Hallo zusammen! Ich habe über ein paar Ecken ein großes gebrauchtes Netzgerät von Rohde und Schwarz vom Typ "NGRE 30/20" bekommen. Wie der Name sagt handelt es sich um ein Labornetzgerät mit 0-30 Volt und 0-20 Ampere. Es funktioniert auch bedingterweise. Spannungen von circa 10-30 Volt sind auch präzise und aalglatt, auch unter Last, soweit ich dies mit einem schnellen Test feststellen konnte. Die Spannungsbereiche in 5-10 Volt Schritten werden mit Relais umgeschaltet und genau DORT liegt mein Problem. Der Bereich 0-10 Volt funktioniert nicht richtig. Das für diesen Bereich zuständige Relais zieht nicht richtig an bzw. es zieht vielmehr an, fällt ab, zieht an, fällt ab - unablässig. Es rattert bzw. "schnarrt" dadurch natürlich sehr laut und man sieht auch einen kleinen Lichtbogen im Relais zwischen den Kontakten (Foto mit Funken kann ich bei Bedarf nachreichen). Auch bricht die Ausgangsspannung am Ausgang (auch unbelastet) im Takt des "Ratterns" zusammen (Oszi-Bild kann ich auch bei Bedarf nachreichen). Die Rückseite des kleinen Platinchens ist auch komplett sauber. So ganz ohne Schaltplan bin ich ehrlich gesagt etwas ratlos... Und wie wild auf Verdacht alles Elko-mäßige austauschen ist nicht unbedingt etwas, worauf ich scharf bin... Bei Google lässt sich nichts dazu finden - höchstens die Spezifikationen. Abschließend fällt mir noch ein, dass zwischenzeitlich für kurze Zeit das Schnarren mal weg war. Natürlich genau DANN wo ich meinen Ex-Schwiegervater um Hilfe gebeten habe. Es ließ sich auch partout nicht reproduzieren - bis es ein paar Tage später wieder auftrat.
Zumindest der rot umrandete Elko sieht wirklich nicht mehr gut aus, der drückt seine Dichtung schon ganz schön aus dem Gehäuse. Die Relais selber sind wahrscheinlich unschuldig, dein Augenmerk und auch deine Fotos sollten sich besser auf die Ansteuerung konzentrieren. Ein Oszilloskop an den Eingangsleitungen kann da auch bei der Fehlersuche gut helfen.
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Matthias S. schrieb: > Zumindest der rot umrandete Elko sieht wirklich nicht mehr gut aus, der > drückt seine Dichtung schon ganz schön aus dem Gehäuse. Tatsache - ausgelötet und mal gemessen. Die Aufschrift war "250µ 35V" und das Ergebnis war laut Multimeter (zwar mehr ein Schätzeisen) war deutlich: 23µF. Der wird auf jeden Fall gewechselt. Matthias S. schrieb: > Ein Oszilloskop an den Eingangsleitungen kann da auch bei der > Fehlersuche gut helfen. Oszi - also DSO - ist vorhanden. Ich werde als erstes mal einen neuen Elko einlöten und dann mal weitersehen. Ich mache mich dann auch mal auf die Suche nach weiteren trockenen Elkos, sofern sie SO deutlich sind.
Sooo - ich habe mir gestern mal Zeit genommen und das Ding mal genauer untersucht und es lag im Endeffekt wohl sowohl am Elko als auch an einer kaputten Diode. Diese habe ich mal behelfsmäßig mit einer 1N4148 ersetzt und offensichtlich funktioniert das ganze - auch mit größeren Lasten. Ich werde das mal im Auge behalten aber bisher scheint alles gut. Wäre trotzdem vorteilhaft, wenn jemand einen Schaltplan dazu hätte...
Stefan S. schrieb: > Wäre trotzdem vorteilhaft, wenn jemand einen Schaltplan dazu hätte... Probier es mal ganz freundlich beim R&S Customer support. Gruss Chris
Stefan S. schrieb: > und es lag im Endeffekt wohl sowohl am Elko als auch an einer > kaputten Diode Wobei die Diode evtl. ein Folgefehler des alten Elko war. Da R&S im Allgemeinen nicht dafür bekannt war, an der falschen Stelle zu sparen, werden mögl. auch die anderen Elkos der gleichen Bauform am Rande der Lebensdauer sein. Das ist aber, wie wir nun wissen, recht leicht am aufgeblähten Pluspol zu erkennen. Chris K. schrieb: > Probier es mal ganz freundlich beim R&S Customer support. Probieren kann man es - wenn du Glück hast, freut sich ein alter Mitarbeiter, das so ein Schlachtschiff noch in Betrieb ist. Wahrscheinlicher ist leider das Gegenteil, denn auch R&S ist mittlerweile in den Händen der BWL'er.
