Forum: Platinen 25A über Leiterbahn


von Ben S. (patersigmund)


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Hallo Allerseits!

Hätte mal eine kurze Frage. Und zwar habe ich schon von Beiträgen 
gelesen wo teilweise 150 bis 300A über ne Leiterbahn gejagt werden soll. 
In meinem Fall bin ich etwas genügsamer. Mir würden da schon 25A 
ausreichen für einen Allegro ASC709 Chip. Gedacht hatte ich da an eine 
kleine Plane für die entsprechenden Beinchen. Der Chip würde dann auch 
direkt auf die Unterseite kommen, sodass keine VIAs nötig wären. 
Zumindest so die graue Theorie.

Das ganze sieht dann wie in dem Bild aus. Halt die 12 Chips rund um die 
Platine.

Meine geneigte Frage wäre jetzt einfach, ob das ausreicht mit 35µm 
Kupfer, oder ob man dann doch lieber auf 70µm gehen sollte, oder gar auf 
diese witzigen Hochstromplatinen.

von Sönke O. (soenio)


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Die Leiterbahn ist ja nur ca. 3,5 mm breit. Das sollte für 25 A meiner 
Meinung nach nicht ausreichen.

von Ben S. (patersigmund)


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Sönke O. schrieb:
> Die Leiterbahn ist ja nur ca. 3,5 mm breit. Das sollte für 25 A meiner
> Meinung nach nicht ausreichen.

Was würdest Du vorschlagen?

von Möwe (Gast)


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Sieht selbst mit 70µm schon etwas "dünn" aus...
Siehe: https://www.mikrocontroller.net/articles/Leiterbahnbreite

Ein bisschen Tricksen lässt sich eventuell noch mit zweilagiger 
Leiterführung und jeder Menge Vias. Alternativ/Zusätzlich dick mit 
Lötzinn oder einem Kupferleiter voll.

Sind die 25A dauerhaft oder Impulsweise?

Grüße

von Sönke O. (soenio)


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Ich gebe möve recht, doppelseitig mit vielen vias und ordentlich Lötzinn

von Ben S. (patersigmund)


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Möwe schrieb:
> Sieht selbst mit 70µm schon etwas "dünn" aus...
> Siehe: https://www.mikrocontroller.net/articles/Leiterbahnbreite
>
> Ein bisschen Tricksen lässt sich eventuell noch mit zweilagiger
> Leiterführung und jeder Menge Vias. Alternativ/Zusätzlich dick mit
> Lötzinn oder einem Kupferleiter voll.
>
> Sind die 25A dauerhaft oder Impulsweise?
>
> Grüße

Ja das mit dem zweilagig habe ich mir auch schon gedacht, daher die 
Plane auch auf der anderen Seite.

Also sollte eigentlich dauerhaft. Auch wenn das vermutlich der seltenste 
Fall ist.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Ich frage mich bei dem vorliegenden Layout in erster Linie ob die 
verwendeten zweipoligen Steckverbinder auf Dauer 25A verkraften. Bei 
2,54mm Pitch wage ich das durchaus zu bezweifeln!

- Nimm größere Steckverbinder - alternativ Schraubklemmen (Klemmblöcke?)
- Verwende ggf. 4-/6-/8-/10-/...polige Steckverbinder um den zulässigen 
Strom/Kontakt nicht zu überschreiten!

Du hast auf der Platine verdammt viel freien Platz.

- Verteile die Sensoren gleichmäßiger am Platinenrand und nutze den 
gewonnenen Platz für zusätzliche Kupferfläche zur Wärmeabführung und zur 
Erhöhung der Stromtragfähigkeit.

: Bearbeitet durch User
von Philipp (Gast)


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von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Philipp schrieb:
> So machen es andere:
> http://www.exp-tech.de/media/catalog/product/cache...

Das meinte ich eigentlich mit

Magnus M. schrieb:
> alternativ Schraubklemmen (Klemmblöcke?)

Dein Link bestätigt u.A. meinen zweiten Einwand.

> Du hast auf der Platine verdammt viel freien Platz.
>
> - Verteile die Sensoren gleichmäßiger am Platinenrand und nutze den
> gewonnenen Platz für zusätzliche Kupferfläche zur Wärmeabführung und zur
> Erhöhung der Stromtragfähigkeit.

