wurde außerdem schon vorgeschlagen. Abzieher ist da schon richtig.