Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr in den Lebenslauf?


von Feuerwehrmann (Gast)


Lesenswert?

Hi,

sollte man in den Lebenslauf rein schreiben, dass man Mitglied in einer 
freiwilligen Feuerwehr ist? Oder wird man damit als Säufer abgestempelt?

Zugegeben, wir löschen mehr den Durst mit alkoholhaltigen Getränken als 
das Feuer, das geschieht auch manchmal gleichzeitig :)

Meint ihr das wird positiv angesehen, also nicht das Saufen :) , sondern 
das man Feuerwehrmann ist und sich damit "sozial" engagiert? Oder wäre 
es doch besser, das gar nicht in den Lebenslauf reinzuschreiben?

Der Lebenslauf ist jetzt nicht für Arbeitsstellen als Braumeister oder 
Weinverkoster gedacht, sondern für Stellen, wo man ein Studium benötigt. 
Und nein, nicht ein Studium als „Diplom-Braumeister“ bzw. 
„Bachelor/Master (of Science) für Brauwesen und Getränketechnologie“ :)

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Entweder ist der TO ein Troll oder er ist die Erklärung und den Beleg 
dafür schuldig inwiefern und bei wem und in welchem Maß, freiwillige 
Feuerwehrleute als Personen gelten, die viel Alkohol trinken.

von Philip K. (pulsewidthmodul)


Lesenswert?

Ich denke im ländlichen Raum hat die freiwillige Feuerwehr tatsächlich 
einen höheren Stellenwert/ein höheres Ansehen, als im städtischen Raum.

Somit kommt es sicher darauf an, wo Du dich bewirbst. Als Arbeitgeber 
würde ich mich dann allerdings noch fragen, ob mein Mitarbeiter ständig 
verschwindet, weil sein Pieper gepiepst hat, weil Oma Trude ihre Katze 
nicht vom Baum bekommt, oder weil die Produktionshalle meines 
Mitbewerbers in Flammen steht...

von WehOhWeh (Gast)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Entweder ist der TO ein Troll oder er ist die Erklärung und den Beleg
> dafür schuldig inwiefern und bei wem und in welchem Maß, freiwillige
> Feuerwehrleute als Personen gelten, die viel Alkohol trinken.

Muhaha, ist das dein Ernst???

Ich komme aus Südbayern, da sind die Feuerwehrfeste legendär, und 
Feuerwehrleute gelten als trinkfest. Ist natürlich nicht immer richtig, 
ich kenne nämlich viele Feuerwehrleute, bei denen das nicht der Fall 
ist.
Aber der Ruf ist schon da ;-)

Trotzdem wird die Mitgliedschaft dort nicht negativ gesehen. Das wird im 
Sinne von  "übernimmt Verantwortung" und "Enagement" interpretiert. Also 
eindeutig positiv.

Aufpassen müsste man höchstens mit dem Thema Rufbereitschaft...

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Philip K. schrieb:

> Somit kommt es sicher darauf an, wo Du dich bewirbst. Als Arbeitgeber
> würde ich mich dann allerdings noch fragen, ob mein Mitarbeiter ständig
> verschwindet, weil sein Pieper gepiepst hat,

Gerade bei Katastropeneinsätzen (z.B. Überschwemmungen) bekommen
da manche Mitglieder Probleme mit dem AG durch zuviel Fehlzeiten.
Hat man einen AG mit eigener Werksfeuerwehr, kann sich das aber
auch positiv auswirken, wenn man bereit ist, auch bei der Werks-
feuerwehr mitzumachen.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Was heisst hier "Ruf"? Geredet wird viel. Gerade über Alkoholkonsum (und 
andere Genüsse).

Ich weiß aus eigener Anschauung von zwei freiwilligen Feuerwehrleuten 
aus unterschiedlichen Wohnorten, dass sie nicht bei jedem Alarm den 
Arbeitsplatz verlassen. Da besteht also zumindest eine Wahlmöglichkeit 
bei Abschluss des Arbeitsvertrages.

Beide haben mir auf entsprechende Nachfrage erklärt, dass in der Regel 
die Entfernung zum Wohnort (und also zu evtl. Schadensorten) ohnehin so 
groß ist, dass der Weg zu weit ist, um noch sinnvoll helfen zu können. 
Und Schläuche einrollen können die Kollegen dann auch alleine ganz gut. 
Im allgemeinen helfen sie nur in ihrer Freizeit mit, wenn sie ohnehin 
nahe dem "Stützpunkt" (nennt man das so?) sind um ihre Schutzausrüstung 
anzulegen bevor sie zum Einsatzort fahren. Die könne sie ja nicht jeden 
Tag durch die Gegend kutschieren. Und im "Ingenieurzivil" könne sie ja 
da nicht helfen.

Soweit mir bekannt, verließ nur in einem Fall (über einen Zeitraum von 5 
Jahren) eines industriellen Großereignisses einer der Kollegen den Platz 
um mitzuhelfen.

Ich weiß nicht woher diese Gerüchte kommen. Allenfalls kann sich der AG 
von vorneherein damit einverstanden erklären, dass jemand bei 
Alarmierungen den Arbeitsplatz verlässt - oder eben nicht. Ein Zwang 
dazu besteht für ihn keinesfalls.

von Tom (Gast)


Lesenswert?

Feuerwehr => stresstauglich, übernimmt Verantwortung, engagiert, keine 
Mimose, kein Dauerquerulant, kann bei Bedarf auch mal die Klappe halten 
und folgen, kann sich in sozial gemischte Gruppen eingliedern. Alles 
positiv, die Sauferei ist Privatsache und die allermeisten können das 
von der Arbeit trennen.

Das Thema Rufbereitschaft während der Arbeitszeit erledigt sich oft 
durch die Entfernung zwischen Arbeitsplatz und Einsatzort.

von aGast (Gast)


Lesenswert?

