Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Verstärker mit Solarzelle + Akku betreiben


von qawert (Gast)


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Hallo,

ich habe eine Frage zum Thema Solarzelle + Akku und damit einen kleinen 
Verstärker mit Lautsprecher für draußen zu betreiben. Ich hab mich auch 
schon ein bisschen durch alle möglichen Foren und Beiträge gelesen, bin 
mir aber noch nicht sicher ob ich alles zu 100% verstanden habe, deshalb 
wollte ich hier nochmal nachfragen:

Also ich habe einen kleinen Verstärker mit Lautsprecher der mit einer 
Gleichspannung von 6-18V betrieben werden kann. Bei Betrieb mit einem 9V 
Netzteil zieht er, je nach Lautstärke, um die 200 mA. Also braucht er 
2-3 W.

Unter optimalen Sonnenbedingungen wäre es nun ja möglich den Verstärker 
mit einer solchen Solarzelle 
(https://www.conrad.at/de/duennschicht-solarmodul-6-wp-175-v-110492.html) 
zu betreiben?

Wie müsste dazu jetzt ein passender Akku aussehen, damit das ganze auch 
unter nicht optimalen Bedingungen funktioniert? Was ich bis jetzt 
gelesen habe, wäre ein Blei-Akku gut geeignet, da er nicht so 
empfindlich auf Überladen/tief Entladen reagiert.
Wäre auch ein solcher Akku 
(https://www.conrad.at/de/akkupack-2-18650-kabel-li-ion-samsung-icr18650-2er-72-v-2600-mah-251301.html) 
möglich, da der ja laut Beschreibung bereits eine integrierte Schaltung 
zum Schutz vor Überladung und Tiefentladung hat?

Meine Frage ist also, ob es überhaupt möglich ist den Verstärker 
sinnvoll mit einer Solarzelle zu betreiben und wenn ja, ob das so 
funktioniert wie ich mir das vorstelle.

Vielen Dank schonmal für Antworten!

von Sascha (Gast)


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Solarzelle: Im Grunde ja.
Aber: Ist krass überteuert und hat mit 17,5V MPP und 21V 
Leerlaufspannung deutlich zuviel für einen Blei-Akku der maximal 15V 
Ladespannung abkann.

Der Li-Ion Akku den du da hast, hat nur 7,2V und überlebt die Ladung 
daher nur, wenn man die Spannung auf 8,4V begrenzt.

Wenn man das tut, hat man aber nur noch 8,4V * 0,4A = 3,36W Leistung. 
Also grob die Hälfte.

Das ergibt dann das fantastische Preis/Leistungsverhältnis von 10€ pro 
Watt Solarzelle.

Üblich sind deutlich unter 1€ pro Zelle mit Restpostenangeboten bis auf 
20Ct/Watt runter.

Alternativ kann man da nen Solarladeregler verbauen.

Aber jetzt mal ganz im Ernst: 2-3W Verstärker? Kauf den Li-Ion Akku 
allein und lade den daheim auf. Lass die Solarzelle.

von Sascha (Gast)


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Weiterhin: Conrad ist ein ekelhafter Rotzladen. Die Beschreibung zum 
Dünnschichtmodul stimmt nicht ("größeres Spektrum", am Arsch die 
Waldfee) und beim Akku haben die nur das Datenblatt der Zellen 
mitgeliefert, das für die angebliche Schutzbeschaltung fehlt hingegen.
Also weiss man gar nicht, was die Schutzbeschaltung macht und ob die im 
Zweifelsfall 21V abkann.

von qawert (Gast)


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Sascha schrieb:
> Solarzelle: Im Grunde ja.
> Aber: Ist krass überteuert und hat mit 17,5V MPP und 21V
> Leerlaufspannung deutlich zuviel für einen Blei-Akku der maximal 15V
> Ladespannung abkann.
>
> Der Li-Ion Akku den du da hast, hat nur 7,2V und überlebt die Ladung
> daher nur, wenn man die Spannung auf 8,4V begrenzt.
>
> Wenn man das tut, hat man aber nur noch 8,4V * 0,4A = 3,36W Leistung.
> Also grob die Hälfte.
>
> Das ergibt dann das fantastische Preis/Leistungsverhältnis von 10€ pro
> Watt Solarzelle.
>
> Üblich sind deutlich unter 1€ pro Zelle mit Restpostenangeboten bis auf
> 20Ct/Watt runter.
>
> Alternativ kann man da nen Solarladeregler verbauen.
>
> Aber jetzt mal ganz im Ernst: 2-3W Verstärker? Kauf den Li-Ion Akku
> allein und lade den daheim auf. Lass die Solarzelle.

