Hallo zusammen Ich möchte eine Antenne basteln um die 50Hz vom Stromnetz aus der Luft zu "greifen" und damit eine Uhr synchronisieren. Mir fehlen jedoch Antennengrundkenntnisse. Ich habe das Internet schon durchforstet, aber kennt jemand eine gute Seite, wo die Berechnungen kurz und einfach erklärt werden(wenn möglich ohne komplexen Anteil)? Eine Schaltung wäre auch hilfreich, jedoch so einfach wie möglich. vielen Dank und Mfg
TM F. schrieb: > Ich möchte eine Antenne basteln um die 50Hz Brauchbare Antennengrössen liegen im km-Bereich. US-Atom-Uboote schleppen sowas hinter sich her. Die Feldstärke bei 50 Hz schwankt natürlich um viele Grössenordnungen zwischen einsamen Wäldern und der Nachbarschaft von Hochspannungsleitungen. Georg
Georg schrieb: > Brauchbare Antennengrössen liegen im km-Bereich. US-Atom-Uboote > schleppen sowas hinter sich her. Lambda wäre 6000km und Lambda/4 1500km. Ich weiss, dass ich danach verstärken muss, jedoch muss ich zuerst ein Signal abgreifen können.
50Hz verbreiten sich nur drahtgebunden. In einer Wohnung wirst Du guten Empfang haben, z.B. mit einer Fangspule. Im Wald oder auf dem Feld aber nur, wenn eine Freileitung in der Nähe ist.
Antennenlänge = Lambda/4tel = ~1500Km Welche der 3 * 50Hz mit 120° Phasenversatz hattest Du denn vor zu messen? Wenn Du aus persönlichem Ehrgeiz nach der kompliziertesten und unzuverlässigsten Methode suchst eine Uhr genau zu halten bist Du mit Deiner 50Hz 'over the air' Messung sicherlich ganz weit vorn. RDS oder DCF77 ist keine Alternative ?
TM F. schrieb: > Ich möchte eine Antenne basteln um die 50Hz vom Stromnetz aus der Luft > zu "greifen" und damit eine Uhr synchronisieren. Da würde sich wohl am besten eine Ferrit- oder grosse Rahmenantenne eignen, aber auch die werden ein stark störverseuchtes Signal liefern.
In dem Frequenzbereich spricht man üblicherweise nicht von elektromagnetischen Wellen, die sich im Raum frei ausbreiten, sondern befindet sich noch im Nahfeld. Man kann entweder kapazitiv oder induktiv (oder galvanisch, das ist die dritte Einkopplungsart) die Netzfrequenz auffangen. also entweder hochohmig sozusagen mit einer Platte eines Plattenkondensators, die andere wird von der nächstgelegenen Netzleitung gebildet. oder niederohmig mit einer Spulenwicklung, die nächste Netzleitung ist dann eine Trafo-Primärwicklung. Direkt am Netz anschließen (oder z.B. über Trafo) wäre die dritte Art.
Wenn das keine Leistung liefern muss, darf die Antenne auch kürzer werden. lambda / 2, lambda / 4 usw. für Dipolantennen. lambda = c / f, also Wellenlänge gleich Lichtgeschwindigkeit durch Frequenz. Ergibt eine Wellenlänge von 5994km. Die teilst du jetzt mit einer ganzzahligen Zweierpotenz so weit runter, bis das in dein Gehäuse passt. Beachte bitte, dass die 50Hz nicht wirklich stabil sind. Die schwanken sowohl im Tages- als auch im Monats- und Jahresverlauf.
Nimm einen Netztrafo, der sich noch zerlegen läßt. entferne den Eisenkern, dann schneide mit einer Blechschere den äußeren Mantel von den Blechen ab, so daß das innere Stück übrig bleibt, und setze es wieder in die Spule ein. Damit ist die Antenne fertig. Nun bringst du die Spule mit einen Kondensator auf 50Hz Resonanz. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis Dann schaltest du einen Verstärker nach.
Sascha schrieb: > Beachte bitte, dass die 50Hz nicht wirklich stabil sind. Die schwanken > sowohl im Tages- als auch im Monats- und Jahresverlauf. Über das Jahr hat das Netz eine Toleranz von ca. 1-2 Sekunden also ziemlich genau. Christoph K. schrieb: > Direkt am Netz anschließen (oder z.B. über Trafo) wäre die dritte Art. Dies baue ich auch ein, jedoch ist die Lösung über die Antenne "eleganter". Die Uhr wird nur im Gebäude innen gebraucht, es sollte also ein genügen starkes Feld vorhanden sein. Alternativen gibt es nicht, weil dies explizit in der Aufgabenstellung beschrieben ist.
TM F. schrieb: > Die Uhr wird nur im Gebäude innen gebraucht, es sollte also ein genügen > starkes Feld vorhanden sein. du hast auch den Hinweis von gelesen? Michael K. schrieb: > Welche der 3 * 50Hz mit 120° Phasenversatz hattest Du denn vor zu > messen?
Peter II schrieb: > du hast auch den Hinweis von gelesen? > > Michael K. schrieb: >> Welche der 3 * 50Hz mit 120° Phasenversatz hattest Du denn vor zu >> messen? Inwiefern ist das relevant für die Ganggenauigkeit der Uhr? Irgendeine der Phasen wird am jeweiligen Aufstellungsort der Uhr schon die stärkste sein, die wird dann halt gemessen.
Fritz schrieb: > Inwiefern ist das relevant für die Ganggenauigkeit der Uhr? Irgendeine > der Phasen wird am jeweiligen Aufstellungsort der Uhr schon die stärkste > sein, die wird dann halt gemessen. oder die stärkste ändert sich immer mal. Da reicht schon das Licht einzuschalten und schon hat man eine andere.
Peter II schrieb: > Welche der 3 * 50Hz mit 120° Phasenversatz hattest Du denn vor zu > messen? Spielt dies eine Rolle? Hauptsache ich kann einen messen. Mir ist es egal ob es die 1. 2. oder 3. Phase ist. Wenn ich alle messe kann ich es softwaremässig lösen.
TM F. schrieb: > Wenn ich alle messe kann ich es > softwaremässig lösen. wenn du alle misst - dann hast du kein Signal mehr. Weil sie sich sauber auslöschen. Da ist mit Software nicht mehr viel zu machen.
