Hallo, ich bin 21 Jahre alt und mache ende Februrar meinen Bachelorabschluss in Informatik. Ich stehe jetzt vor der Entscheidung zwischen einem Master an der Uni und einem Master an meiner jetzigen Hochschule. Für den Unimaster müsste ich nach Darmstadt ziehen. Außerdem müsste ich eine Vorlesung nachholen und zum Sommersemester beginnen. Regulär wäre Wintersemester. Eine feste Zusage habe ich allerdings noch nicht. Lediglich eine E-mail der Studienberatung aus Darmstadt, in der ich über das nachzuholende informiert wurde. Da der Master zulassungsfrei ist, es also keine Obergrenze an Zusagen gibt, gehe ich jedoch von einer Zusage aus. Ich war bisher fest entschlossen den Unimaster zu machen, da mich Bildverarbeitung interessiert und ich mich damit intensiv in meiner Abschlussarbeit befasst habe. Auf der anderen Seite habe ich manchmal leise Zweifel, ob mir ein Master in einem so speziellen Bereich Vorteile auf dem Arbeitsmarkt verschaffen kann. Wissenschaftliches Arbeiten macht mir zwar Spaß jedoch möchte ich nur ungern auf Dauer in der Wissenschaft arbeiten. So richtig ins Grübeln gekommen bin ich erst seit ich die Zusage an der Hochschule bekommen habe. Davor hatte ich eigentlich überhaupt keine Lust auf den Master an meiner Hochschule. Mein momentanes Problem ist jetzt, dass ich meiner Hochschule zu- oder Absagen muss bevor ich eine sichere Antwort aus Darmstadt erhalte. Ein letzter Punkt den ich noch im Hinterkopf habe, ist dass ich im Falle des Unimasters eine Fernbeziehung führen müsste. (Autofahrt circa 50 minuten) Ich weiß das ich es letztlich selbst entscheiden muss und solche Fragen hier oft gestellt werden, aber ich erhoffe mir durch unabhängige Meinungen, ein bessere Entscheidung treffen zu können. Wie würdet ihr euch an meiner Stelle entscheiden?
Quin schrieb: > Ich war bisher fest entschlossen den Unimaster zu machen, da mich > Bildverarbeitung interessiert Du solltest nicht unbedingt das lernen, was dir Spass und Freude macht, sondern das, was dich dorthin bringt, wo du in 10 Jahren sein willst. Oder andersrum: kannst du eine Qualifikation "Bildverarbeitung" in deinem Lebenslauf brauchen?
Lothar M. schrieb: > Oder andersrum: kannst du eine Qualifikation "Bildverarbeitung" in > deinem Lebenslauf brauchen? Kann ich nur schwer abschätzen. Werde nochmal drüber nachdenken, Danke. Letzlich wünsche ich mir in 10 Jahren einen guten Job zu haben und mir Haus, Auto und regelmäßigen Urlaub leisten zu können. Das ganze am besten in Kombination mit einer 40-44 Stundenwoche Ah und ich wäre gerne in der Lage flächendeckend arbeit zu finden. Also nicht wieder extra für einen Job umzuziehen.
Quin schrieb: > und mir Haus, Auto und regelmäßigen Urlaub leisten zu können. Haus und Auto und Urlaub scheinen DIE Merkmale zu sein, für absolute Glückseligkeit.
Also mal ehrlich, mit Softwarearchitektur füllt man keinen Masterstudiengang ausser man hat entspr. verwandte Themen bisher im Bachelor gemieden und selbst dann, also irgendwie ist das nichts Gehaltvolles. Da macht dich jeder Bachelor der schon 2 Jahr ein der Praxis steckt thematisch nass, das kann man sich abends im Bett nebenher anlesen und im Beruf die Praxis dazu erwerben, ohne diese ist das wertlos. Das ist ein Pseudomaster, wie so viele bei den Informatikern. Für 90% der Jobs reicht ein Bachelor und learning on the job wenn mal ein neues Thema ansteht, der Master kostet dich nur Zeit und Geld. Wenn dich Bildverarbeitung interessiert dann mach das, ansonsten geh gleich arbeiten.
klausi schrieb: > Quin schrieb: > und mir Haus, Auto und regelmäßigen Urlaub leisten zu können. > > Haus und Auto und Urlaub scheinen DIE Merkmale zu sein, für absolute > Glückseligkeit. Naja mir ist es halt wichtig. Du kannst ja woanders Wert drauf legen wenn du magst.
Beides nicht wirklich der Knüller.
Mach an der Fernuni Hagen den Master und sammel lieber etwas Erfahrung (wenn Du keine akademische Laufbahn anstrebst)
Nakamura schrieb: > Beides nicht wirklich der Knüller. Was würdest du als Masterstudiengang empfehlen?
Willi schrieb: > Mach an der Fernuni Hagen den Master und sammel lieber etwas > Erfahrung (wenn Du keine akademische Laufbahn anstrebst) Werde mir das zumindestens mal anschauen.
