Hallo, ich habe folgende Frage zu der Auswerteeinheit (Integrator) einer Rogowskispule. Ich weiß, dass es schon einige Threads zu diesem Thema gibt, aber leider finde ich dazu nichts passendes. Ich habe so etwas ähnliches auch schon gepostet. Meine Rogowskispule liefert eine sinusförmige Spannung - Amplitude 630 mV - logischerweise kommt dann eine cosinusförmige Spannung am Integratorausgang raus. Lasse ich das ganze für 50ms simulieren sieht auch noch alles gut aus. Wird dann aber die Simulationszeit erhöht, dann sieht es so aus, als ob der Mittelwert der Ausgangspannung vom Integrator exponentialförmig ansteigt. Leider findet man in der Literatur keine Erkärung für diese Phänomen. Allein das aufintegrieren der Offsetspannung und der Biasströme kann es meiner Meinung nicht sein, da die Aussgangsspannung ja schon extrem steigt. Da die Ausgangsspannung des Integrators porportional zum zumessenden Strom ist, würde dies ja die Messung extrem verfälschen. Kann mir jemand da zufällig helfen. Vielen Dank
Lisa M. schrieb: > Hallo, > ich habe folgende Frage zu der Auswerteeinheit (Integrator) einer > Rogowskispule. Ich weiß, dass es schon einige Threads zu diesem Thema > gibt, aber leider finde ich dazu nichts passendes. Ich habe so etwas > ähnliches auch schon gepostet. Meine Rogowskispule liefert eine > sinusförmige Spannung - Amplitude 630 mV - logischerweise kommt dann > eine cosinusförmige Spannung am Integratorausgang raus. Lasse ich das > ganze für 50ms simulieren sieht auch noch alles gut aus. Wird dann aber > die Simulationszeit erhöht, dann sieht es so aus, als ob der Mittelwert > der Ausgangspannung vom Integrator exponentialförmig ansteigt. Leider > findet man in der Literatur keine Erkärung für diese Phänomen. Allein > das aufintegrieren der Offsetspannung und der Biasströme kann es meiner > Meinung nicht sein, da die Aussgangsspannung ja schon extrem steigt. Da > die Ausgangsspannung des Integrators porportional zum zumessenden Strom > ist, würde dies ja die Messung extrem verfälschen. Kann mir jemand da > zufällig helfen. > Vielen Dank Du kennst den Unterschied zw. Simulation und Realität? Grüße
mmmmm schrieb: > Du kennst den Unterschied zw. Simulation und Realität? Und was hat dieser Gemeinplatz mit der Frage des TO zu tun?
Lisa M. schrieb: > Lasse ich das > ganze für 50ms simulieren sieht auch noch alles gut aus. Nö, tut es nicht: der Ausgang hat einen DC-Offset von -270mV, der da nicht hingehört (ergibt sich aus der Startbedingung des Integrators). mmmmm schrieb: > Wird dann aber >> die Simulationszeit erhöht, dann sieht es so aus, als ob der Mittelwert >> der Ausgangspannung vom Integrator exponentialförmig ansteigt Für mich sieht es so aus, als würde die mittlere Ausgangsspannung einigermaßen gegen 0V ansteigen - wo sie hingehört. Wenn es nicht genau 0V sind ergibt sich der Rest vielleicht aus den Eingangsfehlern des OPV. Wenn du die Skalierung in deinem Plot mal symmetrisch zu 0V machst, sieht man es besser. Die Zeitkonstante des exponentiellen Anstiegs sollte sich aus der Beschaltung deines Integrators ergeben.
Sorry, dass es so lange gedauert hat, bis ich mich wieder melde... hmm... hat jemand einen Vorschlag, wie man das Problem lösen könnte bzw. den Anstieg verringern kann ohne dass mein Frequenzbereich in dem ich den Integrator einsetzen kann reduziere? Danke
Was du da siehst, ist deine Integrationskonstante +c. Du musst den Integrationskondensator überbrücken, entweder per Widerstand oder per Schalter. Wie der Schalter in der Praxis aussieht, kannst du dir ja überlegen.
Dieser Anstieg hängt damit zusammen, dass dein Sinus mit 0° beginnt. Wenn du mit 90° beginnst, dann hast du kein Einschwingen. Es ist ein rein mathematisches Problem und kein Simulatorproblem.
Was ist ein Sinus der bei 90° anfängt? Wenn man die Zeitachse verschiebt ein Kosinus. Wenn nicht, Verlauf eines Phasenanschnitts. Ich glaube du hast dich unglücklich ausgedrückt oder vertippt.
> Was ist ein Sinus der bei 90° anfängt? Wenn man die Zeitachse verschiebt
ein Kosinus.
Nein ich habe mich nicht vertippt. Schau halt die Waveform im
LTspice-Simulator an. Ein Sinus mit +90° ist natürlich ein Cosinus aber
trotzdem spricht man von eienr Sinusförmigen Quelle in SPICE und auch im
technischen Bereich. Die kann in SPICE zusätzlich mit beliebiger
Phasenverschiebung definiert werden.
