Hallo! Ich habe nun in meinem Masterstudium der Elektrotechnik (FH) die allerletzte Klausur geschrieben und bearbeite demnächst meine Abschlussarbeit. Ich will die Zeit nutzen um mir klar zu machen, wohin ich will, wo ich mich bewerben möchte und feststellen, wo ich Chancen habe. Daher hoffe ich, von euch erfahreneren Menschen gute Ratschläge zu bekommen. Mir fällt es einfach noch schwer, bei der Fülle an Möglichkeiten das richtige zu finden. Ob es nun Branche, Firmengröße, Konzern, Kleinbetrieb, Bundesland, etc,... ist, mir fehlt einfach noch die Orientierung. Kurz zu mir: Ich bin ein begeisterter Fan der Energiewende. Ich halte sie für richtig, technisch anspruchsvoll und interessant und möchte mit meinem Job nicht einfach nur Geld verdienen sondern auch das Richtige für Gesellschaft und der Umwelt tun. Daher habe ich mich bereits im Bachelor in der Energietechnik vertieft, was ich im Master fortgeführt habe. Ich habe meinen Bachelor mit einem "guten" Notenschnitt und einer "ausgezeichneten" Bachelorarbeit abgeschlossen. Meinen Master werde ich mit der Note ca 1,3 abschließen. Ich möchte aber nicht den Eindruck machen, dass ich besonders schlau und talentiert bin. Ich bin einfach nur sehr fleißig und gewissenhaft und kann mich gut in andere Menschen hineinversetzen um abzuklären, was anderen wichtig ist. Zum Beispiel hat es mir viel Spaß gemacht mit meinen Kommilitonen zu wetten, welche Aufgaben in welcher Variante in der Klausur dran kommen. Allerdings habe ich sehr lange für den Bachelor gebraucht. Dies lag aber nicht daran, dass ich zu blöd für die Klausuren war, sondern dass ich am Anfang des Studiums mich sehr reingehängt hab' und keinen Spaß hatte. Weder konnte ich mir am Studienort einen Freundeskreis aufbauen, noch nebenher arbeiten, etc,.. Das habe ich in den nachfolgenden Semestern nachgeholt. Ich habe viel erlebt, mich in Organisationen engagiert, tolle Menschen kennengelernt, Abenteuer erlebt. Finanziert habe ich mich dabei durch Nebenjobs. Beispielsweise hatte ich einen 20h-Stunden-Job in einem Unternehmen aus der Energiewirtschaft (2 Jahre)und während des Masters habe ich in der Forschung mitgearbeitet. In beiden Jobs habe ich sehr viel gelernt (Kalkulation, Produktentwicklung, Programmierung, Energiehandel) und fand beides sehr spannend. Jetzt werde ich in einem Betrieb meine Masterarbeit schreiben und weiß noch nicht, ob die mich übernehmen würden. Daher muss ich mir jetzt Gedanken machen wo es hingeht. Vielleicht fange ich damit an, was ich kann und was ich nicht kann. Was ich kann oder worin ich mich auskenne: - Programmierung (Matlab, Java) - KS-Berechnung (symm. Komponenten) -Lastflussberechnung - Energiemanagement (hatte dazu eine interessante Vorlesung) - Excel und VBA - Regelleistungsmärkte (MRL) - Ich kann mich gut in die Kalkulation von Strompreisen und Energieprodukten einarbeiten - Mich ausgiebig mit einem Problem beschäftigen, verschiedene Lösungen entwickeln und ausprobieren Was ich nicht kann: - Programmierung von Mikrocontrollern (Finde ich einfach nur langweilig) - Leistungselektronik entwickeln (kann mich zwar reindenken, bin aber kein Hardwarentwickler) -Super schnell auf die richtige Lösung kommen (Ich will ein Problem erst vollständig begreifen und nicht eine Wischiwaschi-Lösung anbieten, die ich nicht vollständig durchdacht habe) - Verhandlungssicheres Englisch (Ich fange aber nen Kurs an) - In der Waffenindustrie arbeiten - Auf dem Land arbeiten, wenn es keine gute Anbindung an eine größere Stadt gibt - Forschung, weil ich keine prekäre Arbeit machen will Wo würde ich eurer Meinung nach reinpassen? Bitte keine Belehrung, ich hätte ja Praktika machen können. Ich hab immerhin zwei Jahre als Werkstudent in der Wirtschaft und fast ebenso zwei Jahre in der Forschung neben dem Studium gearbeitet. Was mich interessiert? - Wie kann Energie umweltschonend, sicher und günstig erzeugt und transportiert werden? - Wie kann man die Strom-, Wärme- und Kälteversorgung eines Verbrauchers umweltschonend und günstig gestalten? -> Energiemanagement - BHKW, Kältemaschinen, Windenergieanlagen, PV Was ich will - Arbeit, die fair bezahlt wird, max. 40h/Woche - Tarifbindung Was würdet ihr mir raten? Speziell beim Thema Firmengröße bin ich nach einiger Recherche auf folgende Punkte gekommen: Größer ist immer besser -> in Bezug auf Gehalt, Tarifbindung, weitere Boni wie Betriebsrente, Betriebssport Seht ihr das auch so? Habt ihr Erfahrungen gemacht, wo es für euch das bessere Arbeitsklima gab? Im "anonymen" Großunternehmen oder im Familienbetrieb? Was ich mich noch frage: Was haltet ihr von Bewerbern, die länger gebraucht haben für das Studium? Ich In der Zeit, in der ich meinen Master gemacht habe, hätten andere bereits zwei Bachelorabschlüsse erreichen können. Soll ich meine Motivation für einen Job in der Energietechnik lieber verheimlichen? Ich kann mir vorstellen, dass Persoanaler lieber eiskalt kalkulierende Bewerber bevorzugen, denen das Gehalt wichtiger ist als eine klima- und sozialgerechte Energieversorgung, da diese dann auch noch da sind, wenn das Unternehmen vll. doch noch in Kohle, etc investiert. Ich kenne leider nicht viele Absolventen mit Erfahrung die ich fragen kann. Un die, mit denen ich darüber gesprochen habe, bewerben sich nur bei Großunternehmen und machen sich meiner Meinung nach keine Gedanken, ob sie fachlich passen. Ich bedanke mich für eure Anregungen.
