Hallo zusammen, WLAN sendet ja mit max 100mW. Ist das die Spitzensendeleistung in dem Moment, in dem gesendet wird, oder ist das ein Durchschnittwert über eine definierte Dauer? Wie oft und wie lange wird zwischen den WLAN-Routern und Notebooks hin und her gepulst, wenn gerade kein offizieller Datenverkehr herrscht? (also keine Programme Daten anfordern und auch keine Windows-Updates oder ähnliches laufen? Wie ist das bei normalen GSM-Handy-Telefonaten? Handys senden ja bis zu 2 Watt. Wenn das die Spitzenleistung wäre, würde ich mich fragen, warum die Sendemasten mit einigen hundert Watt bis mehrere KW senden? Offenbar reichen die 2 Watt ja aus, um die Entfernung vom Handy zu überbrücken. Warum braucht man in die andere Richtung viel mehr? Vielen Dank und viele Grüße Karl
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Karl-alfred R. schrieb: > Offenbar > reichen die 2 Watt ja aus, um die Entfernung vom Handy zu überbrücken. ja für 1 Handy, GSM arbeitet aber mit Zeit-Slots und dann braucht man halt mehr Leistung wenn man mehre Handy versorgen will.
Wenn die Sendemasten mit mehreren kW senden würden, würde ich mich auch fragen, warum die das tun. Da die das aber nicht tun, frage ich mich auch nicht... Oliver
GSM: Die 2 Watt sind Nadelimpulse, seeeehr kurze Zeitdauer. Bei WLAN ist das eine mittlere Strahlungsleistung im Abstand von X Metern und unter Annahme eines isotropen Strahlers (...oder sowas in der Art), nennt sich EIRP. Die Spitzenleistung ist aber imho auch auf irgendeinen Wert begrenzt. GSM braucht natürlich viel mehr Leistung, da der Empfangspegel mit x^3 der Entfernung abfällt. Also sendet man mit großer Leistung auf großen Antennen in 360° um den Mast herum (in 120° Segmenten, kann man am Mast sehen. Da stehen so 3 weisse Plastikkästen hochkant im Kreis). Die Leistung braucht man, damit in 2km Entfernung am Handy noch was ankommt. Für das Handy gilt das gleiche Gesetz, mit der zusätzlichen Einschränkung dass die eingebaute Antenne ziemlich beschissen ist und der Antennengewinn daher niedrig. Der Empfangspegel an der Basisstation ist daher seeehr niedrig. Wir reden da über nW. Deswegen haben die große Antennen und sehr empfindliche Eingangsverstärker um das Signal wieder rekonstruieren zu können. TL;DR: Die Basisstation sendet mit großer Leistung weil das Handy schwerhörig ist. Und weil das Handy zurückflüstert, wird das Signal mit hochwertigen Verstärkern wieder verstärkt. Beides natürlich nur, damit am Handy die Akkulaufzeit und Baugröße stimmen und man keine Siemens S1 Stabantenne braucht.
Nachtrag: Große Leistung sind immer noch keine kW. Ne übliche BTS hat nen Stromverbrauch von so 150W und davon kommt nur ein Teil als Strahlung an die Antenne. HF-Verstärker haben schlechten Wirkungsgrad.