:)

von Azzu (Gast)


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Wieviel Spannungsabfall, Wieviel Abwärme ist erlaubt?

von sepp (Gast)


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Hast du auch einen schaltplan zu der layoutskizze?

von Ben S. (patersigmund)


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Azzu schrieb:
> Wieviel Spannungsabfall, Wieviel Abwärme ist erlaubt?
Hmmm gute Frage, die ich dir aktuell gar nicht so genau beantworten 
kann. Also vom Gedanke her wäre es gut, wenn das ganze System unter 85°C 
bleiben könnte. Da aber, rein theoretisch schon ein Chip bei 
Vollauslastung ~700mW, verbrät und das bei 12 Stück dann sich irgendwo 
bei 10W Verlustleistung ansiedelt ist eh abzuwarten wie warm das alles 
wird.

sepp schrieb:
> Hast du auch einen schaltplan zu der layoutskizze?
Jop habe ich, muss nur mal schauen wie ich den hier Anhänge. Zur Not 
gibt es 4 Bilder.

von Max (Gast)


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hm,
wenn dickkupfer 105µm nicht mehr aussreicht, bleibt noch wirelaid, wie 
z.B.
WE die anbietet
http://www.we-online.de/web/de/leiterplatten/produkte_/wirelaid_/wirelaid_2.php

Max

von Ben S. (patersigmund)


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Max schrieb:
> hm,
> wenn dickkupfer 105µm nicht mehr aussreicht, bleibt noch wirelaid, wie
> z.B.
> WE die anbietet
> http://www.we-online.de/web/de/leiterplatten/produkte_/wirelaid_/wirelaid_2.php
>
> Max

Oha... das sieht aber mächtig teuer aus ^^, aber mal interssant zu 
wissen was es alles gibt.

@Topic:
Aktuell ist ja eine Plane auf Ober und Unterseite vorgesehen. Würde es 
was bringen, wenn alle 4 Lagen eine Plane bekommen? Evtl. die inneren 
(oder äußeren) zwei ohne Verbindung um die Wärme weg zu bringen.

von Stefan S. (mexakin)


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nur zur kurzinfo:
Ich habe gelesen dass das Lötzinn, dass man dick auf die stromführenden 
Leiterbahnen aufbringt einen Faktor 25 mehr Widerstand haben wird als 
das Kupfer darunter, bis dahin dachte ich nämlich auch, dick drüberlöten 
und gut wirds sein, aber praktisch habe ich damit noch keine Erfahrung, 
aber mehr Strom mehr Leiter ist nie verkehrt, außer bei hohen Frequenzen 
da wirds dann nochmal komplexer, aber bei dir ist ja DC nehmich an.

von Max (Gast)


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teuer??
hm... stellt sich die Frage für private zwecke oder für den betrieb??
aber,
was sagt den dein favorisierter platinenhersteller zu den 25A?
hat der vielleicht eine empfehlung für dich?

Max

von Ben S. (patersigmund)


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Stefan S. schrieb:
> nur zur kurzinfo:
> Ich habe gelesen dass das Lötzinn, dass man dick auf die stromführenden
> Leiterbahnen aufbringt einen Faktor 25 mehr Widerstand haben wird als
> das Kupfer darunter, bis dahin dachte ich nämlich auch, dick drüberlöten
> und gut wirds sein, aber praktisch habe ich damit noch keine Erfahrung,
> aber mehr Strom mehr Leiter ist nie verkehrt, außer bei hohen Frequenzen
> da wirds dann nochmal komplexer, aber bei dir ist ja DC nehmich an.

Kommt drauf an aus welcher Schiene Du kommst ^^. Sind halt herkömmliche 
50Hz, von daher würde ich jetzt nicht sagen, dass ein Skin oder 
Proximity Effekt sonderlich große Auswirkungen hat.

Max schrieb:
> teuer??
> hm... stellt sich die Frage für private zwecke oder für den betrieb??
> aber,
> was sagt den dein favorisierter platinenhersteller zu den 25A?
> hat der vielleicht eine empfehlung für dich?
>
> Max

Habe ich noch keinen. Vermutlich wird es einer aus Fernost. Wird ein 
privates Projekt.
Aber nen Platinenhersteller anzufragen ist ne gute Idee. Habe auch mal 
Allegro direkt angefragt wegen nem Footrpint, denn das fehlt ja in dem 
Datenblatt quasi komplett.

von Max (Gast)


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achso und dann nochetwas,
wie hast du vor deine platine zu bestücken??
egal ob dickkupfer oder große kupferflächen oder vermeindlich teure 
wirelaid.
du solltest bedenken, das an deinen bauteilen sehr viel kupfer "hängt", 
diese platinen lassen sich nicht so löten wie "normale" platinen, da 
kupfer auch ein sehr guter wärmeleiter ist....

