...eine Frage, die beim Sortieren von Dioden ohne Kennzeichnung auftrat. Durch Messen der Flußspannung bei zwei verschiedenen Strömen kann man ja leicht zwischen Ge, Si und Schottky unterscheiden. Die Gehäuse helfen auch dabei. Aber wie sieht die Flußspannung bei anderen Dioden wie PIN-, Schalter-, Kapazitäts-, Avalanche-, Step-Recovery-, Impatt-, Gunn- oder Tunneldioden aus? Trägt die Messung der Sperrspannung etwas zur Erkenntnis bei? Kann man zusätzlich Unterschiede mit Rechteckspannung und dem Scope erkennen? Danke für Erläuterungen - Werner
Werner H. schrieb: > Trägt die Messung der Sperrspannung etwas zur Erkenntnis bei? Bei Z-Dioden schon. ;-) Ansonsten kann das ein ziemliches Rätselraten werden.
Bei den HF-Sachen (IMPATT, SRD, Gunn...) wirst du mit einer reinen DC-Messung wohl wenig erfolg haben. Die werden, je nach Typ und Ziel der Schaltung, als Varistor, Varaktor, Schalter oder Verstärker eingesetzt. Das funktioniert dann jeweils nur im passenden Arbeitspunkt und angepasst an den Rest der Schaltung. Da müsstest du schon nen schönen Messplatz aufbauen für. ;) Wenn möglich sollte man da eher versuchen aus dem Kontext der Schaltung auf den Typ zu schließen, sofern diese noch existiert. Wenn ich so drüber nachdenke könntest du bei einer SRD eventuell die Peaks mit nem aufgeprägten Rechteck erkennen. Ausreichend hohen Frequenzbereich des Oszis vorrausgesetzt. Grüße
So einfach lassen sich auch an Hand der Flussspannung Ge Dioden und Schottkydioden nicht auseinander halten. Bei Si Dioden fällt es von der Größe in der Regel auf. Auch 2 Ströme helfen da eher wenig - eher schon Temperaturen. Die Einteilung in schnelle und langsame Dioden geht noch relativ einfach über eine Revers recovery messung.
Werner H. schrieb: > Kann man zusätzlich Unterschiede mit Rechteckspannung und dem Scope > erkennen? Mit Rechteckspannung wird die Welt sehr digital und liefert wenig Erkenntnisse. Mit einem Sinus- oder Dreieckssignal läßt sich wesentlich mehr anfangen, weil man dann nicht nur zwei Punkte sondern einen größeren Teil der Kennlinie erfasst. (Stichwort Kennlinienschreiber)
Eine Rechteckspannung (z.B. +-2-5V) vom Funktionsgenerator (50 Ohm Ausgangswiderstand) und ein Oszilloskop ist schon schon recht hilfreich, damit kriegt man die Reverse Recovery curve und kann so zwischen schnellen und langsamen Dioden unterscheiden. Wenn das Oszilloskop schnell ist, kann man ggf. auch noch soft recovery oder snap recovery Typeen unterscheiden.
Werner H. schrieb: > Durch Messen der Flußspannung bei zwei verschiedenen Strömen kann man ja > leicht zwischen Ge, Si und Schottky unterscheiden. Die Gehäuse helfen > auch dabei. ...und Mikrowellendioden kannst du so auch leicht zerstören. In deiner Aufstellung fehlen auch mindestens noch GaAs- und SiC-Dioden, sowie LEDs und Laser. Dann gibt es noch Dinge wie Gunn-Elemente, die überhaupt keine Sperrschicht haben, und nur deshalb Diode genannt werden, weil sie zwei Anschlüsse haben. Im Allgemeinen sollte man also schon eine Idee davon haben, was man vor sich hat, und Details mit einer spezifischen Meßschaltung klären.
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