Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einstellbares Netzteil, mit Längsregler oder Schaltregler


von ucc (Gast)


Lesenswert?

Ich möchte mir für die Bastelzwecke ein einstellbares Netzteil bauen mit 
einem 3-Terminal Regler. Ein Schaltregler ist wegen seinen geringen 
Verlusten besser als ein Lm317, aber gibt es die auch variabel? Und gibt 
es Probleme mit einigen Schaltungen wegen der Schaltfrequenz?

von Mike A. (Gast)


Lesenswert?

ucc schrieb:
> Ein Schaltregler ist wegen seinen geringen
> Verlusten besser als ein Lm317, aber gibt es die auch variabel?

Ja. Schaltregler vergleichen i.A. die über einen Spannungsteiler 
heruntergeteilt Ausgangsspannung mit einer Referenzspannung. Wenn man 
den Spannungsteiler ändert, ändert sich die Ausgangsspannung.

von Reinhard #. (gruebler)


Lesenswert?

Oder kombiniere die Vorteile von beiden.
Nimm einen Linearregler mit gutem Regelverhalten
und setzte davor einen Schaltregler
der für kleine Verluste am Linearregler sorgt.

von Mike A. (Gast)


Lesenswert?

Nur sollte dann die Schaltfrequenz nicht zu hoch sein, damit der 
Linearregler die Ripple noch vernünftig unterdrückt. Oder man sieht 
zusätzliche Filterung vor.

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

ucc schrieb:
> Ich möchte mir für die Bastelzwecke ein einstellbares Netzteil bauen mit
> einem 3-Terminal Regler.

Also was willst du denn nun?

Ein einstellbares Bastel-Netzteil oder eines mit einem 780x oder 317 
und dergleichen?

Für ein Bastel- (sprich Labor-) Netzteil hätte man gern die Spannung per 
Poti von Null ab einstellbar. Das kann man mit einem 317 zwar auch so 
lala hinkriegen, aber da ist mehr externes zeugs vonnöten, als es nützt. 
Wenn überhaupt, dann leg dir nen steinalten 723 zu, der ist für sowas 
brauchbar und es gibt massenweise Schaltungen dafür, wo du kaum 
nachzudenken brauchst...

W.S.

von René F. (Gast)


Lesenswert?

Der LM723 geht aber ohne Tricks wie negative Hilfsspannung auch nicht 
bis 0V runter ;)

Machbar ist es aber sowohl mim LM317, LM723 oder L200.

Ich habe mir gerade was überlegt, vielleicht baue ich mir noch mal ein 
Labornetzteil.

von ucc (Gast)


Lesenswert?

Ja einen enstellbaren, dachte lm317 mit einem Poti. Bis wie iel V runter 
geht er denn?  Und hab im Datenblatt nichts finden können wie ich die 
Verlustleidtung berechne. Habe z.b ein 18V Trafo und stelle 3 V am lm317 
ein dafür will ich die verlustleidtung wissen um den KK zu berechnen.

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

Mike A. schrieb:
> Nur sollte dann die Schaltfrequenz nicht zu hoch sein, damit der
> Linearregler die Ripple noch vernünftig unterdrückt. Oder man sieht
> zusätzliche Filterung vor.

Andersrum, hohe Frequenz damit man mit ein paar Kondensatoren die 
Schaltfrequenz effektiv unterdrücken kann.

Ab 100kHz sind 40-60dB kein Problem mehr. Der Linearregler hat im 
Idealfall für sich allein 80dB.

Aber halt nicht mit ein paar 220µF Elkos, dat wird dann nix.

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

ucc schrieb:
> Ja einen enstellbaren, dachte lm317 mit einem Poti. Bis wie iel V
> runter
> geht er denn?  Und hab im Datenblatt nichts finden können wie ich die
> Verlustleidtung berechne. Habe z.b ein 18V Trafo und stelle 3 V am lm317
> ein dafür will ich die verlustleidtung wissen um den KK zu berechnen.

Leistung ist Strom mal Spannung!

von wendelsberg (Gast)


Lesenswert?

ucc schrieb:
> Ja einen enstellbaren, dachte lm317 mit einem Poti. Bis wie iel V runter
> geht er denn?  Und hab im Datenblatt nichts finden können wie ich die
> Verlustleidtung berechne. Habe z.b ein 18V Trafo und stelle 3 V am lm317
> ein dafür will ich die verlustleidtung wissen um den KK zu berechnen.

Kannst Du das noch mal sortiert schreiben?

wendelsberg

von ucc (Gast)


Lesenswert?

Welches U nehme ich den zum rechnen. Es kann ja nicht sein dass ich die 
Ausgangsspannung nehme. Wenn ich Uout von 3V habe und eingangsspannung 
von 18v habe ich sicherlich höhere Verlustleistung als beu Uout 10v..

