Forum: Platinen grüner Lötstopplack für Hobbyplatinen


von ChristophK (Gast)


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Ich habe hier eine Busextender-Platine mit durchgehenden blanken 
Cu-Bahnen, beidseitig. Am einen Ende ein Edge-Connector, am anderen Ende 
die Fortsetzung in Form eines 2x28 pin Verbinders, auf die man dann das 
Modul unter Test oder Reparatur (Serie Tektronix TM500) stecken kann.

Die Platine ist OK, mich stören aber die blanken Cu-Bahnen. Die 
Messerleiste würde ich gerne vergolden (habe so ein 
Galvanik-Vergoldungskit, womit es gehen müßte). Eh hier jetzt jemand 
"einschreitet": ja, ich muß alle Bahnen miteinander verbinden und 
gleichzeitig an den einen Pol der Galvanisierungseinrichtung 
anschließen, was aber leicht geht, indem ich eine beidseitig 
Cu-beschichtete Platine in die Messerleiste stecke usw...

Was ich suche ist ein hübsch grüner, isolieender, ein bißchen 
durchsichtiger Lötstopüberzug, den ich beidseitig aufbringen könnte. 
(Spray, Laminat?)

Für Ratschläge danke ich im voraus.

Grüße
Christoph

von Ich (Gast)


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von Jonny S. (zonk)


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Bungard stellt so etwas her. Sieht echt klasse aus.
http://www.conrad.at/ce/de/product/531705/

von Georg (Gast)


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ChristophK schrieb:
> Eh hier jetzt jemand
> "einschreitet"

Beratung unerwünscht? Aber vielleicht interessiert es jemand anderen, 
der mitliest: Gold auf Kupfer funktioniert nicht lange, besonders bei 
dünner Auflage, weil das Gold ins Kupfer diffundiert - im Lauf der Zeit 
verschwindet es einfach. Für Steckkontakte wird daher 10 µ Nickel 
aufgalvanisiert und darauf 2-3 µ Gold.

Georg

von robbeh (Gast)


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Lötstopplaminat von Octamex, schaut IMHO besser aus, als das 
Bungardspray. Muss natürlich belichtet / entwickelt werden ....

von ChristophK (Gast)


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Ich will ja meine Leiterbahnen nur abdecken, brauche also nichts zu 
belichten oder entwickeln. Habe jetzt mal ein paar Octamax Folien 
bestellt.

Kann ich das evtl. auch Aufbügeln? Ich kriege die Platine jetzt nicht 
mehr durch den Laminator :)

Und muß ich es dann Aushärten (Belichten)?

Grüße
Christoph

Zu Georg (Gast) "Beratung unerwünscht":

Mitnichten. Danke. SOgar sehr interessant, Dein Beitrag. Ich meinte 
meine Einschränkung nur dahingehend, um der Bemerkung vorzubeugen, daß 
ich alle Busstreifen anschließen muß beim Galvanisieren.

Tja, vernickeln und vergolden. Das wird sich dann wohl doch nicht lohnen 
:(

von Michael B. (laberkopp)


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Jonny S. schrieb:
> Bungard stellt so etwas her. Sieht echt klasse aus.
> http://www.conrad.at/ce/de/product/531705/

Was für ein Betrug.

Kolophonium mit grüner Farbe. Kein Lötstopp, sondern Lötlack.

Für Leute, die die Funktion von Lötstopp nicht verstanden haben,
für die aber im Leben Schein und Täuschung alles sind.

Das gibt jetzt mal 2 dicke Minuspunkte für Bungard.

von Jürgen D. (poster)


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Warum,
da steht doch extra Lötlack dabei.

von olaf (Gast)


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Also ich hab so 1992 mehrere Speicherkarten für meinen HP48 hergestellt. 
Ich hab damals die Kontakte mit dem set von Conrad vergoldet. Die Karten 
funktionieren immer noch! Ohne zu vergolden haben damals nur 1-2monate 
funkioniert dann gab es kontaktprobleme.
olaf

von Heinz L. (ducttape)


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Warum kriegst Du die Platine nicht mehr durch den Laminator?

Aufbügeln kann theoretisch auch gehen, aber ob Du das ohne 
Blasenentwicklung hinkriegst? Weil das kann die Laminatfolie echt prima 
wenn sie nicht absolut perfekt aufgelegt wird: Blasen werfen.

von Georg (Gast)


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Heinz L. schrieb:
> das kann die Laminatfolie echt prima
> wenn sie nicht absolut perfekt aufgelegt wird: Blasen werfen.

Da gibt es 2 Möglichkeiten:

1. Ein Vakuum-Laminator

2. Eine Stecknadel

Georg

von Heinz L. (ducttape)


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Georg schrieb:
> Heinz L. schrieb:
>> das kann die Laminatfolie echt prima
>> wenn sie nicht absolut perfekt aufgelegt wird: Blasen werfen.
>
> Da gibt es 2 Möglichkeiten:
>
> 1. Ein Vakuum-Laminator
>
> 2. Eine Stecknadel
>
> Georg

Die Stecknadel ist als Idee ja lieb, insgesamt wird's trotzdem im 
Endeffekt nix.

von Jonny S. (zonk)


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Wenn es um Lötstoplack geht, gibt es für den Hobbybastler einen tollen 
Trick ;-)

Man kann nämlich fotobeschichtetes Basismaterial ein zweites mal 
Belichten!