Peter II schrieb: > oder die stärkste ändert sich immer mal. Da reicht schon das Licht > einzuschalten und schon hat man eine andere. Kann natürlich passieren, aber üblicherweise ist in einem Raum im wesentlichen eine Phase. Die sollte dann unabhängig von irgendwelchen Schaltzuständen die stärkste sein. Und wenn doch mal beim Einschalten von irgendwas eine andere die stärkste wird, dann geht die Uhr ganze 20ms/3 falsch. Und wenn das Irgendwas dann wieder ausgeschaltet wird, stimmt sie wieder. Wahrscheinlich verschmerzbar.
Peter II schrieb: > wenn du alle misst - dann hast du kein Signal mehr. Weil sie sich sauber > auslöschen. Da ist mit Software nicht mehr viel zu machen. Dann messe ich die stärkste Phase. Zuerst muss ich überhaupt eine messen können. Ich versuchte mit Draht, ob ich auf dem Oszi etwas angezeigt bekomme, jedoch sah ich nichts. Auch eine Spule auf einem Ferritkern ist zu wenig stark, um etwas anzuzeigen. Muss ich als Versuchsaufbau schon Verstärker einbauen, damit ich etwas messen kann oder was mach ich falsch? edit: Versuchte es nochmals mit einem Stück Draht und konnte doch die 50 Hz messen. Wie ist das wegen Abschirmung wenn jemand daran greift? Dann hat man ein ganz anderes Signal. Wie nötig ist es, die höheren Frequenzen auszufiltern? Sind die genug "stark" um die 50 Hz zu stören?
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TM F. schrieb: > Muss ich als Versuchsaufbau schon Verstärker einbauen, damit ich etwas > messen kann oder was mach ich falsch? Was passiert denn, wenn Du die Kapazität vergrößerst, z.B. indem Du ein Stück Blech nimmst? Ich messe hier in einer Büroumgebung mit 30cm Litze so 30..40mVrms.
TM F. schrieb: > Wie ist das wegen Abschirmung wenn jemand daran greift? Dann hat man ein > ganz anderes Signal. Wenn da jemand dranfasst, wird das Signal ziemlich viel größer werden. > Wie nötig ist es, die höheren Frequenzen auszufiltern? Sind die genug > "stark" um die 50 Hz zu stören? Hängt natürlich von Deiner Auswertung des Signals ab, aber Bandpassfiltern würde ich das schon.
Fritz schrieb: > Irgendeine > der Phasen wird am jeweiligen Aufstellungsort der Uhr schon die stärkste > sein, die wird dann halt gemessen. Das sind die schönsten aller Entwicklungen. 'Papperlapapp das wird sich schon irgendwie hindengeln, da mach ich mir mal gar keinen Kopf drum' TM F. schrieb: > Wie nötig ist es, die höheren Frequenzen auszufiltern? Sind die genug > "stark" um die 50 Hz zu stören? Das Stromnetz ist ein Sumpf aus Abscheulichkeiten. 50Hz Bandpassfilter + AGC wird die Grundlage bilden um überhaupt etwas messen zu können das es lohnt ausgewertet zu werden. Ohne FFT und ganz behutsamer Nachführung des Taktes wird das wohl nichts. Mit genug Rechenpower und den richtigen Algorithmen kann man aus fast jedem Mist noch irgendwas extrahieren.
Mit einem Stück Draht ca 1.5m lang, die Sonde an einem Ende des Drahtes und die GND-Klemme an Masse messe ich ca. 3V peak-peak. D.h. ca. 1V Effektivwert
Ja, unter kontrollierten Bedingungen. Das läuft kein Motor mit Büstenfeuer und auch sonst passiert gerade nichts was Deine Kreise stört. Du möchtest aber eine Uhr die über Jahre konstant läuft und mit allem zurecht kommen muss was dann doch überaschend häufig so im Netz passiert.
Michael K. schrieb: > Fritz schrieb: >> Irgendeine >> der Phasen wird am jeweiligen Aufstellungsort der Uhr schon die stärkste >> sein, die wird dann halt gemessen. > > Das sind die schönsten aller Entwicklungen. > 'Papperlapapp das wird sich schon irgendwie hindengeln, da mach ich mir > mal gar keinen Kopf drum' Du darfst uns Unwissenden gerne Deine analytische Herleitung darlegen, mit der Du den meßbaren Pegel ermittelst. Ich bin gespannt.
Braucht es noch einen Überspannungsschutz gegen "ungewollte" Impulse? Z.B. mit einer Z-Diode?
TM F. schrieb: > messe ich ca. 3V peak-peak. D.h. ca. 1V > Effektivwert Und ohne hochwirksame Filterung ist jeder Störimpuls eine zusätzliche Periode - deine Uhr würde in Kürze um Wochen vorgehen. Georg
Georg schrieb: > Und ohne hochwirksame Filterung ist jeder Störimpuls eine zusätzliche > Periode - deine Uhr würde in Kürze um Wochen vorgehen. Dann muss ich ein paar RC-Tiefpass-Filter mit ca. 70 Hz Grenzfrequenz hintereinander schalten und dazwischen einen Impedanzwandler. So sollte ich die hochfrequenten Signale fort haben.
Christoph K. schrieb: > z.B. über Trafo Wäre das nicht doch wieder induktiv? (Ob nun mit oder ohne Kern, was zählt, ist, dachte ich, die induktive Kopplung.) Glavanisch hieße doch: "Ohne galvanische Trennung." Oder täusche ich mich da?
Fritz schrieb: > Du darfst uns Unwissenden gerne Deine analytische Herleitung darlegen, > mit der Du den meßbaren Pegel ermittelst. Ich bin gespannt. Das ist garnicht der Punkt. Der Punkt ist Deine Aussage: 'Wird schon irgendeine die stärkste sein' Ja, wird irgendeine sein, aber nicht immer die gleiche und oft wird eine der zahlreichen Störquellen nicht von dem Nutzsignal zu unterscheiden sein. Ich brauche keine seitenlange Mathematische Herleitung um ein paar erhebliche prinzipielle Probleme zu erkennen die sich einem förmlich ins Auge bohren. Die Schaltung muß in der Lage sein einem 50Hz Signal zu folgen auch wenn es gerade nicht messbar ist und wieder darauf einzurasten wenn es wieder messbar ist. Es muß die drei Phasen einwandfrei auseinander halten können ohne dazwischen zu springen nur weil es grad mal nichts messen konnte und sich nun eine aussucht die grad schön aussieht. Dazu kommt das bei Schaltaktionen im Netz die Phasenlage auch mal kräftig springen kann, also muß man sich für eine neue phase entscheiden wenn der innere Wert' mit keiner aktuellen Messung überein zu bringen ist. Irgendwie und irgendeine 50Hz zu Messen ist einfach. daraus ein Signal zu gewinnen das als zuverlässige Zeitbasis dienen kann ist nicht einfach.
