Forum: HF, Funk und Felder RFID powered MCU


von Daniel R. (dan066)


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Es geht um diese Anleitung 
(http://shea241.blogspot.de/2015/01/building-rfid-powered-light.html) 
über einen Schaltkreis drahtlosen Betreiben einer LED.

Als nicht-Elektrotechniker stellt sich mir die grundlegende Frage: Was 
würde ohne den Kondensator passieren? Bzw. warum macht ein Schwingkreis 
das ganze effizienter? Praktisch "funktioniert" auch nur eine Spule mit 
LED in Reihe.

Mein Ziel ist es etwas vergleichbares zu bauen, jedoch mit mehreren LEDs 
und einem ATTiny.
Daher die nächste Frage: Wie lege ich die Spannung die ich empfangen 
will fest? (im oben genannten Beispiel findet keine Spannungsanpassung 
statt).

Ich habe lange recherchiert und konnte keine einleuchtenden Erklärungen 
finden. Ausgangspunkt meiner Idee sind übrigens die Skylanders bzw. 
Infinity-Figuren. Deren Schaltung zum LED-Betrieb besteht aus einem 
Brückengleichrichter (2 Dioden) und 2-3 Kondensatoren und einem 
Widerstand. Viel aufwändiger wollte ich das Ganze auch nicht haben.

Freue mich auf eure Antworten. Danke schonmal ;)

von Haas (Gast)


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In der Anleitung misst er die Induktivität der Spule und bildet mit der 
Kapazität einen Resonanzkreis mit der gewünschten Resonanzfrequenz von 
ungefähr 13,56 MhZ.

Ohne die Kapazität wäre die Resonanzfrequenz bei einer anderen Frequenz. 
Diese würde sich aus der Induktivität der Spule + parasitären 
Kapazitäten bilden. Ist also für das vorhaben mit einem NFC Gerät (z.B. 
Smartphone) die LED zum leuchten zu bringen unbrauchbar.

Das mit der Spannung festlegen ist schwerer, da diese von vielen 
Parametern abhängt. Vieleicht würde dir ein solcher Chip weiterhelfen:

http://www.st.com/web/en/catalog/tools/FM116/SC1444/PF253360

Haas

von Daniel R. (dan066)


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Achso, es schwingt also immer. Heißt das, eine andere Resonanzfrequenz 
(als 13.56 MHz) würde der induzierten Frequenz entgegenwirken? Wenn ja, 
ist das die einzige Daseinsberechtigung für den Schwingkreis oder hat 
der noch andere Vorzüge?

Die Spannung zu stabilisieren ist sicher eine verlustbehaftete Sache. 
Zwei Dinge würde ich gerne tun: 1) Die maximale Spannung am MCU 
begrenzen (eine Schutzdiode sollte reichen oder?) 2) Einen (sehr) großen 
Kondensator integrieren, um nach Brown-Out-Erkennung möglichst viel Zeit 
zu haben (nach Entfernung aus dem EM-Feld).

Danke für den Link, so sieht wohl die Profi-Lösung aus; doch ich wollte 
es einfacher haben;)

von Haas (Gast)


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Ohne einen Schwingkreis kannst du keine "Energie" der "Luft" entnehmen. 
Du solltest mal diesen Artikel lesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Induktion

Habe leider keine Zeit um ausführlicher zu Schreiben im Moment. Versuche 
die Grundlagen noch ein bisschen zu verstehen und stelle dann nochmals 
konkrete Fragen.

von Daniel R. (dan066)


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Diesbezüglich mache ich mich nochmal schlauer.
Ich weiß, dass Energie einem Magnetfeld nur durch Bewegung entnommen 
werden kann. Ich dachte eine Spule durch die ein Gleichstrom fließt, 
würde immer auch einen Gleichstrom in der danebenliegenden Spule 
erzeugen.
Ok, das ist offensichtlich falsch;)

: Bearbeitet durch User
von Daniel R. (dan066)


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Die Schwingkreis-Frage sei abgehakt;)

Um möglichst viel Leistung für den MCU zu haben, muss die Induktivität 
der Spule möglichst groß sein oder?
Wie kann man aus der Induktivität und der Resonanzfrequenz (die ich über 
den Kondensator festlege) die erhaltene Leistung bzw. Spannung bzw. 
Strom berechnen?
Mein Ziel sind vorerst 3V und 100mA.

von Haas (Gast)


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Schau dir nochmal das Datenblatt dieses NFC-Chips an:

http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/resource/technical/document/datasheet/DM00031737.pdf

S.130ff

Dieser Chip schaft 300 uA bei 2,3V.

Daher denke ich das 3V und 100 mA nicht möglich sind, ist aber nur eine 
Vermutung (nicht mein Fachgebiet ;-).

von Daniel R. (dan066)


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Sehr interessant, danke;)

von Herbert (Gast)


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Haas schrieb:
> Daher denke ich das 3V und 100 mA nicht möglich sind, ist aber nur eine
> Vermutung (nicht mein Fachgebiet ;-).

Mit RFID sicher nicht aber mit eigenen (evtl. illegalen) Aufbauten geht 
da schon mehr. Prinzipiell brauchst du nur genug Leistung in deine 
Primärspule zu geben (und sie muss dafür ausgelegt sein) und du bekommst 
in deiner Sekundärspule 3V und 100mA raus.

von Daniel R. (dan066)


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Ok, aber die Frage bleibt, wie ich die Spannung für den ATTiny auf 3V 
begrenzen kann.

von Daniel R. (dan066)


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Folgendes habe ich gefunden:
https://sensor.cs.washington.edu/pubs/WISP/WISP_Smith2006.pdf
(siehe S. 5 unten)

Diese Schaltung aus Kondensatoren und Dioden soll einen konstanten Strom 
zum Betreiben eines MCU bereitstellen. Ich verstehe nur nicht, wie die 
Schaltung genau funktioniert. Gibt es dafür eine geläufige Bezeichnung 
oder kann mir jemand die Schaltung kurz erklären?

von Daniel R. (dan066)


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Ich möchte nun folgendes Umsetzen:
Einen Energie-Dieb für RFID/NFC-Terminals.
Der besteht aus einer Spule (gleich mehr dazu), einem 
Brückengleichrichter (4 Dioden) und einem Verbraucher. Der Schwingkreis 
soll die parasitären Kapazitäten der Dioden ausnutzen.

Durch eine möglichst geringe Kapazität kann die Spule die größtmögliche 
Induktivität haben -> maximale Leistung am Verbraucher. Die 
Resonanzfrequenz von 13.56MHz erreiche ich durch ausprobieren 
verschiedener Windungsanzahlen und Messung der Resonanzfrequenz. (Die 
Kapazitäten der Dioden stehen im Datenblatt, woraus sich eine 
Ausgangswindungszahl berechnen lässt, siehe 
http://www.deepfriedneon.com/tesla_f_calcspiral.html und 
http://www.1728.org/resfreq.htm).

Wie finde ich am besten raus, dass ich der Resonanzfrequenz am nächsten 
bin?
Eine direkte Messung würde ein Oszilloskop erfordern. Andererseits ist 
die Leistung am Verbraucher dann am höchsten und die wäre einfach zu 
messen.

Klingt das umsetzbar? ;)
Freue mich auf Antworten.

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