Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Skalpelklingen relativ stumpf


von F. F. (foldi)


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Hallo Forum,

da hier immer von Sklapell als nützliches Werkzeug geschrieben wird und 
ich mit diesen Bastelmessern auch nicht so glücklich war, habe ich mir 
ein Skalpell bestellt.
Es wurde mit zwei unterschiedlichen Klingenformen (wie bestellt) 
geliefert.

Zunächst an die, die das empfehlen: ja es ist grundsätzlich toll, liegt 
gut in der Hand und die Klingen sitzen schön fest.
Nun fand ich das nicht besonders scharf und fing an die Klinge zu 
schleifen.
Schon nach kurzer Zeit merkte ich, dass der Belgische Brocken allein 
nicht reicht. Habe mir dann die Klinge und auch weitere (gut, die erste 
war die schlimmste) Klingen unter großer Vergrößerung angeschaut. 
Poliert waren sie schon, aber der Schliff hatte mal mehr, mal weniger, 
aber insgesamt eine sehr große Rautiefe.
Auch die Schneiden glichen mehr einer Anreißklinge, unter noch stärkerer 
Vergrößerung. Die Schärfe war nach meinen Maßstäben weit unter dem, was 
ich erwartet hätte.

Natürlich kann man damit jemanden aufschneiden, aber dann braucht man 
sich über deutlich sichtbare Narben nicht mehr wundern.
Am besten man bringt seine eigenen Messer mit ins OP. ;-)

Eben ordentlich nachgeschliffen und alles ist gut.

Aber nun zu meiner eigentlichen Frage: Habe ich nur schlechte Klingen 
erwischt?
Immerhin waren sie steril verpackt, also krankenhaustauglich. Oder könnt 
ihr das bestätigen?

von Nemesis (Gast)


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Pathologen brauch nicht so scharfe Messer. Da ist Narbenbildung
uninteressant. Bei Tierärzten werden die Ansprüche wohl auch nicht
so groß sein. Chirurgen werden wohl ganz andere Ansprüche haben
und wissen welche Güte sie brauchen und das kostet dann auch.
Stahl ist nämlich auch nicht gleich Stahl.
Mit einem Abziehstein sollte man aber brauchbare Klingen hin
bekommen.

von spess53 (Gast)


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Hi

>da hier immer von Sklapell als nützliches Werkzeug geschrieben wird und
>ich mit diesen Bastelmessern auch nicht so glücklich war, habe ich mir
>ein Skalpell bestellt.

Vergiss Skalpelle, zumindest diese Wegwerfdinger.

Wenn du etwas Vernünftiges haben willst, dann so etwas:

https://www.martor.com/de/produkte/entgratemesser/product/trimmex-simplasto-35134.html

mit den passenden Klingen. Benutze ich seit Jahren.

MfG spess

von Gerd E. (robberknight)


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spess53 schrieb:
> Wenn du etwas Vernünftiges haben willst, dann so etwas:
>
> 
https://www.martor.com/de/produkte/entgratemesser/product/trimmex-simplasto-35134.html
>
> mit den passenden Klingen. Benutze ich seit Jahren.

Taugen die Klingen von Martor auch für FR4? Also präzises Trennen von 
Leiterbahnen auf FR4.

von Mike M. (mikeii)


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Die hab ich: 
https://heikowild.de/skalpellklingen/skalpellklingen-figur-25.html
Sind meiner Meinung nach sau scharf, oder gibts das noch schärfer?

von spess53 (Gast)


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Hi

>Taugen die Klingen von Martor auch für FR4? Also präzises Trennen von
>Leiterbahnen auf FR4.

Nicht ewig, aber eine ganze Weile.


MfG Spess

von F. F. (foldi)


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spess53 schrieb:
> Vergiss Skalpelle, zumindest diese Wegwerfdinger.

Ich habe eins für Wechselklingen gekauft. Dein Vorschlag ist auch gut.

von F. F. (foldi)


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Mike M. schrieb:
> oder gibts das noch schärfer?

Na ja, wenn du mal "richtig scharf" gesehen hast, dann ist scharf ein 
relativer Begriff.
Ich bin da vielleicht ein wenig zu anspruchsvoll, weil ich Messer sammle 
und die natürlich auch schärfen kann.
Mein Rasiermesser war jedenfalls schärfer als das Skalpell und alle 
meine Messer sind mindestens so scharf.

Habe gerade nachgesehen, diese hier sind von Heinz Herenz Hamburg.

: Bearbeitet durch User
von DipTam (Gast)


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F. F. schrieb:
> Na ja, wenn du mal "richtig scharf" gesehen hast, dann ist scharf ein
> relativer Begriff.
> Ich bin da vielleicht ein wenig zu anspruchsvoll, weil ich Messer sammle
> und die natürlich auch schärfen kann.