Michael K. schrieb: > Die Schaltung muß in der Lage sein einem 50Hz Signal zu folgen auch wenn > es gerade nicht messbar ist und wieder darauf einzurasten wenn es wieder > messbar ist. Eine Möglichkeit wäre, mit dem uC-Timer einen Zeitraum auf z.B. 25ms festzulegen, wann ein Signal kommen muss. Wenn keines kommt soll er trotzdem eine Takt weiter zählen und wenn eines kommt, den Timer reseten.
Ich habe mal an einen Mikrocontroller einfach einen Draht an einen ADC-Eingang angehängt und ausgelesen. Der Draht lag dabei nah an einer Stromdurchflossenen Leitung (50W 12V Halogenlampe). Danach habe ich eine Leuchtstofflampe mit elektronischem Vorschaltgerät eingeschaltet. Ergebnis im Anhang, nur um mal ein Bild von dem möglichen Ausmaß der Störungen zu bekommen.
Ich glaube ich würde das so lösen: - Bandpass + AGC (Automatic Gain Control) Jetzt hast Du ein annähernd gleichmäßig starkes Signal auch bei stark wechselnden Eingangsbedingungen. - FFT durchführen - Höchster Peak wird definiert als 50Hz - MCU Oszillator tunen bis die Annahme auch stimmt Damit werden die 50Hz zur reinen Stellgröße für den Oszillator. Kein Problem wenn mal eine Weile nichts gemessen wird und auch die absolute Phasenlage ist egal. Fast am wichtigsten ist es im Pflichtenheft eine möglichst große Abweichung übers Jahr gesehen durchzubekommen.
Wäre es eine Möglichkeit, einen Inverter an das Signal zu hängen, damit ich einen sauberen Pegel habe und davor ein Filter um die hohen Frequenzen zu filtern? Es ist egal, ob man die erste oder zweite Halbwelle detektiert. Dies merkt der Benutzer eh nicht.
Michael K. schrieb: > Fast am wichtigsten ist es im Pflichtenheft eine möglichst große > Abweichung übers Jahr gesehen durchzubekommen. Pro Sekunde maximal 1ms Toleranz ist die Bedingung.
TM F. schrieb: > Ich möchte eine Antenne basteln um die 50Hz vom Stromnetz aus der Luft > zu "greifen" und damit eine Uhr synchronisieren. Da würde ich folgende Schaltung vorschlagen: http://www.stupidedia.org/images/thumb/f/f5/Normalschaltplan.png/180px-Normalschaltplan.png
TM F. schrieb: > Wäre es eine Möglichkeit, einen Inverter an das Signal zu hängen Natürlich. Jede Aufgabe kann man beliebig schlecht lösen und hoffen das der Kunde es nicht merkt. Ich ging aber davon aus das Dir eine hohe Ganggenauigkeit wichtig ist und die als versteckter Mangel auch recht lange zu reklamieren ist. Dein Bandpass lässt alles durch was irgendwie noch passt. Ein Signal was eigentlich schon weiter weg liegt, aber sehr viel stärker ist als Dein Nutzsignl wird trotz Bandpassabschwächung gegen das Nutzsignal gewinnen. Dein Inverter feuert Dir lustig das Morsealphabet und Deine MCU hat nicht den geringsten Plan was von dem Kauderwelch nun zum synch verwendet werden soll. TM F. schrieb: > Pro Sekunde maximal 1ms Toleranz ist die Bedingung. Vergiss alles was ich gesagt habe. 1ms pro sek. sind 8 Stunden 45min im Jahr zulässige Abweichung. Da kannst Du auch einfach rythmisch auf einen Topf schlagen, das ist auch nicht ungenauer.
Michael K. schrieb: >> Pro Sekunde maximal 1ms Toleranz ist die Bedingung. Dies allerdings nur wenn ich den internen Clock benutze:)
Ein normaler Quarzoszillator hat bereits max. 100ppm Abweichung und Du willst ein Fass aufmachen um 1000 ppm zu erreichen ? Muß ganz klar eine schulische Aufgabe sein. Machen um jeden Preis gegen jede Logig.
TM F. schrieb: > Ich möchte eine Antenne basteln um die 50Hz vom Stromnetz aus der Luft > zu "greifen" und damit eine Uhr synchronisieren. gut zu sehen, dass man doch auch heute noch auf ambitionierte Hardware-Bastler trifft.
▶ J-A von der H. schrieb: > ambitionierte Hardware-Bastler So ambitioniert auch wieder nicht. Vorgabe nicht diskutierbar weil Vorgabe, aber nach einem möglichst einfachen Weg suchen auch wenn das bedeutet große Fehler zuzulassen.
Wenn du irgendwelche HF-Schaltungen auf genaue Frequenz untersuchen willst, kannst du auch bei ebay für 10€ einen RTL-SDR-Stick kaufen und einen Konverter für 0 bis 30 MHz zum Vorschalten bauen. Damit kannst du dann verschiedene Zeitzeichensender empfangen, an denen du den Stick frequenzmäßig kalibrieren kannst. Mit dem kalibrierten Stick kannst du schließlich die HF-Schaltungen/Oszillatoren auf genaue Frequenz (+-ein paar Hz) untersuchen. Als kostenlose Empfangssoftware für den Stick empfehle ich SDRsharp. in D gut empfangbare Zeitzeichensender z.B. ---------------------- 4,996MHz 9,996MHz 14,996MHz 10,000MHz (ohne Gewähr, näheres hier:) https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitzeichensender
Menno, Tatsache ist doch, dass ich mit dem Finger an einem Oszilloskop-Tastkopf (im stromversorgten Innenraum = Aufgaben- stellung) sofort ein kräftiges 50 Hz - Signal sehe. Das kommt von der Netzspannung und ihre Frequenz (egal von welcher der drei Phasen) ist in Mitteleuropa durchaus geeignet für einen Uhrentakt, da sie aktiv auf 50,0... Hz ausgemittelt wird. Wenn ich 2,37 Sekunden zu spät aufstehe, werde ich auch noch die gewohnte Tram zur Arbeit erreichen! Also: - Ein längerer Draht, oder ein größeres Blech zum (kapazitiven) Auffangen des 50 Hz - Feldes. - Ein hochohmiger aktiver OPV-Tiefpass und OPV-Bandpass für 50 Hz. (Doppel-OPV mit ein paar R und C drumherum) Ein Paar gegensinnig nach Masse geschalteter Dioden am Eingang des ersten OPV sind ratsam. - Ein µC, der dieses Signal z.B. über den Analog-Comparator annimmt und sehr vorsichtig zum Abgleich seiner internen Zeit-Referenz benutzt. Wenn man jetzt noch die Aufgabenstellung und ihre Vorausstzungen wüsste, ist man damit vielleicht schon nahe an der Lösung...