Feuerwehrmann schrieb:
> Zugegeben, wir löschen mehr den Durst mit alkoholhaltigen Getränken als
> das Feuer, das geschieht auch manchmal gleichzeitig :)

Daher der Name Feierwehr. ;)

Nee Spaß beiseite, in meiner Firma wird ein Feuerwehrler sogar gern 
gesehen da er im Brandfall die betriebsabläufe und örtlichkeiten kennt.
In manchen Firmen wird eben etwas vorausschauender gehandelt.

von klausi (Gast)


Lesenswert?

Also so schlecht ist das nicht!

Schwiegervater hat nützliches mit ehrenamtlichen Engagement verbunden:
Er war in der Betriebsfeuerwehr!

Hat wichtige Kenntnisse für den IndustrieBetrieb gewonnen, und auch in 
der Feuerwehr umgekehrt viele Leute kennengelernt, die im Betrieb 
arbeiten. Kommt noch dazu er war Bauleiter da kann man so 
Sicherheitsrelevante und Feuerschutzdinge sehr gut brauchen.  Er war 
dann auch Einsatzleiter..

Win win Situation denke ich. Aber das ist wahrscheinlich eher in der 
Betriebsfeuerwehr so.

Ansonsten aber, daß ist richtig, ist die FF in ländlichen Gebieten gut 
verbreitet, da gilt man als abgehärtet und trinkfest.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Feuerwehrmann schrieb:

> Zugegeben, wir löschen mehr den Durst mit alkoholhaltigen Getränken als
> das Feuer, das geschieht auch manchmal gleichzeitig :)

...und Ihr ernährt Euch auch noch ungesund durch Feuerwehrmarmelade. :-)

von jürgen (Gast)


Lesenswert?

Also bei Bauings wäre's wohl von Vorteil...

von Feuerwehrmann (Gast)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Ich weiß aus eigener Anschauung von zwei freiwilligen Feuerwehrleuten
> aus unterschiedlichen Wohnorten, dass sie nicht bei jedem Alarm den
> Arbeitsplatz verlassen. Da besteht also zumindest eine Wahlmöglichkeit
> bei Abschluss des Arbeitsvertrages.

Auch wenn das freiwillig ist, sollte man schon zu wichtigen Einsätzen 
hinfahren. Denn wenn keiner hinfährt, dann könnte man z.B. eine im Auto 
eingeklemmte Person nicht befreien, denn die entsprechende Ausrüstung 
hat nur die Feuerwehr.

Bei nicht so wichtigen Einsätzen, z.B. Keller auspumpen, kann man sich 
auch beim Wehrführer abmelden, wenn genügend Leute da sind. Was vorliegt 
bekommt man über den Funkmeldeempfänger (Pipser) gesagt.

Pech für mich, ich bin in unserer freiw. Feuerwehr der Wehrführer :)


Unsere freiwillige Feuerwehr im Dorf ist recht klein, daher haben wir 
auch wenig Einsätze, so ca. 5 Stück pro Jahr. Dann wäre es bestimmt 
sinnvoll die Einsatzzahlen mit in den Lebenslauf aufzunehmen?

von FFW (Gast)


Lesenswert?

Also grundsätzlich wird, wie schon mehrfach geschrieben, die 
Mitglidschaft eher positiv gesehen.

Wie ebenfalls bereits erwähnt kann es zu Problemen kommen wenn wenn man 
während der Arbeitszeit zu Einsätzen oder Ausbildungen geht.
Zumindest im Bayrischen Feuerwehrgesetz (vermutlich auch Bundesweit) ist 
es so, das eine Einsatzkraft zu Einsatz-, Übungs- oder Schulungszwecken 
seinen Arbeitsplatz verlassen darf. Dadurch darf der Einsatzkraft kein 
finanzieller Schaden o.ä entstehen -> Lohnfortzahlung, welche sich der 
Arbeitgeber vom Bundesland wieder holen kann.

Praktisch wird es, aus meiner Erfahrung, selten vorkommen das man seinen 
Arbeitsplatz wegen der Feuerwehr verlässt, da die Zeit vom Arbeitsplatz 
zur Wache zu lang ist.
Einzig zu Schulungszwecken, die teilweise in Vollzeit eine Woche auf den 
staatlichen Feuerwehrschulen stattfinden ist es ab und an nötig einen 
Arbeitnehmer freizustellen. Dies ist aber einige Wochen oder Monate 
vorher bekannt und man kann frühzeitig darauf reagieren (läuft ja bei 
einer Urlaubsplanung normalerweise genauso). Solch lange Ausbildungen 
finden auch eher selten ( < 1 mal Jährlich), wenn überhaupt statt.

von Thomas1 (Gast)


Lesenswert?

klausi schrieb:
> Ansonsten aber, daß ist richtig, ist die FF in ländlichen Gebieten gut
> verbreitet, da gilt man als abgehärtet und trinkfest.


Das gleiche gilt für Mitglieder im Schützenverein.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Feuerwehrmann schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Ich weiß aus eigener Anschauung von zwei freiwilligen Feuerwehrleuten
>> aus unterschiedlichen Wohnorten, dass sie nicht bei jedem Alarm den
>> Arbeitsplatz verlassen. Da besteht also zumindest eine Wahlmöglichkeit
>> bei Abschluss des Arbeitsvertrages.
>
> Auch wenn das freiwillig ist,
Ich habe nicht gesagt, dass die "freiwilligkeit" bei der "freiwilligen 
Feuerwehr" darin besteht, dass derjenige von Fall zu Fall (von Alarm zu 
Alarm) nach Gutdünken entscheiden kann, ob er da mitmacht.

> sollte man schon zu wichtigen Einsätzen
> hinfahren.
Sicher. Das wäre sinnvoll, zweckmäßig und wünschenswert. Genau dafür gab 
ich ein Beispiel.

> Denn wenn keiner hinfährt, dann könnte man z.B. eine im Auto
> eingeklemmte Person nicht befreien, denn die entsprechende Ausrüstung
> hat nur die Feuerwehr.

Es geht nicht darum, dass man irgendwie erreicht, dass niemand hinfährt, 
sondern darum, das genügend Leute da sind und Bereitschaft haben.