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich fasse mal kurz mit meinen eigenen Worten zusammen: Handys senden immer nur kurze Impulse mit einer Leistung von max 2 Watt. Da diese Leistung sehr gering ist, haben die Basisstationen sehr hochempfindliche Antennen mit feinsten Eingangsverstärkern. (Gute Ohren) Die Basisstationen senden mit 150 Watt Vollzeit. Die hohe Leistung ist notwendig, weil die Handys sehr schwache Antennen und Eingangsverstärkerschaltungen haben. (wie oben schön beschrieben wurde, weil Handys quasi schlecht hören) Vollzeit senden die Masten deshalb, weil sie nacheinander alle angemeldeten Handys abarbeiten müssen. Jedes Handy bekommt dann wohl einen kurzen 150Watt Datenburst. WLAN kommt mit sehr geringer Leistung aus, weil die Zellen viel kleiner sind und die Sendeleistung quadratisch mit der Entfernung abnimmt. Ist die Zelle z.B. 10 mal kleiner, darf die Sendeleistung 100 mal schwächer sein. Bei meiner Frage hatte ich die Umstrittene Sache mit dem Elektrosmog im Hinterkopf und die These, dass Elektrosmog in erste Linie über Erwärmung der Körperteile in direktem Kontakt mit den Geräten stört. Wenn aber tatsächlich die Handys nur sagen wir mal alle paar Millisekunden einen 2 Watt Burst schicken, der seinerseits nur einige 10 Mikrosekunden dauert, dann ist die effektive Heizleistung ja nur im Einstelligen Milliwattbereich. Bei WLAN wird es wohl so sein, dass die 100mW Sendeleistung am Smartphone oder Notebook viel länger anliegen, insbesondere wenn man etwas hoch lädt. Aber noch eine andere Frage: Was ist eigentlich, wenn man gerade NICHT telefoniert über GSM, DECT oder gerade NICHT Daten saugt, sondern die Geräte nur eingeschaltet sind? Habe gelesen, es gibt manchmal Mini-Datenpakete, deren Zweck es nur ist, zu sagen: "Hallo, ich bin noch da und kann dies und das. " Damit diese Minipakete den Empfänger erreichen werden sie wohl in voller 'Lautstärke' gesendet, aber aufgrund der geringen Datenmenge wohl nur Mikrosekunden lang und auch eher selten. Kann man das so sehen? Gibt es Informationen, wie lange diese 'Hallo bin noch da' Pakete dauern und wie oft sie gesendet werden?
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150W Vollzeit sendet die BTS auch nicht. Die können ihre Sendeleistung auch nach Bedarf runterregeln. Bei WLAN ist die EIRP von 100mW das, was maximal über die Antenne darf. Ist 100mW EIRP Gesetzesstand? Ich weiss es nicht, googelt selbst. Auch WLAN-Router regeln ihre Sendeleistung ggf. runter. Macht ja keinen Sinn Vollgas zu geben wenn das Empfangsgerät direkt daneben liegt. Wenn GSM, UMTS, LTE und WLAN Geräte nur eingeschaltet sind, dass senden Sie trotzdem ab und zu Daten. Damit die Basisstation weiss "ok, da ist noch wer der zuhört". Gerade bei Telefonie wichtig, denn da muss die Telekom ja wissen "ok, ich kann diesen Anruf auch tatsächlich ans Handy zustellen, denn das ist im Funknetz xy12 von Tauberbischofsheim eingewählt". Und zum Elektrosmog: Wir reden da über mittlere Sendeleistungen von 100mW. Und die werden zudem noch in alle möglichen Raumrichtungen abgestrahlt. Selbst mit der Handyantenne direkt am Ohr bekommst du höchstens die Hälfte dieser Leistung an deinem Kopf ab. Das sind 50mW. Die Erwärmung der Körperteile rührt hauptsächlich daher, dass du dir beim Telefonieren die warme Hand an den Kopf drückst ;)
Wenn eine Mobilfunk Basisstation 150W Anschlußleistung hat, kann sie unmöglich mit 150W Hochfrequenzleistung senden. Das muss sie auch nicht. Sendeleistung + Antennengewinn der Sendeantenne + Streckendämpfung + Gewinn der Empfangsantenne ergibt die Leistung am Empfänger Eingang. Die muss einen minimalen Wert von xxdBm haben. Dabei ist es egal, ob die Richtung von der Basisstation oder umgekehrt genommen wird. Die Empfangsteile sind auf beiden Seiten gleich empfindlich. Da ist die Physik entscheidend, nicht der Wille. Das Mobilteil sendet mit 2W. Also macht es wenig Sinn, wenn die Basisstation mit wesentlich mehr Leistung sendet. Je nach Zahl der eingebuchten Mobilgeräte sendet die Basisstation aber in einem oder mehreren oder allen Zeitschlitzen. Und da sie üblicherweise 4 Antennen hat, kommt man auf gut 10W Leistung im Maximum. GSM prüft relativ selten, ob der Partner noch vorhanden ist. Mobilteil direkt neben ein billiges Radio legen und etwas warten. Alle paar Minuten hört man das typische Rattern der Unterhaltung. DECT gibt es in mehreren Geschmacksrichtungen bezüglich Variabilität der Sendeleistung und Abfrage Häufigkeit. Das Mobilteil legt sich schlafen, wenn es nicht gebraucht wird, nur der Empfänger ist aktiv. Bei WLAN ist der Verkehr im Leerlauf am höchsten. Aber die Sendeleistung ist auch am niedrigsten.