TM F. schrieb: > Hallo zusammen > > Ich möchte eine Antenne basteln um die 50Hz vom Stromnetz aus der Luft > zu "greifen" und damit eine Uhr synchronisieren. > > Mir fehlen jedoch Antennengrundkenntnisse. Ich habe das Internet schon > durchforstet, aber kennt jemand eine gute Seite, wo die Berechnungen > kurz und einfach erklärt werden(wenn möglich ohne komplexen Anteil)? > > Eine Schaltung wäre auch hilfreich, jedoch so einfach wie möglich. Ich als Arduino-Bastler knote einfach ein 15cm langes Dupont-Kabel per "Hausfrauenknoten" um die Isolierung einer 230V führenden Leitung, z.B. um die Netzzuleitung eines Netzteils und stecke das Ende in einen Digital- oder Analogeingang des Arduino-Boards. Dann hast Du quasi eine "Spule mit einer Windung" als Antenne für Deine 50 Hertz, und das funktioniert ganz gut, denn die Schutzdioden der Port-Pins wirken als Gleichrichter, so dass Dein aufgefangenes Signal quasi einer mit Netzfrequenz pulsierenden Gleichspannung entspricht. Das Signal ist zeitlich allerdings nicht ganz symmetrisch, sondern entspricht dem, was Du bei einer Einweggleichrichtung herausbekommst. Allerdings funktioniert diese Antenne nicht "auf weite Entfernung durch die Luft", sondern das Dupontkabel müßte schon direkt um die handelsübliche Isolierung einer Zuleitung oder NYM-Mantelleitung herum geknotet sein, um das 50Hz-Signal mit dieser Einfachst-"Schaltung" abzugreifen.
▶ J-A von der H. schrieb: > kleiner Netztrafo? Mache ich parallel dazu. Dieser wird jedoch nur benutzt, wenn die Antenne nicht funktionieren sollte. Oldie schrieb: > Ein hochohmiger aktiver OPV-Tiefpass und OPV-Bandpass für 50 Hz. > (Doppel-OPV mit ein paar R und C drumherum) Mit Impedanzwandler dazwischen? Oder spielt dies keine Rolle (weiss nicht, wie man dies komplex berechnet)?
TM F. schrieb: > Ich möchte eine Antenne basteln um die 50Hz vom Stromnetz aus der Luft > zu "greifen" und damit eine Uhr synchronisieren. Das habe ich in stürmischen Jahren als Jugendlicher auch schon mal probiert. Und mit Filterschaltungen und anderem Blödsinn rumprobiert. Fazit: es läuft nicht zuverlässig. Und das war noch zu einer Zeit, wo es nur Tafo-Wandwarzen gab und Schaltnetzteile lediglich für ein paar seltene IBM-XT verwendet wurden. Heute mit dem ganzen EMV-Mist kommt da garantiert nichts besseres raus... Heute würde ich 80 Cent investieren, einen Quarz kaufen und wäre sicher, dass es geht. Denn die erwähnten 1-2 Sekunden Abweichung pro Jahr hat bestenfalls das Stromnetz, aber nicht das, was du mit anderthalb Meter Draht aus der Luft herausfischst. TM F. schrieb: > ▶ J-A von der H. schrieb: >> kleiner Netztrafo? > Mache ich parallel dazu. Dieser wird jedoch nur benutzt, wenn die > Antenne nicht funktionieren sollte. Dreh es um: nimm normalerweise den Trafo und nur bei Netzausfall die Antenne... ;-)
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Bekannter von mir hatte unter dem Mittelwelle- Sender Mühlacker ein Gartengrundstück. Dort reichten ca. 5 m frei aufgespannter Draht und ein 50 cm. langer Erdspieß für die Gartenhausbeleuchtung mit einem Fahrradbirnchen. Ich frag mal, ob das Grundstück für Deine Uhr noch frei ist.
Also als jemand der mal in einer Firma gearbeitet hat, die Messgeräte u.A. für 50 Hz Magnetfelder herstellt kann ich folgendes sagen: 1. Die Störungen schauen immer schlimmer aus als die 50 Hz, da eine Spule, wenn man sie über ein Magnetfeld speist, immer differenziert, somit ist sie für ein 5 kHz Signal 100 mal empfindlicher als für ein 50 Hz Signal. 2. Neben den 50 Hz ist in der Regel nichts. Es gibt keine starken 51 oder 49 Hz Störer. Somit würde ich Dir folgendes empfehlen: Nimm eine Spule mit vielen Windungen, eventuell mit Ferritkern. Die Fläche sollte möglichst hoch sein um möglichst empfindlich zu sein. Schalte einen Kondensator parallel um einen Schwingkreis bei 50 Hz zu erreichen. Der sollte leicht bedämpft sein, da die Umgebung die Resonanzfrequenz verändern wird. Dann verstärkst Du dieses Signal ein paar Mal mit Tiefpassfiltern und Hochpassfiltern dazwischen um die 16,33 Hz sowie die Offsets der Verstärker davor raus zu kriegen, und Du kriegst wunderbare 50 Hz. Bedenke, da die Netzzeit um +- 40s abweichen kann lohnt sich eine Sekundenanzeige nicht. Für die Dimensionierung kannst Du ja mit einem Nanotesla rechnen, so viel sollte immer da sein.
Vielen Dank für all die hilfreichen Antworten. Ich werde die verschiedenen Ansätze mal ausprobieren und melde mich dann, wenn es funktioniert. MfG
interessant ist auch kurzfristig mal an einer Weide den Weidezaungenerator abzuklemmen und den Draht dann als Antenne zu nutzen. Wenn da mal eine Weide im ex-LPG Format zugängig ist, wirds umso besser.
Die Idee finde ich prinzipiell interessant. Ich wuerde versuchen das mit einem Ferritstab mit ca 1000 Windungen drauf (eben deutlich mehr als seinerzeit, als es noch die Mittelwelle gab, ueblich war) und mit passendem C auf 50Hz abgestimmten Schwingkreis zu realisieren. Allerdings frage ich mich, ob nicht doch ein einfacher Quarzoszillator die einfachere Methode ist. Die Genauigkeit duerfte im gleichen Rahmen liegen bei deutlich erhoehter Zuverlaessigkeit. Dennoch: Als abgedrehte Bastellei unterstuetze ich die Idee!