>
> Bei nicht so wichtigen Einsätzen, z.B. Keller auspumpen, kann man sich
> auch beim Wehrführer abmelden, wenn genügend Leute da sind. Was vorliegt
> bekommt man über den Funkmeldeempfänger (Pipser) gesagt.

Genau. Dafür gibt es Alarmierungspläne.

> Pech für mich, ich bin in unserer freiw. Feuerwehr der Wehrführer :)
>

So? Dann solltest Du das alles aber wissen.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

OK. Tschuldigung für den Ton.

Aber anzunehmen, dass jemand davon ausgeht, dass "freiwillige Feuerwehr" 
heisst, man könnte hingehen oder auch nicht wie man lustig ist, ist doch 
wirklich abstrus.

Zugegeben. Als "Nicht-Feuerwehrmann" - auch nicht freiwillig -, besitze 
ich da nur Viertelwissen. Aber es wäre doch unvernünftig so etwas 
anzunehmen - und die Unterstellung, habe ich als ein wenig herabsetzend 
empfunden.

Weiter muss ich einräumen, dass ich fälschlich angenommen und 
geschrieben habe, dass man mit dem Arbeitgeber vorher abmacht, ob 
Einsatzbereitschaft bestehen kann oder nicht. Das ist falsch. Vielmehr 
muss der AG einen freistellen. (Nur das eben in der Praxis wegen der 
Entfernung gewisse Feuerwehrleute oft nicht alarmiert werden).

von Stadtmensch (Gast)


Lesenswert?

> Ansonsten aber, daß ist richtig, ist die FF in ländlichen Gebieten gut
> verbreitet, da gilt man als abgehärtet und trinkfest.

Das trifft generell für das Vereinsleben im dörflichen Umfeld zu.
Egal ob Gesangsverein, Trachtengruppe oder auch die Feuerwehr.

Dorfleben gilt vielen als öde und bietet wenig Abwechslung. Da wird
sich eben die Langeweile schöngesoffen. Wer das Vereinsleben meidet,
der wird als Aussenseiter von den Dörflern geschnitten. In kleinen
Käffern bedeutet dies häufig den sozialen Selbstmord.

von Feuerwehrmann (Gast)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> OK. Tschuldigung für den Ton.
>
> Aber anzunehmen, dass jemand davon ausgeht, dass "freiwillige Feuerwehr"
> heisst, man könnte hingehen oder auch nicht wie man lustig ist, ist doch
> wirklich abstrus.
>
> Zugegeben. Als "Nicht-Feuerwehrmann" - auch nicht freiwillig -, besitze
> ich da nur Viertelwissen. Aber es wäre doch unvernünftig so etwas
> anzunehmen - und die Unterstellung, habe ich als ein wenig herabsetzend
> empfunden.

Kein Problem.

In der Praxis wird das so gemacht, dann bekomme ich anrufe von 
Feuerwehrleuten, die Fragen ob sie noch kommen sollen. Aber dann eher 
bei Einsätzen mit niedriger Alarmstufe (F1, H1 -> 
http://einsatzabteilung.feuerwehr-griesheim.de/wir-ueber-uns/alarmierungssystem), 
z.B. Baum droht zu stürzen, da brauch man keine 20 Mann am Einsatzort, 
es werden aber immer alle mitalarmiert. Auf der anderen Seite verursacht 
das auch höhere Kosten, denn ein eventuellen Verdienstausfall wird von 
der Feuerwehr bezahlt.

Oft ist der Einsatz auch in 30min mit den ersten Kräften erledigt, da 
dauert manche Fahrt zur Arbeit länger, dann mach es auch keinen Sinn 
mehr für weit entfernte Feuerwehrleute zum Einsatz zu kommen.

Aber nicht erschrecken, dass zu wenig Feuerwehrleute zum Einsatz kommen 
könnten :) Bei Einsätzen mit höherer Alarmstufe werden noch die Nachbar- 
und die Stützpunktfeuerwehren mitalarmiert.


Apropo Stützpunktfeuerwehr, da gibt es einige die haben über 50 Einsätze 
pro Jahr. 1 pro Woche. Das ist bestimmt für einige Arbeitgeber 
problematisch? Ob hier der Arbeitgeber in den Arbeitsvertrag eine 
Klausel dagegen verfassen darf?
Bei einem Kollegen jedenfalls wurde im Vorstellungsgespräch gesagt, das 
er sein Vereinsleben zurückschrauben sollte. Also indirekt, dass er 
nicht zu Einsätzen gehen sollte.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Aha.

Na ja. Ich habe mich relativ (in der Kantine oder am Kaffeeautomaten) 
ausführlich mit den beiden erwähnten Feuerwehrleuten unterhalten 
(Arbeitskollegen). Beides Mitglieder des Leitungsstabes. Einmal in einem 
Mittelzentrum (20 Tsd. Einw.) und einmal in einem Dorf nahe einer 
Kreisstadt und Autobahn.

Allerdings war mir wirklich nicht klar, dass das die jeweilige Person ad 
hoc entscheidet. Ich habe auch nie gesehen, dass die nach einer 
Alarmmeldung (man hört ja dann immer vom Nachbararbeitsplatz was piepen) 
abtelefonieren oder so. Ich dachte immer, es sei jeweils klar das die 
von 8 bis 17 Uhr eben nicht Bereitschaft haben. Auf eine meiner 
Nachfragen hiess es, dass sei nur was Kleines und er müsse nicht hin.

Ich dachte auch, dass das bundeseinheitlich geregelt wäre. Auch mit den 
Alarmierungsstufen.

OK. However. Wieder was gelernt.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Feuerwehrmann schrieb:
> Unsere freiwillige Feuerwehr im Dorf ist recht klein, daher haben wir
> auch wenig Einsätze, so ca. 5 Stück pro Jahr. Dann wäre es bestimmt
> sinnvoll die Einsatzzahlen mit in den Lebenslauf aufzunehmen?

Nein, warum? Willst du dich verteidigen dafür?

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Feuerwehrmann schrieb:
> sollte man in den Lebenslauf rein schreiben, dass man Mitglied in einer
> freiwilligen Feuerwehr ist?

