Hallo, ich habe eine Frage und zwar wie ich die Zeitkonstante Tau ausrechnen kann. Beim Rechten Schaltplan ist es ja einfach R*C-> 10*500*10^-6 da käme dann 0.005s raus. Und weil ein Kondensator nach 5tau aufgeladen ist 0.005*5=0.025. Aber ich weiss nicht wie ich R ausrechne beim zweiten Schaltplan. Ist warsheinlich sehr einfach ich komme nur gerade nicht drauf.
R5 und R3 sind als Parallelschaltung zu betrachten. R_gesamt = 1 / (1/R5 + 1/R3) = 1/(1/10 + 1/100) = 9.1 Ohm
Wieso kann man die einfach so als parallel betrachten? der linke Kondensator müsste doch länger brauchen um sich aufzuladen da er ja stetig über die 100Ohm entladen wird....?
Entladen wird er nicht, die Spannungsquelle pumpt ja immer Elektronen nach, er kann sich nur weiter aufladen. Tau wird mit kleinerem R3 zwar kleiner, aber die Spannung über dem Kondensator auch. Sie kann nicht höher werden, als die durch den Spannungsteiler (R5 R3) gegebenen Wert ~909mV.
Das macht Sinn. ich verstehe ich nicht wie man darauf kommt die beiden als parallel zu sehen. gibt's da irgendeine vereinfachungsregel oder so? Oder muss man das wissen?
Matthias S. schrieb: > Wieso kann man die einfach so als parallel betrachten? https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%A9venin-Theorem (*) Damit kann man kann den belasteten Spannungsteiler in eine äquivalente Schaltung mit nur einer Spannungsquelle und einem Widerstand umwandeln. a) Die Spannung Vth entspricht dem offenen Kreis d.h. ohne C1 und somit dem Spannungsteiler aus R1 und R2 Vth=Vin*R2/(R1+R2) b) Der Strom ergibt sich aus der kurzgeschlossenen Schaltung d.h. R2 und C1 überbrückt Ith=Vin/R1 c) und damit der Ersatzwiderstand Rth=Vth/Ith=R1*R2/(R1+R2) Was zufälligerweise dem Wert einer Parallelschaltung entspricht. (*) Im Horowitz/Hill The Art of Electronics ist es meiner Meinung nach anschaulicher erklärt ;)
Matthias S. schrieb: > ich verstehe ich nicht wie man darauf kommt die beiden als parallel zu > sehen. Eine weitere mögliche Erklärung: Die Zeitkonstante hängt nur von der Kapazität des Kondensators und den beteiligten Widerständen, aber nicht von irgendwelchen Spannungs- oder Stromquellen ab. Deswegen darfst du für die Spannungsquelle einen beliebigen Wert annehmen, also bspw. auch 0V. Eine Spannungsquelle mit 0V ist aber einfach ein Stück Leitung. Und schon siehst du, warum die beiden Widerstände für die Betrachtung der Zeitkonstante als parallel geschaltet angenommen werden können :)
"Einfach" aus Sicht des Kondensators in die Schaltung "schauen". Spannungsquellen durch einen Kurzschluss ersetzen, Stromquellen einfach weglassen. Dann den Gesamtwiderstand an den Kondensatorklemmen berechnen. Das ist dann der Widerstand R für die Zeitkonstante tau=R*C.
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Bearbeitet durch User
Danke, für die Antworten...man lernt ja nie aus. Besonders gefällt mir die Antwort von Helmut, das habe ich gesucht.
Ja - mit anderen Worten: Überlegen bzw. vorstellen, über welche Wege die ENTLADUNG des Kondensators erfolgen würde (mit Kurzschluss der Spannungsquelle). Im Beispiel gibt es dafür 2 parallele Zweige (gleichzeitig). Wenn der Entladungsstrom nacheinander durch 2 Elemente fließen würde, wären diese als Serienschaltung zu betrachten.
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