Max

von Ben S. (patersigmund)


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Max schrieb:
> achso und dann nochetwas,
> wie hast du vor deine platine zu bestücken??
> egal ob dickkupfer oder große kupferflächen oder vermeindlich teure
> wirelaid.
> du solltest bedenken, das an deinen bauteilen sehr viel kupfer "hängt",
> diese platinen lassen sich nicht so löten wie "normale" platinen, da
> kupfer auch ein sehr guter wärmeleiter ist....
>
> Max

Das ist ja eine recht überschaubare Stückzahl an Bauteilen, von daher 
per Hand. Ja, in die Falle der Wärmeabfuhr bin ich schon gefallen, waren 
sehr frustige 30min. Werde mir für den Lötkolben dann noch eine 
entsprechend wuchtige Lötspitze zulegen. Das sollte dann hoffentlich 
funktionieren.

von Ben S. (patersigmund)


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Magnus M. schrieb:
> - Nimm größere Steckverbinder - alternativ Schraubklemmen (Klemmblöcke?)
> - Verwende ggf. 4-/6-/8-/10-/...polige Steckverbinder um den zulässigen
> Strom/Kontakt nicht zu überschreiten!

Ja, habe schon zwei Stück im Auge. Einen Klemmblock zum Schrauben mit 
einem Pin 0,8x0,8 und einen Block zum Stecken mit 2 Pins a 0,8x0,8. Der 
wäre eigentlich schöner ist aber relativ groß. Knapp 5mm länger als der 
zum Schrauben. Bekomme die hoffentlich bald geliefert samt Gehäuse und 
dann mal schauen was da eher rein passt ^^

von Christian B. (luckyfu)


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25A über 0,64mm² Messing? Frei nach werner: ich würd das lassen!
Über den Anschluss musst du dir nochmal Gedanken machen. So wie du dir 
das jetzt vorstellst wird an diesem Pin mehr Leistung abfallen als an 
deinem IC.
Gemäß Norm brauchst du bei 30° zulässiger Temperaturerhöhung mindestens 
1,5mm² bei 25° zulässiger Temperaturerhöhung reichen schon 2,5mm² nicht 
mehr aus.

Das wird gehen, aber es wird verdammt heiß!

: Bearbeitet durch User
von Ben S. (patersigmund)


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Christian B. schrieb:
> 25A über 0,64mm² Messing? Frei nach werner: ich würd das lassen!
> Über den Anschluss musst du dir nochmal Gedanken machen. So wie du dir
> das jetzt vorstellst wird an diesem Pin mehr Leistung abfallen als an
> deinem IC.

Jaaaa.... das ist ein guter Punkt. Aber das ist generell ne Sache die 
mich bei der ganzen Technik stutzig macht. Denn mal ganz im Ernst. Den 
ACS709 gibt es auch in einer 75A Version. Und da zweifel ich auch 
irgendwie an, ob das so gescheit ist. Denn so massiv sind die Beinchen 
jetzt ja auch nicht.

Alternativ müssten dann doch vielleicht so Kabelendschuhe drauf, wie bei 
dem vorherigen Beispiel.

von Christian B. (luckyfu)


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Nunja, die Beinchen sind das eine, die werden dann sehr heiß. Wichtig 
ist dabei dann eine ausreichend! große Kupferfläche, die die Wärme dann 
von den Beinchen ableiten kann. Das gleiche wird bei deinem Pin 
passieren, wenn du dir das Konstrukt in einer Wärmebildkamera anschaust, 
siehst du das auch sehr schön. (Aber Vorsicht, Metalle sind auf 
Wärmebildern grundsätzlich schwarz, du musst das vorher anmalen oder 
einen Kunststoff aufkleben (Klebeband z.B.)

von Poster (Gast)


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Bei einem Privatprojekt ein einstelligen Stückzahlen würde ich da den 
Lötstop weg lassen und dann beim bestücken die Leitbahnen z.b. mit 
2,5mm^2 Draht verstärken.

von Ben S. (patersigmund)


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Poster schrieb:
> Bei einem Privatprojekt ein einstelligen Stückzahlen würde ich da den
> Lötstop weg lassen und dann beim bestücken die Leitbahnen z.b. mit
> 2,5mm^2 Draht verstärken.