Patrick S. schrieb: > Ich kann mir vorstellen, dass Persoanaler lieber eiskalt kalkulierende > Bewerber bevorzugen, denen das Gehalt wichtiger ist als eine klima- und > sozialgerechte Energieversorgung, da diese dann auch noch da sind, wenn > das Unternehmen vll. doch noch in Kohle, etc investiert. Genau!
Eisklotz aus der HR schrieb: > Patrick S. schrieb: > Ich kann mir vorstellen, dass Persoanaler lieber eiskalt kalkulierende > Bewerber bevorzugen, denen das Gehalt wichtiger ist als eine klima- und > sozialgerechte Energieversorgung, da diese dann auch noch da sind, wenn > das Unternehmen vll. doch noch in Kohle, etc investiert. > > Genau! So einen Schwachsinn. Erwarte mal nicht zuviel von den Personaler. Keiner von denen denkt so. Die wollen einfach nur sehen ob du sympathisch, fachlich einigermaßen geeignet und kein Vollidiot bist. Und denk immer dran: Alle kochen nur mit Wasser! Bewerb dich doch einfach und schau wo du genommen wirst - dann hast du immernoch die Wahl. Mich wundert es schon ein bisschen wie das die Absolventen vor vielen Jahren ohne Mikrocontroller Forum geschafft haben. Sprichst du mit deinen Kommilitonen nicht über so etwas? Oder hast du Angst vor Konkurrenz? ;D Achja und Mitarbeiter wie du die für die Materie begeistert sind arbeiten auch automatisch mehr für den Erfolg dieser Sache. Personaler fahren darauf also ab.
Patrick S. schrieb: > Größer ist immer besser -> in Bezug auf Gehalt, Tarifbindung, weitere > Boni wie Betriebsrente, Betriebssport > Seht ihr das auch so? Ja, groß ist immer gut! > Habt ihr Erfahrungen gemacht, wo es für euch das bessere Arbeitsklima > gab? Im "anonymen" Großunternehmen oder im Familienbetrieb? Groß ist besser. Cholerische Chef sind selten. Betriebsrat ist stark. > > Was ich mich noch frage: > > Was haltet ihr von Bewerbern, die länger gebraucht haben für das > Studium? Ich In der Zeit, in der ich meinen Master gemacht habe, hätten > andere bereits zwei Bachelorabschlüsse erreichen können. Ich halte von solchen Bewerbern wenig. Haben nicht fokussiert studiert und können darum wahrscheinlich nicht fokussiert arbeiten. Ohne Fokus ist ein Ing. nutzlos. > Soll ich meine Motivation für einen Job in der Energietechnik lieber > verheimlichen? Ich kann mir vorstellen, dass Persoanaler lieber eiskalt > kalkulierende Bewerber bevorzugen, denen das Gehalt wichtiger ist als > eine klima- und sozialgerechte Energieversorgung, da diese dann auch > noch da sind, wenn das Unternehmen vll. doch noch in Kohle, etc > investiert. Du kommst mit deinem Post wie ein Träumer rüber. Träumer sind nutzlos.
Du machst Dir viel zu viele Gedanken und schreibst zu lange Texte. Dabei ist es ganz einfach: Bewirb dich einfach überall und nimm das erste Angebot an, damit hast du einen Fuß in der Tür. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung solltest du dann den Arbeitgeber wechseln. Bis dahin ist auch endlich dein Idealismus verflogen. Viel Erfolg!
Patrick S. schrieb: > Was ich nicht kann: > > - Programmierung von Mikrocontrollern (Finde ich einfach nur langweilig) Darum ist er/sie in dem Forum? Jobberatung für Energietchnik? Klaro...
Autor schrieb: > So einen Schwachsinn. Erwarte mal nicht zuviel von den Personaler. > Keiner von denen denkt so. Die wollen einfach nur sehen ob du > sympathisch, fachlich einigermaßen geeignet und kein Vollidiot bist. Und ned einmal das ist für die wichtig!
Ingenieur schrieb: > Du machst Dir viel zu viele Gedanken und schreibst zu lange Texte. Dabei > ist es ganz einfach: Bewirb dich einfach überall und nimm das erste > Angebot an, damit hast du einen Fuß in der Tür. Nach ein paar Jahren > Berufserfahrung solltest du dann den Arbeitgeber wechseln. Bis dahin ist > auch endlich dein Idealismus verflogen. Viel Erfolg! Wichtiger ist, die Abschlußarbeit scon in der Firma zu schreiben, wo man dann auch gleich anfängt mit dem Berufsleben.
Patrick S. schrieb: > Wo würde ich eurer Meinung nach reinpassen? Geh in das Projektmanagement bei größeren Stadtwerken oder irgendeinem Energieversorger. > Was würdet ihr mir raten? Das, was ich jedem rate: studier nicht (vorrangig) das, was dich interessiert, sondern das, was hinterher gesucht ist.
Vielen Dank für eure guten Hinweise. Mein Bauchgefühl hat sich so nochmal bestätigt!
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