Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Steckbrett Alternative


von steckiederstecker (Gast)


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Hallo Zusammen,

bis zu welcher Frequenz sind Steckbretter verwendbar? Gibt es eine 
Alternative?

Danke und Gruß
Mario

von PittyJ (Gast)


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Mit mehr als 2 Hertz bekomme ich schon nichts mehr richtig gesteckt.
Ich würde Mehrfachstecker empfehlen, da hat man mit einem Stecken gleich 
viele Kontakte erschlagen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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steckiederstecker schrieb:
> Gibt es eine Alternative?

Löten. Lochrasterplatine, verzinnter Kupferdraht für 
Versorgungsleitungen, Fädeldraht (keine Fädelkämme!) für den Rest und 
SMD-Kondensatoren direkt an den Versorgungsspannungsanschlüssen der ICs. 
ICs natürlich sockeln, sofern möglich und sinnvoll.

Damit lassen sich --etwas Übung und Erfahrung vorausgesetzt-- durchaus 
Schaltungen mit Frequenzen im niedrigen zweistelligen MHz-Bereich 
betreiben.

Und da der Kram gelötet ist, fällt er auch nicht beim Angucken aus der 
Platine 'raus, und anders als beim Steckbrett oder 
Streifenrasterplatinen gibt es auch keinerlei Einschränkungen, was 
Kontaktierung angeht.

Ich hab' mal auf 'ner Europakarte einen 68020-Rechner gefädelt. Meine 
Fresse, was hatte ich damals viel Zeit ...

von Teo D. (teoderix)


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Holzbrett, Reißnägel, Löten.
(IC's mit 2 L/R festklemmen)
Da geht einiges mehr als auf so Neumodischen-Industrie-Kram ;)

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Also meine Erfahrung hat bisher gezeigt, dass das Steckbrett bis in den 
zweistelligen bis unteren dreistelligen kHz-Bereich noch halbwegs 
funktioniert. Spätestens im oberen dreistelligen kHz-Bereich bis 
MHz-Bereich kann man Steckbretter absolut vergessen.


Rufus Τ. F. schrieb:
> Löten. Lochrasterplatine, verzinnter Kupferdraht für
> Versorgungsleitungen, Fädeldraht (keine Fädelkämme!) für den Rest und
> SMD-Kondensatoren direkt an den Versorgungsspannungsanschlüssen der ICs.
> ICs natürlich sockeln, sofern möglich und sinnvoll.
>
> Damit lassen sich --etwas Übung und Erfahrung vorausgesetzt-- durchaus
> Schaltungen mit Frequenzen im niedrigen zweistelligen MHz-Bereich
> betreiben.

Jo das unterschreibe ich vollkommen.

von Herbert (Gast)


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steckiederstecker schrieb:
> bis zu welcher Frequenz sind Steckbretter verwendbar?

Definiere verwendbar. Mein erstes Transistorradio aus diskreten 
Bauelementen hat auch bei 100 MHz noch funktioniert.

Ansonsten HF google mal nach "manhattan style pcb"

von M.N. (Gast)


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Der YouTuber [Stefan0719] hat einen UKW-FM-Empfänger auf einem 
Steckbrett aufgebaut: https://youtu.be/l7OXILs3Tss

von Simon L. (dfgh)


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Da wird es keine feste Hz-Grenze geben - aber je höher die Frequenz, 
desto eher muss man eben beachten, dass Kondensatoren und Induktivitäten 
vom Hersteller schon mit eingebaut sind :-)

von steckiederstecker (Gast)


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:-D Ok, danke für die Infos. Ich werds mal mit Fädeltechnik versuchen - 
hab ich noch nie gemacht. Bisher ist alles Freiluft und Pfostenstecker. 
Je nach laune des Pfostensteckers bekomm ich hier verschiedene 
Ergebnisse. Vermutlich ist das bei Steckbretter nicht anders...

von Frank (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Spätestens im oberen dreistelligen kHz-Bereich bis
> MHz-Bereich kann man Steckbretter absolut vergessen.

und unterschreibt gleichzeitig das:

Rufus Τ. F. schrieb:
> Damit lassen sich --etwas Übung und Erfahrung vorausgesetzt-- durchaus
> Schaltungen mit Frequenzen im niedrigen zweistelligen MHz-Bereich
> betreiben.