Schon richtig, aber sieht halt irgendwie etwas meh aus. Denke, wenn dann 
gibt es sowas wie in dem "Referenzdesign" was im Internet verkauft wird. 
Wobei man hier sagen muss, dass es auch für 75A(!!!!!) ausgelegt ist. 
Hätte dafür sogar dann ne recht elegante Lösung zum Befestigen gefunden. 
Gibt von Würth Abstandsbolzen zum Löten (9774010360), die könnte man 
dann auf die Unterseite pflanzen mit allen 4 planes verbinden und dann 
würde ich mal behaupten, sollte das ganz gut aussehen. Zumindest sofern 
ich keinen gescheiten Anschlussblock finde.

von Christian B. (luckyfu)


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Die Abstandsbolzen nehm ich auch gern, das sind aber SMD Bauteile mit 
einem Zentrierring. Damit kannst du keine durch die Leiterplatte gehende 
Verstärkung deiner Stromtragfähigkeit erreichen.

von Ben S. (patersigmund)


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Christian B. schrieb:
> Die Abstandsbolzen nehm ich auch gern, das sind aber SMD Bauteile mit
> einem Zentrierring. Damit kannst du keine durch die Leiterplatte gehende
> Verstärkung deiner Stromtragfähigkeit erreichen.

Hmmm weiß ich nicht. Denn wenn ich das Ding von unten Platziere, habe 
ich ja den Auflagepunkt auf der Unterseite. Da das Ding aber nicht so 
hoch ist, wie die Platine, würde dann der Kabelschuh auf der Platine 
aufliegen. Somit habe ich ja eine Verbindung durch die Schraube auf den 
Bolzen auf die Unterseite der Platine als auch die Auflage halt auf der 
Oberseite durch den Verbinder selbst. Und wenn das dann halt mit VIAs 
schön verbunden wird kann ich die mittleren 2 Lagen, mit entsprechender 
clearance für die Wärmeabfuhr nehmen.

von Christian B. (luckyfu)


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aso, du willst die als eingelötete Mutter verwenden, das geht natürlich.

von Ben S. (patersigmund)


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Wie gewünscht, anbei der Schaltplan. Ist aber noch nicht komplett. Es 
fehlen ein paar Werte.

von Ben S. (patersigmund)


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Und hier dann mal das überarbeitete Layout... zumindest der wichtige 
Part. Das Pad misst jetzt 6,6mm auf 7,6mm sowohl auf Lage 1 und 4. Vias 
fehlen noch, da ich die Größe dafür noch nicht gesetzt habe. Aber die 
kommen halt dann sowohl vor als auch hinter die Beinchen. Lagen 2 und 3 
sind noch unentschieden ob da einach Kupfer hinkommt, oder ob ich es 
dann wirklich anschließen sollte.

von Nase (Gast)


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Möwe schrieb:
> Ein bisschen Tricksen lässt sich eventuell noch mit zweilagiger
> Leiterführung und jeder Menge Vias.
Warum? Vias leiten schlechter als Kupfer.
Warum sollte man also das bisschen Kupferfläche noch künstlich mit 
Löchern zerschießen und deutlich verschlechtern, um dann von unten 
nochmal bisschen Kupfer anzustückeln?

Magnus M. schrieb:
> Ich frage mich bei dem vorliegenden Layout in erster Linie ob die
> verwendeten zweipoligen Steckverbinder auf Dauer 25A verkraften. Bei
> 2,54mm Pitch wage ich das durchaus zu bezweifeln!
Ich würd eher Kabel anlöten oder Pressverbinder nehmen. Oder lötbare 
Bolzen.

Stefan S. schrieb:
> Ich habe gelesen dass das Lötzinn, dass man dick auf die stromführenden
> Leiterbahnen aufbringt einen Faktor 25 mehr Widerstand haben wird als
> das Kupfer darunter,
Aufzinnen ist Käse. Wenn schon, dann Kupferschienen auflöten.