Klar, den Pilateskurs auch unbedingt mit eintragen!

von FFW (Gast)


Lesenswert?

Nochmal ganz kurz weil immer wieder das Wort Bereitschaft fällt.

Von Gesetztes wegen (zumindest in Bayern) ist jedes aktive 
Feuerwehrmitglied dazu VERPFLICHTET an Einsätzen, Übungen ect. 
teilzunehmen. D.h. zumindest rechtlich gibt es da eigentlich keinen 
Spielraum ob er nun fährt oder nicht. Da das aber natürlich nicht 
durchsetzbar oder gar Sinn der Sache wäre, gibts zumindest solange die 
Wehr genug Leute hat, keine Probleme wenn man mal nicht zum Einstz 
kommt.

Beispiel aus unserer Wache:
Wir sind eine freiwillige Feuerwehr mit ca. 300 Einsätzen pro Jahr. 
Durch Einsatzstatistiken ect. sieht man sehr einfach wer wann und zu 
welchen Einsätzen kommt. Ist jemand dabei der zwischen 22:00 Uhr und 
08:00Uhr grundsätzlich nicht kommt weil er da lieber schlafen möchte 
oder nur zu "interessanten" Einsätzen kommt wird über kurz oder lang von 
der Führung darauf angesprochen werden das das so nicht funktioniert.
Bei 300 Einsätzen im Jahr ist es allerding logischerweise auch nicht 
jedem immer möglich bei jedem Einsatz da zu sein, vor allem wegen 
Arbeitgebern, Familie und (was auch völlig ok ist) weil man einfach mal 
seine Ruhe will.

--> So etwas wie Bereitschaft gibt es nicht (also schon die ist halt 
24/7/365)

von Feuerwehrmann (Gast)


Lesenswert?

Reinhard S. schrieb:
> Feuerwehrmann schrieb:
>> Unsere freiwillige Feuerwehr im Dorf ist recht klein, daher haben wir
>> auch wenig Einsätze, so ca. 5 Stück pro Jahr. Dann wäre es bestimmt
>> sinnvoll die Einsatzzahlen mit in den Lebenslauf aufzunehmen?

Das "daher" kannst du streichen, denn wir haben nicht wenige Einsätze 
nur weil unsere Feuerwehr klein ist.

> Nein, warum? Willst du dich verteidigen dafür?
Du meinst die Einsatzzahlen? Nicht das Wort "klein", dass sollte man 
auch streichen, weil es eine Verniedlichung ist.

Ich dachte die Einsatzzahlen reinzuschreiben, damit der Arbeitgeber weiß 
auf was er sich einzustellen hat, falls es mal zu einem Einsatz kommt.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

FFW schrieb:
> Nochmal ganz kurz weil immer wieder das Wort Bereitschaft fällt.
> [...]

Hm. Das meine ich schon verstanden zu haben: Aber ...

Wie läuft denn das nun praktisch? Alarmiert man alle und wartet dann bis 
genug da sind, um mit dem Löschen oder was auch immer anzufangen? Wohl 
nicht, oder. :-)


Ich hatte mir das in meiner Naivität so vorgestellt:


1. Es gibt einen Plan wer zu welchen Zeiten Bereitschaft hat. Dabei wird 
Entfernung zum Arbeitsplatz etc. und Momentanes wie Urlaub, Krankheit 
etc. berücksichtigt.

2. Es gibt Zuordnungen zwischen Ausbildung, Erfahrung, Rang und 
Fahrzeugtyp zu den Personen. (Je nach Merkmal wird die auch mal 
geändert, damit man auch mal an der Leiter dreht statt am Wasserhahn).

3. Es gibt Alarmgruppen, je nach Ausbildung, Einsatzfahrzeugtyp etc.

Die Leitstelle bzw. im zweiten Schritt der Brandmeister (oder 
Stellvertreter) entscheidet über Anzahl und Typ der Fahrzeuge und damit 
indirekt über die Personen. Und nur deren Melder werden aktiviert und 
sie werden ausdrücklich aufgefordert hinzukommen.
Alle anderen bekommen eine Information (sozusagen als Vorwarnung) aber 
keine Aufforderung direkt zu erscheinen. Und die Leitungsriege soweit 
sie keine Bereitschaft hat, aber auch als Vorwarnung (so ein Brand kann 
sich ja mal unerlaubt ausbreiten).

von klausi (Gast)


Lesenswert?

Also wenn man schon bei der FF dabei ist und einen neuen Job anfängt, 
bleibt einem so oder so ja nichts übrig, als seine ehrenamtlichen FF 
Tätigkeiten anzugeben.

Verheimlichen kann mans im Büro ja dann eh nicht wie z.B: "bin dann mal 
wech!"

so oder so ist man verpflichtet, solche Tätigkeiten anzugeben, ausser 
man hatte in den letzten (?) Jahren nie oder fast nie Einsätze, aber 
wahrscheinlich auch dann..

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Entweder ist der TO ein Troll oder er ist die Erklärung und den Beleg
> dafür schuldig inwiefern und bei wem und in welchem Maß, freiwillige
> Feuerwehrleute als Personen gelten, die viel Alkohol trinken.

Genau!

Ansonsten hätte ich im ersten Moment gesagt:
Gehört rein,
Im zweiten Moment:
Besser ned reinschreiben!


Problem bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, dass bei größeren Einsätzen 
der Mann bzw. Frau der Firma fehlt.
Das sehen manche AG ned so gerne.

Positiv kann es sein wenn der pot. AG eine eigene Werksfeuerwehr 
unterhalten muß.
Da sind ausgebildete Männer/Frauen u.U. wieder gerne gesehen!

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

OK. Das geht jetzt über den Thread hinaus.

Aber jedenfalls sind freiwillige Feuerwehrleute sicher keine Säufer und 
davon geht auch kein vernünftiger Mensch aus. Auch kein Chef.

von Feuerwehrmann (Gast)


Lesenswert?