Mark S. schrieb: > mmmmm schrieb: >> Du kennst den Unterschied zw. Simulation und Realität? > > Und was hat dieser Gemeinplatz mit der Frage des TO zu tun? Mehr als Du offensichtlich ahntest.... Grüße
hmm... gut d.h. ich müsste meiner Schaltung einen Anfangswert für meine Integrationskonstante geben? aber woher soll ich den wissen bzw. wie soll man sowas in einer Schaltung verwirklichen? Ich hab inzwischen auch schon mit einem Konatakt aufgenommen, der solche Dinger baut. Der meinte, dass er das Problem in der Realität nicht kennt. Könnte mir jemand dies bestätigen... vielleicht wollte er mich einfach nur los haben ;)
In der Simulation kannst du den Anfangswert vorgeben. In der Schaltung kannst du das prinzipiell auch, indem du z.B. eine "Rücksetz-Schaltung" für den Integrator baust (C nach dem Einschalten mal kurzschließen). Aber sowohl in der Simulation wie auch in der realen Schaltung spielt die Anfangsbedingung nach Ablauf einiger Zeitkonstanten keine Rolle mehr: der Integrator ist dann eingeschwungen. Wenn du damit leben kannst, dass der Ausgang der Schaltung erst ein paar Sekunden nach dem Einschalten den richtigen Wert ausgibt, dann brauchst du keine weiteren Maßnahmen (weder in der Simulation noch in der Realität). Und wenn dir die paar Sekunden zu lange sind: du könntest bei deiner Signalfrequenz die 10MOhm auch durch etwas kleineres ersetzen, dann geht es schneller.
Lisa M. schrieb: > hmm... gut d.h. ich müsste meiner Schaltung einen Anfangswert für meine > Integrationskonstante geben? aber woher soll ich den wissen bzw. wie > soll man sowas in einer Schaltung verwirklichen? Ich hab inzwischen auch > schon mit einem Konatakt aufgenommen, der solche Dinger baut. Der > meinte, dass er das Problem in der Realität nicht kennt. Könnte mir > jemand dies bestätigen... vielleicht wollte er mich einfach nur los > haben ;) Warum nimmst Du nicht einfach einen Lötkolben, baust was vergleichbares zusammen und probierst es einfach aus bevor Du vor lauter Theorie nicht mehr zum Bauen Deiner Anwendung kommst? Die Chinesen bauen ohne Ahnung (gut, es hat sich in der letzten Zeit gebessert) und hier... wird ohne Ahnung simuliert und nix gebaut.... Also - mach und lerne, ein OPV mit geringem Eingangsstrom als I-U-Wandler kostet auch nur 4 Euro. Grüße MiWi
Achim S. schrieb: > In der Simulation kannst du den Anfangswert vorgeben. In der Schaltung > kannst du das prinzipiell auch, indem du z.B. eine "Rücksetz-Schaltung" > für den Integrator baust (C nach dem Einschalten mal kurzschließen). Das behebt aber nur das Wegdriften durch Offsetströme und ähnliche Störfaktoren. Ansonsten müsste man die Resetschaltung mit dem Eingangssignal synchronisieren, was aber mindesten ebenso aufwändig ist - z.B. Differenzierer für dVi/dt=0 bei Sinüssen ;-) > Aber sowohl in der Simulation wie auch in der realen Schaltung spielt > die Anfangsbedingung nach Ablauf einiger Zeitkonstanten keine Rolle > mehr: der Integrator ist dann eingeschwungen. Ist auch meiner Meinung nach die einfachste Lösung. Ist bei passiven Integratoren ebenfalls so, wenn auch mit kleinerer Zeitkonstante. http://www.ee.bgu.ac.il/~kushnero/belles-lettres/Rogowskoil.pdf Da sind auch noch ein paar Grundlagen zum Thema Auslegung der Spule etc. enthalten. p.s. Im Beispiel hab ich die Integratorschaltung aus AoE mit einem virtuellen 10MΩ Widerstand verwendet.
gse354 schrieb: > Das behebt aber nur das Wegdriften durch Offsetströme und ähnliche > Störfaktoren. Vor allem schafft es eine definierte Startbedingung (denn direkt nach dem Einschalten der Versorgung kann der Integratorausgang "irgendwo" stehen). Und der Spannungsverlauf nach dem Betätigen der Reset-Schaltung ist genau der "richtige" für die Startbedingung, die beim öffnen der Reset-Schaltung gerade herrschte ;-)
Hallo, mein Problem ist, dass ich nur einen Stromimpuls messen möchte bzw. einen abklingenden Sinus (kann leider nicht warten, bis der Kondensator einschwingt). Allerdings hab ich jetzt mal die Schaltung auf dem Steckbrett nachgebaut und den Stromverlauf auf dem Oszi aufgenommen und parallel mit einer Strommesszange aufgenommen. Das Gute ist, dass der Stromverlauf der gleiche ist, d.h. dass meine Integratorschaltung scheint zu funktionieren. Soweit so gut, mein Problem ist allerdings jetzt, dass meine Oszi aufnahme (Single shot) nicht bei 0 Vollt startet sondern irgendwie bei einem negativen Wert beginnt (siehe Anhang). Im Prinzip ist es ja nicht so schlimm, da ja nur das deltaV wichtig für die Strommessung ist. Kann man das irgendwie in die Schaltung mit einbauen (geht das durch eine Resetschaltung?) oder hat das iwas mit der Aufnahmefunktion des Oszis zu tun? Eigentlich müsste es ja schon gehen, da es mit der Messzange ja auch funktioniert. Danke
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