Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Led vor und nach MOSFET


von J. G. (fragender99)


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Hallo,
ich bin ein Neuling auf dem Gebiet der Elektronik. Ich habe eine Frage 
bezüglich MOSFETs: Wieso funktioniert"Schaltung1" und wieso geht 
"Schaltung2" nicht??
Danke im Voraus.

von Falk B. (falk)


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J. G. schrieb:
> Hallo,
> ich bin ein Neuling auf dem Gebiet der Elektronik. Ich habe eine Frage
> bezüglich MOSFETs: Wieso funktioniert"Schaltung1"

Das ist eine normale Sourceschaltung mit einem MOSFET. Allerdings fehlt 
der Vorwiderstand der LED.

>und wieso geht
> "Schaltung2" nicht??

Das ist eine Drainschaltung. Die geht auch, wenn man sie richtig 
dimensioniert ;-)

Mach mal

VCC=10V
R2=1k
R1=100k

Dazu noch 1k Vorwiderstand zur LED und sie wird leuchten.

von J. G. (fragender99)


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Falk B. schrieb:
>>und wieso geht
>> "Schaltung2" nicht??
>
> Das ist eine Drainschaltung. Die geht auch, wenn man sie richtig
> dimensioniert ;-)
>
> Mach mal
>
> VCC=10V

Hä!!!!!!! Warum funktioniert das??

von Jens G. (jensig)


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Ich würde auch Schaltung 1 als nicht funktionsfähig betiteln, denn es 
fehlt der Vorwiderstand für die LED.
Und bei Schaltung 2: Ugs spielt hier eine Rolle, die je nach Vcc das 
durchschalten verhindern könnte.

von Sascha (Gast)


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Schaltung 2 funktioniert auch, unter den Randbedingungen dass das eine 
einzelne LED ist und die Betriebsspannung mindestens 7V ist.

Allgemeine Erklärung: In Schaltung 2 reduziert sich Ugs um die 
Flusspannung der LED Uled.

Wenn man den R1 R2 Spannungsteiler mal ignoriert, der ist bei nem FET 
nämlich normalerweise sinnlos (es gibt Ausnahmen):

Bei Schaltung 1 ist Ugs = Vcc. Ab etwa 3V (abhängig vom MOSFET; nennt 
sich Schwellspannung) leitet der Transistor dann.
Der Strom der fließt, hängt von der effektiven Gatespannung ab.
Mangels Strombegrenzung stirbt die LED dann den Hitzetod.

Bei Schaltung 2 ist Ugs = Vcc-Uled. Bei 5V Vcc sind das 5-3,7V = 1,3V.
Das ist unterhalb der Schwellspannung der meisten MOSFETS, daher leitet 
der nicht.

Schaltung 2 ist also besser, weil dann die LED nicht kaputtgeht ;)

von ArnoR (Gast)


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J. G. schrieb:
> Wieso funktioniert"Schaltung1" und wieso geht
> "Schaltung2" nicht??

Die ganze Fragestellung ist Blödsinn. Beide Schaltungen können 
funktionieren und beide können nicht funktionieren. Was von beidem 
eintritt, ist nur eine Frage der Dimensionierung, die du natürlich nicht 
angegeben hast. Mal ganz abgesehen davon, dass in beiden Schaltungen 
überflüssige Bauteile sind.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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J. G. schrieb:
> ich bin ein Neuling auf dem Gebiet der Elektronik. Ich habe eine Frage
> bezüglich MOSFETs: Wieso funktioniert"Schaltung1" und wieso geht
> "Schaltung2" nicht??

Wie Vorredner schon schrieben, fehlt ein Vorwiderstand für die LED.

Weit besser wäre, anstatt der LED generell nur einen Widerstand zu
verwenden und dann mal die Spannung an diesem Widerstand zu messen.
Und zwar am besten für verschiedene Spannungen am Gate des MOSFET.
Vielleicht fällt dir dann ja was auf.

von Stefan F. (Gast)


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Zur zweiten Schaltung:

Der MOSFET beginnt zu leiten, wenn die Spannung am Gate einige Volt 
höher ist, als am Drain Anschluss. Wie viel genau, hängt vom Transistor 
ab.

