Ich habe gelesen, dass man Steckdosenverteilungen nicht aneinander reihen darf, weil es sonst dazu führen könne, dass der Sicherungsschalter nicht mehr auslöst. Ich zitier mal aus dem Wikipedia-Artikel: " ... Dadurch ist unter Umständen der Kurzschlussschutz durch die vorgeschaltete Sicherung nicht mehr gewährleistet ..." Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrfachsteckdose, aufgerufen am 15.02.2016 um 13:14 Uhr. Warum ist das so, dass dann Sicherungen in dem Stromverteilerkasten nicht mehr auslösen, wenn man mehere Mehrfachsteckdosen in Reihe schalten würde und Geräte dort anschließt?
Susanne schrieb: > Warum ist das so, dass dann Sicherungen in dem Stromverteilerkasten > nicht mehr auslösen, wenn man mehere Mehrfachsteckdosen in Reihe > schalten würde und Geräte dort anschließt? ich kann mir nur folgendes vorstellen: Jede zusätzliche Verbindung und jedes Kabel erhöht den Schleifenwiderstand. Damit sinkt der Kurzschlussstrom. Der LS-Schalter muss aber nach ein gewissen zeit ( 0,2s?) auslösen, das kann eventuell dann knapp werden.
Aber warum ist das so, dass bei einem großeren Schleifenwiderstand dann eine Sicherung nicht mehr auslöst - oder würde sie auslösen, nur nicht mehr so schnell?
Sind Schleifenimpedanz und Schleifenwiderstand das gleiche?
Peter II schrieb: > Susanne schrieb: >> Sind Schleifenimpedanz und Schleifenwiderstand das gleiche? > > ja Kann ich mir das Problem so vorstellen: Schalte ich mehrere Verbraucher in "reihe", dann kann ich die Widerstände addieren. Schalte ich mehrere Verbraucher durch Mehrfachsteckdosen "parallel", dann kann ich nicht die Widerstände addieren, aber dafür kann ich die Leitwerte addieren. Und der Gesamtwiderstand aller Teilverbraucher an einer Mehrfachsteckdose ist dann kleiner als der kleinste Teilchenwiderstand eines der Verbraucher? Falls das so ist - warum hat das dann aber Einfluss auf die Auslösezeit bei dem Sicherungselement?
Susanne schrieb: > Schalte ich mehrere Verbraucher in "reihe", dann kann ich die > Widerstände addieren. > > Schalte ich mehrere Verbraucher durch Mehrfachsteckdosen "parallel", > dann kann ich nicht die Widerstände addieren, aber dafür kann ich die > Leitwerte addieren. Und der Gesamtwiderstand aller Teilverbraucher an > einer Mehrfachsteckdose ist dann kleiner als der kleinste > Teilchenwiderstand eines der Verbraucher? das verstehe ich nicht. Durch die Verbindungen und Kabel kommen zusätzliche Widerstände in den Stromkreise. Damit wird der Kurzschlusstrom kleiner. > Falls das so ist - warum hat das dann aber Einfluss auf die Auslösezeit > bei dem Sicherungselement? schau dir die Kennlinien von Sicherungen an, die Auslösezeit ist immer abhängig vom Strom
Peter II schrieb: > Durch die Verbindungen und Kabel kommen zusätzliche Widerstände in den > Stromkreise. Damit wird der Kurzschlusstrom kleiner. Aber warum wird der Kurzschlussstrom kleiner? Er müsste doch größer werden, weil der Gesamtwiderstand durch die parallelen Widerstände geringer wird.
Susanne schrieb: > Aber warum wird der Kurzschlussstrom kleiner? Er müsste doch größer > werden, weil der Gesamtwiderstand durch die parallelen Widerstände > geringer wird. sie sind aber nicht parallel sondern in Reihe. Zeichne dir doch mal einen Stromkreis auf.
Susanne schrieb: > Ich habe gelesen, dass man Steckdosenverteilungen nicht aneinander > reihen darf, Ich würde ganz allgemein sagen, das das ganze immer unsicherer wird, je mehr Kontaktstellen man aneinander reiht. Ausserdem besteht die Gefahr, das man zuviele Verbraucher in die vielen Löcher steckt und damit die Ausgangssteckdose überlastet. Ich würde jedenfalls nicht mehr als zwei solcher Verteilungen hintereinander stecken. Wenn man viele Verbraucher hat, sollte man in die erste Leiste mit z.B. fünf Löchern eben fünf weitere Verteilungen stecken. Das sollte dann auch für alle denkbaren Stromverbrauchersammlungen reichen. Grossverbraucher, also typisch alle wärmeerzeugenden Geräte, sollten nach Möglichkeit direkt in die Wanddose oder wenigstens in eine stabile Verteilung, also keine 1€-Leiste aus dem Supermarkt, gesteckt werden. Typisch sind solche grossen Gerätesammlungen übrigens in Meßlabors. Da kommen schnell mal mehr als 20 Geräte pro Meßraum zusammen. Glücklicherweise haben Meßgeräte meist keine grosse Anschlußleistung.