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

René F. schrieb:
> Der LM723 geht aber ohne Tricks wie negative Hilfsspannung auch nicht
> bis 0V runter ;)

Stirbt dieser Mist denn nie aus? Natürlich geht das, jedenfalls bis auf 
ein paar mV an 0V heran und dichter dran braucht das auch niemand.

Beitrag "Re: LM723 Regelbares Netzteil von 0-30V/0-3A"

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

ucc schrieb:
> Welches U nehme ich den zum rechnen. Es kann ja nicht sein dass
> ich die
> Ausgangsspannung nehme. Wenn ich Uout von 3V habe und eingangsspannung
> von 18v habe ich sicherlich höhere Verlustleistung als beu Uout 10v..

Die Spannung über dem entsprechenden Bauteil natürlich.

Dir scheint das ohmsche Gesetz schon Probleme zu bereiten, willst aber 
trotzdem ein Netzteil bauen.

Das einzige wo du dir sicher bist, ist dass das Ding nen hüschen 
Drehknopf aus Plastik haben soll. So wird dat nix!

Hier, lies erstmal was:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/#1

Wenn du in einer Schaltung mit linearen und nichtlinearen Bauteilen 
Strom, Spannung, Widerstand und Verlustleistung berechnen kannst, kannst 
du mit dem komplizierten Zeug weitermachen.

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag: Mit einem nichtlinearen Bauelement.

Das ist der Wissensstand 1. Semester Elektrotechnik. Den sollte man auch 
als Bastler haben.

Das ist immer noch reiner Gleichstrom und alles ideale Bauelemente.

Schaltregler sind da noch ein ganzes Stück von entfernt, aber die gibts 
ja auch fertig zu kaufen.

von ucc (Gast)


Lesenswert?

Sascha schrieb:
> Die Spannung über dem entsprechenden Bauteil natürlich.
Also (18V-3V)*I_Last, so? Wenn ich 18V trafo und 3V Ausgangsspannung 
habe.


ArnoR schrieb:
> Stirbt dieser Mist denn nie aus? Natürlich geht das, jedenfalls bis auf
> ein paar mV an 0V heran und dichter dran braucht das auch niemand.

Ist das mit dem LM317 auch bis auf paar mv möglich?

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

Ja, das ist richtig. Und der Term Ilast*15V verrät dir schon, dass die 
Kühlkörper eher groß werden.

Daher nen Schaltregler davor, der macht das verlustfrei. Du musst nur so 
3-4V übriglassen über dem LM damit der regeln kann.

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

ucc schrieb:
> Ist das mit dem LM317 auch bis auf paar mv möglich?

Nein, bei dem braucht man eine negative Spannung von 1,25V.
Aber einen L200 kann man, ähnlich wie den LM723, ohne negative 
Hilfsspannung bis nahe 0V bringen.

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

Mal rein interessehalber, wozu braucht man Spannungen kleiner als 3V?

von ucc (Gast)


Lesenswert?

Danke euch.
Sascha schrieb:
> Daher nen Schaltregler davor, der macht das verlustfrei. Du musst nur so
> 3-4V übriglassen über dem LM damit der regeln kann.
Ich möchte es ja variabel halte, also einstellbaren Schaltregler und 
dann den Längsregler? Dann habe ich ja 2 Potis zu drehen, irgendwie 
nicht komfortabel, oder was meint ihr? Und ich muss ja erst die Spannung 
nach dem Schaltregler messen damit ich weiss, aha die ist 15 also kann 
ich auf 12V am Längsregler regeln.

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

Wenn man ganz krass drauf ist, nimmt man ein Doppelpoti. Das sind 2 
Potis auf einer Welle.

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

Sascha schrieb:
> Mal rein interessehalber, wozu braucht man Spannungen kleiner als
> 3V?

Zum Laden von NiCd-/NiMh- Akkus, zum Betreiben von infraroten, roten, 
gelben, grünen LED, Niederspannungs-Peltier-Elemente, Steuerspannung für 
bestimmte Geräte, uvam..

von Dirk D. (dicky_d)


Lesenswert?

Sascha schrieb:
> Mal rein interessehalber, wozu braucht man Spannungen kleiner als 3V?

Für alles das im Normalfall mit 1,5V Batterien (1-2) oder Akkus mit 1,2V 
Betrieben wird, aber grade auf der Werkbank liegt, weil tot, oder noch 
nicht fertig.

Zumindest benutz ich das dafür.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

ucc schrieb:
> Ich möchte mir für die Bastelzwecke ein einstellbares Netzteil
> bauen mit
> einem 3-Terminal Regler. Ein Schaltregler ist wegen seinen geringen
> Verlusten besser als ein Lm317, aber gibt es die auch variabel? Und gibt
> es Probleme mit einigen Schaltungen wegen der Schaltfrequenz?