Nehmen wir einfach mal an, es seien 4 Volt. Und nehmen wir an, es sei 
eine weiße LED mit 3V Durchbruchsspannung.

Von GND bis zur Anode der LED brauchen wir also 3V. Dort ist auch der 
Source Anschluss des Transistors. Das Gate braucht 4V mher, also sind 
wir bei 7V.

Wenn jetzt der Spannungsteiler vor dem Transistor so ausgelegt ist, dass 
am Gate mindestens 7V anliegen, dann wird die LED leuchten.

Auch ich möchte daran erinnern, den Vorwiderstand nicht zu vergessen. 
Ansonsten fließt viel mehr Strom als gewollt, was dann warscheinlich die 
LED oder vielleicht das Netzteil zerstört.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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J. G. schrieb:
> Hallo,
> ich bin ein Neuling auf dem Gebiet der Elektronik. Ich habe eine Frage
> bezüglich MOSFETs: Wieso funktioniert"Schaltung1" und wieso geht
> "Schaltung2" nicht??
> Danke im Voraus.

Bei Schaltung 2 würde man einen P-Kanal-MOSFET verwenden, dann wär das 
Ding zumindest richtig beschaltet.

Als Neuling kannst du dir merken, dass bei einem N-Kanal-Mosfet der 
Source fast immer direkt an Masse hängt.

(Ausnahmen gibt es per Bootstrapping, aber das wirst du so schnell nicht 
benötigen).

Genauso hängt beim P-Kanal-Mosfet der Source immer an der positiven 
Betriebsspannung.

(Ausnahmen wie oben, aber für dich irrelevant)

Deine LED benötigt noch dringend einen Vorwiderstand

von J. G. (fragender99)


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Mampf F. schrieb:
> Als Neuling kannst du dir merken, dass bei einem N-Kanal-Mosfet der
> Source fast immer direkt an Masse hängt.

Wegen Pull-Up & -Down-Widerstnden??

von Stefan F. (Gast)


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Nein, sondern weil sie die Gate-Spannung auf Source bezieht und der 
Laststrom von Source kommt.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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J. G. schrieb:
> Mampf F. schrieb:
>> Als Neuling kannst du dir merken, dass bei einem N-Kanal-Mosfet der
>> Source fast immer direkt an Masse hängt.
>
> Wegen Pull-Up & -Down-Widerstnden??

Nein ... Der Mosfet schaltet durch, wenn der Spannungsabfall von Gate 
nach Source die Threshold-Spannung überschreitet.

Das ist insbesondere sehr einfach, wenn Source an Masse hängt, da du 
dann einfach nur die Spannung vom Gate nach Masse messen / 
berücksichtigen musst.

Normalerweise bezieht sich ja alles auf Masse - zB auch die Ausgänge 
eines Microcontrollers - weshalb es dann sehr einfach ist.

Bei einem N-Kanal-Mosfet wie in Schaltung 2 ist auch die Spannung von 
Gate nach Source ausschlaggebend, damit er schaltet. Da ist das aber 
dann nicht mehr ganz so einfach, da man das Potential an Source kennen 
muss und das Gate um das Potential an Source + Threshold-Spannung höher 
sein muss.

Das wird in der Regel dann kompliziert ...

von Migelchen (Gast)


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Einfach...

Die Betriebsspannung ist für Schaltung 2 zu gering, wodurch die 
notwendige Gate-Source Thresholdspannung nicht erreicht wird und der 
MOSFET nicht aufsteuern kann.

Oder das Verhältnis deines Spannungsteilers ist falsch.
Der Gate-Masse-Widerstand sollte wesentlich höher sein als der 
Gate-Widerstand. (Abhängig von der Betriebs- / Eingangsspannung)

Schaltung 1 hingegen wird funktionieren (sofern Verhältnis R1/R2 
korrekt), da direkt an Source die Masse anliegt und sonst keine weiteren 
Spannungsfälle auftreten, die die Gate-Source-Spannung beeinträchtigen.
Die Gate-Threshold-Spannung wird als erreicht.



PS:
Ein Vorwiderstand ist dann für die LED notwendig, sofern die geschaltete 
Eingangsspannung signifikant höher als die Flussspannung der Diode ist.


Gruß

Migelchen

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