FFW schrieb:
> Beispiel aus unserer Wache:
> Wir sind eine freiwillige Feuerwehr mit ca. 300 Einsätzen pro Jahr.
> Durch Einsatzstatistiken ect. sieht man sehr einfach wer wann und zu
> welchen Einsätzen kommt. Ist jemand dabei der zwischen 22:00 Uhr und
> 08:00Uhr grundsätzlich nicht kommt weil er da lieber schlafen möchte
> oder nur zu "interessanten" Einsätzen kommt wird über kurz oder lang von
> der Führung darauf angesprochen werden das das so nicht funktioniert.
> Bei 300 Einsätzen im Jahr ist es allerding logischerweise auch nicht
> jedem immer möglich bei jedem Einsatz da zu sein, vor allem wegen
> Arbeitgebern, Familie und (was auch völlig ok ist) weil man einfach mal
> seine Ruhe will.

Wow, recht viele Einsätze. Macht dein Arbeitgeber Probleme, wenn du zum 
Einsatz gehst?

von FFW (Gast)


Lesenswert?

>Wie läuft denn das nun praktisch? Alarmiert man alle und wartet dann bis
>genug da sind, um mit dem Löschen oder was auch immer anzufangen? Wohl
>nicht, oder. :-)

Doch bei Standardeinsätzen wird genau das gemacht. Wenn man jetz 
besondere/exotische bedrohungen in der Nähe hat (irgendwas mit ABC) dann 
werden schon Sondergruppen innerhalb der Wehr gegründet und speziell 
diese alarmiert. Besonders bei solchen spezial sachen grad was Gefahrgut 
angeht ist das ganze meist so personalintensiv das man dann doch alle 
alarmiert weil man neben den speziell ausgebildeten halt auch noch 
Personal zum fahren, beleuchten, versogen von Patienten, aufbauen von 
irgendwas, usw. braucht.

Da ich momentan noch studiere hab ich da keine Probleme.
Gibt aber auch bei den Berufstätigen kaum Schwierigkeiten wenn mans 
vernünftig macht und nicht wegen ner Türöffnung die maximal 15min dauert 
ne ganze Stunde vom Arbeitsplatz verschwindet sondern einfach gleich 
weiter Arbeitet.
Natürlich kommts auch drauf an ob man taktzeitgebunden ist oder als 
Beamter eh macht was man will. Ob man nun Kaffee trinkt oder im Einsatz 
ist spielt dann ja kaum ne Rolle ;-)

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

kann nicht schaden das anzugeben, ich würde Leute der FFW nehmen, mein 
Bruder ist aber auch in der BF. Die Leute der FFW bringen sich leider 
gern oft in Schwierigkeiten, die Meinung meines Bruders wurde wurde bei 
der FFW nicht ernst genommen, ist dann ausgestiegen. Die FFW's leiden 
unter Überschätzung.

Sebastian

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Entweder ist der TO ein Troll oder er ist die Erklärung und den Beleg
> dafür schuldig inwiefern und bei wem und in welchem Maß, freiwillige
> Feuerwehrleute als Personen gelten, die viel Alkohol trinken.

Also bitte! Die freiwillige Feuerwehr löscht vor allem eines: Ihren 
Durst. Das weiß jeder und ist auch einfach so. Etwas anderes kann man 
behaupten, ist aber ähnlich gelagert wie die Behauptung der Mond würde 
aus Käse bestehen.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

FFW schrieb:
>>Wie läuft denn das nun praktisch? Alarmiert man alle und wartet dann bis
>>genug da sind, um mit dem Löschen oder was auch immer anzufangen? Wohl
>>nicht, oder. :-)
>
> Doch bei Standardeinsätzen wird genau das gemacht.
> [,,,]

Ach so?

Ich finde es interessant, dass Du so antwortest. Meinst Du das wörtlich 
so? Sorry. Ich verstehe es nicht so recht. Oder es kommt mir unlogisch 
vor.

Denn wenn ich Deine Antwort wörtlich nehme, dann können da ja - je nach 
Grösse der Wehr - mal eben 50 Leute stehen und auf eine ängstliche Katze 
beruhigend einreden. (OK. Das ist ein übertriebenes Beispiel).

Andererseits könnte man dagegen halten, dass man genau genommen, bei 
einem Anruf, dass da ein Haus brennt, nicht wissen kann, ob es ein 
Vogelhaus ist oder der Vollbrand einer Holzlagerhalle mit 1000qm. Das 
weiss man ja erst wenn sich das einer selbst angesehen hat. So gesehen, 
wäre es schon sinnvoll erst mal wörtlich ALLE zu alarmieren und die 
Überflüssigen wieder nach Hause zu schicken.

Fragen über Fragen. :-)

von Feuerwehrmann (Gast)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Wie läuft denn das nun praktisch? Alarmiert man alle und wartet dann bis
> genug da sind, um mit dem Löschen oder was auch immer anzufangen? Wohl
> nicht, oder. :-)

Theoretisch muss nach einer gewissen Zeit ausgerückt werden.
Praktisch wartet man bist ein gewisses Minimum an Leute da ist. Min. 4 
um die Pumpe aus dem Wagen zu bekommen. 1 muss im Besitz der 
Fahrerlaubnis sein sowie nüchtern. Zu gewissen Zeiten ist das mit dem 
nüchtern ein großes Problem bei uns.
Sollte man die Ausrückzeit nicht einhalten können, dann funkt man das an 
die Leitstelle.


> 1. Es gibt einen Plan wer zu welchen Zeiten Bereitschaft hat. Dabei wird
> Entfernung zum Arbeitsplatz etc. und Momentanes wie Urlaub, Krankheit
> etc. berücksichtigt.

Bei uns gibt keine Bereitschaft. Wer kommt der kommt, wer nicht der 
nicht :) Wir sind so zu sagen die unterste Ebene in der 
Feuerwehrhierarchie. Du kannst auch in die Feuerwehr eintreten, dann 
hättest du auch einen Funkmeldeempfänger (Pipser), der jederzeit 
losgehen könnte :)


> 2. Es gibt Zuordnungen zwischen Ausbildung, Erfahrung, Rang und
> Fahrzeugtyp zu den Personen. (Je nach Merkmal wird die auch mal
> geändert, damit man auch mal an der Leiter dreht statt am Wasserhahn).