Danke für die Antwort!

Das heißt ich bräuchte zb eine 12 V Solarzelle und einen 12 V Bleiakku, 
dann könnte ich den Akku mit der Solarzelle laden

Würde es mit dieser Kombination funktionieren?
http://www.amazon.de/Offgridtec-Solarmodul-Solarpanel-Solarzelle-3-01-001555/dp/B00DS3DPOE/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1455383928&sr=8-1&keywords=solarzelle+12v
http://www.amazon.de/Offgridtec-Batterie-Extrem-zyklenfest-2-01-001975/dp/B00VFYMA6W/ref=sr_1_10?ie=UTF8&qid=1455383975&sr=8-10&keywords=solarakku+12+v

Und kann ich bei so einem Akku dann  überhaupt gleichzeitig den Akku mit 
der Solarzelle laden und den Verstärker betreiben?

Und das es mit nur einem Akku natürlich viel einfacher ist hab ich mir 
schon gedacht. Das mit der Solarzelle wäre eine nette Spielerei... ;)

Vielen Dank aufjedenfall für die Antwort!

von Sascha (Gast)


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Ja das geht zusammen. Hier ist zwar auch nichts was die maximale 
Spannung am Akku begrenzt, aber Bleiakkus können das ab.

Und ja, der Verstärker dudelt natürlich auch parallel daran. Also n paar 
Grundkenntnisse über elektrischen Strom kann man erwarten, oder?

von qawert (Gast)


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ja, ein paar Grundkenntnisse hab ich schon!

Ich werd mir das alles aufjedenfall nochmals durch den Kopf gehen 
lassen, ob sicher der Aufwand wirklich auszahlt!

Danke nochmals fürs schnelle Antworten!

von oszi40 (Gast)


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qawert schrieb:
> Das heißt ich bräuchte zb eine 12 V Solarzelle und einen 12 V Bleiakku,
> dann könnte ich den Akku mit der Solarzelle laden

Das Datenblatt einer Solarzelle enthält Werte, die nur eintreten WENN 
die volle Sonne im optimalen Winkel auf Dein Modul scheint. Sobald eine 
Regenwolke kommt, gehen die Werte in den Keller und in den µ/mA-Bereich. 
Kauf Dir eine 1€-Solarlampe und miss selbst.

> eine 12 V Solarzelle
Zwischen Leerlauf und mit Last liegen Welten. WENN ein Akku 10 Ah hätte, 
dann brauchst Du >10 Stunden 1A Ladestrom oder 100h 0,1A. Du wirst an 
dieser Stelle noch viel lernen.

von Sascha (Gast)


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Berechtigte Einwände, aber als Last hat er ja nur nen 3W Verstärker. Der 
läuft auch die ganze Nacht noch durch.

von MaWin (Gast)


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qawert schrieb:
> Wie müsste dazu jetzt ein passender Akku aussehen, damit das ganze auch
> unter nicht optimalen Bedingungen funktioniert?

Gar nicht, weil die Solarzelle dann vorne und hinten nicht mehr reicht.

Normal bringt eine 6W Solarzelle bloss 0.6W, und das nicht mal 8 Stunden 
am Tag, man müsste also so 30 dieser Solarzellen aufbauen, um einen 
Verstärker 24 Stunden betrieben zu können.

Bei den Wucherpreisen von Conrad schnell unsinnig.

Dazu einfach ein zyklenfester Bleiakkus, die gehören auch nicht zum 
billigsten was es gibt, so daß man nicht 200Ah sondern sich eher nur 
7.2Ah leisten wird. DAnn ist der Akku aber nach einem Regentag leer.

von Mani W. (e-doc)


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Am besten, einfachsten wäre ein 12 V PB-Akku und ein PV Modul mit
Laderegler dazu...


