Hi, es gibt Lötzinne mit Blei und mit Silber. Kann man mit Silber genauso gut löten wie mit Blei (SnPB60)?
Muß man die Geräte nicht verkaufen, ist Sn60Pb38Cu2 deutlich besser geeignet, gerade für Anfänger. Es benetzt viel besser (ältere Bauteile lötbar) und die Qualität der Lötstelle ist viel besser zu erkennen (glänzend, keine Perle, keine Bruchkante).
Silber wäre Ag; Sn ist Zinn und damit kann man genauso gut löten wie mit bleihaltigem. Gab vor kurzen einen Fred dazu, bestimmt sucht du ihn grad eh über SuFu...
Nein. Wenn nicht unbedingt Silber notwendig ist, solltest du bei Blei bleiben.
Anfänger schrieb: > Hi, es gibt Lötzinne mit Blei und mit Silber. Kann man mit Silber > genauso gut löten wie mit Blei (SnPB60)? Das liegt ein bisschen daran, was man löten möchte. Man haut ja auch keinen Nagel mit einem Schraubendreher in die Wand.... Verwende angepasstes Werkzeug!
Du benötigst eine gute Lötstation. Das ist aber auch generell eine gute Investition. Billige Stationen mit Poti regeln nicht die Temperatur, sondern man stellt oft nur die Leistung fix ein. Außerdem erreichen sie oft nicht die nötige Temperatur. Da wird in den Datenblättern gelogen daß sich die Balken biegen. Angebliche temperatur"geregelte" Stationen mit frech gelogenen 48 Watt sind dann nur in der Leistung einstellbar / gesteuert und haben dann auch mal nur 36 Watt bei voller Leistung. Die Temperatur schwankt dann je nach Umgebungsbedingungen, bzw fällt sobald man zu löten beginnt. Damit erreeicht man nicht die nötige Temperatur. Eventuell schafft man es damit in warmen Räumen die Spitze in Lötpausen so warm zu bekommen, daß das Lot gerade so schmilzt. Es fehlt die Energiereserve die man sonst in der Temperatur über dem Schmelzpunkt hätte. Das behindert die Arbeit und macht sie teilweise nahezu unmöglich. Litze verzinnen geht vielleicht gerade so. Kupferlackdraht freibrennen und verzinnen kann man vergessen. Platinen mit viel Kupfer, z.B. für Masseflächen, leiten die Wärme ab und man fällt unter den Schmelzpunkt. Die Lötstellen sehen dann aus wie Frikkadellen. Mit Bleilot hat man Dank des niedrigeren Schmelzpunktes etwas bessere Karten, auch wenn es inzwischen bleifreie Lote gibt, die nicht mehr so viel mehr Hitze benötigen wie die ersten Lote ohne Blei.
Anfänger schrieb: > Hi, es gibt Lötzinne mit Blei und mit Silber. Kann man mit Silber > genauso gut löten wie mit Blei (SnPB60)? Der Zusatz an Silber ist notwendig, wenn an versilberten Oberflächen gelötet werden muss, also nur für Spezialfälle (manche SMD-Bauteile) notwendig. Das bleihaltige Lot ist dasjenige der einfachen Lote mit dem niedrigsten Schmelzpunkt und bezüglich der optimalen Löttemperatur recht großzügig. Bei den bleifreien Loten ist die Lottemperatur deutlich höher und zwischen erster Löttemperatur und Verbrennen ist der Abstand deutlich niedriger. Man braucht eigentlich einen temperaturgeregelten Lötkolben dafür. Da das Lot mit einer matten Oberfläche erstarrt, ist die Sichtkontrolle auf gute Lötqualität deutlich schwerer.
Peter R. schrieb: > Der Zusatz an Silber ist notwendig, wenn an versilberten Oberflächen > gelötet werden muss Wie kommst du darauf?
Jörg W. schrieb: > Peter R. schrieb: >> Der Zusatz an Silber ist notwendig, wenn an versilberten Oberflächen >> gelötet werden muss > > Wie kommst du darauf? Hat mit der Lösbarkeit von Ag im Blei-Zinn-Lot zu tun. In der Röhrentechnik gab es Keramik-Lötleisten mit versilberten Lötkerben ( Tektronics-Scopes ). Auch Keramik-Siebdruck musste mit silberhaltigem Lot (wenige Prozent Ag) gelötet werden.