Ja. Grob: bei uns gibt es die Mannschaft und den/die Führer.

Die Ausbildung umfasst verschiedene Lehrgänge: Truppmann, Truppführer 
und wenn man der Führer (gewählt von der Mannschaft) einer Feuerwehr 
werden will, den Gruppenführer. Darüber befindet sich der Zugführer 
(kann mehrere Gruppen führen), dann der Führer von Verbänden (kann 
mehrere Züge führen), ...

Daneben gibt es Speziallehrgänge: Funker (Bedienung Funkgerät), 
Maschinist (Bedienung Pumpe), Atemschutz, Gefahrgut, Drehleiter, ...


> 3. Es gibt Alarmgruppen, je nach Ausbildung, Einsatzfahrzeugtyp etc.
>
> Die Leitstelle bzw. im zweiten Schritt der Brandmeister (oder
> Stellvertreter) entscheidet über Anzahl und Typ der Fahrzeuge und damit
> indirekt über die Personen. Und nur deren Melder werden aktiviert und
> sie werden ausdrücklich aufgefordert hinzukommen.
> Alle anderen bekommen eine Information (sozusagen als Vorwarnung) aber
> keine Aufforderung direkt zu erscheinen. Und die Leitungsriege soweit
> sie keine Bereitschaft hat, aber auch als Vorwarnung (so ein Brand kann
> sich ja mal unerlaubt ausbreiten).

Ja, die Leitstelle legt die Fahrzeuge fest und alarmiert die 
entsprechenden Feuerwehren/Personen.
Bei einem F1/H1 z.B. kann der Einsatzstellenleiter auch noch vor Ort 
entsprechende Personen/Fahrzeuge nachfordern.

Bei den Alarmstufen ist das in etwas so geplant:
F1 und H1 hier wird nur unser Dorf alarmiert
F2 und H2 hier das Dorf und das Nachtbardorf sowie die Stützpunktwehr
F3 und H3 hier das Dorf und mehrere Nachtbardörfer sowie die 
Stützpunktwehr und andere Stützpunktwehren

Es gibt noch den Zusatz "Menschenrettung". Da wird zusätzlich noch der 
Rettungsdienst mitalarmiert.

Die Fahrzeuge die ausrücken werden hier auch entsprechend geplant. Auch 
die Planung der Führungspersonen ist wichtig. Denn bei einem 
F3/H3-Einsatz wäre ein Gruppenführer überfordert, das sollte ein Führer 
von Verbänden übernehmen. Einige Personen werden dafür gesondert 
alarmiert.

von FFW (Gast)


Lesenswert?

@Klaus

Ich mein das tatsächlich wörtlich. In 98% der Einsätze werden alle 
Alarmiert und sobald ein Fahrzeug voll/ausreichend bestzt ist wird 
gefahren. Mit deinem Katzenbeispiel liegst du auch gar nicht so weit 
daneben. Nur fahren zu einer Kleintierrettung nicht 50 Leute zur Katze 
sondern die die das erste Auto voll machen fahren und der Rest wartet an 
der Wache ob man noch Spezialgerät braucht (Drehleiter, Motorsäge ;-)).
Einer der Hintergründe, warum man das so macht, ist das man je nach 
Tageszeit (vor allem wegen Arbeitsplatz) von den 50 Leuten manchmal nur 
5 hat die kommen. Da bis auf ein paar die Urlaub haben oder Studenten 
sind besonders beim Schichtwechsel keiner da ist.
Ein Anderer Grund sind die Personen die Hilfe anfordern. Die sind 
meisten sehr nervös und kaum in der Lage vernünftig Informationen zu 
geben, weil man ja nicht unbedingt täglich die 112 wählt. So kann man 
bei einem gemeldeten Verkehrsunfall selten sagen was da wirklich ist. 
Für den einen ist ein umgefahrenes Straßenschild eine mittlere 
Katastrophe während für andere ein LKW Unfall mit 5 weiteren Autos gar 
nicht sooo schlimm ist weil man selber grad nicht betroffen ist. Darum 
Alarmiert man lieber mehr und brauchts dann nicht bevor man eine menge 
Zeit verschwendet weil man zu wenig Personal an der Einsatzstelle hat.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Gut. Danke FFW und Feuerwehrmann.

Inzwischen habe ich ergänzend mal gesucht und bin auf AAOs gestossen. 
Wirklich interessant.

Also dann. Viel Erfolg.


P.S. Das beim dem Kätzchen nur 5 von den 50 auftauchen wird sicherlich 
seiner Beruhigung förderlich sein. :-)

von exFFler (Gast)


Lesenswert?

Also ich muss hier echt mal eine Lanze brechen.
Ich war über 5 Jahre in einer Freiwilligen in Hamburg Mitglied und 
getrunken wurde dort genau zu zwei Anlässen:

1. auf der Sommerfahrt, wo sowieso die ganze Wehr a.D. war und
2. auf der Weihnachtsfeier, ebenfalls a.D., d.h. nach vorheriger 
Abmeldung bei der Einsatzstelle.

Ist aber auch wichtig, dass man keine Deppen und Heißdüsen in die 
Wehrführerposition wählt, sondern nach Möglichkeit die wenigen 
akademisch angehauchten Mitglieder oder Beamten mit zusätzlicher 
Lebenserfahrung, denn was die Zusammensetzung des Teams angeht, treffen 
in einer Feuerwehr einfach Welten aufeinander und meistens sind die 
Handwerker, Facharbeiter und Bauarbeiter mit einer deutlich vulgäreren 
Alltagssprache und einem laxeren Umgang zum Alkohol massiv in der 
Mehrheit. Solange für diese Personengruppen aber nach dem Gruppenleiter 
Schluss ist, und die Wehführerpositionen durch die richtigen Personen 
besetzt werden, ist Alkohol dort überhaupt kein Thema.