Max schrieb:
> du solltest bedenken, das an deinen bauteilen sehr viel kupfer "hängt",
> diese platinen lassen sich nicht so löten wie "normale" platinen, da
> kupfer auch ein sehr guter wärmeleiter ist....
Das könnte bei IR-Löten und so problematisch werden, weil die Bauteile 
sich nicht gleichmäßig erwärmen werden. Lass es lieber Dampfphasenlöten, 
da hast du praktisch keine Probleme, egal wie viel Kupfer.

Christian B. schrieb:
> Gemäß Norm brauchst du bei 30° zulässiger Temperaturerhöhung mindestens
> 1,5mm² bei 25° zulässiger Temperaturerhöhung reichen schon 2,5mm² nicht
> mehr aus.
Die Norm geht aber auch von einem langen Kabel aus.


Für ne lange Leiterbahn ist das sicher zu dünn. Du hast aber hier keine 
Leiterbahn, sondern nur ein ultrakurzes Anschlusspad. Im Prinzip 3mm 
breit aber dafür nur 0,5mm lang. Rechne das mal in einen Widerstand um - 
der wird vernachlässigbar mickrig. Besser als die paar Beinchen des IC 
an einen Draht zu führen wirds net. Auch net, wenn du ringsrum noch 
einen Quadratmeter Kupfer verlegst.

Eine andere Problematik wird die Verlustleistung des IC selbst sein. Die 
spezifizierten 1,1mOhm machen bei 25A schon ein halbes Watt. Bei 50A 
sinds fast 3 Watt...

von Ben S. (patersigmund)


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Nase schrieb:
> Eine andere Problematik wird die Verlustleistung des IC selbst sein. Die
> spezifizierten 1,1mOhm machen bei 25A schon ein halbes Watt. Bei 50A
> sinds fast 3 Watt...

Ja, also 50A brauch ich nicht. Habe das ganze auch mit "Angst" 
Dimensioniert. In der Hausinstallation wird 2,5mm² mit 20A abgesichert, 
der Chip kann 37,5A (wobei ich mal davon ausgeh, dass wenn ein Chip 
dafür dimensioniert ist, er auch relativ unproblematisch mit der 
Verlustwärme umgeht). Und die Anzahl der 20A Sicherungen in einem 
"normalen" Haushalt sind ja eh nicht so arg viele. Von daher wird in 
aller Regel 1,5mm² aufgelegt, welche aber ja auch nur in den selteneren 
Fällen die volle Stärke braucht. Ist halt nur für denn Fall wenn. Denn 
nichts ist nerviger, als wenn das Ding sich in Rauch auflöst.

von Christian B. (luckyfu)


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Ben S. schrieb:
> Ja, also 50A brauch ich nicht. Habe das ganze auch mit "Angst"
> Dimensioniert. In der Hausinstallation wird 2,5mm² mit 20A abgesichert,
> der Chip kann 37,5A (wobei ich mal davon ausgeh, dass wenn ein Chip
> dafür dimensioniert ist, er auch relativ unproblematisch mit der
> Verlustwärme umgeht).

Da irrst du dich!
Schau nochmal ins Datenblatt, zumeisst steht bei Leistungsbauelementen 
eine derating Tabelle im Datenblatt. Dort sieht man dann, daß der Chip 
die 37,5A bei 25°C Umgebungstemperatur (Oder gern wird auch die 
Substrattemperatur angegeben (Gemeinhin Junction Temperatur genannt)). 
Wenn du nun die Kühlung nicht so gut hinbekommst und diese Temperatur 
steigt sinkt automatisch dein zu treibender Strom, den der Chip schadlos 
aushält.
Gerade diese Art Leistungstreiber lebt davon, daß die Beinchen an eine 
sehr gute Wärmesenke angeschlossen sind, da sie die nahezu einzige 
Möglichkeit sind, das Substrat zu entwärmen. Gerade deshalb ist es 
wichtig möglichst große Kupferflächen möglichst gut anzubinden, das 
heisst: viele Vias und nach Möglichkeit viele angeschlossene Lagen. Nur 
so ist eine größtmögliche Wärmeabfuhr gewährleistet.