Wie geht das zusammen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Steckbrett != Lochrasterplatine.

So einfach geht das zusammen.

von Stefan M. (derwisch)


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Mit Stechbrettern habe ich zwar keine Erfahrung, denn ich habe von 
Anfang an den Manhattan Style ( "3D Aufbau auf der Kupferschicht von 
nicht geätzten Platinen ) verwendet.
Man muss zwar löten, aber bei HF Schaltungen halte ich das für 
unumgänglich.
Es hat mehrere Vorteile.
U.a. kann ich eine einmal gebaute Schaltung einfach so im Schrank 
aufheben, ohne das ein teures Steckbrett dafür verloren ist.
Ausserdem erlaubt die 3D Bauweise extrem kurze Anschlussbeinchen von 
Teilen, was auch wichtig bei HF ist.
Zudem kann ich wegen der durchgehenden Massefläche an jedem beliebigen 
Punkt eine Verbindung zur Masse herstellen.
Achja, und man kann solche Aufbauten wunderbar in ein Blechgehäuse 
löten, wenn es denn mal richtg abgeschirmt sein soll.

So kann man ohne Bedenken schnell mal was bis in den GHz Bereich 
aufbauen.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> denn ich habe von Anfang an den Manhattan Style ( "3D Aufbau auf der
> Kupferschicht von nicht geätzten Platinen ) verwendet.

Der ist bei Schaltungen mit überschaubarer Komponenten- und 
Verbindungsanzahl verwendbar, aber wer will z.B. eine Schaltung aus zwei 
DIP-40, einem DIP-28 und einer Handvoll weiterer DIP-Gehäuse so 
aufbauen?

Es kommt also immer auch darauf an, was man bauen will. Einen 
HF-Verstärker, oder auch einen RIAA-Entzerrvorverstärker: Wunderbar, 
kann man so machen. Einen 8-Bit-Computer, retromäßig mit Z80 & Co? Bloß 
nicht.

von Stefan F. (Gast)


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> Wie geht das zusammen?

Zum Beispiel so:
Wenn ich einen Mikrocontroller auf einem Steckbrett mit 16Mhz Quartz 
betreibe, verringere ich die üblichen 12nF Kondensatoren auf 6nF oder 
lasse sie manchmal auch ganz weg.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Stefan U. schrieb:
>> Wie geht das zusammen?
>
> Zum Beispiel so:
> Wenn ich einen Mikrocontroller auf einem Steckbrett mit 16Mhz Quartz
> betreibe, verringere ich die üblichen 12nF Kondensatoren auf 6nF oder
> lasse sie manchmal auch ganz weg.

naja, auch mit 6nF schwingt da garantiert nichts. ;-)

Ansonten nehme ich fast immer die üblichen 22pF auch auf dem Steckbrett 
und hatte selbst bei 25MHz an einem Mega1284 noch kien Problem.
Ein wenig überlget muß man den Kram natürlich anordnen und über 
Dupont-Kabel würde ich das nicht gerade anschließen.

UKW-Radio auf Lochraster ist auch kein Hexenwerk, mein 
80MHz-Logic-Analyzer ist auch stabil auf Lochraster.

Gruß aus Berlin
Michael

von Pandur S. (jetztnicht)


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Bei Lochraster empfehle ich solche mit GND Schirm oben drauf.

von Brett Pitt (Gast)


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steckiederstecker schrieb:
> bis zu welcher Frequenz sind Steckbretter verwendbar? Gibt es eine
> Alternative?

Ja, nimm ein Hackbrett, das geht im gesamten Audiospektrum - sogar ohne 
Strom ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=X7i_RHcKqwY
hier noch das spaßige Original:
https://www.youtube.com/watch?v=FQAX0v8t3QI

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