Dann käme mir noch ein Drachen in den Sinn. Oder ein Ballon. Prallel zur normalen Schnur noch einen dünnen Lackdraht. Natürlich nicht auf der ganzen Länge stramm an der Schnur anliegend, sondern immer mal kleine Lockere Bereiche mit drin haben. die Schnur zieht sich ja etwas in die Länge.
▶ J-A von der H. schrieb: > Dann käme mir noch ein Drachen in den Sinn Im Gegensatz zu den meisten anderen Feldern dürfte das 50 Hz-Feld mit der Höhe eher abnehmen. Georg
Andi M. schrieb: > Dennoch: Als abgedrehte Bastellei unterstuetze ich die Idee! Dito, wenn man die Zeit hat sind Lernprojekte nicht verkehrt. Eine Quarzuhr ist allerdings mit ziemlicher Sicherheit genauer. Selbst der interne AVR Oszillator ist kalibriert ja schon gar nicht so schlecht.
Ein schrieb: > Bekannter von mir hatte unter dem Mittelwelle- Sender Mühlacker ein > Gartengrundstück. > Ich frag mal, ob das Grundstück für Deine Uhr noch frei ist. "Der Mittelwellensender, über den jahrzehntelang das Programm von Südfunk 1 und zuletzt das von SWR cont.ra verbreitet wurde, wurde am 8. Januar 2012 vom SWR abgeschaltet und stillgelegt."
Andi M. schrieb: > Dennoch: Als abgedrehte Bastellei unterstuetze ich die Idee! Außerdem kannst Du die Netzfrequenz als Qualitätsindikator und Vorhersagesensor für den nächsten großen Blackout verwenden. Da es in Kontinental-Europa ein großes Verbundnetz gibt, ist die Netzfrequenz in ganz Europa identisch, und weil die Netze an sich kaum Strom speichern können, muss bei Schwankungen der Netzfrequenz gegengesteuert werden. Ein Strommangel in den Netzen, wenn die Verbraucher zu viel Last ziehen, führt zum Absinken der Netzfrequenz, und unterhalb von 49,8 Hz müssen die Stromversorger umgehend "Regelleistung" (Reserveleistung) einsetzen. Wenn die Regelleistung nicht ausreicht, sinkt die Netzfrequenz weiter ab, und um einen europaweiten Zusammenbruch der Verbundnetze zu vermeiden, sind Stromversorger verpflichtet, wenn sie keine zusätzliche Regelleistung mehr einsetzen können, Zwangs-Lastabwürfe durchzuführen, also für eine gewisse Anzahl an Verbrauchern einen absichtlichen Blackout herbeiführen: Laut Wikipedia sind die Lastabwurfgrenzen bei Unterfrequenz: 49 Hz ==> sofortiger Abwurf von 10...15 % der Netzlast 48.7 Hz ==> sofortiger Abwurf von weiteren 10...15 % der Netzlast 48.4 Hz sofortiger Abwurf von weiteren 10...15 % der Netzlast 47,5 Hz Netztrennung der Kraftwerke Im Normalbetrieb sind die Schwankungen sehr viel kleiner, z.B. zwischen 49.8 Hz und 50.2 Hz, wenn es mal hoch kommt. Aber in Ausnahmefällen kannst Du durch Auswertung der Netzfrequenz und wenn sich diese der magischen Grenze von 49 Hz nähert, bereits einige Sekunden vor dem Blackout sagen, dass es womöglich bei Dir gleich zappenduster werden kann. Wenn Du nämlich zu den ersten 15% abgeworfener Last gehören solltest. Dann wußtest Du wenigstens schon ca. 10 Sekunden vorher, bevor es tatsächlich passiert, dass es bei Dir womöglich gleich einen Blackout durch Zwangsabschaltung geben wird. ;-)
Jürgen S. schrieb: > ist die Netzfrequenz in ganz Europa identisch Jürgen S. schrieb: > bei Dir Was stimmt denn nun? Überall identisch (und das auch immer), also bei Überlast europaweit synchron absinkend, oder speziell in belasteter Region niedriger werdend, also Voraussage speziell "bei Dir" möglich? P.S.: Ich denke, Du meinst nicht synchron. Aber wie kann man dann ohne Frequenzumrichter Netze zusammenklemmen / Netzleistung austauschen?
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Also, nur mit Antenne zu arbeiten, wird dann so ähnlich wie auf dem Osszi eine schlimme Kurvenform bringen... Warum nicht gleich vom Netz direkt abnehmen (sekundär) mit schönem Sinus... TM F. schrieb: > Die Uhr wird nur im Gebäude innen gebraucht, es sollte also ein genügen > starkes Feld vorhanden sein. Also auch direktes Netz... Oder habe ich etwas überlesen? Im übrigen hat man heutzutage Funkuhren oder auch seit langer Zeit Quartzuhren, da braucht es keine Netzsynchronisation...
Sascha schrieb: > Eine Quarzuhr ist allerdings mit ziemlicher Sicherheit genauer. > Selbst der interne AVR Oszillator ist kalibriert ja schon gar nicht so > schlecht. Nein absolut nicht, zumindest nicht ohne richtig großen Aufwand. Eine Quarzuhr driftet nämlich. Das macht bei einer einfachen Quarzuhr ungefähr eine viertel Sekunde pro Tag aus. Und das summiert sich. Nach einem Jahr hast Du da schon fast 2 Minuten Fehler. Der Interne RC-Oszillator kommt vielleicht bei ordentlicher Kalibrierung auf 0,1% Genauigkeit. Das macht 86 Sekunden drift pro Tag. Die 50 Hz im Stromnetz werden hingegen ständig überwacht und in ruhigen Zeiten nachgestellt, so dass netzbetriebene Uhren im Mittel immer die richtige Uhrzeit anzeigen. Hier hat übrigens mal jemand unterschiedliche Zeitquellen verglichen: http://www.leapsecond.com/ten/clock-powers-of-ten-tvb.pdf Bei der Netzfrequenz sieht man deutlich wie der Fehler bei längeren Integrationszeiten deutlich nach unten geht.
Georg schrieb: > Brauchbare Antennengrössen liegen im km-Bereich. US-Atom-Uboote > schleppen sowas hinter sich her. Die wollen damit aber nicht 50Hz sondern um einen Faktor >200 höhere Frequenzen empfangen.