Nase schrieb:
> Für ne lange Leiterbahn ist das sicher zu dünn. Du hast aber hier keine
> Leiterbahn, sondern nur ein ultrakurzes Anschlusspad. Im Prinzip 3mm
> breit aber dafür nur 0,5mm lang. Rechne das mal in einen Widerstand um -
> der wird vernachlässigbar mickrig. Besser als die paar Beinchen des IC
> an einen Draht zu führen wirds net.

Dazu möchte ich noch etwas einwerfen: wir haben hier eine räumlich sehr 
kleine Anordnung. wie ich schon schrieb entwärmt sich der IC 
hauptsächlich über die angeschlossene Kupferfläche. Jedes Kelvin mehr, 
was dort durch die unterdimensionierte Klemme eingebracht wird 
verschlechtert das Verhältnis. Mit den großen Löchern und einem 
entsprechend dimensionierten Kabel gibt es aber einen positiven Effekt: 
Das Kabel übernimmt ebenfalls einen Teil der Wärmeabfuhr aus der 
Platine. Wenn man sich dieses Konstrukt unter Vollast später mit einer 
Wärmebildkamera ansieht kann man das sehr schön beobachten.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Ben S. schrieb:
> Meine geneigte Frage wäre jetzt einfach, ob das ausreicht mit 35µm
> Kupfer, oder ob man dann doch lieber auf 70µm gehen sollte, oder gar auf
> diese witzigen Hochstromplatinen.

Du kannst bei Würth ja mal Wirelaid anfragen, tolle Technologie, aber 
teuer.

Wird das nun ein Einzelstück oder ein Serienprodukt?

Wenn Einzelstück: Lötstopp über der Leitung weglassen und mit Lötzinn 
fluten. Dann kommt da auch ein ordentlicher Querschnitt zustande.

Wenn Serie: Leitungen kurz halten und breit machen. Liegen die 25A denn 
dauerhaft an, oder sind die getaktet? Wenn Letzteres, geht die Belastung 
natürlich entsprechend dem Tastverhältnis runter.

Kommt die ganze Konstruktion am Ende in ein Gehäuse? Das musst du 
nachher ja auch entwärmen.

Max

von Ben S. (patersigmund)


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Christian B. schrieb:
viele Vias und nach Möglichkeit viele angeschlossene Lagen. Nur
> so ist eine größtmögliche Wärmeabfuhr gewährleistet.

Ja, dass mit den VIAs kommt noch, da habe ich momentan einige Probleme 
mit dem Programm. Mit den Lagen werden es aber erst mal zwei, konnte das 
Design ein wenig anpassen, sodass es auch noch gut ohne die 2 zusätzlich 
geht... auch wenn das dann erst einmal auf Kosten der Wärmeübertragung 
geht.

Max G. schrieb:

> Wird das nun ein Einzelstück oder ein Serienprodukt?
>
Würde es ersteinmal als Machbarkeitsstudie definieren ^^ Danach wird es 
aber eher ein Einzelstück bleiben. Auf jeden Fall Anzahl kleiner 10.

> Wenn Serie: Leitungen kurz halten und breit machen. Liegen die 25A denn
> dauerhaft an, oder sind die getaktet? Wenn Letzteres, geht die Belastung
> natürlich entsprechend dem Tastverhältnis runter.
>
Vermutlich nicht. Da es wie gesagt in ner UNterverteilung eingesetzt 
werden soll zur Stromüberwachung der einzelnen Sicherungen. Und in der 
Regel sind das ja 16A Automaten und selbst die führen ja in den 
seltensten Fällen wirklich 16A

> Kommt die ganze Konstruktion am Ende in ein Gehäuse? Das musst du
> nachher ja auch entwärmen.
Jop kommt es. So 230V offen lassen fände ich nicht gut. Mit der Wärme 
muss man halt mal echt schauen, wie sich das dann entwickelt. Wie der 
Testaufbau im Endeffekt aussehen wird, weiß ich noch nicht (Autobatterie 
samt Hochlastwiderstände und dann alle gebrückt oder so).

von Dumdi D. (dumdidum)


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Ben S. schrieb:
> In der Hausinstallation wird 2,5mm² mit 20A abgesichert,

Und bei wieviel A fliegt die Sicherung?

von Ben S. (patersigmund)


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Dumdi D. schrieb:
> Ben S. schrieb:
>> In der Hausinstallation wird 2,5mm² mit 20A abgesichert,
>
> Und bei wieviel A fliegt die Sicherung?

