Forum: HF, Funk und Felder Anpassung Adapter BNC Zweidrahtleitung


von GNDR (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich möchte den Ausgang aus einem Ladungsverstärker (BNC-Anschluss, 50 
Ohm) neben dem eigentlichen Aufzeichnungssystem (BNC-Anschluss) auch in 
mein Messsystem (Messkarte mit Sub-D, 200 Ohm) einbinden und habe daher 
folgende Fragen zum Thema Impedanzanpassung.

Der Ladungsverstärker und das Messsystem haben einen Tiefpassfilter mit 
einer Grenzfrequenz von 100 kHz.

Je nach Defintion fällt die Anwendung bereits in den Bereich HF (da <30 
kHz).

1) Ist aus Eurer Sicht eine Impedanzanpassung für den Übergang 
Koaxial-Zweidraht notwendig (ab welcher Frequenz ist dies sinnvoll) oder 
reicht ein einfacher Steckverbinder (siehe Link)?

https://www.conrad.de/de/bnc-steckverbinder-buchse-gerade-50-conrad-93014c950-1-st-558351.html

2) Ist ein T- bzw. Y-Glied ausreichend oder ein Splitter notwendig 
(Frequenzgrenze)?

3) Gibt es deratige Steckverbinder mit eingebauten Balun oder Anpassung 
mit diskreten Bauelementen (Brückenschaltung)?

Gruß

von Hp M. (nachtmix)


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GNDR schrieb:
> Ist aus Eurer Sicht eine Impedanzanpassung für den Übergang
> Koaxial-Zweidraht notwendig (ab welcher Frequenz ist dies sinnvoll) oder
> reicht ein einfacher Steckverbinder (siehe Link)?

Schaltungstricks wegen der Zusammenschaltung von Leitungen mit 
unterschiedlichen Impedanzen werden noch nicht nötig sein. Bis zu 
lambda/100 bleiben solche Einflüsse unmerklich, und bei 100kHz ist 
lambda = 3km, - im Kabel etwas weniger vielleicht 2km

Allerdings hat eine unsymmetrisch betriebene Zweidrahtleitung schlechte 
Eigenschaften hinsichtlich eingestahlter und abgestrahlter Störungen.
U.U. verschenkst du auch den halben Meßbereich des symmetrischen 
Eingangs.

Baluns und Transformatoren funktionieren nur für Wechselstrom und haben 
eine untere Grenzfrequenz. Wenn du aber Gleichwerte oder sehr niedrige 
Frequenzen übertragen willst, musst du auf aktive Symmetrierschaltungen 
zurückgreifen oder die Gleichwerte in ein Wechselstromsignal verwandeln.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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GNDR schrieb:
> Je nach Defintion fällt die Anwendung bereits in den Bereich HF (da <30
> kHz).

Es kommt nicht auf die Definition, sondern auf die Relation an.

Sind deine Signale gleichspannungfrei?
Welche Signalamplituden liefert dein Ladungsverstärker und welchen 
Eingangsspannungsbereich hat deine Messkarte?
Warum tut es nicht ein OP?
Welche Slew-Rate brauchst du?

von heavybyte (Gast)


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GNDR schrieb:
> ich möchte den Ausgang aus einem Ladungsverstärker (BNC-Anschluss, 50
> Ohm) neben dem eigentlichen Aufzeichnungssystem (BNC-Anschluss) auch in
> mein Messsystem (Messkarte mit Sub-D, 200 Ohm) einbinden und habe daher
> folgende Fragen zum Thema Impedanzanpassung.

Hallo, dafür gibt es fertige Baluns.
z.B.:
http://www.bilder-hochladen.net/show/ec6bbb8ce4

Sowas kann man auch selbst herstellen indem man einen Ringkern im 
Verhältnis 1:4 wickelt. Nichts ist einfacher als das.

Gruß

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die Fehlanpassung von 50 parallel zu 200 Ohm ist doch ziemlich klein, 
das sind 40 Ohm. Wenn da nur Messkabel von 1 - 2 m Länge dranhängen kann 
im unteren Langwellenband noch nicht viel passieren.

von GNDR (Gast)


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Hallo Zusammen,

erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen und Entschuldigung, dass ich 
erst jetzt antworte, da ich keine Emailbenachrichtigung erhalten habe, 
schaue ich erst jetzt wieder vorbei...

Zum Ursprung meiner Frage, im Meinke S. L12 stand "Bei niedrigen 
Frequenzen erfüllt ein fest gekoppeltcr Übertrager mit Wicklungen alle 
Anforderungen hinsichtlich Symmetrie und Impedanztransformation, für 
Schmalbandanwendungen ist eine Brückenschaltung ausreichend." Ich hab im 
Moment nur eine eingeschränkte Version (google books).

Mit my_r ~ 1 und epsilon_r=2,25 (PE) ergeben sich genau 2.000 m ;-)

Was mir nicht ganz klar ist, es kommt bei den Leitungsübergängen trozdem 
zu einer Reflexion eines Teils des Signals?

Bei der Anwendung handelt es sich im ein periodisches Drucksignal mit 
einer maximalen Grundfrequenz von 30 kHz, ob das Signal einen 
Gleichspannungsanteil hat kann ich leider im Moment nicht messen, da ich 
das System erst aufbaue...

Der Operationsbereich meines Verstärkers geht von +/- 11 V und meiner 
Eingangskarte von +/- 10 V nominell (werd natürlich den 
Verstärkungsfaktor entsprechend wählen).

Anstiegsrate sollte egal sein.

Was mich jetzt etwas verwirrt, ist es aus Eurer Sicht jetzt ein 
Anpasselement notwendig und wenn ja, was würdet Ihr empfehlen?

heavybyte: Wo gibt es solche Baluns?

Wie sieht es aus Eurer Sicht mit den T-/Y-Glieder bzw. der Notwendigkeit 
eines Splitters bei solchen Frequenzen aus?

Viele Grüße,

Stefan Geneder

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://194.75.38.69/products/Transformers.shtml
RF Transformers and Baluns von Mini-Circuits

Wenn der Frequenzbereich bei Null anfangen soll, muss der "Trafo" DC 
durchlasssen, das ist beispielsweise beim ADTL1-4-75 der Fall:
http://194.75.38.69/MCLStore/ModelInfoDisplay?14570040932130.8496296530593976

: Bearbeitet durch User
von Sven B. (scummos)


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Bei 30 kHz ist jede HF-Betrachtung in einem Laboraufbau unnötig. Je nach 
Anwendung würde ich mir nicht mal bei 30 MHz groß Gedanken machen. Die 
Wellenlängen sind alle sehr sehr klein gegen die Länge der Kabel. Leg' 
nicht Signal- und Masserückleiter getrennt in einer großen Schleife quer 
durch das Zimmer und alles ist gut.

Die Impedanz ist nur wichtig für die Abschlusswiderstände. Die Impedanz 
der Kabel ist wurscht.

: Bearbeitet durch User
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