Hallo Im Modellbau werden ja aus guten Grund Brushless Motoren verwendet wenn es sich um etwas bessere Modelle handelt. Bei diesen Motoren hat sich im Modellbau aber auch der Wert kV eingebürgert welcher für die Drehzahl pro Volt angibt. Brushless Motoren sind nun aber doch elektronisch kommutierte Motoren welche viele Gemeinsamkeiten mit normalen Drehstrommotoren und auch Schrittmotoren haben. Deren Drehzahl ist aber abhängig von der Polzahl und der Frequenz des Stroms - das sollte doch auch bei den Brushless Motoren aus dem Modellbaubereich so sein - oder habe ich da etwas falsch verstanden? Handelt es sich bei der kV Angabe letztendlich um genau so eine vage Angabe wie der "Turns" Angabe bei den Bürstenmotoren die in bestimmten Teilbereichen des Modellbaus auch gerne gemacht wird? Modellbauer sind normalerweise technisch interessiert warum wird dann nicht mit den "normalen" Größen wie Strom in Ampere, Spannung in Volt, Leistung in Watt usw. gearbeitet? Bei den mechanischen Größen klappt es doch auch - mal abgesehen das da noch viel "Zoll und Inch Gedöns" herum geistert (z.B Propeller) mfg Ferdi F.
Was ist denn bitte "Sinnhaftigkeit"? Hast Du das bei den Facility-Managern der Philologie-Fakultät gehört?
Jede E-Maschine hat ein kV. Auch der Schritt Motor. Angabe absolut sinnhaft. Ohne ausreichend Spannung kommst du nicht auf Drehzahl.
Der Grund liegt in der PWM Ansteuerung und der Pulsfolge. Einer der drei Phasen ist immer spannungslos. Dadurch wird auf Grund der Drehzahl eine Spannung induziert, die als Meßwert genutzt wird, um die Pulsfolge weiterzuschalten. Mit der PWM kann bekanntlich eine mittlere Spannung eingestellt werden, oder anders ausgdrückt: wenn die vorhandene Batteriespannung länger an den beiden verbleibenden Phasen anliegt, wird das Drehmoment höher und der Motor läuft schneller. Durch ein höheres Tastverhältnis ergibt sich also eine höhere Spannung -> höherer Strom -> höheres Drehmoment und der Motor läuft schneller. Da der Strom linear mit der Spannung ansteigt, läuft der Motor linear mit der Spannung schneller und die kV- Angabe macht Sinn. Die spannungslose Phase wird lediglich genutzt, um praktisch die Position des Rotors zu bestimmen und im richtigen Moment umzuschalten.
Man kann es auch so ausdrücken: Die Kommutierung (Weiterschaltung der Phasen) bei BLDC ist nicht die Ursache, sondern die Folge der Rotation. Und die Rotation ist eine Folge des Stromes durch die Wicklungen des Motors. Erhöht man also den Strom durch die Motorwicklungen, dreht sich der Motor schneller, da die erzeugten Magnetfelder stärker sind. Übrigens ist es dafür egal, ob es sensorlose oder Motore mit Sensoren sind.
Ferdi F. schrieb: > Deren Drehzahl ist aber abhängig von der Polzahl und der Frequenz des > Stroms - das sollte doch auch bei den Brushless Motoren aus dem > Modellbaubereich so sein - oder habe ich da etwas falsch verstanden? Ja, wie Matthias schrieb, ist die Drehzahl nicht abhängig von der Frequenz, sondern vom Strom. Überlege es dir einmal kurz, wenn dann der Zehner fällt ist gleich vieles klarer ;-)
Moin, Oh Mann.... Die Angabe Kv oder kV ist die Geschwindigkeitskonstante. Sie lässt sich in die in der industrieübliche Drehmomentkonstate kt einfach umrechen. Das ist nur eine andere Einheit. Ob nun N/A oder rpm/V oder Wb steht, ist bei einer Synchronmaschine alles die selbe Soße. Im Modellbau ist die Angabe üblich, da eine Nenndrehzahl Quatsch ist. Die müsste man für jede Akkuspannung an die der Motor angeschlossen wird angeben. Also hat man einfach die elektrische Motorkonstante ke in eine Einheit umgerechnet die jeder Depp versteht. Gruß Tec
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Matthias S. schrieb: > Erhöht man also den Strom durch die Motorwicklungen, dreht sich der > Motor schneller, da die erzeugten Magnetfelder stärker sind. Eine Stromsteuerung ist ungünstig. So ein Motor würde bei Last zusammenbrechen bzw. im Leerlauf hochlaufen. Üblich ist deshalb eine Spannungssteuerung. Die Drehzahl ändert sich dann nur wenig (Gegen-EMK) und der Stromverbrauch stellt sich automatisch je nach Last ein. Die Drehzahl ist also von der Spannung abhängig und nicht vom Strom.
Man kann diese Zahl, Drehzahl/Volt, auch messen. Motor in Akkuschrauber einspannen, drehenlassen, Drehzahl und Spannung messen, dividieren, fertig. Abgesehen von der Induktivitaet und dem ohmschen Widerstand, ist das die Spannung, die angelegt werden muss um die Drehzahl zu erreichen. Ohne Induktivitaet und ohne ohmschen Widerstand bedeutet, man muss etwas mehr anlegen.
Hallo danke für die Aufklärung. Also funktioniert die Sache beim Brushless Motor doch deutlich anders als bei "normalen" Industrie- und Bahndrehstrommotor an einen Frequenzumrichter. Das war mir nicht so ganz klar - nochmals Danke :-) Ferdi F.
> Ja, wie Matthias schrieb, ist die Drehzahl nicht abhängig von der > Frequenz, sondern vom Strom. Der Strom bestimmt das Drehmoment (vor Abzug der Reibung), die Spannung die (ideelle Leerlauf-) Drehzahl. Und, wie schon erwähnt wurde, die Drehmomentkonstante in Nm/A (nicht N/A) ist physikalisch dasselbe wie die Spannungskonstante in Vs=Wb (Weber).
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