Herrlich, wieder ein Held der besser ist als der Rest der Welt.
Gutes Forum!

von F. F. (foldi)


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DipTam schrieb:
> Herrlich, wieder ein Held der besser ist als der Rest der Welt.

Was soll der Scheiß?

Viele hier kennen mich näher und wissen, dass ich kein Mist erzähle und 
ja, es gibt Menschen, die etwas besser können als der Durchschnitt.
Sonst gäbe es ja auch keine Weltmeister.

Lies doch erstmal ganz, dann weißt du worum es hier geht.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Habe gerade nachgesehen, diese hier sind von Heinz Herenz Hamburg.

Das sind Wegwerfteile.

MfG Spess

von F. F. (foldi)


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Dann habe ich dich falsch verstanden, die Klingen sind Wegwerfware, das 
ist richtig, aber sie werden, wie bei dem Messer dass du gepostet hast, 
ausgewechselt und der Griff bleibt.
Ich dachte du meintest die ganzen Wegwerfskalpelle.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Ich dachte du meintest die ganzen Wegwerfskalpelle.

Wo ist da der Unterschied? Das bisschen Plastik vom Griff?

MfG Spess

von F. F. (foldi)


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Stimmt, aber gibt es noch "ganze"? Ich hatte keins gefunden.

Nun ist es ja egal, hab ja nun eins und die Klinge ist (jetzt) auch 
scharf.

Habe schon einem Kollegen geschrieben, der ist Chirurg. Wenn die was 
anderes im Krankenhaus verwenden, soll er mal was zum vergleichen 
mitbringen.

von F. F. (foldi)


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Gerade hat er das geantwortet:

Zitat:
Leider nur noch einmalskalpelle- sind echter Mist. Nach einem 
hautschnitt stumpf.
WhatsApp Nachricht.

von Rene H. (Gast)


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F. F. schrieb:
> Gerade hat er das geantwortet:
>
> Zitat:
> Leider nur noch einmalskalpelle- sind echter Mist. Nach einem
> hautschnitt stumpf.
> WhatsApp Nachricht.

Hallo Frank,

ich habe eben mal meine Partnerin gefragt. Sie verwenden im OP je nach 
Operationsart das entsprechend angepasste Besteck. Es gibt also nicht 
"ein Chirurgenmesser". Die Skalpell sind dabei je nach dem anders.
Dabei finden wohl "one way" Skalpelle Verwendung als auch welche die 
mehrmals Verwendung finden.

Vielleicht hilft das.

Grüsse,
René

PS: Ich frage sie, ob sie mal eines mitnehmen kann :-). Ich bin jetzt 
selbst neugierig.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Habe schon einem Kollegen geschrieben, der ist Chirurg. Wenn die was
>anderes im Krankenhaus verwenden, soll er mal was zum vergleichen
>mitbringen.

Was soll das bringen? Skalpelle sind dazu geeignet menschliches oder 
tierisches Gewebe zu schneiden. Mehr nicht.

MfG Spess

von F. F. (foldi)


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@Spess53

Hier wurde immer wieder und in verschiedenen Threads von Skalpellen als 
nützliches Bastelzubehör angepriesen.
Ich finde das ja auch nicht schlecht, denn die Klinge sitzt schön fest 
und es ist sehr führig, aber ich stutze halt ein wenig über die doch 
nicht so scharfen Klingen.
In jedem Roman oder Film und auch in Redensarten wird immer wieder 
"scharf wie ein Skalpell" gesagt oder geschrieben.
Bin halt nur erstaunt und wollte von euch wissen, ob ihr ähnliche 
Erfahrungen gemacht habt.
Dabei dachte ich nicht an meinen Jagdkollegen, der nun viele Jahre als 
Chirurg arbeitet und sicher unzählige Skalpelle in den Händen hielt.
Ich hatte ja einen Teil, den wesentlichen für diesen Thread, hier her 
kopiert.

Er bestätigt was du sagst.

@all
Das reicht mir dann eigentlich schon.
Vielen Dank für die Teilnahme!

von F. F. (foldi)


Angehängte Dateien:

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@Rene

Die Erfahrungen zu den Mehrmalskalpellen würde mich noch interessieren 
und ob die auch Wechselklingen haben oder noch ganz sind.

Ich habe solch eins, wie in dem Bild.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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F. F. schrieb:
> Ich habe solch eins, wie in dem Bild.

Die kenne ich noch aus meiner Ausbildungszeit (~1990). Die (damals) 
eingesetzten Klingen waren wirklich sauscharf (ähnlich wie 
Rasierklingen).

von F. F. (foldi)


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Magnus M. schrieb:
> Klingen waren wirklich sauscharf (ähnlich wie
> Rasierklingen).

