Forum: Haus & Smart Home Viessmann-Heizung springt nicht an


von Matthias W. (matt007)


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die Heizung ist von Viessmann. Rexola Biferral mit 
Trimatic-MC-Steuerung. Daran hängt ein Robertshaw-Gasfeuerautomat Model 
HS780 der das Heizelement und das Gasventil ansteuert.

Die grüne Lampe am Gasfeuerautomat brennt. Das Heizelement geht. Man 
sieht es hell leuchten. Es fehlt jedoch das Klack am Ventil. Gas kommt 
keines.

Der Widerstand des Ventils liegt bei ~58kOhm. Ist die Wicklung immer so 
hochohmig oder ist da innen ein Draht ab?

Kennt jemand diese Teile?

von wendelsberg (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Der Widerstand des Ventils liegt bei ~58kOhm. Ist die Wicklung immer so
> hochohmig oder ist da innen ein Draht ab?

Was liegt denn fuer eine Spannung an?

wendelsberg

von Matthias W. (matt007)


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hier das Bild mit dem Gasventil (siehe der gelbe Pfeil).

von Matthias W. (matt007)


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wendelsberg schrieb:
> Was liegt denn fuer eine Spannung an?

ich vermute daß es 24V sind. Auf der Platine ist eine Diode zu sehen. 
Vielleicht ist es eine pulsierende Gleichspannung direkt vom Trafo.

von Matthias W. (matt007)


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wenn ich 24V DC auf das Ventil gebe passiert rein gar nichts. Egal 
welche Polung.

von Justus M. (Firma: ./.) (justus18)


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Da das offensichtlich eine gasbetriebene Therme/Heizung ist, würde ich 
tunlichst die Finger davon lassen. Montag den Fachmann informieren - 
somit umgeht man teure Notdienstrechnungen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias W. (matt007)


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in jedem Fall ist gut zu wissen was defekt ist. Der Fachmann sollte eben 
dieses Teil dann mitbringen.

von Harald (Gast)


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Wie viele Brennerstarts hat die Anlage hinter sich? Irgend etwas im 
fünfstelligen Bereich?
Defekt der Spule vom Gaskombiregler ist ein häufiger Defekt. Es sind 
zwei Spulen verbaut. Machen kann man da nichts, Reparaturversuche am 
Sicherheitsbauteil Gaskombiregler sind absolut zu unterlassen (und zu 
Recht strafbar), daher werden die Ersatzteile i.d.R. auch nur an 
Heizungsbauer abgegeben.

von Matthias W. (matt007)


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Harald schrieb:
> Defekt der Spule vom Gaskombiregler ist ein häufiger Defekt.

Danke Harald !

es ist nur eine einzige Spule am Regler zu sehen. Diese hat nur 2 
Anschlüsse unter dem schwarzen Deckel mit dem gelben Pfeil. Zwischen 
diesen Anschlüssen sind 58kOhm zu messen. Wenn die Spule hin ist so 
hätte ich eher einen höheren instabileren Wert vermutet.

von Harald (Gast)


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Es gibt sowohl 230v als auch 24v Ausführungen, bei 230V würden 58k ja 
passen. Bei mir konnte man auch noch Durchgang messen, es wurde aber nur 
1 Spule angesteuert. Wenn ich mich recht erinnere waren die einfach 
parallel geschaltet.

von m.n. (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> in jedem Fall ist gut zu wissen was defekt ist. Der Fachmann sollte eben
> dieses Teil dann mitbringen.

Das wird er gerne machen und >= 300 Euro kassieren ;-)

Das Ventil wird über eine Spule aktiviert, die defekt ist. Betrieben 
wird die Spule mit Gleichspannung, hat aber einen Gleichrichter mit im 
Gehäuse, der die ankommenden 24 VAC 'aufbereitet'.

Du mußt den Spulenkörper vorsichtig öffnen, sodaß Du an die 
Anschlußdrähte der Spule kommst. Jetzt kann diese eine Unterbrechung 
haben (typisch an den Anschlußdrähten) oder der Gleichrichter ist 
defekt.
Die Anschlußdrähte kann man vorsichtig nachlöten. Da der Gleichrichter 
vergossen ist, müßtest Du - falls defekt - extern einen 
Vollweggleichrichter mit vier Dioden ergänzen.
Es ist also machbar und Du brauchst am Wochenende nicht zu frieren!

Für die üblichen Angsthasen: man kann an diesem Punkt nichts falsch 
machen. Entweder das Ventil schaltet ein, dann kann der Brenner laufen, 
oder die Heizung geht auf Störung, da kein Gas durchkommt.

Wenn Alles wieder funktioniert und die Heizung trotz intakten Ventils 
nicht anspringt, muß man den Gasfeuerungsautomaten öffen und .....
;-)

von N. A. (hannilein)


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Mach halt Deinen Kamin an, an einem Samstagabend frieren nur Verfechter 
von Insellösungen.
Reparaturen an gasbetriebenen Brennstellen ist für Laien nicht nur ein 
absolutes "No go", sondern auch schlicht verboten.

von m.n. (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Zwischen
> diesen Anschlüssen sind 58kOhm zu messen. Wenn die Spule hin ist so
> hätte ich eher einen höheren instabileren Wert vermutet.

Leg zur Sicherheit mal 24 VDC an die Spule, aber im ausgebauten Zustand!
Es müssen rund 300 mA fließen, wenn Alles in Ordnung ist.

von wendelsberg (Gast)


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m.n. schrieb:
> 24 VDC an die Spule, aber im ausgebauten Zustand!
> Es müssen rund 300 mA fließen, wenn Alles in Ordnung ist.