Georg G. schrieb: > Das Mobilteil sendet mit 2W. Also macht es wenig Sinn, wenn die > Basisstation mit wesentlich mehr Leistung sendet. Je nach Zahl der > eingebuchten Mobilgeräte sendet die Basisstation aber in einem oder > mehreren oder allen Zeitschlitzen. Und da sie üblicherweise 4 Antennen > hat, kommt man auf gut 10W Leistung im Maximum. dazu kommen aber noch die verschieden Frequenzen.
Sascha schrieb: > Bei WLAN ist das eine mittlere Strahlungsleistung im Abstand von X > Metern Was hat der Abstand mit der Sendeleistung zu tun? Wenn der Abstand da eingehen würde, wäre das keine Strahlungsleistung, sondern eine Strahlungsleistungsdichte mit der Dimension Leistung pro Fläche, also z.B. W/m²
> Autor: Sascha (Gast) > Datum: 14.02.2016 13:49 > [...] da der Empfangspegel mit x^3 > der Entfernung abfällt. Blödsinn,so was gibt es nicht! Leistungspegel von EM-Wellen fallen immer quadratisch ab! Feldstärken fallen immer mit 1/x ab!
Eine Obergrenze für die vom GSM Sender eines Handys verbratene elektrische(!) Leistung bei aktivem Betrieb ergibt sich aus der im Handy vorhandenen Energie. Wenn also ein Akku mit 1050 mAh, also knapp 4 Wh, für 12h GSM quasseln gut ist ... Davon darf man dann natürlich noch den Wirkungsgrad des HF-Senders des Handys abziehen, und den Verbrauch des Prozessors.
A. K. schrieb: > Eine Obergrenze für die vom GSM Sender eines Handys verbratene > elektrische(!) Leistung bei aktivem Betrieb ergibt sich aus der im Handy > vorhandenen Energie. Wenn also ein Akku mit 1050 mAh, also knapp 4 Wh, > für 12h GSM quasseln gut ist ... Davon darf man dann natürlich noch den > Wirkungsgrad des HF-Senders des Handys abziehen, und den Verbrauch des > Prozessors. das hilft wenig, weil auch beim quasseln auch nur ein Zeitslot belegt wird. Es sendet ja nicht durchgehend.
Peter II schrieb: > das hilft wenig, weil auch beim quasseln auch nur ein Zeitslot belegt > wird. Es sendet ja nicht durchgehend. Der TE sprach beides an, Spitzenleistung und gemittelt. Die 2W Spitzenleistung kannte er schon.
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> Je nach Zahl der > eingebuchten Mobilgeräte sendet die Basisstation aber in einem oder > mehreren oder allen Zeitschlitzen. Und da sie üblicherweise 4 Antennen > hat, kommt man auf gut 10W Leistung im Maximum. Bekanntlich besteht das GSM aus wabenförmig angeordneten Funkzellen. Basisstationen befinden sich in der Regel an den Schnittpunkten dreier benachbarter Waben. Drei Antennen bedienen dort je einen horizontalen Sektor von 120°. Es existieren auch Mikro-Funkzellen mit geringer Reichweite (oft unter 100 Meter), die mit stark reduzierter Sendeleistung arbeiten. Man findet sie etwa auf grossen Flughäfen oder Messen. Auch Handys passen ihre Sendeleistung an örtlichen Empfangsverhältnissen an und strahlen dabei häufig nur einige zehn Milliwatt ab.
student schrieb: > Blödsinn,so was gibt es nicht! > > Leistungspegel von EM-Wellen fallen immer quadratisch ab! Dann hast du wohl die Feinheiten verpaßt. Die 1/R²-Abhängigkeit gilt im Fernfeld. Im Nahfeld eines Dipols hast du durchaus eine 1/R³ Abhängigkeit. p.s. Kartesische Koordinaten sind für solche Betrachtungen ziemlich ungeeignet.
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