Ist aber in Hamburg auch von der Auslastung eine andere als, als es auf 
dem Dorf der Fall ist. Die Einsatzahlen in Hamburg lagen bei uns immer 
so bei 100 Stück p.a. obwohl unsere Alarmierungszeiten unter der Woche 
nur von 18:00 bis 06:00 morgens reichten und am Wochenende ganztags.

von exFFler (Gast)


Lesenswert?

...und zur eigentlichen Frage:

Ja, Engagement zu zeigen ist grundsätzlich positiv und gehört deshalb in 
den Lebenslauf.

Es wird eigentlich nur von den Personen negativ interpretiert, die eine 
FF noch nie von innen gesehen haben. Merk man ja auch an den Kommentaren 
hier.

von Alexander H. (brojeckt)


Lesenswert?

Ich würde es angeben. Wenn der Arbeitgeber Sorgen hat, daß Du alle paar 
Tage ein paar Stunden weg bist kann er Dich dazu befragen. Wie Du das 
mit Einsätzen hältst solltest Du vorher entscheiden.
Spätestens wenn zum ersten Mal der Melder geht wirst Du vor der 
Entscheidung stehen: laufen oder bleiben?

Ich selbst arbeite sein Jahren in der Stadt, in der unsere 
Stützpunktwehr (ca. 100 Einsaätz p.a.) angesiedelt ist. Ich selbst bin 
Feuerwehrmann in einem Dorf (nicht ganz so viele Einsätze...).

Obwohl ich hier zwar in der "Tagesalarmbereitschaft" mit raus fahren 
könnte tue ich das nicht (mich hat noch nie jemand ernsthaft gefragt ob 
ich mitfahren möchte). Ich habe aber durchaus schon Tage gehabt, an 
denen ich bis 5 in der Früh zum Einsatz weg war und dann erst später am 
Arbeitsplatz erschien weil ich dann unter 3 Stunden Schlaf in der Nacht 
doch nicht auf die Arbeit wollte. Das war für Jeden absolut ok.

Ich denke, daß es da wichtig ist, daß die Vorgesetzten erkennen, daß man 
die Prioritäten richtig setzt. Nicht jeder Einsatz ist so wichtig, daß 
man es als Außenstehender als gerechtfertigt ansieht, daß ein teurer 
Mitarbeiter dafür 2 Stunden weg ist. Selbst wenn diese Abwesenheit durch 
den Träger der Feuerwehr rückvergütet werd: Du fehlst ein paar Stunden 
im Getriebe.

Im Übrigen ist Feuerwehr ja nicht nur Einsätze-fahren. Hier geht's also 
nicht drum ob man das Hobby an den Nagel hängt oder nicht.

von Zocker_01 (Gast)


Lesenswert?

> Re: Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr in den Lebenslauf?

Natürlich.

Ist sehr wichtig. Da weiß jeder von der Leihbude das du nicht 
deutschlandweit eingesetzt werden kannst.

von Feuerwehrmann (Gast)


Lesenswert?

Oh gut, die meisten hier sehen das also positiv im Lebenslauf.

Ich hatte halt bedenken wegen der vielen Sauferei, dass das negativ 
angesehen wird. Ich habe wenig Erfahrung, was das betrifft, bezogen auf 
andere Feuerwehren. Bei uns in der freiwilligen Feuerwehr jedenfalls 
übertreiben es viele extrem mit dem Saufen und das regelmäßig. Manche 
kommen schon mit einer Flasche Bier in der Hand zur Übung. Du merkst den 
betrunkenen Zustand denen nicht an, die sind richtig trinkfest, wie fast 
alle bei uns :)

Daher ist bei uns das Klischee der Feierwehr voll erfüllt :)

Wie ich bei einigen hier herauslese, ist das aber wohl eher eine 
Ausnahme.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

FFW schrieb:

> Die sind
> meisten sehr nervös und kaum in der Lage vernünftig Informationen zu
> geben, weil man ja nicht unbedingt täglich die 112 wählt.

Tja, da gibts die "Fünf Ws".
Die findet man sogar bei Google.

von Dr. Chef (Gast)


Lesenswert?

Grundsätzlich ist es ja sehr löblich, dass sich Menschen vollkommen 
uneigennützig und ehrenamtlich für die Gesellschaft einsetzen. Gerade 
bei Tätigkeiten im Rettungsdienst, bei der Feuerwehr oder anderen 
Hilfsorganisationen, wo es zu hohen köperlichen und psychischen 
Belastungen kommen kann (das hier erwähnte übermäßige Trinken zähle ich 
mal nicht dazu), sind diese Menschen die wirklichen Helden.

Bei der Frage, ob diese freiwillige Tätigkeit bei Arbeitgebern auf 
Akzeptanz stößt, sollte man sich am besten selber mal in die Rolle eines 
Unternehmers versetzen.
Ein Unternehmer handelt im Idealfall (ideal im Sinne der freien 
Marktwirtschaft) vollkommen rational. Er verfolgt ausschließlich ein 
Ziel: Die maximale Erhöhung des Ertrages bei Minimalisierung des 
Aufwandes. Wenn er also Personal einstellen möchte, hat er bei 
ehrenamtlichen Einsatzkräften bestimmt ein Problem damit, diese im Falle 
eines Einsatzes ziehen zu lassen. Denn das zieht im Grunde nur Probleme 
nach sich. Termine können nicht eingehalten werden, er muss in 
irgendeiner Weise Ersatz bereitstellen und und und.
Er weiß, dass Feuerwehrleute belastbar sind. Aber er weiß auch ganz 
genau, dass diese Belastbarkeit nicht ihm zugute kommen wird. Menschen 
unterliegen da halt natürlichen Grenzen was das anbelangt. Wenn er also 
eine/n Feuerwehrmann/frau einstellt, kann er sich sicher sein, dass 
er/sie sich die eine oder andere Nacht um die Ohren schlägt. Demzufolge 
sieht er da schon einen gewissen Verlust an Leistungsfähigkeit.
Ein Unternehmer hat also grundsätzlich kein Interesse daran sich mehr 
Probleme einzuhandeln als er eh schon hat und will im Idealfall das 
Beste vom Besten so günstig wie es nur geht.

