Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Ableitung kleinerer Wärmemengen über einige mm


von DaC (Gast)


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Hallo,

wie kann man kleinere Wärmemengen von einem Bauteil auf einer Platine 
günstigerweise zu einer Gehäusewand leiten, wenn mehrere mm dazwischen 
liegen?
Die Gehäusewand soll hierbei als Kühlkörper dienen.

Es geht um Temperaturen bis max. 100°C

von Kioskman (Gast)


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Indem Du das Bauteil thermisch an die Gehäusewand anbindest.

von Harald W. (wilhelms)


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DaC schrieb:
> Hallo,
>
> wie kann man kleinere Wärmemengen von einem Bauteil auf einer Platine
> günstigerweise zu einer Gehäusewand leiten, wenn mehrere mm dazwischen
> liegen?

Einen passenden, mehrere mm dicken Kupferklotz dazwischensetzen?
Besser wäre es natürlich, zu kühlende Bauelemente gleich an den
Rand der gedruckten Schaltung zu setzen.

von Sebastian G. (htl_sebo)


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Hallo,

ich würde ein passendes Aluminium bzw. Kupferteil sowohl mit dem Gehäuse 
als auch mit dem Bauteil verschrauben. Evtl. Wärmeleitpaste verwenden.

Lg

von DaC (Gast)


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Danke für die schnellen Antworten!

Ein Unterbringen des Bauteils an der Gehäusewand ist leider nicht 
möglich.
Außerdem muss die Verbindung zwischen Bauteil und Gehäusewand relativ 
flexibel sein.

Gibt es so etwas wie eine silikonartige, gummiartig abbindende 
Wärmeleitmasse?

Oder gibt es einen wärmeleitenden Schaumstoff?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Bergquist.com ist ein Hersteller für wärmeleitendes Silikonmaterial.
Aber Metall ist immer noch besser als jedes Kunststoffmaterial.

von Michael K. (Gast)


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Google: Gap Pad

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.bergquistcompany.com
ist die richtige Adresse. Wenn es auch noch hochisolierend sein muss, 
nimmt man oft Beryllium, aber das  ist ziemlich giftig

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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DaC schrieb:

> Gibt es so etwas wie eine silikonartige, gummiartig abbindende
> Wärmeleitmasse?
>
> Oder gibt es einen wärmeleitenden Schaumstoff?

Deren Wärmeleitfähigkeit ist um Grössenordnungen schlechter als die
von Metall. Um wieviel Milliwatt Heizleistung geht es Dir denn?

von Georg (Gast)


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DaC schrieb:
> Gibt es so etwas wie eine silikonartige, gummiartig abbindende
> Wärmeleitmasse?

Nein. Jedenfalls keine, die eine brauchbare Wärmeleitfähigkeit hätte. 
Wärmeleitmassen sind nur als möglichst dünner Film oder als Folien 
verwendbar, eben wegen ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit. Sie leiten 
bloss etwas besser als sonstige Kunststoffe.

DaC schrieb:
> Oder gibt es einen wärmeleitenden Schaumstoff?

Das ist von vornherein Unsinn, da Luft extrem schlecht Wärme leitet - 
daher nimmt man Schaumstoffe zum Dämmen.

Eigentlich kommen nur Metalle in Frage. Da es auch noch flexibel sein 
soll, würde ich ein geflochtenes Kupferband nehmen.

Georg

von Flip B. (frickelfreak)


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Das Prinzip der Heatpipe ist auch mit schläuchen realisierbar.

von Zack - so isses (Gast)


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DaC schrieb:

> wie kann man kleinere Wärmemengen von einem Bauteil auf einer Platine
> günstigerweise zu einer Gehäusewand leiten, wenn mehrere mm dazwischen
> liegen?
> Die Gehäusewand soll hierbei als Kühlkörper dienen.

Optimiere die Wärmestrahlung, also Platine und Gehäusewand schwärzen.

Für Verwirblung sorgen kann auch nicht schaden. um die Wärme dürch 
kenvektion wegzukriegen.