Im Idealfall bei 20.

von Philipp Schaefer (Gast)


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Als Alternative eignet sich eine Stromsensor der wie eine Strommesszange 
arbeitet.
Für 3.3V z.B. der
http://www.lem.com/docs/products/ho-p_sp33%20series.pdf

Der misst dann berührungslos und kostet so um die 13€... Die 
Außenbeschaltung ist auch denkbar einfach. Gibt es auch in sehr vielen 
anderen Ausführungen. Eine Veränderung des Messbereiches ist durch 
mehrfaches Wickeln möglich. So spart man sich auch einige 
Übergangswiderstände.

von Dumdi D. (dumdidum)


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Ben S. schrieb:
> Im Idealfall bei 20.

Den es nicht gibt. Vielleicht als Einstieg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter
z.B. B Sicherung Faktor 1.1 -1.4 für Überlast und 2-3 für Kurzschluss.

von Ben S. (patersigmund)


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Dumdi D. schrieb:
> Ben S. schrieb:
>> Im Idealfall bei 20.
>
> Den es nicht gibt. Vielleicht als Einstieg:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter
> z.B. B Sicherung Faktor 1.1 -1.4 für Überlast und 2-3 für Kurzschluss.

Naja, aber dann könnte man auch sagen, dass ein 1mm^2 anstelle des 1,5 
auch langen würde. Das "mehr" was ich hier drauf schlage ist halt für 
mein Gewissen, da ich keine Lust habe das mir das Ding im Ernstfall ab 
raucht, unabhängig davon, dass da noch ne Sicherung dran hängt. Bin kein 
Freund von Punktlandungen. Zumal ich dann schätzen müsste was im 
Normalfall abgerufen wird. So habe ich definierte Zustände und 
Leistungsangaben die ich beherzigen kann.

von Dumdi D. (dumdidum)


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Ben S. schrieb:
> Bin kein
> Freund von Punktlandungen.

Das ist gut und richtig. Warum baust Du keine Sicherung in Dein Gerät 
ein?

von Ben S. (patersigmund)


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Dumdi D. schrieb:
> Ben S. schrieb:
>> Bin kein
>> Freund von Punktlandungen.
>
> Das ist gut und richtig. Warum baust Du keine Sicherung in Dein Gerät
> ein?

Würde mir momentan kein Grund einfallen warum, denn das Gerät soll 
hinter die Leitungsschutzschalter. Von daher ist das Gerät an und für 
sich ja schon abgesichert. Aber wie gesagt, möchte halt sicherstellen, 
dass die Strombelastbarkeit mit der der Schalter mithalten kann.

von Christian B. (luckyfu)


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Ein weiterer Punkt für den LEM Sensor, bei Überstrom wird der einfach 
nur in die Sättigung getrieben, aber es geht nichts kaputt.

von Ben S. (patersigmund)


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Christian B. schrieb:
> Ein weiterer Punkt für den LEM Sensor, bei Überstrom wird der einfach
> nur in die Sättigung getrieben, aber es geht nichts kaputt.

Ja, dass ist richtig. Die Dinger sind schon schick, aber halt auch nicht 
unbedingt günstig.

von Christian B. (luckyfu)


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Nun, das Prinzip ist bekannt, es gibt die Sensoren auch als günstigere 
Nachbauten. Du brauchst ja nur die Wechselspannungsvariante, die 
(meisst) teurere Hall Sensorik für Gleichspannung ist ja nicht notwendig

von Ben S. (patersigmund)


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Christian B. schrieb:
> Nun, das Prinzip ist bekannt, es gibt die Sensoren auch als günstigere
> Nachbauten. Du brauchst ja nur die Wechselspannungsvariante, die
> (meisst) teurere Hall Sensorik für Gleichspannung ist ja nicht notwendig

Ja... aber nun hab ich das Layout fertig ^^

von Christian B. (luckyfu)


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Das mag ja sein, wenn man aber merkt, daß ein anderes Verfahren mit 
deutlich besseren Eigenschaften aufwarten kann sollte man sich als 
Entwickler fragen, ob es nicht doch sinnvoll ist, umzusteigen.

Solange die Prototypen noch nicht funktionieren ist die Arbeit ja noch 
nicht getan. Du bist also noch lange nicht fertig damit.

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