Was bedeutet wissenschaftliches Arbeiten im Bereich des Ingenieurwesens und welche wissenschaftliche Methodik kommt hier zur Anwendung? Und wie unterscheidet sich diese Methodik von denen z.B. in den Sozial-, Wirtschafts- oder Geschichtswissenschaften? Ich habe im Internet danach gesucht, aber habe nicht sonderlich viel Eindeutiges gefunden. Auch Wikipedia war keine echt Hilfe.
Hallo Andreas, es steht ja meist eine Frage hinter der Frage. Was willst Du erreichen? Deine eigene Arbeitsweise verbessern?
Wissenschaftliches arbeiten ist doch überall gleich. Die Methoden sind Standard. https://www.wissenschaftliches-arbeiten.org/ Im April beginnt ein kostenloser Kurs über Internet. Mach doch mit. https://iversity.org/de/courses/wissenschaftliches-denken-arbeiten-und-schreiben-march-2016
Der Kernsatz des wissenschaftlichen Arbeiten ist, dass ein Experiment zu einer Aussage, irgendwo, und jederzeit wierderholt werden kann, und das selbe Resultat bringen muss. Im Prinzip geht es darum, ein mehr oder weniger komplexes System durch moeglichst orthogonale Parameter und Experimente auf rueckfuehrbare Groessen und Konzepte runterzubrechen. Zu jedem Schritt gehoert eine Theorie, die innerhalb der Fehlerwahrscheinlichkeit passen sollte. In der Naturwissenschaft ist das genau so. Das Ingenieurwesen ist ein anwendungsbezogenes Subset davon. Es gibt viele Probleme die sind nichtlinear, und daher nur numerisch loesbar. Dafuer ist das Spielfeld klar abgesteckt. Wettervorhersage zB ist Thermodynamik, auf globalem Masstab hat man noch nicht alle Parameter, und auch nicht die Daten. Ich kann zB die Traglast eine Bruecke, die Wirkungsweise eine Bremse, nicht durch ein geschlachtetes Schaf sicherstellen, oder verstaerken. In den Sozial-, Wirtschafts- oder Geschichtswissenschaften ist der Parameterraum zu gross, resp es fehlen die Daten, deswegen beschraenkt man sich auf ein nicht ganz willkuerliches Subset und bringt dann eine passende Theorie, die auf das passende Subset angewandt wird. Moeglicherweise wurde das Subset falsch gewaehlt und daher ist die Theorie, die drauf gepasst hat zwischen falsch und ganz falsch, weil die Ansprueche zu hoch waren. Zudem ergeben sich in diesen Wissenschaften eher nichtlineare und reflexive Zusammenhaenge, die erst spaeter als solche erkannt werden aus zwei unabhaengigen Variablen ploetzlich eine einzige Variable machen. Zudem kann man ein Experiment in der Regel nicht wiederholt werden weil die Randbedingungen nicht mehr stimmen.
Oder D. schrieb: > Ich kann zB die Traglast eine Bruecke, die Wirkungsweise eine Bremse, > nicht durch ein geschlachtetes Schaf sicherstellen, oder verstaerken. ???
Aber man kann eine südamerikanische Hafenanlage mit "katholischem Schutz" versehen - so hatte es jedenfalls ein anwesender Politiker verstanden. ("kathodisch" wäre richtig gewesen) Ein früherer Nachbar war in einer großen Baufirma tätig und hat mal diese Anekdote erzählt.
Es gibt Leute, die Leben immer noch in dieser Zeit. Fahren Auto mit ueberhoehter Geschwindigkeit, mit abgefahrenen Reifen, die Bremse ist auf dem Metall. Die Strasse ist am Abgrund, nicht befestigt. Oder fahren mit voellig ueberladenen Fahrzeugen ueber schwankenden Holzbruecken Dafuer haben sie eine Madonna auf dem Armaturenbrett. oder muessen vor der Bruecke beten, und dann ist es Gottes Wille. Solche Konzepte moegen ja sogar funktionieren, aber nicht zwingend repetitiv, irgendwann und ueberall. Deswegen sind sie in der Naturwissenschaft nicht dabei.
Markus W. schrieb: > Oder D. schrieb: >> Ich kann zB die Traglast eine Bruecke, die Wirkungsweise eine Bremse, >> nicht durch ein geschlachtetes Schaf sicherstellen, oder verstaerken. > > ??? Das war eine Anspielung auf Glauben bzw. Aberglauben. Wobei eine ausreichende Menge Schafe auch einen ICE abbremsen können. Wir sehen, die Aussage genügt nicht den wissenschaftlichen Anforderungen. https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_im_Landr%C3%BCckentunnel
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