Es gab auch schon immer versilberten Kupferdraht, aber der wurde doch in aller Regel trotzdem mit ganz normalem Blei-Zinn-Lot gelötet. Im heutigen Zusammenhang steht der Silberanteil eher für das am meisten verbreitete bleifreie Lotsystem (SAC - Sn Ag Cu). Das ist nun keineswegs nur dafür gedacht, versilberte Bauteile zu löten.
Peter R. schrieb: > Hat mit der Lösbarkeit von Ag im Blei-Zinn-Lot zu tun. In der > Röhrentechnik gab es Keramik-Lötleisten mit versilberten Lötkerben ( > Tektronics-Scopes ). > Auch Keramik-Siebdruck musste mit silberhaltigem Lot (wenige Prozent Ag) > gelötet werden. Exakt so ist das korrekt. Es lag (früher..) in den Tek Scopes z.b. der 500er Röhrengeneration sogar immer ein kleiner Wickel mit ca. 50 cm Lötdraht bei. Im Handbuch von Tektronix zu den Scopes findet sich exakt obige Erklärung, und der Hinweis bitte schön nur mit DIESEM Lot zu reparieren. Ebenso, wie man die versilberten Kermaiklötleisten korrekt erwärmt um keine Heiß-Risse zu erzeugen. Vergleichbar den keithley Nanovoltmetern, die ein cadmiumhaltiges low-EMF Lot benötigen, da lagen ebenfalls ein paar Zentimeter bei.
Andrew T. schrieb: >> Auch Keramik-Siebdruck musste mit silberhaltigem Lot (wenige Prozent Ag) >> gelötet werden. > > Exakt so ist das korrekt. Das dürfte wohl eher damit begründet sein, dass man auf diese Weise verhindert wollte, dass zu viel von der Silberschicht ins Lot diffundiert (genau so, wie die Zugabe von Cu zum klassischen SnPb-Lot das Abdiffundieren der 08/15-Lötspitze ins Lot verringern soll). Mit der Frage des TE hat das allerdings nicht viel zu tun. Ich vermute mal, dass das damals beigelegte Lot trotzdem SnPb war, nur eben mit Silberzusatz.
Jörg W. schrieb: > Es gab auch schon immer versilberten Kupferdraht, aber der wurde doch > in aller Regel trotzdem mit ganz normalem Blei-Zinn-Lot gelötet. Bei dem ist es aber relativ wurst, wenn das Silber mit der Zeit ins Lot diffundiert. Da ist Kupfer drunter, und das leitet immer noch gut genug. Bei Keramikträgern (Dickschicht-Hybride) mit Silberlack führt diese Diffusion hingegen zu Rissen im Leitlack und zu Ausfällen der Bauteile. Daher müssen diese Kacheln mit silberhaltigem Lot gelötet werden.
soul e. schrieb: > Jörg W. schrieb: > >> Es gab auch schon immer versilberten Kupferdraht, aber der wurde doch >> in aller Regel trotzdem mit ganz normalem Blei-Zinn-Lot gelötet. > > Bei dem ist es aber relativ wurst, wenn das Silber mit der Zeit ins Lot > diffundiert. Da ist Kupfer drunter, und das leitet immer noch gut genug. > > Bei Keramikträgern (Dickschicht-Hybride) mit Silberlack führt diese > Diffusion hingegen zu Rissen im Leitlack und zu Ausfällen der Bauteile. > Daher müssen diese Kacheln mit silberhaltigem Lot gelötet werden. Danke. Das ist endlich mal eine vernünftige Erklärung. Dürfte dann 99% der Hobby-Elektroniker nicht betreffen.
Peter D. schrieb: > Muß man die Geräte nicht verkaufen, ist Sn60Pb38Cu2 deutlich besser > geeignet, gerade für Anfänger. > Es benetzt viel besser (ältere Bauteile lötbar) und die Qualität der > Lötstelle ist viel besser zu erkennen (glänzend, keine Perle, keine > Bruchkante). ACK. Man sollte nur daran denken, das Blei giftig ist. Deshalb: "Nach dem Löten, vor dem Essen: Händewaschen nicht vergessen"
Jörg W. schrieb: > Es gab auch schon immer versilberten Kupferdraht, aber der wurde doch > in aller Regel trotzdem mit ganz normalem Blei-Zinn-Lot gelötet. Und das völlig problemlos.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.