Christian B. schrieb: > Das macht bei einer einfachen Quarzuhr ungefähr eine viertel Sekunde pro > Tag aus. Und das summiert sich. Nach einem Jahr hast Du da schon fast > 2 Minuten Fehler. Wenn man den Fehler so genau kennt, kann man ihn kompensieren. Beitrag "Die genaue Sekunde / RTC" Ab und zu mal an einem DCF77 oder GPS-Empfänger zu lauschen, hilft gegen Restfehler. Hier noch ein Bild von einer vernünftigen Längstwellenantenne. Auf 50Hz kommt allerdings auch die nicht runter (Fläche 5km²). https://www.google.de/maps/@44.6420151,-67.2761327,4476m/data=!3m1!1e3
TM F. schrieb: > Hallo zusammen > > Ich möchte eine Antenne basteln um die 50Hz vom Stromnetz aus der Luft > zu "greifen" und damit eine Uhr synchronisieren. > > Mir fehlen jedoch Antennengrundkenntnisse. Ich habe das Internet schon > durchforstet, aber kennt jemand eine gute Seite, wo die Berechnungen > kurz und einfach erklärt werden(wenn möglich ohne komplexen Anteil)? > > Eine Schaltung wäre auch hilfreich, jedoch so einfach wie möglich. > > vielen Dank und Mfg Aha, die "Freitags-Posts" kommen jetzt schon Donnerstag..... Zum Thema: In besiedelten Gebieten reicht doch schon ein nasser "Finger und ne Kohlenschippe" um "den Brumm" in einen Verstärker zu bekommen. Damit allerdings eine Uhr zu synchronisieren ist wohl im Zeitalter von Quarzen, DCF und GPS die bekloppteste Idee der letzten Jahre. Uhren mit Netzstromversorgung (z.B. Radiowecker) wurden über Jahre mit solcher Netz-Synchronisierung gebaut, die gingen (vor allem im Osten) jämmerlich ungenau. Allerdings wurde da nix Antenne gebastelt, sondern vor dem Gleichrichter am Trafo was abgenommen. Old-Papa
Getreu der Bastlerregel: "Verstärker schwingen immer, Oszillatoren nie". Brummen empfängt man nur dann, wenn es unerwünscht ist.
Wolfgang schrieb: > Hier noch ein Bild von einer vernünftigen Längstwellenantenne. Auf 50Hz > kommt allerdings auch die nicht runter (Fläche 5km²). > https://www.google.de/maps/@44.6420151,-67.2761327,4476m/data=!3m1!1e3 Natürlich kann man mit viel Aufwand auch Quarzoszillatoren sehr genau hin bekommen. Aber Du verwechselst hier was. Du verwechselst Antennen, die eine Welle abstrahlen sollen, mit Geräten die einfach nur ein wechselndes Magnetfeld feststellen wollen. Das letztere ist deutlich einfacher. Die Leute die Längstwellenantennen für den Empfang bauen bauen ja auch keine Yagi-Udas. Eine simple Spule, ggf auf die Resonanzfrequenz abgestimmt, reicht völlig um die 50 Hz zu bekommen. Etwas filtern und begrenzt verstärken, und schon kann man das auf einen IO-Pin eines Mikrocontrollers geben. Klar, DCF-77 ist genauer, hat aber auch deutlich mehr Aufwand wenn man es selber bauen möchte.
Christian B. schrieb: > Natürlich kann man mit viel Aufwand auch Quarzoszillatoren sehr genau > hin bekommen. Bei dem Code von PeDa ging es genau darum, nicht den Quarzoszillator sehr genau hin zu bekommen, sondern den so zu verwenden, wie er ist und daraus eine genaue Zeitbasis für eine Uhr zu kreieren. Christian B. schrieb: > Eine simple Spule, ggf auf die Resonanzfrequenz abgestimmt, reicht > völlig um die 50 Hz zu bekommen. Eine auf 50Hz abgestimmte Spule mit vernünftiger, d.h. für Selektion wirksamer Güte zu basteln, ist schon etwas aufwändig. Mit einfacher, kurzer Berechnung wird das IMHO nichts. Eine auf die Netzfrequenz gelockte PLL könnte vielleicht funktionieren. Das ist aber alles bestimmt mehr Aufwand, als den RTC Takt gegen ein 1PPS-Signal vom GPS abzugleichen.
Wolfgang schrieb: > Das ist aber alles bestimmt mehr Aufwand, als den RTC Takt gegen ein > 1PPS-Signal vom GPS abzugleichen. Auch schon das ist zuviel Aufwand, da ja so oder so bereits ein Trafo vorhanden ist, mit dem man abgleichen könnte. Man muss ja nicht mal abgleichen, ein Komparator anschliessen und mit dem uC Pulse zählen. Einfacher gehts nun wirklich nicht. Aber das will man ja nur, wenn die Antenne nicht funktioniert: TM F. schrieb: > ▶ J-A von der H. schrieb: >> kleiner Netztrafo? > > Mache ich parallel dazu. Dieser wird jedoch nur benutzt, wenn die > Antenne nicht funktionieren sollte. TM F. schrieb: > Alternativen gibt es nicht, weil dies explizit in der Aufgabenstellung > beschrieben ist. Schulaufgabe? Ansonsten kann ich mir das "warum einfach, wenns auch kompliziert geht" nicht erklären. Als Versuch, ob dies möglich ist, ok. Da wäre ich dabei. Aber als Aufgabe, nein danke!
Wolfgang schrieb: > Eine auf 50Hz abgestimmte Spule mit vernünftiger, d.h. für Selektion > wirksamer Güte zu basteln, ist schon etwas aufwändig. Mit einfacher, > kurzer Berechnung wird das IMHO nichts. Eine auf die Netzfrequenz > gelockte PLL könnte vielleicht funktionieren. Und da irrst Du. Um die 50 Hz herum gibts keine Störungen. Die nächste Störung ist 20% drüber bei 60 Hz (alte Röhrenmonitore). Wenn Du einfach nur eine Spule aufbaust, und einen Tiefpass 2. Ordnung mit 50 Hz machst, hast Du schon praktisch Deinen Sinus. Da brauchst Du keine PLL oder so was. Pulse zählen reicht. Die Hochpassfilter gegen 16,33 Hz (Bahnstrom) kriegst gratis durch die AC-Kopplung der Verstärkerstufen. > Das ist aber alles bestimmt mehr Aufwand, als den RTC Takt gegen ein > 1PPS-Signal vom GPS abzugleichen. Ähm... da darfst Du aber dann die Temperatur- und Altersdrift nicht vergessen. Im Verhältnis zum Aufwand die 50Hz zu messen und zu zählen, ist das gigantischer Aufwand.