Solltest du eine Stelle mit Personal- oder Projektverantwortung 
anstreben oder Karriere machen wollen, solltest du dir überlegen, ob das 
mit der FFW vereinbar ist. Denn hier wird im Grunde uneingeschränkte 
Bereitschaft und Loyalität vorausgesetzt.
Bei Stellen in der Produktion im Service, als Rechenknecht oder 
Codemokey in der untersten Hierarchieebene kann das schon etwas 
gemäßigter sein. Wobei der rationale Unternehmer, wenn er die Wahl 
hätte, eher keine/n Feuerwehrmann/frau einstellen wird.

Es gibt halt Unternehmer, die sehen sich in der moralischen 
Verantwortung, was ihre Teilhabe an der Gesellschaft betrifft. Diese 
werden dich vielleicht soagr unterstützen.
Und es gibt Unternehmer, die halten ihre moralischen Verpflichtungen mit 
der Zahlung der Steuern als vollständig abgegolten. Dort wirst du keine 
Chance haben.

Entsprechend würde ich es mit der Angabe im Lebenslauf halten. In jedem 
Fall würde ich es im Vorstellungsgespräch thematisieren. Dann bekommen 
beide Seiten einen Eindruck davon, wie der jeweilige Standpunkt zu 
diesem Thema ist.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Feuerwehrmann schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Feuerwehrmann schrieb:
>>> Unsere freiwillige Feuerwehr im Dorf ist recht klein, daher haben wir
>>> auch wenig Einsätze, so ca. 5 Stück pro Jahr. Dann wäre es bestimmt
>>> sinnvoll die Einsatzzahlen mit in den Lebenslauf aufzunehmen?
>
> Das "daher" kannst du streichen, denn wir haben nicht wenige Einsätze
> nur weil unsere Feuerwehr klein ist.

Die "5 Einsätze pro Jahr" kamen doch von dir?

>> Nein, warum? Willst du dich verteidigen dafür?
> Du meinst die Einsatzzahlen? Nicht das Wort "klein", dass sollte man
> auch streichen, weil es eine Verniedlichung ist.

Das auch, aber ich meinte wegen den Einsatzzahlen. Ob es nun 5 oder 100 
im Jahr sind ist doch für den Lebenslauf egal.

> Ich dachte die Einsatzzahlen reinzuschreiben, damit der Arbeitgeber weiß
> auf was er sich einzustellen hat, falls es mal zu einem Einsatz kommt.

Danach kann er immer noch fragen.

von Feuerwehrmann (Gast)


Lesenswert?

Reinhard S. schrieb:
> Feuerwehrmann schrieb:
>> Reinhard S. schrieb:
>>> Feuerwehrmann schrieb:
>>>> Unsere freiwillige Feuerwehr im Dorf ist recht klein, daher haben wir
>>>> auch wenig Einsätze, so ca. 5 Stück pro Jahr. Dann wäre es bestimmt
>>>> sinnvoll die Einsatzzahlen mit in den Lebenslauf aufzunehmen?
>>
>> Das "daher" kannst du streichen, denn wir haben nicht wenige Einsätze
>> nur weil unsere Feuerwehr klein ist.
>
> Die "5 Einsätze pro Jahr" kamen doch von dir?

Ich habe jetzt nicht die Brände gelegt :)

Aber ja, die 5 Einsätze pro Jahr ist so der Durchschnitt der letzten 
paar Jahre. Wir hatten auch mal einen Brandstifter im Ort, zu dieser 
Zeit waren die Zahlen um einiges höher.


>>> Nein, warum? Willst du dich verteidigen dafür?
>> Du meinst die Einsatzzahlen? Nicht das Wort "klein", dass sollte man
>> auch streichen, weil es eine Verniedlichung ist.
>
> Das auch, aber ich meinte wegen den Einsatzzahlen. Ob es nun 5 oder 100
> im Jahr sind ist doch für den Lebenslauf egal.

Hmm? Meist du das kann positiv und negativ ausgelegt werden, wenn die 
Zahlen darin stehen?
Als bei über 100 Einsätzen pro Jahr ist er ständig vom Arbeitsplatz weg 
(=Negativ), dafür kennt es sich sehr gut aus und hat längere 
Führungserfahrung (=Positiv). Bei 5 Einsätzen pro Jahr wäre es eher 
andersherum. Vielleicht klingt auch die Angabe angeberisch? Auch sind 
solche Einsätze nicht planbar, daher wäre eine Zahl nicht ganz so 
aussagekräftig für die Zukunft.
Dann lieber doch weglassen?


>> Ich dachte die Einsatzzahlen reinzuschreiben, damit der Arbeitgeber weiß
>> auf was er sich einzustellen hat, falls es mal zu einem Einsatz kommt.
>
> Danach kann er immer noch fragen.

Stimmt, dann lasse ich es lieber weg. Er kann sich ja auch bestimmt 
denken, dass man in einem Dorf weniger Einsätze hat.

von Heinz L. (ducttape)


Lesenswert?

Mal immer davon ausgehend die Frage ist ernst gemeint: Das kommt auf den 
Betrieb an. Und auch besonders darauf ob das irgendein Konzern mit 
ausländischer Mutter irgendwo in einem Glaspalast mitten in einer 
Großstadt ist oder ein mittelständischer Betrieb am Anus Mundi.

Grundsätzlich: Je konservativer der Betrieb ist und je 
kleinstrukturierter, und je ländlicher die Gegend in der er steht, desto 
eher wird so etwas gut ankommen. Wenn Du die Gelegenheit hast, find 
heraus wer Dein Vorgesetzter sein wird oder wer dort Chef ist. 
Vielleicht ist der selbst ja auch bei der FF, dann MUSS das da rein, das 
verbindet! Dann ist das zumindest mal ein sicherer persönlicher Termin 
weil der dann zumindest mit Dir mal quatschen will.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.