Aber man kann es ja immer verkomplizieren, Sascha...

von W.A. (Gast)


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qawert schrieb:
> Das heißt ich bräuchte zb eine 12 V Solarzelle und einen 12 V Bleiakku,
> dann könnte ich den Akku mit der Solarzelle laden

Nein, die Leerlaufspannung der Zelle muss deutlich über der 
Nennspannung des Akkus liegen. Guck dir die Kennlinie einer Solarzelle 
an. Die maximale Leistung kommt raus, wenn die Fläche U*I maximal ist. 
Und bei so einem 12V Akku liegt die Ladeschlussspannung, also der Wert, 
bis zu dem die Ladespannung ansteigen darf, bevor er anfängt, auf 
elektrolythischem Weg Gas zu produzieren, bei meist 14.45V 
(Herstellerangabe angucken). Auch wenn du den Akku an eine Zelle mit 21V 
Leerlaufspannung hängst, sackt die Ausgangsspannung auf die 
Klemmspannung des Akkus zusammen. Es wird aber Leistung verschenkt, i.e. 
die Panelzellen die die Überspannung produzieren, könnte man lieber aus 
der Serienschaltung des Panels rausnehmen und für höheren Ausgangsstrom 
parallel schalten. Praktisch wird das natürlich eher nicht 
funktionieren, weil man wegen der Kapselung der Zellen nicht 
umverdrahten kann und es mit der Zellenanzahl nicht aufgeht.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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W.A. schrieb:
> Es wird aber Leistung verschenkt, i.e.
> die Panelzellen die die Überspannung produzieren, könnte man lieber aus
> der Serienschaltung des Panels rausnehmen und für höheren Ausgangsstrom
> parallel schalten. Praktisch wird das natürlich eher nicht
> funktionieren, weil man wegen der Kapselung der Zellen nicht
> umverdrahten kann und es mit der Zellenanzahl nicht aufgeht.

Dafür gibt es MPPT-Laderegler.

von Old P. (Gast)


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CONRAD-Mitarbeiter.iV. schrieb im Beitrag #4467806:
> Sascha schrieb:
>> Weiterhin: Conrad ist ein ekelhafter Rotzladen.
>
> Nanana!!!! Vorsicht mit dieser Aussage, was Conrad betrifft! Hat nichts
> mit Meinungsfreiheit mehr zu tun, wenn Du dieses Unternehmen in den
> Schmutz ziehst - öffentlich! Denken darfst Du vieles, nur solltest mal
> bisschen erst NACHdenken, bevor solche Äußerungen im Internet abgibst,
> Zeugt nicht gerade von Intelligenz, Meister! Am besten also ist es, Du
> löschst Deinen Eintrag selbst ganz schnell, bevor es der
> aufsichtspflichtige Moderator des Forums hier tut

Oha, Treffer und versekt würde ich sagen!

Im Ernst, Conrad war mal ein ganz passabler Laden, habe in den 90ern 
viel dort gekauft. Inzwischen gibt es dorz fast nur noch billigsten 
Chinaramsch zu Mondpreisen, zumindest in den Läden. Die 
Bauelementeabteilung ist fast auf Null ausgedünnt. Im Versandhandel ist 
das Angebot besser (und dennoch zu teuer) aber wenn schon Versand, dann 
kann ich gleich bei den preiswerteren Wettbewerbern kaufen. Dort bekomm 
ich dann den gleichen Chinakrempel aber preiswerter.

So, das wird wohl bald gelöscht....

Old-Papa

von Wolfgang S. (Firma: Pensionär-Altes-Eisen) (stackpointer)


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Hallo,
bessere Ergebnisse erzielt man mit einem solarmodul daß für ca. 28V 
ausgelgt ist und einen Abwärtsschaltregler, an dessen Eingang aber eine 
LC-Beschaltung, 2000uF und eine kleine Drosselspule zwischen Solarpanel 
und Speicherkondensator.

Der Schaltregler nimmt nämlich NICHT kontinuierlich Strom auf, der 
Solarstrom in den Schaltpusen wäre verloren.

Optimal wäre ein spezieller Solarschaltregler der selbständig auf Spitze 
Leistung den möglichen Ladestrom einstellt.

Abregeln erst wenn die Batterie ihre temperaturabhängige 
Ladeschlußspannung erreicht hat.

Gruß

von Mani W. (e-doc)


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Jetzt geht es wieder einmal ganz oberschlau zu, obwohl der TO nur eine
einfache Möglichkeit sucht...