Susanne schrieb: > Aber warum wird der Kurzschlussstrom kleiner? Er müsste doch größer > werden, weil der Gesamtwiderstand durch die parallelen Widerstände > geringer wird. .. und kleiner, weil mehrere Mehrfachsteckdosenleisten hintereinander gesteckt werden. ... Aber vielleicht reden wir, Du und die Wikipedia aneinander vorbei: Was genau meinst Du mit "nicht aneinander reihen darf" ?
Das steht auf jedem Zwischenstecker und Steckerleisten drauf. Geb dir mal Mühe, um das selbst zu verstehen.
Achim H. schrieb: > Aber vielleicht reden wir, Du und die Wikipedia aneinander vorbei: > > Was genau meinst Du mit "nicht aneinander reihen darf" ? Das steht in dem Beiblatt zu der Steckdosenleiste, dass keine weitere mehr angeschlossen werden darf.
Vergiß die "Leitwerte". Es geht nicht um die parallelen Geräte - warum auch. EIN Gerät soll bei Fehler den LS auslösen. Es geht um das Aneinanderreihen der Übergangswiderstände der Steckkontakte. (Und dünnen Kabel.) Was den Kurzschlußstrom verringert. Und der fließt ja nicht durch die parallelen Geräte. Diese bieten eine viel höhere Impedanz (im Betrieb) als das Gerät mit Kurzschluß, haben "NIX" damit zu tun...
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Die Sicherung dient als Leitungsschutz (LS). Bemessen für die erste Anschlussstelle zB. Steckdose, wo der Verbraucher angeschlossen sein sollte ist. Jede Verlängerung der Leitung zum Verbraucher + Übergangswiderstand erhöht den Schleifenwiderstand.
sand schrieb: > Die Sicherung dient als Leitungsschutz (LS). > Bemessen für die erste Anschlussstelle zB. Steckdose, wo der Verbraucher > angeschlossen sein sollte ist. Jede Verlängerung der Leitung zum > Verbraucher + Übergangswiderstand erhöht den Schleifenwiderstand. nicht wirklich. Auch mit 500m Verlängerung ist der Leitungsschutz noch gewährleistet aber nicht mehr der Kurzschlussschutz. Der schützt mehr oder weniger den Energieversorger.
Wenn ich einen Verbraucher habe, der schon beim Einschalten den Automaten begrüßt, benutze ich - so das Teil unbedingt laufen muss - eine Kabeltrommel für den Anschluss. In der Praxis bewirkt dies das gleiche, wie das hintereinander stecken von mehreren Mehrfachsteckdosen, nämlich, es wird der Leitungswiderstand erhöht. Ist aber nicht das Gelbe vom Ei. Der Automat löst weiterhin bei seinem Sollstrom aus, ist aber im Bereich des Kurzschlussauslöseverhaltens langsamer. Vor allem, wenn man Noname-Chinakracher verwendet, ist diese Praxis geeignet, Besuch von der Feuerwehr zu bekommen. Widerstand = Verluste = Wärme. Also wenn Dich friert oder Du Dich einsam fühlst...
Man stelle sich einfach eine Kabeltrommel mit z.B. 500m Leitungslänge vor. Wenn man am Ende einen Kurzschluß macht, werden die 500m Leitung schön warm, aber die Sicherung "vorne" löst nicht aus. ( Ohmsches Gesetz ). Der Widerstand der langen Leitung ist dann schon so erheblich, dass der Strom trotz Kurzschluss kleiner ist, als der Auslösestrom der Sicherung. So ist das mit hintereinandergeschalteten Mehrfachsteckdosen auch, nur dass man da keine 500m braucht. Der ( hohe ) Widerstand ist schon durch die schlechten Steckkontakte da. Besonders die Mehrfachsteckdosenleisten mit Schalter sind da übel. Die Kontakte im Schalter werden als erstes heiß. Ein 2000W Heizlüfter an so einer Steckdosenleiste ist daher auch keine gute Idee.
Stefan M. schrieb: > Man stelle sich einfach eine Kabeltrommel mit z.B. 500m Leitungslänge > vor. > Wenn man am Ende einen Kurzschluß macht, werden die 500m Leitung schön > warm, aber die Sicherung "vorne" löst nicht aus. ( Ohmsches Gesetz ). so extrem ist das Gesetz zum glück nicht. 500m mit 0,75mm² haben ca. 10Ohm. Bei 230V sind immer noch 23A. Damit löst auch ein B16 in weniger als 10min aus. Es ist nur nicht schnell genug und es können gefährliche Spannungen am Gehäuse entstehen!