Ich denke auch, mit einem Ferritstab und einigen hundert Windungen dünnen CuL Drahtes könnte man da schon in den Bereich kommen. Das genaue Abstimmen mit parallelem Kondensator könnte man mit Funktionsgenerator oder rechnen/probieren hinkriegen. Das ganze dann auf einen als Bandpass geschalteten OPV für die Weitabselektion - am besten als Differenzverstärker. Der 2te OPV kann dann als Komparator dienen.
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Christian B. schrieb: > Natürlich kann man mit viel Aufwand auch Quarzoszillatoren sehr genau > hin bekommen. Wozu soll das gut sein? Ein gaaaanz einfacher Quarzoszillator reicht für eine normale Uhr völlig aus. Wenn die Uhr mit einem µC realisiert wird (dazu schreibt der TS ja nix) dann braucht man ja nur noch den Quarz und eventuell 2 kleine C. Ein paar Sekunden Ungenauigkeit im Jahr ist doch hinnehmbar. Zumindest ist die Idee mit einer 50Hz-Spule und Gedöhns nach meinem Dafürhalten kompletter Blödsinn. Old-Papa
Da gibt es ganze Wälder: https://www.th-nuernberg.de/typo3temp/pics/34504edc11.jpg Ähnlich, wie die für andere Frequenzen: http://www.rainer-erler.com/test/adria/po2.jpg
Jemand schrieb: > nur um mal ein Bild von dem möglichen Ausmaß der > Störungen zu bekommen. Das ist doch perfekt und schon die Lösung! Noch ein ordentlich schmalbandigen IIR-Bandpass dazu, dann hat er das, was er haben möchte. Ansonsten evtl. irgendwo in der Butze: Trafo - Diode - (KEIN Kondensator!) - 7805 - Quarzoszillator - Draht dran. Auf der Oszillatorfrequenz hat man dann schön 50Hz ... :-) Nur noch empfangen und demodulieren ... Gruß Jobst
TM F. schrieb: > Hallo zusammen > > Ich möchte eine Antenne basteln um die 50Hz vom Stromnetz aus der Luft > zu "greifen" und damit eine Uhr synchronisieren. > > Mir fehlen jedoch Antennengrundkenntnisse. Ich habe das Internet schon > durchforstet, aber kennt jemand eine gute Seite, wo die Berechnungen > kurz und einfach erklärt werden(wenn möglich ohne komplexen Anteil)? > > Eine Schaltung wäre auch hilfreich, jedoch so einfach wie möglich. > > vielen Dank und Mfg Wenn Du in einem Raum bist, wo 230VAC-Kabel an Decken und Wänden verlegt sind, aber - ganz wichtig! - alle die selbe Phase haben, ist das gar nicht so schwierig. Siehe dazu folgendes Schaltbild. Mehr zu diesem Schaltbild kannst Du hier lesen: 50-Hz-Notchfilterbank in SC-Filter-Technik: PLL-Taktgenerator (Teil 2) http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/scnf2.htm Siehe Kapitel "3.1 Netzteil und Synchronisation". Gruss Thomas
Schönen Sonntag beisammen, zur Anschauung der Genauigkeit möchte ich da mal die Seite http://www.netzfrequenzmessung.de in den Raum schmeißen.
Thomas S. schrieb: > Wenn Du in einem Raum bist, wo 230VAC-Kabel an Decken und Wänden verlegt > sind, aber - ganz wichtig! - alle die selbe Phase haben, ist das gar > nicht so schwierig. Siehe dazu folgendes Schaltbild. > > Mehr zu diesem Schaltbild kannst Du hier lesen: > > 50-Hz-Notchfilterbank in SC-Filter-Technik: > PLL-Taktgenerator (Teil 2) > http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/scnf2.htm > Siehe Kapitel "3.1 Netzteil und Synchronisation". Sollte funktionieren. Nur wo ist denn nun der Vorteil gegenüber einem stinknormalen Quarz? Es werden viel mehr Bauteile verwendet (zumindest in der vernünftigen Version) und die Genauigkeit eines Quarzes wird nicht im Ansatz erreicht. Old-Papa
Old P. schrieb: > Nur wo ist denn nun der Vorteil gegenüber einem stinknormalen Quarz? TM F. schrieb: > Alternativen gibt es nicht, weil dies explizit in der Aufgabenstellung > beschrieben ist.
Matthias S. schrieb: > Old P. schrieb: >> Nur wo ist denn nun der Vorteil gegenüber einem stinknormalen Quarz? > > TM F. schrieb: >> Alternativen gibt es nicht, weil dies explizit in der Aufgabenstellung >> beschrieben ist. Oha, hatte ich wohl überlesen ;-) Old-Papa
Old P. schrieb: > Thomas S. schrieb: >> Wenn Du in einem Raum bist, wo 230VAC-Kabel an Decken und Wänden verlegt >> sind, aber - ganz wichtig! - alle die selbe Phase haben, ist das gar >> nicht so schwierig. Siehe dazu folgendes Schaltbild. >> >> Mehr zu diesem Schaltbild kannst Du hier lesen: >> >> 50-Hz-Notchfilterbank in SC-Filter-Technik: >> PLL-Taktgenerator (Teil 2) >> http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/scnf2.htm >> Siehe Kapitel "3.1 Netzteil und Synchronisation". > > Sollte funktionieren. Es funktioniert. Ist im Experiment gestestet. > Nur wo ist denn nun der Vorteil gegenüber einem stinknormalen Quarz? Es geht im vorliegnden Minikurs um eine Netzfrequenz-Synchronisation. Daher macht der Quarzvergleich hier keinen Sinn. Es geht auch nicht um eine praktische Anwendung. Es soll nur aufzeigen, dass grundsätzlich eine drahtlose Netzfrequenz-Synchronisation nicht apriori unmöglich ist. Gruss Thomas
Hallo zusammen Hier ist die Möglichkeit, mit der ich das Signal auffangen konnte: Ein Pick-up mit einer Leiterplatte ca. 60x40mm, beidseitig das Kupfer offen. Dann einen Schmitt-Trigger an das Antennensignal. Danach hatte ich ein sauberes Rechtecksignal. MfG
TM F. schrieb: > Hallo zusammen > > Hier ist die Möglichkeit, mit der ich das Signal auffangen konnte: > > Ein Pick-up mit einer Leiterplatte ca. 60x40mm, beidseitig das Kupfer > offen. Dann einen Schmitt-Trigger an das Antennensignal. Danach hatte > ich ein sauberes Rechtecksignal. Das ist durchaus unter günstigen Voraussetzungen möglich: Die Antenne ist an einer Lage positioniert, wo das 50-Hz-E-Feld besonders stark ausgeprägt und andere E-Feld-Störsignale sehr schwach sind. In diesem Fall hat man einen relativ grossen Spielraum in der Wahl der Triggerspannungen des Schmitt-Triggers. Will man jedoch ein 50-Hz-Empfänger von solchen Randbedingungen so gut wie möglich unempfindlich machen, kommt man um einen grösseren Umfang von Schaltung nicht drum herum, wie z.B. von mir beschrieben und getestet: Beitrag "Re: Antenne für 50Hz" Gruss Thomas
ein Audio-verstärker ist da eigentlich immer das Mittel der Wahl. Finger an den Eingang halten und Brumm. selbst in Gegenden, wo in 2km Entfernung das nächste Haus steht. Diese Viecher brummen immer, wemman sie nur lässt ;)
Thomas S. schrieb: > Will man jedoch ein 50-Hz-Empfänger von solchen Randbedingungen so gut > wie möglich unempfindlich machen, kommt man um einen grösseren Umfang > von Schaltung nicht drum herum, wie z.B. von mir beschrieben und > getestet: Ich versuchte es auch mit Impedanzwandler, Hoch- und Tiefpassfiltern und AP-Einstellung der Antenne. Dies gab jedoch ein schlechteres Signal aus.