Stefan S. schrieb: > Sooo - ich habe mir gestern mal Zeit genommen und das Ding mal > genauer > untersucht und es lag im Endeffekt wohl sowohl am Elko als auch an einer > kaputten Diode. Diese habe ich mal behelfsmäßig mit einer 1N4148 ersetzt > und offensichtlich funktioniert das ganze - auch mit größeren Lasten. > Ich werde das mal im Auge behalten aber bisher scheint alles gut. Das sit -- bei dem Alter des Gerätes - eine nicht untypische Fehlerursache. > > Wäre trotzdem vorteilhaft, wenn jemand einen Schaltplan dazu hätte... Förtig kannst du mal wegen NGRE anfragen: http://www.rainer-foertig.de/unterlagen/RS-16_2010.htm Da gibt es diverse Versione des NGRE, die Unterschiede sind dann im gleichen Manual gelistet (Stückliste ist gekennzeichnet, ähnlich HP Netzgeräten)
Stefan S. schrieb: > und es lag im Endeffekt wohl sowohl am Elko als auch an einer > kaputten Diode. Diese habe ich mal behelfsmäßig mit einer 1N4148 ersetzt > und offensichtlich funktioniert das ganze - auch mit größeren Lasten. Denke auch an das Relais; du hat oben geschrieben, dass es einen Lichtbogen gezogen hat beim Rattern, das ist sicher nicht gut für die Kontakte gewesen. Wenn du Ersatz auftreiben kannst --> austauschen. Eine 1N4148 als Freilaufdiode ist wohl auch nicht optimal. Lieber etwas robusteres einbauen, notfalls eine 1N4004 o.ä.
Helmut K. schrieb: > Denke auch an das Relais; du hat oben geschrieben, dass es einen > Lichtbogen gezogen hat beim Rattern, das ist sicher nicht gut für die > Kontakte gewesen. Wenn du Ersatz auftreiben kannst --> austauschen. Genau das ist ohnehin mein Plan. Daher wäre ja der Schaltplan vorteilhaft, denn - sollte ich keinen Original-Ersatz auftreiben können, so hätte ich zumindest die Spezifikationen und könnte diese Mini-Platine ggf. mit einem neuen Relais nachbauen. Andrew T. schrieb: > Förtig kannst du mal wegen NGRE anfragen: > > http://www.rainer-foertig.de/unterlagen/RS-16_2010.htm > > Da gibt es diverse Versione des NGRE, die Unterschiede sind dann im > gleichen Manual gelistet (Stückliste ist gekennzeichnet, ähnlich HP > Netzgeräten) Jo da habe ich auch ein Manual gefunden - aber er wollte immerhin noch 14,30€ dafür haben - dachte daher, dass ich es hier mal versuche. Matthias S. schrieb: > Chris K. schrieb: >> Probier es mal ganz freundlich beim R&S Customer support. > > Probieren kann man es - wenn du Glück hast, freut sich ein alter > Mitarbeiter, das so ein Schlachtschiff noch in Betrieb ist. > Wahrscheinlicher ist leider das Gegenteil, denn auch R&S ist > mittlerweile in den Händen der BWL'er. Auf die Idee hat mich der Nachbarthread gebracht. Einen Versuch wird es wert sein - immerhin stammt das Ding aus den 90ern... Helmut K. schrieb: > Denke auch an das Relais; du hat oben geschrieben, dass es einen > Lichtbogen gezogen hat beim Rattern, das ist sicher nicht gut für die > Kontakte gewesen. Wenn du Ersatz auftreiben kannst --> austauschen. Eine > 1N4148 als Freilaufdiode ist wohl auch nicht optimal. Lieber etwas > robusteres einbauen, notfalls eine 1N4004 o.ä. Die Diode saß auf einer Platine nebendran, daher vermute ich nicht, dass es eine Freilaufdiode war - ich habe sie aber mittlerweile durch eine 1N4004 ersetzt. Sicher ist sicher.
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Stefan S. schrieb: > - immerhin stammt das Ding aus den 90ern... Öh, bist du da sicher? Der Elko im oberen Bild stammt eher aus den 70ern. Auch Transistoren im Metallgehäuse (a là TO5) mit Plastiksockel sprechen eher dafür.
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Matthias S. schrieb: >> - immerhin stammt das Ding aus den 90ern... > > Öh, bist du da sicher? Der Elko im oberen Bild stammt eher aus den > 70ern. Auch Transistoren im Metallgehäuse (a là TO5) mit Plastiksockel > sprechen eher dafür. Nein, sicher bin ich mir da nicht - es gab beim Zoll eine Auktion und dort stand "Produziert Vor 1993" und im Internet lassen sich zumindest digitale Broschüren finden: http://cdn.rohde-schwarz.com/pws/dl_downloads/dl_common_library/dl_brochures_and_datasheets/pdf_1/111813cat.pdf Dies spricht - so dachte ich - dafür, dass es zumindest nicht aus den 70ern ist. Ich lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren! Alternativ stand auf den Elkos "Made in W-Germany"...