Die kommen aber bei 58kOhm nicht zustande. deswegen die Frage nach der 
dort anliegenden Spannung.

wendelsberg

von Matthias W. (matt007)


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ich habe den Widerstand der defekten Spule genauer angesehen. Der 
Verlauf erscheint nichtlinear:
im 2000kOhm-Bereich 315kOhm
im 200kOhm-Bereich 63kOhm
darunter overflow.

An einem funktionierendes 2-Spulen-Gerät im Vergleich dazu gemessen an 
derselben Steuerspule:
im 2000kOhm-Bereich 117kOhm
im 200kOhm-Bereich 15.6kOhm
im 20kOhm-Bereich 2.24kOhm
im 2kOhm-Bereich 574Ohm

Man sieht auch hier das stark nichtlineare Verhalten. Die intakte Spule 
ist weit weniger hochohmig. Und diese klackt auch deutlich hörbar.

von m.n. (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> m.n. schrieb:
>> 24 VDC an die Spule, aber im ausgebauten Zustand!
>> Es müssen rund 300 mA fließen, wenn Alles in Ordnung ist.
>
> Die kommen aber bei 58kOhm nicht zustande. deswegen die Frage nach der
> dort anliegenden Spannung.

Vor der Spule liegt doch noch ein Vollweggleichrichter. Es kommt daher 
auf die Messspannung an, die eher bei 2 V als 200 mV liegen sollte.

Matthias W. schrieb:
> Man sieht auch hier das stark nichtlineare Verhalten.

Das sind die Dioden mit ihren Leckströmen.

von Matthias W. (matt007)


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m.n. schrieb:
> Leg zur Sicherheit mal 24 VDC an die Spule, aber im ausgebauten Zustand!
> Es müssen rund 300 mA fließen, wenn Alles in Ordnung ist.

Danke für den Hinweis. Da fließt fast nichts. Unter 10mA. So kann das 
nicht gehen.

von Matthias W. (matt007)


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Der Spulendraht in der Spule hat ~43 Ohm. Zwischen den inneren 
Anschlüssen und den externen Anschlüssen liegen wohl die defekten 
Dioden. Ist das nur ein Vollwellengleichrichter? Falls ja müssten ja 4 
Stück 1N4007 auch gehen.

von Matthias W. (matt007)


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bei ebay gibt es die Originalspule von Viessmann. Der Versand dauert 
halt etwas.

von Matthias W. (matt007)


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m.n. schrieb:
> Das sind die Dioden mit ihren Leckströmen.

vielen Dank für den Hinweis.

von m.n. (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Der Spulendraht in der Spule hat ~43 Ohm.

Das ist schon einmal sehr gut!


Matthias W. schrieb:
> Falls ja müssten ja 4
> Stück 1N4007 auch gehen.

Die gehen, Du mußt aber auf die Polarität achten: durchmessen, welche 
Dioden noch intakt sind.

von Profi Kram (Gast)


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Hat der Brenner einen Lüfter? Und läuft der los?
Bei unserem BW-Kessel von Viessmann war schon 2x (innerhalb von 23 
Jahren) nur ein Spannring auf der Achse im Lüftermotor zerbröselt, sodas 
der nicht mehr drehen konnte. Kosten: beim 1. Tausch: Lüfter 150€, beim 
2. mal genauer nach gesehen: 0€

Gruß: Profi Kram

von Matthias W. (matt007)


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m.n. schrieb:
> Die gehen, Du mußt aber auf die Polarität achten: durchmessen, welche
> Dioden noch intakt sind.

die Dioden schienen marode. Beim Anlegen 30V floss immer mehr Strom 
zwischen manchen Anschlüssen. Dann wurde das niederohmiger. Mit einer 
Diamantscheibe habe ich mich zur Platine vorgearbeitet. Ich komme nur an 
die Rückseite davon heran. 2 tiefe Einschnitte sollten die Dioden nun 
getrennt haben.

Nur weiß ich nun nicht an welchen der beiden Spulenanschlüsse - soll und 
an welchen +.

Der Vollweggleichrichter soll eben dies wohl richten, denn in der 
Ansteuerleitung sah ich nochmal eine Diode. Wenn ich richtig pole reicht 
ja diese eine Diode wohl.

Da die Anschlüsse an der Spule nicht codiert sind will man mit dem 
Brückengleichrichter wohl auf Nummer sicher gehen daß immer richtig 
gepolt ist wie man die beiden Flachstecker hinter der Diode auch steckt.

von Matthias W. (matt007)


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Profi Kram schrieb:
> Hat der Brenner einen Lüfter?

nein.

> Bei unserem BW-Kessel von Viessmann war schon 2x (innerhalb von 23
> Jahren) nur ein Spannring auf der Achse im Lüftermotor zerbröselt, sodas
> der nicht mehr drehen konnte. Kosten: beim 1. Tausch: Lüfter 150€, beim
> 2. mal genauer nach gesehen: 0€

Danke für den Hinweis. So kann man auch Geld sparen.

von m.n. (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Nur weiß ich nun nicht an welchen der beiden Spulenanschlüsse - soll und
> an welchen +.

Genau das solltest Du ja voher ausmessen. Aber von den beiden 
Möglichkeiten sollte sich schnell die richtige finden lassen, sofern die 
Polung von Bedeutung ist.

von Matthias W. (matt007)


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m.n. schrieb:
> Genau das solltest Du ja voher ausmessen. Aber von den beiden
> Möglichkeiten sollte sich schnell die richtige finden lassen, sofern die
> Polung von Bedeutung ist.

es läuft !

Der Gleichrichter ist nötig. Die Schaltung überwacht auch ob das Ventil 
angeschlossen ist. Falls nicht liegt eine Testspannung von 1.3V an. Die 
Heizung springt dann nicht an.

Vielen Dank !
Bis die neue Ventilspule da ist wird das wohl so laufen.

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