TM F. schrieb: > Thomas S. schrieb: >> Will man jedoch ein 50-Hz-Empfänger von solchen Randbedingungen so gut >> wie möglich unempfindlich machen, kommt man um einen grösseren Umfang >> von Schaltung nicht drum herum, wie z.B. von mir beschrieben und >> getestet: > > Ich versuchte es auch mit Impedanzwandler, Hoch- und Tiefpassfiltern und > AP-Einstellung der Antenne. Dies gab jedoch ein schlechteres Signal aus. Welche HP- und welche TP-Grenzfrequenz? Wie gross ist die Filtersteilheit im Grenzfrequenzbereich? In meiner Schaltung ist es aktives Tscheyscheff-TP 2.Ordnung mit 12 dB/Okave (Asymptode). Ein HP-Filter benötigt es nicht. Kann sogar störend wirken. In meiner Schaltung hat es nur deshalb eines, weil die Opamp-Schaltung im Singlesupply-Modus arbeitet und deshalb das Gegenkopplungsnetzwerk keinen DC-Bezug haben darf. Also eine HP-Wirkung im Nebeneffekt, jedoch mit nichtstörender sehr niedriger Grenzfrequenz. Was bei Deiner Schaltung aber am Ausgang fehlt (jetzt) und bei meiner Schaltung nicht, ist der Schmitt-Trigger (z.B. 1/6 CD4584). Den braucht es auf jedenfall. Je nach der Treiberfähigkeit, darf man die 6 Einzel-Schmitt-Tigger ein- und ausgangsseitig parallelschalten, - etwas das bei den ollen TTLs nicht erlaubt war (ist). Gruss Thomas
Hi, TM, im bisherigen Thread muss ich den Begriff "aktive Antenne" überlesen haben. Trotz der miesen Qualität der Netzfrequenz sucht Du noch immer nach einer Schaltung? Dann 1. Such nach der einfachten "active Antenna", wie die im Anhang - und vergrößere die Kapazitäten, damit sie für 50Hz passen. 2. Schalte ihr ein aktives 50Hz-Filter mit einem OpAmp nach, unter "active Filter" findest Du viele Vorschläge und sogar Programme zur Berechnung der Komponenten. Aber: a) Eine feste Einrichtung kann sich gleich an die nächste Steckdose anschließen. b) Eine mobile Einrichtung hat die zusätzliche Störquelle "Phasenwechsel", und zwar den von Raum zu Raum, je nachdem, an welche Phase des Drehstromnetzes der Installateur die Verkabelung im Raum gehängt hat. Mit der E-Antenne habe ich sogar Nullstellen gefunden, wo sich alle 50Hz- Ausstrahlungen in der Summe gegenseitig auslöschten. Ich bevorzuge DCF77, kann mir aber Anwendungen vorstellen, die dafür zu klein sind und in den Anforderungen genügsam genug. Ciao Wolfgang Horn
Thomas S. schrieb: > Welche HP- und welche TP-Grenzfrequenz? HP-Frequenz auf 30 Hz(Bahnstrom) und Tiefpass auf 70Hz. Thomas S. schrieb: > Was bei Deiner Schaltung aber am Ausgang fehlt (jetzt) und bei meiner > Schaltung nicht, ist der Schmitt-Trigger Diesen habe ich nicht und dies könnte der Fehler sein, warum ich kein sauberes Signal erhalten habe. Das Projekt habe ich jedoch beendet und ich weiss nicht, ob ich noch weiter daran arbeiten werde. Wolfgang H. schrieb: > Eine feste Einrichtung kann sich gleich an die nächste Steckdose > anschließen. Dies habe ich auch eingebaut. Mit einem AC/AC Trafo inkl. Widerstände und Z-Diode erhalte ich auch ein sauberes Signal. Die Antenne war auch nur ein Versuchsaufbau und kein Müssen.
TM F. schrieb: > Thomas S. schrieb: >> Was bei Deiner Schaltung aber am Ausgang fehlt (jetzt) und bei meiner >> Schaltung nicht, ist der Schmitt-Trigger > > Diesen habe ich nicht und dies könnte der Fehler sein, warum ich kein > sauberes Signal erhalten habe. "Diesen" baut man auch aus 2 Gattern und 2 R oder 2 Transistoren und etwas Hühnerfutter bei Bedarf selber. ;-) Oder man nimmt Gatter mit ST-Eingängen. Oder man nimmt einen Komparator. Oder..... Old-Papa
Old P. schrieb: > "Diesen" baut man auch aus 2 Gattern und 2 R oder 2 Transistoren und > etwas Hühnerfutter bei Bedarf selber. ;-) > Oder man nimmt Gatter mit ST-Eingängen. > Oder man nimmt einen Komparator. Der Komparator alleine hat noch keine ST-Eigenschaft. Dazu braucht es zusätzlich die Mitkopplung. Für langsame Vorgänge, wie im vorliegenden Fall mit 50 Hz, geht es problemlos auch mit einem Opamp und Mitkopplungsnetzwerk. Gruss Thomas
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