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Stefan S. schrieb: > Ich lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren! Ich möchte natürlich niemanden belehren. Aber wenn du mal ein IC in dem Gerät findest, auf dem neben der Bezeichnung noch eine 4-stellige Zahl, wie z.B. '8429' steht, dann kann man davon ausgehen, das der Chip aus der 29. KW des Jahres 1984 stammt.
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Läuft der Lüfter? Vorsicht das sind meist 230 V AC Motore. Normalerweise begrenzt ein Widerstand die Leistung und der Ventilator dreht langsam. Erst wenn die Endstufe warm wird, überbrückt ein Klixon den Widerstand. Meistens lauft dann erst der Ventilator an. Lager ölen hilft meist. Die Netzteile (hat) produziert die Fa. Hiller.
Brauchst den Schaltplan noch??? Habe das kompl. Manual. Scänne dir das bei Bedarf auszugsweise ein.
Stefan S. schrieb: > dort stand "Produziert Vor 1993" 1970 ist vor 1993. Die Bauteile und die Gestaltung des Geräts deuten sehr darauf hin, dass es vermutlich in den früher 1970er Jahren entwickelt und vielleicht bis in die früher 1980er Jahre hergestellt wurde. Damals wurden derartige (Mess-)Geräte und ähnlich hochwertige Produkte aber auch noch repariert bzw. in Zahlung genommen und grundüberholt wieder verkauft. Deswegen kann es durchaus sein, dass es deutlich später noch einmal in den Verkehr gebracht wurde, ggf. sogar mit einer neuen Herstellergarantie von Rohde&Schwarz. Für manche zertifizierungsrelevanten Anwendungen werden manche Uraltkomponenten auch zu Tode gepflegt. Ich erinnere mich an einen im Jahre 1997 nagelneuen HF-Leistungsmesskopf für das Gerät NRVS von R&S, welcher einen sehr klobigen Kantenstecker aufwies: https://cdn.rohde-schwarz.com/pws/dl_downloads/dl_common_library/dl_brochures_and_datasheets/pdf_1/nrvs_23.pdf Ich warf einen Blick in diesen Stecker und fand dort ein EPROM des Typs 5204, welcher schon damals äußerst retro war, d.h. eigentlich nur bis Ende der 1970er Jahre für Neukonstruktionen verbreitet. Als ich einen R&S-Techniker darauf ansprach, erfuhr ich, dass der Leistungsmesskopf für alle möglichen historischen Anwendungen zertifiziert sei. Und damals wurde der Kalibrierdatenspeicher als zertifizierungsrelevante "HF-Komponente" angesehen und durfte nicht mehr verändert werden. Wie ich gerade gesehen habe, gibt es wohl auch eine "modernere" Ausführung des Kalibrierdatenspeichers mit dem topaktuellen 2732: http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/Reparaturbericht_NRV_Z5_V1_3.pdf
Hier nochmals zum Abschluss der TO: Auch hier möchte ich an dieser Stelle allen Beteiligten danken, ich bin mittlerweile über einen netten Forumsteilnehmer sowie parallel über einen Arbeitskollegen an die Pläne gekommen. Dass das Gerät generalüberholt wurde kann sehr gut sein, es wurde zumindest Ende der 90er das letzte Mal in der Firma, wo es ausgemustert wurde, getestet.
Hallo, besonders an @Petra und @Stefan, ihr scheint über ein paar nötige Connections zu verfügen, (natürlich auch an alle anderen Wissenden) ich suche für ein NGB den richtigen Schaltplan, leider hat die Fa. Hiller hier trotz gleicher BN das Innen leben doch kräftig verändert. Speziell geht es um das NGB32/10, 117.7210.90, die Doku dazu habe ich zwar, aber leider ist das Innenleben, doch anders. Wenn also jemand behilflich sein könnte, die richtigen Unterlagen ausfindig zu machen, wäre sehr dankbar Gruß Hans
Es gab seinerzeit für jedes Gerät ein Handbuch mit Schaltplan. Vermutlich hat sich das Innenleben im Laufe der Zeit geändert. Daher wird es schwierig mit dem Schaltplan. Möglicherweise hat auch die Fa. Hiller die alten Manuals entsorgt.
@ Petra, ich war früher der Meinung, eine BN ist ein definierter Gerätezustand, diese Annahme ist offensichtlich falsch. Die Unterlagen der Fa. Hiller existieren m.W. nicht mehr. Mein Kontakt zu R&S (Mchn) ist abgerissen, seit ein Freund in den Ruhestand ging. Die Nachfolgerin hat leider nicht mehr die Zeit (oder Lust) in alten Dingen zu wühlen. Gruß Hans
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