Ein Schaltregler transportiert bei jedem Impuls eine bestimmte 
Energiemenge. Man kann die Impulse klein machen, damit bei niedriger 
eingestellter Spannung und kleiner Last kein Überspannungsimpuls draus 
entsteht. Dann braucht man aber viele Impuls um nachzuregeln wenn doch 
mal der Verbraucher mehr Strom braucht.

Daher sind Schaltregler blöd, wenn man 0V und kleine Last will, die 
billigsten Computernetzteile verlangen einfach eine Mindestlast.

Man kann beim Labornetzteil natürlich auch einfach eine Stromsenke 
einbauen , die z.B. 5% der Maximalleistung sowieso immer verbläst, und 
dann die Impulse recht gross machen. Damit sinkt aber der Wirkungsgrad 
und eine negative Hilfsspannung braucht man auch.

Grosse Impulse produzieren hingegen eine hohe Ripplespannungen, also 
viele Störungen am Ausgang. Und für sehr hohe Frequenzen, 1MHz oder so, 
ist ein Labornetzteil auch eher nicht geeignet, wegen der grösseren 
Leistung.

Will man einen Linearregler nachschalten um die Ripplespannung zu 
glätten, darf die Frequenz auch nicht zu hoch sein, denn Linearregler 
sind auch nur endlich schnell beim ausregeln.

Es gibt also viele Gründe, warum Labornetzteile über ein halbes 
Jahrhundert dicke Leistungsfressende Linearregler waren. Erst neuerdings 
begreift man, wie man einen Schaltregler hinbekommt, der das kann. Als 
Hobbybastler, der fragen muss, ist man noch lange nicht so weit.

LM317 eignet sich nicht für 1.2-30V/1A und L200 für 35V/2A weil die SOA 
Beschränkung vorher eingreift, man könnte aber den Trafo umschaltbar 
machen, dann lassen die sich nutzen. Beide erlauben keine Stromregelung, 
ausser durch Zusatzbauteile. Mit Zusatzbauteilen kann man gleich den 
Regler weglassen.

Das übliche linear geregelte Labornetzteil besteht heute aus einer 
Refenzspannung und 2 OpAmps und einem Leistungstransistor.

http://www.amazon.de/Regelbares-Labornetzger%C3%A4t-EDI2002C-Labornetzteil-Netzger%C3%A4t/dp/B00FVY1QZS

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.1

von ucc (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> LM317 eignet sich nicht für 1.2-30V/1A und L200 für 35V/2A weil die SOA
> Beschränkung vorher eingreift,
Für welche Konbinationeignet es sich dann, damit es funktioniert?
Gilt diese Einschränkung auch für den Lm723?

Ich wollte eigentlich nur eine Variable Spannungsquelle die nicht zu 
teuer ist bauen. Schlechter als ein einstelbarere netzadapter für 15€, 
wird es ja nicht sein?

von Alfred B. (alfred_b979)


Lesenswert?

ucc schrieb:
> Gilt diese Einschränkung auch für den Lm723?

Der LM723 hat keine internen Leistungsbauteile. Die richtigen 
hinzugefügt, kann man damit Netzteile sehr hoher Leistung aufbauen.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

ucc schrieb:
>> LM317 eignet sich nicht für 1.2-30V/1A und L200 für 35V/2A weil die SOA
>> Beschränkung vorher eingreift,
> Für welche Konbinationeignet es sich dann, damit es funktioniert?
> Gilt diese Einschränkung auch für den Lm723?
>
> Ich wollte eigentlich nur eine Variable Spannungsquelle die nicht zu
> teuer ist bauen.

Wenn man "variable Spannungsquelle" im Gegensatz zum "Labornetzteil" so 
interpretiert, daß du keine einstellbare Strombegrenzung benötigst, dann 
ist ein LM317 ausreichend, wenn du zusätzlich noch damit zufrieden bist, 
sie nicht unter 1.2V einstellen zu können.

Schaust du ins Datenblatt des LM317, dann siehst du, daß die SOA Kurve 
ab 25V die 1A unterschreitet. Ein 18V~ Trafo erzeugt ca. 25V 
Gleichspannung am 4700uF Siebelko, man kann damit den LM317 bis maximal 
zuverlässig 14V aufdrehen

 (18V*0.9*1.414-2)*0.8-2.5 = 14.22V

Maximal verträgt der LM317 eine 25V~ Wicklung (25*1.1*1.414*1.07-2)<=40V 
damit kann man ein Netzteil bauen das man bis (25*0.9*1.414-2)*.8-2.5 = 
21V aufdrehen kann, braucht aber schon ein Relais das unter 12V 
Ausgangsspannung die Wicklung auf 18V~ umschaltet.

Etwas höhere Spannungen sind mit einem LM317HV drin.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.