Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Solar plug & play: "Generator" 230 V?


von Bronstein (Gast)


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Eine "plug & play" Solaranlage muss die 230 V des Hausnetzes sehen, um 
zu funktionieren. Wenn man kein Netz hat, kann man die 230 V als kleine 
Platine aufbauen und damit die Anlage zum Funktionieren überreden?

von Peter II (Gast)


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Bronstein schrieb:
> kann man die 230 V als kleine
> Platine aufbauen und damit die Anlage zum Funktionieren überreden?

nein.

von Sascha (Gast)


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Irgendwie bekommst du sicher ne Inselanlage daraus gebaut. Aber 
wirtschaftlich ist das dann nicht mehr. Gibt sowas schließlich fertig zu 
kaufen, mit Laderegler, Bleiakku und Wechselrichter im Set.

von Pete K. (pete77)


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Wenn Du keine 230V/50Hz hast, dann benötigst Du einen 
Inselwechselrichter. Der macht dann aus Deinem Gleichstrom der PV-Module 
230V für Deine Verbraucher, die nicht am normalen Netz hängen.

von Harald W. (wilhelms)


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Bronstein schrieb:

> Eine "plug & play" Solaranlage muss die 230 V des Hausnetzes sehen, um
> zu funktionieren. Wenn man kein Netz hat, kann man die 230 V als kleine
> Platine aufbauen und damit die Anlage zum Funktionieren überreden?

Ich vermute mal, solche "plug & play" Solaranlagen beinhalten auch
keinen Akku. Eine Inselanlage ohne Akku macht aber wenig Sinn, da
bei jeder kleinen Wolke das Stromnetz abgeschaltet würde.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein eine Inselanlage darf nicht daraus werden, Per Gesetz nicht. Denn .. 
was geschieht wenn eine Einspeise-Solaranlage auf dem Dach ist, und der 
Elektriker fuer eine Wartung des Hauses kommt und die Sicherungen 
rausdreht? Dann muss er sich darauf verlassen koennen, dass keine 
Spannung mehr auf dem System ist. Mit einer inselfaehigen Solaranlage 
waere dem so, dass noch Spannung drauf ist. Deswegen sind 
Einspeise-Anlagen nicht inselfaehig. Das bedeutet eine Einspeise-Anlage 
muss eher aufwendig detektieren, ob nun Netz da ist oder nicht. Was 
nicht so einfach ist. Denn ein fliessender Strom bedeutet kein Netz. 
Wenn man nicht drueber nachdenkt kann sich eine Einspeise Anlage selbst 
Netz vorgaukeln. Ein eingesteckter Tauchsieder wuerde genuegen. Was ist 
der Unterschied, von der Solaranlage her gesehen zwischen einem 
Tauchsieder und dem Netz ?
Das ist die kurze Geschichte. Die Lange ist aufwendiger.

von Michael B. (laberkopp)


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Bronstein schrieb:
> Eine "plug & play" Solaranlage muss die 230 V des Hausnetzes sehen, um
> zu funktionieren. Wenn man kein Netz hat, kann man die 230 V als kleine
> Platine aufbauen und damit die Anlage zum Funktionieren überreden?

Nein.

Du kannst zwar leistungsschwache 230V Sinus erzeugen um der Anlage ein 
Netz vorzuspielen, dann speist die aber DIE GESAMTE Leistung des 
PV-Panels ein (also deren Strom), und wenn sich dabei die Spannung zu 
sehr vom Sinus weg verändert, denn schaltet sie doch ab.

Deine erzeugten 230V~ müssen also viel leistungsfähiger sein als die 
PV-Watt, sagen wir 10 mal so viel Leistung damit 'der Innenwiderstand' 
klein genug bleibt.

von Oliver S. (oliverso)


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Peter II schrieb:
> Bronstein schrieb:
>> kann man die 230 V als kleine
>> Platine aufbauen und damit die Anlage zum Funktionieren überreden?
>
> nein.

Außer, daß man keine "230V als Platine aufbauen" kann, lässt sich die 
Anlage durch Anlegen von 230V/50Hz zum funktionieren überreden. Wo die 
herkommen und wie die erzeugt werden, ist der Anlage egal.

Risiken und Nebenwirkungen wurden ja schon genannt.

Oliver

von Pete K. (pete77)


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Oder D. schrieb:
> Denn ..
> was geschieht wenn eine Einspeise-Solaranlage auf dem Dach ist, und der
> Elektriker fuer eine Wartung des Hauses kommt und die Sicherungen
> rausdreht?

Dafür haben alle Wechselrichter eine Trenneinrichtung für die 
Solarmodule.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Der Netzelektriker kommt und weiss nichts von den Solarmodulen. Deswegen 
muss das Haus nach dem Herausschrauben der Hauptsicherung stromfrei 
sein.

Die 50Hz sind weniger trivial wie es scheint. Teilweise werden die 50Hz 
vom Wechselrichter eingemessen und wenn die Abweichung zu gross ist 
war's das. Da ist nicht mit 555 und einem Filter hinten dran.

Es daher nicht trivial eine Solaranlage mit einer Benziner zusammen in 
der Pampa laufen zu lassen... Denn der hat noch nie was von 50Hz 
gehoert.

: Bearbeitet durch User
von Bronstein (Gast)


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Oder D. schrieb:
> Der Netzelektriker kommt und weiss nichts von den Solarmodulen. Deswegen
> muss das Haus nach dem Herausschrauben der Hauptsicherung stromfrei
> sein.

Welcher Netzelektriker? Einer der noch nie von diesen Regeln gehört hat?

https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf_Sicherheitsregeln


> Die 50Hz sind weniger trivial wie es scheint. Teilweise werden die 50Hz
> vom Wechselrichter eingemessen und wenn die Abweichung zu gross ist
> war's das. Da ist nicht mit 555 und einem Filter hinten dran.

Wer hat von 555 und Filter geschrieben?

> Es daher nicht trivial eine Solaranlage mit einer Benziner zusammen in
> der Pampa laufen zu lassen... Denn der hat noch nie was von 50Hz
> gehoert.

Von welchem Benziner schreibst du? Wie kommst du auf die Pampa?

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Kannst du das Problem bitte irgendwie genauer beschreiben, mit etwas 
mehr Bezeichnung, Schaltplan und dgl.? Solarmodule liefern per 
Definition irgendetwas zwischen Gleichstrom und Gleispannung, ganz ohne 
die Anwesenheit einer Steckdose. Mein kleiner Solartaschenrechner 
arbeitete jedenfalls schon in einem Waldstück, das sogar weitab jeder 
Hochspannungsleitung leise vor sich hinrauschte. (Vielleicht genügt 
Rauschen.)

Jenseits der Solarmodule kann man verschiedene Vorrichtungen betreiben, 
etwa zur chem. Speicherung (Akkumulatoren), zur Verrichtung von Arbeit 
(Kraftmaschinen, Wärme- oder Kältemaschinen usw.) oder zur Einspeisung 
in Verteilernetze. Was bestimmt keinen Sinn macht, ist 230V/50Hz auf 
einer Platine, egal ob groß oder klein, zu bauen.

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