Ich hab es anfangs auch nicht geglaubt - aber es ist so. Macht eben mehr 
Arbeit, aber es geht. Anbei die Beschreibung (Seite 2).

von Georg (Gast)


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Heinz L. schrieb:
> insgesamt wird's trotzdem im
> Endeffekt nix.

Blasen sind da auch das kleinere Problem. Lötstopp-Folien haben eine 
Problem, dass andere Fotofolien nicht haben: die LP sind bereits geätzt 
und galvanisiert, und die Oberfläche ist daher alles andere als eben. 
Eine Folie so aufzubringen, dass sie Leiterbahnen auch an den unteren 
Kanten ohne Lufteinschlüsse umfliesst, ist selbst mit professionellen 
Maschinen keineswegs einfach. Ein Bügeleisen schafft das nicht, oder man 
verflüssigt das Material so brutal, dass dafür die oberen Kanten der 
Leiterbahnen nicht mehr bedeckt sind. Um eine konstante Dicke sowohl 
zwischen eng verlegten Leiterbahnen als auch an den oberen Kanten zu 
erzielen, ist eine sehr ausgefuchste Technologie notwendig.

Georg

von robbeh (Gast)


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Beitrag "Re: grüner Lötstopplack für Hobbyplatinen"

... jo, da reicht ein 15€ Laminiergerät, welches so modifiziert ist, 
dass die Temperatur ca. 110C gehalten wird. Gegen Lufteinschlüsse hilft 
es wirksam, das Laminat mit beiden Händen während des Laminiervorgangs 
so zu spannen, so dass sich Laminat und Platine erst unmittelbar an der 
Walze treffen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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robbeh schrieb:
> Gegen Lufteinschlüsse hilft
> es wirksam, das Laminat mit beiden Händen während des Laminiervorgangs
> so zu spannen, so dass sich Laminat und Platine erst unmittelbar an der
> Walze treffen.

Und GANZ WICHTIG ist auch das die Platinen vor dem Laminieren wirklich 
ABSOLUT Trocken sind. WEnn vorhanden vor dem Laminieren am besten in 
einem kleinen Pizzaofen o.ä. vorbacken. So ein Ofen ist auch ganz 
praktisch fürs Aushärten. (Sollte allerdings dann nicht mehr für 
Lebensmittel verwendet werden...)

HAt man so etwas nicht, dann zumindest die Platine ein paar mal ohne 
Folie vor dem Laminieren durch den heißen Laminator laufen lassen. 
Restfeuchtigkeit führt schnell zu Blasen...

ICh bin allerdings vom Laminat fast ganz weg. Verwende es nur noch in 
Ausnahmefällen. Wenn ich mit Lötstopp arbeite, dann in den meisten 
Fällen mit 2K Flüssiglack.

Gruß
Carsten

von Werner H. (pic16)


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Jonny S. schrieb:
> einen tollen Trick ;-)

Was soll der Scheiss? Wenn du keine Ahnung hast, dann halt dich hier 
raus!

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Werner H. schrieb:
> Jonny S. schrieb:
>> einen tollen Trick ;-)
>
> Was soll der Scheiss? Wenn du keine Ahnung hast, dann halt dich hier
> raus!

Es ist tatsächlich nicht die schlechteste Lösung, eine Art 
Lötstoppbeschichtung zu erreichen. Natürlich nur auf den Leiterbahnen. 
Dazwischen ist die Beschichtung ja schon weg.

von Werner H. (pic16)


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Und welche Temperatur hält das Zeug aus? Ich glaub so ca bis 190°C.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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olaf schrieb:

> Also ich hab so 1992 mehrere Speicherkarten für meinen HP48 hergestellt.
> Ich hab damals die Kontakte mit dem set von Conrad vergoldet. Die Karten
> funktionieren immer noch! Ohne zu vergolden haben damals nur 1-2monate
> funkioniert dann gab es kontaktprobleme.

Bei dem Set von Conrad ist auch Nickel dabei (oder musste man das als 
Zubehör kaufen?) und in der Anleitung steht klar und deutlich, dass man 
Kupfer vor dem Vergolden vernickeln soll. Macht man's richtig, dann 
klappts :-)

von nemesis... (Gast)


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ChristophK schrieb:
> indem ich eine beidseitig
> Cu-beschichtete Platine in die Messerleiste stecke usw...

An den Berührungspunkten zum Kupfer wird dann aber nichts galvanisiert
werden. Stichwort: Nibelungensaga - Eichenblatt auf Siegfrieds Rücken.
Hatten noch keinen Strom, wussten das aber schon. ;-b

von M. K. (sylaina)


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Heinz L. schrieb:
> Warum kriegst Du die Platine nicht mehr durch den Laminator?

Wahrscheinlich weil der

ChristophK schrieb:
> 2x28 pin Verbinder

schon auf der Platine sitzt.

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