Ggf. die Gehäusewand aktiv mit einem Peltierelement kühlen, das pumpt 
die Wärme weg.

von Georg A. (georga)


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So 3-5mm gehen schon mit speziellen Silikonpads (Bergquist wurde ja 
schon erwähnt). Das hat nichts mit den dünnen Silikonmatten zu tun, mit 
denen man sonst Transistoren oder so befestigt. Diese dicken Teile 
fühlen sich auch so schon sehr kalt an (geradezu "nass"), d.h. die 
können die Wärme schon recht gut abtransportieren. Allerdings ist das 
Zeug erstaunlich teuer. Da könnte ein Kupferklotz/Winkel billiger sein.

von ths (Gast)


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Messingklötzchen (Ettinger) + Silikonpad

von Tr (Gast)


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DaC schrieb:
> Außerdem muss die Verbindung zwischen Bauteil und Gehäusewand relativ
> flexibel sein.

Was heißt hier "relativ"?
Ich würde einen Winkel/Klotz an die Gehäusewand montieren und dann den 
letzten Millimeter zum Bauteil mit einem Silikonpad überbrücken. Ist 
auch "relativ" flexibel...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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"Relativ flexibel" kann man auch mit starrer Montage des Bauteils an der 
Gehäusewand erreichen - indem man die Zuleitungen zum Bauteil flexibel 
gestaltet.

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. F. schrieb:

> indem man die Zuleitungen zum Bauteil flexibel gestaltet.

Relativ oder Absolut? :-)

von metallfunk (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> "Relativ flexibel" kann man auch mit starrer Montage des Bauteils
> an der
> Gehäusewand erreichen - indem man die Zuleitungen zum Bauteil flexibel
> gestaltet.

Diese Lösung ist zu einfach. ( Vielleicht noch eine Steckverbindung? :)

Grüße Bernd

von Fpgakuechle K. (Gast)


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DaC schrieb:

> Ein Unterbringen des Bauteils an der Gehäusewand ist leider nicht
> möglich.
> Außerdem muss die Verbindung zwischen Bauteil und Gehäusewand relativ
> flexibel sein.

Es gibt drei Möglichkeiten zur Wärmetransport:

1) thermische Kopplung also direkten gut wärmeleitenden Kontakt mit 
Gehäuse
2) Konvektion -> also von Gas(Luft oder Flussigkeit) umspülen lassen
3) Wärmestrahlung

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rme


wenn 1) nicht möglich ist dann bleiben dir nur Variante 2 und 3.
Bessere Ergebnisse erreichst du in beiden Fällen indem die Öberfläche 
vergrösserst.

MfG,

von Uwe S. (regionalligator)


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Fpga K. schrieb:
> Es gibt drei Möglichkeiten zur Wärmetransport:
>
> 1) thermische Kopplung also direkten gut wärmeleitenden Kontakt mit
> Gehäuse
> 2) Konvektion -> also von Gas(Luft oder Flussigkeit) umspülen lassen
> 3) Wärmestrahlung

Du hast das Wärmerohr vergessen, den besten Wärmetransporteur überhaupt. 
Ist weder Konvektion, noch Leitung, noch Strahlung.

Zugegeben diskutabel wäre noch eine Wärmetransportmöglichkeit: den 
heißen Gegenstand selbst von A nach B bringen.

von Wolfgang A. (Gast)


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DaC schrieb:
> wie kann man kleinere Wärmemengen

Wenn es darum geht, eine kleine Wärmemenge zu schlucken, ohne dass die 
Temperatur zu sehr hoch geht, muss man das wärmeerzeugenden Element nur 
mit einem Körper mit einer ausreichend großen Wärmekapazität koppeln, 
also z.B. einem Alublock, der direkt an dem Erzeuger der Wärmemenge 
befestigt ist. Die Differenztemperatur sinkt mit der Wärmekapazität des 
Klotzes.

von Wisser (Gast)


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> Du hast das Wärmerohr vergessen, den besten Wärmetransporteur überhaupt.
> Ist weder Konvektion, noch Leitung, noch Strahlung.
>
Einspruch: auch hier wird die Wärme durch Konvektion transportiert. 
Durch den Phasenübergang selbst wird die Energie ja nicht 
abtransportiert.

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