Peter II schrieb: > 500m mit 0,75mm² haben ca. 10Ohm. Bei 230V sind immer noch 23A. Damit > löst auch ein B16 in weniger als 10min aus. musst du nicht Hin- und Rückweg rechnen also 1000m und dann eher 23,xx Ohm Da wären wir dann bei nur 10A
Joachim B. schrieb: > musst du nicht Hin- und Rückweg rechnen also 1000m und dann eher 23,xx > Ohm ich glaube das habe ich.
Peter II schrieb: > ich glaube das habe ich. mit welchem Rho von Kupfer? ich komme nicht auf deine 100 Ohm bei 0,75mm²
Ich bring mal ein paar Zahlen ins Spiel: VDE fordert, dass der Automat innerhalb 0,2s Auslöst bei einem Kurzschluss. Deswegen misst man den Schleifenwiderstand, mit einem speziellen Messgerät. Es wird gefordert, dass der Kurzschlussstrom bei einem B Automat 5 x Sicherungsautomat sein muß. Heißt bei einem B16A Automat 5 x 16 = 80 A. Kleiner darf der Kurzschlussstrom nicht werden, weil dann die geforderten 0,2s Abschaltzeit nicht mehr eingehalten werden. Da wird es mit einem Kabel mit 1,5mm² und 100m Länge schon nicht mehr reichen. Und jede Abzweigdose, und jeder Stecker erhöht den Leitungswiderstand. Deswegen misst man immer an der weit entferntesten Steckdose zum Unterverteiler. In der Praxis misst man meist so zwischen 200- 450 A. Toll wird es an der Steckdose unter dem Unterverteiler: Durch die kurze Strecke, können da Werte über 800A raus kommen Verlängerungskabel haben aber meist nicht 1,5mm² sondern 1 mm². Ich bin der Meinung: Die gehören Verboten!
Hubert M. schrieb: > Die gehören Verboten! Da hast Du nicht unrecht. Nicht nur wg. des Kurzschlußstroms, sondern auch wegen der Erwärmung / Brandgefahr. Es gäbe viele Gründe und Ansatzpunkte, da beim Thema erlaubt / verboten etwas zu ändern. Aber viele Jahre lang hätte man das Problem, daß vorhandene Sachen noch eingesetzt würden.
Hubert M. schrieb: > Verlängerungskabel haben aber meist nicht 1,5mm² sondern 1 mm². Ich bin > der Meinung: Die gehören Verboten! In den letzten Jahren hatten aber auch die von Aldi/Lidl o.ä. angebotenen Leitungen 1,5mm². Zumindest stand das auf der Verpackung; nachgemessen habe ich das nicht.
Naja, eigentlich sollte es egal sein, wieviele Steckverbindungen man hintereinander hat, wenn der Leitunsgsschutzschalter seinen Job tun und rechtzeitig abschalten würde, bevor die Leitung heiß wird. Aber tatsächlich kennen die Leitungsschutzschalter nur zwei Fehlerfälle: Überlast und Kurzschluß. Bei Überlast darf es einige Minuten bis zum Ausschalten dauern, nur bei Kurzschluß muß es schnell gehen, aber dafür tritt beim Kurzschluß sehr hoher Strom auf. Wenn man jetzt zu viele Stecker, Schalter, Wago-Klemmen etc. hintereinander hat und ganz am Ende einen Kurzschluß baut, kommt man in den ungeschützten Bereich zwischen Überlast und Kurzschluß, d.h. der Strom ist viel zu hoch für das Kabel, so daß es schon schmort, aber er ist nicht hoch genug, um als Kurzschluß erkannt zu werden. Dann schaltet der Leitungsschutzschalter erst ab, wenn die heiße Leitung schon die Wohnung angezündet hat.
?!? schrieb: > Joachim B. schrieb: >> ich komme nicht auf deine 100 Ohm bei 0,75mm² > > 23,7 Ohm sind richtig. ich weiss, habe es 2x gerechnet, nur PeterII glaubte ja an sein Ergebnis?!?
Joachim B. schrieb: > ich weiss, habe es 2x gerechnet, nur PeterII glaubte ja an sein > Ergebnis?!? nein, ich habe scheinbar mit 1,5mm² gerechnet dann aber 0,75 hingeschrieben. Aber von 100 Ohm habe ich nichts geschrieben. Es lag also nur Faktor 2 zwischen mir und der Wahrheit
So hat Peter|| geschrieben: > 500m mit 0,75mm² haben ca. 10Ohm. Das sollen dann also 100 hm sein... oder 10 Ohm?
Peter II schrieb: > Es lag also nur Faktor 2 zwischen mir und der Wahrheit sagen wir 2,1 hm Einer schrieb: > Das sollen dann also 100 hm sein... oder 10 Ohm? ich bin von 100 hm ausgegangen
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