Mein Vorschlag, einen 12 Volt Akku zu nehmen mit PV-Modul und Laderegler
wird zu Gunsten eines sinnlosen MPP-Trackers einfach weggeräumt wie mit
einem Putzfetzen...


Dann noch 28 Volt und möglichst viel sinnlose Elektronik, den TO
weiter verunsichern...


Ein Solarmodul mit 36 Einzelzellen und 50 Wp hat eine Leerlaufspannung
von ca. 21,5 Volt bei 25 Grad Plus, der Punkt maximaler Leistung liegt
zwar bei ca. 17 Volt, ist aber für den Anwendungszweck egal...

Der Kurzschlußstrom liegt bei so einem Modul zwischen 3 und 3,5 Ampere,
was dem maximalen Ladestrom entspricht - ja, und dann sind es eben nur
mehr ca. 40 Watt - wen interessierts?


Der TO will seine Akkus möglichst einfach laden und jetzt mit
ausufernden Anleitungen zu kommen, halte ich für sinnlos...


Ich habe genug solche einfache Anlagen in den 80ern für Gartenhütten
gebaut, und die Akkus waren immer voll...



mani

von Stefan F. (Gast)


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Schon für ein normales Kofferradio brauchst du eine Solarzelle etwa in 
der Größe einer Zimmertüre.

Für ein Handgerät mit Kopfhörer ist etwa Din-A5 Fläche ausreichend - als 
nicht wirklich handlich.

Entsprechend unsinnig sind auch die Rucksäcke mit eingenähten 
Solarzellen oder die mobilen ausklappbaren Solarlader, mit denen das 
Smartphone angeblich länger läuft. Diese Sachen funktionieren nur im 
Standby Betrieb, aber nicht beim Musikhören und schon gar nicht beim 
Spielen. Das steht leider nie dabei.

Wenn im Conrad Katalog steht, dass die Solarzelle 10W leistung hat, dann 
erreichst du in Deutschland mitten im Sommer um 12:00 höchstens 5W. Die 
10W bekommst du nur am Äquator um 12:00 Uhr.

Wenn du sonnige Stunden im Durchschnitt nimmst (die Zeiten, wo man sich 
gerne lange im Freien aufhält), rechne mal eher mit 10% bis 20% 
Leistung.

von Mani W. (e-doc)


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Stefan U. schrieb:
> Schon für ein normales Kofferradio brauchst du eine Solarzelle etwa in
> der Größe einer Zimmertüre.

Noch so ein Oberschlauer!

von Sascha (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Stefan U. schrieb:
>> Schon für ein normales Kofferradio brauchst du eine Solarzelle etwa in
>> der Größe einer Zimmertüre.
>
> Noch so ein Oberschlauer!

Ich war mal Zivi in einer Einrichtung mit schwer erziehbaren Kindern und 
Jugendlichen, da war ungefähr das der allgemeine Umgangston.

Wo habe ich verkompliziert? Meine Empfehlung war, das PV-Modul direkt an 
den Li-Ion Akku anzuschließen. Das war, bevor ich wusste das ein 
Bleiakku für den TE auch eine Option ist. Ein PV Modul direkt am 
Akkupack kann man schwer als komplizierte Lösung bezeichnen.
Ich habe aber drauf hingewiesen dass das rausgeschmissenes Geld ist.

@Stefanus: 10W Peak erreicht man auch in Deutschland. Im Sommer bei 90° 
Winkel zur Sonne hat man auch hier knapp 1000W/m², was imho die 
Normbestrahlung ist, die man zur Berechnung dieses Peak-Werts 
heranzieht.
Im Winter bei AM3 und häufiger Bewölkung natürlich nicht. Aber für 2-3W 
Musik passt ein monokristallines Modul noch in einen Rucksack.

von Mani W. (e-doc)


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Sascha schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Stefan U. schrieb:
>>> Schon für ein normales Kofferradio brauchst du eine Solarzelle etwa in
>>> der Größe einer Zimmertüre.
>>
>> Noch so ein Oberschlauer!
>
> Ich war mal Zivi in einer Einrichtung mit schwer erziehbaren Kindern und
> Jugendlichen, da war ungefähr das der allgemeine Umgangston.


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