Nakamura schrieb: > Beides nicht wirklich der Knüller. Würde mich dem erstmal anschließen. Softwarearchitektur als kompletter Master hört sich irgendwie seltsam an. Software Engineering würde ich ja vielleicht noch durchgehen lassen, aber nur Softwarearchitektur? Das ist doch selbst in den meisten richtigen Studiengängen nicht besonders umfangreich und wird mit Softwareentwurf oder einem ähnlichen "mini-Modul" abgehandelt. Der Master in "Visual Computing" hört sich ähnlich abgespaced an. Ich hab zwar nen Blick in das Modulhandbuch geworfen und das sieht auch gar nicht so verkehrt aus, aber ich glaube das werden einige mit Medieninformatik verwechseln. Zum Thema Bildverarbeitung kann ich nur sagen, dass selbst Leute, die in dem Bereich promovieren laut Xing oftmals anschließend irgendwas anderes machen (oft SAP). Wenn das Gehalt wichtig ist, dann werfe ich einfach mal http://www.stepstone.de/gehaltsreport/ hier rein.
> Wenn das Gehalt wichtig ist, dann werfe ich einfach mal > http://www.stepstone.de/gehaltsreport/ hier rein. ?? Sollte wohl ein Scherz sein. Wenn das Gehalt wichtig ist, dann wirft er einen Blick ins Forum, und stellt fest IGM oder harzen. :D Den Gehaltsreport brauchste gar nicht aufschlagen.
Spaminator schrieb: > Softwarearchitektur als kompletter Master hört sich irgendwie seltsam > an. Software Engineering würde ich ja vielleicht noch durchgehen lassen, > aber nur Softwarearchitektur? Das ist doch selbst in den meisten > richtigen Studiengängen nicht besonders umfangreich und wird mit > Softwareentwurf oder einem ähnlichen "mini-Modul" abgehandelt. Das erklärt auch, warum die jeder, der frisch von der Uni kommt glaubt, er könnte Softwarearchitekturen entwerfen... Den letzten fähigen Softwarearchitekten, den ich kennenlernen durfte hatte 3 Jahre über das Thema seine Dissertation geschrieben und 15 Jahre Praxiserfahrung im Anschluss... Grüße, Tommy.S
Quin schrieb: > Nakamura schrieb: >> Beides nicht wirklich der Knüller. > > Was würdest du als Masterstudiengang empfehlen? Bleib Generalist. Generalisten können sich in jedes Thema einarbeiten und sind nicht auf ein Thema eingeschossen (Sicht der Wirtschaft), dessen Relevanz in kommenden Jahren sehr stark variieren kann. Wenn dich Bildverarbeitung sehr interessiert, dann kannst du eine Promotion in dem Bereich machen, aber als Master halte ich das für nur begrenzt sinnvoll.
Hab den Master Visual Computing gemacht. Bachelor war allgemein gehalten, im Master wollte ich was spezielleres machen, vor allem auf einem Gebiet wo sich forschungsmäßig noch was tut. Ich fand das Thema interessant. Ein Minuspunkt ist der Name V.C., es wird ständig mit Medieninformatik verwechselt. Dabei hat es rein garnichts mit Websites, Design o.ä. zu tun, vielmehr mit diversen mathematischen Verfahren. Ich sag inzwischen immer, ich hab Informatik mit Schwerpunkt Bildverarbeitung und Mustererkennung studiert. Das klingt solider. Zwecks SW Architektur: das lernt man on the job und mit Fachliteratur, dazu brauchts keinen Master. Falls es nur um den Job geht: geh gleich schon arbeiten. Das Plus an Theorie aus dem Master wird im Job meist eh nicht gebraucht, zumindest nicht in der klassischen SW Entwicklung.
vc absolvent schrieb: > Hab den Master Visual Computing gemacht. Arbeitest du jetzt auch in diesem Bereich oder bist du irgendwann zu etwas allgemeinerem gewechselt?
[test - kann gelöscht werden, möchte nur sehen ob ich als unreg. antworten kann, tatsächliche antwort kommt in wenigen momenten]
Quin schrieb: > vc absolvent schrieb: >> Hab den Master Visual Computing gemacht. > > Arbeitest du jetzt auch in diesem Bereich oder bist du irgendwann zu > etwas allgemeinerem gewechselt? ich arbeite nun allgemeiner. Allerdings lernt man ja bei VC durchaus sehr generische Dinge, nur dass man das ganze eben auf den Anwendungsgebieten, nämlich Bildverarbeitung, Computervision und Computergraphik aufhängt. Ich hatte einige Mathematik Vorlesungen, diskrete Mathematik, numerische Mathematik, fortgeschrittene Analysis Themen, Geometrie, Statistik. Durchaus nützlich auch jetzt im Job, zumindest Statistik und Graphentheorie zu beherrschen schadet nicht! Darauf aufbauend lernt man bei Computergraphik, wie man GPUs programmiert und damit z.B. 3d Computerspiele bauen kann. Aber auch ganz andere Dinge kann man mit einer GPU anstellen, schließlich hat man es hier mit massiver Parallelität zu tun. Computer Vision ist im Prinzip ein Anwendungsfall von Machine Learning. Auch hier kann man das Wissen sehr breit anwenden. Big Data ist das Stichwort. Insgesamt fand ich, dass das Studium eine gute Mischung aus Theorie (warum funktionieren die Dinge so wie sie funktionieren) und Praxis (so wirds gemacht, das sind die Probleme im Alltag) geboten hat. Vor allem sind mir damit Themen erspart geblieben, die ich weniger toll finde, z.B. Business Software schreiben, DB programmieren o.ä.
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