Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Messstrecke Kraftmessung


von Lukas O. (wasserstoffperoxid)


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Hallo Forum,

ich bin neu hier und kein ET Profi. Ich möchte die Kraft von einem 
„Hammerschlag“ auf ein Bauteil messen. Es ist ein sehr leichter Hammer, 
etwa 150 Gramm und eine Fallhöhe von 20 cm. Ich brauche dringend Hilfe 
für die Umsetzung da mein Wissen da aufhört. Ich wäre sehr dankbar über 
Hilfe was die gesamte Messstrecke, den Sensor und einen Display welcher 
einen Wert in Newton anzeigt. Ist das realisierbar? Oder gibt es dafür 
schon entsprechende fertige Baugruppen?

Bin über Hilfe bzw. Parametierungsvorschläge sehr dankbar!

Beste Grüße

von ths (Gast)


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Ein Hammer überträgt einen Impuls und keine Kraft und ist dafür nicht 
direkt geeignet bzw. justiert. Google mal nach Messung der Schlagenergie 
von Hydraulikhämmern, da wird das Thema meiner Erinnerung nach 
behandelt.

von ths (Gast)


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Es sollte heissen... Der kraftsensor Ist dafür...

Wurstfinger und Smartphone,  eine unselige Kombination.

von Stefan H. (cheeco)


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Ein Hammer erzeugt hohe,  aber zeitlich nur extrem kurze Kräfte.
Eine direkte Messung der Kraft mit Kraftsensoren auf Basis von 
Dehnmessstreifen scheidet aus,  da diese Prinzipbedingt recht weich sind 
- die Messung wird verfälscht.
Besser sind Kraftsensoren auf Piezobasis geeignet, da diese sehr hart 
sind.  Leider sind die auch sehr teuer.

Ich würde dir eine indirekte Messung empfehlen:
Befestige einen Beschleunigungssensor auf dem Hammer. Wenn Du das 
Hammergewicht kennst dann kannst du aus dem Signal direkt deine Kraft 
berechnen.

Stefan

von stef (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Besser sind Kraftsensoren auf Piezobasis geeignet, da diese sehr hart

Ich bin auch dieser Meinung.

Schau dich einmal bei
http://www.kistler.com/
um.

Ich machte Sehr gute Erfahrungen mit diesen. (Aber Teuer)


Ev.  musst du etwas mehr über deine Anforderungen schreiben: Budget, 
Auflösung...

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Lukas O. schrieb:
> Ich möchte die Kraft von einem
> „Hammerschlag“ auf ein Bauteil messen.
was willst du mit der Kraftmessung ermitteln?
Worum geht es dabei eigentlich?
Wäre nicht eher ein Beschleunigungsmessung physikalisch sinnvoll?
Gruß Öletronika

von Lukas O. (wasserstoffperoxid)


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Könnten wir uns evtl. mal in Verbindung setzen? Ich bräuchte definitiv 
Hilfe bei der Umsetzung. LG

von edgar S. (hbl333)


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Stefan H. schrieb:
> Dehnmessstreifen scheidet aus,  da diese Prinzipbedingt recht weich sind
> - die Messung wird verfälscht.

Das ist ja wohl grober Unsinn

von Pandur S. (jetztnicht)


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Und was soll das Ganze ? Kraft ist die zeitliche Ableitung des Impulses. 
Je kuerzer die Abbremsstrecke ist, desto hoeher der Kraft-puls. Auf ein 
hartes Material mit hoher Masse geht die Kraft gegen unendlich. Was soll 
man damit? Eine bessere Aussage ist die Masse des Hammers und die 
Geschwindigkeit. Die Kraft ist Quatsch, um sie nachher wieder 
integrieren zu koennen ?

Also : was soll das Ganze?

: Bearbeitet durch User
von ths (Gast)


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Messen kann man das nur mit Kraftaufnehmern, deren elastisches 
Messelement als Stauchkörper ausgelegt ist. Das geht prinzipiell sowohl 
mit Piezo- als auch mit DMS-Kraftaufnehmern.

Das Problem #1 besteht darin, einen vernünftigen Messbereichsendwert 
abzuschätzen.

Nehmen wir einen DMS Aufnehmer mit ungefähr 10 µm Federweg. Die 
kinetische Energie des Hammers ist E_kin = 1/2  m  v² wird in erster 
Näherung komplett in Federenergie umgesetzt, diese wäre E_feder = 1/2 * 
d * s². Hierbei ist s der maximal zulässige Verformungsweg des 
Kraftaufnehmers und d die Federkonstante in N/m.

Mit E_kin=E_feder wird d errechnet und daraus der Kraftmessbereich. Der 
ist überraschend groß. Dann nimmst du die Zahl mal zwei und wählst den 
nächstgrößeren erhältlichen Messbereichsendwert des Kraftaufnehmers.

Problem #2 ist die Elektronik. Die meisten bezahlbaren Messverstärker 
sind für die benötigte Geschwindigkeit nicht ausgelegt. Eine Möglichkeit 
wäre im Falle DMS-Kraftaufnehmer, diesen mit maximal zulässiger 
Speisespannung zu versorgen, sagen wir mindestens 10 Vdc und die 
Ausgangsspannung mit einem Speicheroszi zu bestimmen. Das Ausgangssignal 
wird einige mV betragen.

Und #3: Bevor zugeschlagen wird: Jetzt musst du nur noch sicherstellen, 
dass der Hammer den Impuls kerzengerade in den Kraftsensor einbringt und 
keine Seitenkräfte erzeugt. Sonst brauchst du für jeden Schlag einen 
neuen Kraftaufnehmer. Wir geben gerne Mengenrabatt...

von Dirk S. (fusebit)


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ths schrieb:
> Impuls kerzengerade in den Kraftsensor einbringt und
> keine Seitenkräfte erzeugt

Wen schert denn das? ;-)


Du kannst ja mal HBM fragen die hätten alles Erfordeliches bis 100 
Msamples/s.

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