Das war das was ich erwartet hatte.
Ist heute leider nicht mehr so.

von Armin X. (werweiswas)


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F. F. schrieb:
> Magnus M. schrieb:
>> Klingen waren wirklich sauscharf (ähnlich wie
>> Rasierklingen).
>
> Das war das was ich erwartet hatte.
> Ist heute leider nicht mehr so.

Das hat bestimmt Sicherheitsgründe! Man könnte sich ja sonst so leicht 
verletzen... duckundwech

von Paul B. (paul_baumann)


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>Skalpelklingen relativ stumpf

Zitat Reinhard Mey:

Ich entkam den Ärzten, als sie eine Münze warfen:
"Operier'n wir mit dem Stumpfen, oder mit dem Scharfen?"

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Nemesis (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Taugen die Klingen von Martor auch für FR4? Also präzises Trennen von
> Leiterbahnen auf FR4.

Hat der TO irgendwo erwähnt, dass er mit den Klingen das machen will?
Kann man machen, aber dann sollte es schon etwas solide sein. Die
Einmal-Skalpelle würden das nicht überleben, weil der Plastik da
nach gibt und die Klinge dauernd ab geht, egal ob stumpf oder nicht.
Ein kleines Teppichmesser würde da bessere Dienste leisten.
Bevor diese Diskussion wieder mal in totale Trollerei endet, sollte
der TO erst mal die Verwendung beschreiben. Denn davon hängt es
meist ab, was den TO interessiert.

von F. F. (foldi)


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Alles das, was man so beim Basteln mit Elektronik sonst mit einem 
anderen Messer so macht. Zum Beispiel auch mal eine Leiterbahn auf 
Lochstreifenraster trennen.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Alles das, was man so beim Basteln mit Elektronik sonst mit einem
>anderen Messer so macht. Zum Beispiel auch mal eine Leiterbahn auf
>Lochstreifenraster trennen.

Mit einem Messer? Für so etwas habe ich einen, wie einen Grabstichel, 
angeschliffenen Schraubenzieher. Da kann man so eine Trennung von 
0,2...0,3mm Breite in einem Zug herstellen. Bei einem Messer muss man 
immer dreimal nachsehen, ob man schon durch ist.

MfG Spess

von Gerd E. (robberknight)


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spess53 schrieb:
> Für so etwas habe ich einen, wie einen Grabstichel,
> angeschliffenen Schraubenzieher. Da kann man so eine Trennung von
> 0,2...0,3mm Breite in einem Zug herstellen.

Kannst Du ein Foto von dem Teil zeigen?

von F. F. (foldi)


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spess53 schrieb:
> Für so etwas habe ich einen, wie einen Grabstichel,

Meistens bohre ich an den Löchern ab, aber so ein Grabstichel ist ein 
tolles Werkzeug dafür.
Du bringst hier ja nicht so oft Beiträge, aber immer mit sehr hohem 
Gehalt an sinnvollen Aussagen.
Freue mich, dass du dich hier so rege beteiligst.
Erstes Mal bist du mir durch deine schönen Adapter für den Dragon 
aufgefallen.

von iürgen (Gast)


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Zum Schärfen meiner Messer benutze ich gern den Proxxon-Minnidrill mit 
Diamant-Scheibe!

Ein Skalpell habe ich noch nicht nachgeschliffen, denke aber, daß die 
Klinge auch hier sauscharf wird.

von F. F. (foldi)


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iürgen schrieb:
> Proxxon-Minnidrill

Kann mir das nicht so richtig vorstellen, aber wenn es interessiert, 
kann ich hier gern was zum Messerschärfen und scharf halten schreiben.
So kann dann jeder, mit der richtigen Ausstattung, alle (außer 
Wellenschliff) Messer Rasiermesser scharf bekommen.

von Paul B. (paul_baumann)


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F. F. schrieb:
> Kann mir das nicht so richtig vorstellen, aber wenn es interessiert,
> kann ich hier gern was zum Messerschärfen und scharf halten schreiben.

Nein, laß mal. Das gäbe doch nur wieder tagelanges Gezänk, weil sich 
immer Einer findet, der das Alles besser, schöner, schneller und mit 
noch weniger Aufwand kann.

MfG Paul

von F. F. (foldi)


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Ja Paul, ich glaube da hast du recht.
In Deutschland ist das leider so. I Amerika kannst du das sagen und die 
Leute würden sagen, "Das würde ich auch gern können!", aber hier ...
Der Spruch wurde schon gelöscht.
Dabei würde ich immer sagen, "Kein Problem, mach das so ... und nach ein 
paar mal üben kannst du das auch.
Mein Gott, hier können auf dem Gebiet der Elektronik die meisten so viel 
mehr als ich.  Sicher habe ich handwerklich vielen einiges voraus, aber 
auch nicht allen.
Natürlich kann ich wirklich viel und vieles davon können sicher die 
meisten Männer nicht, aber wenn ich hier so "einige" lese, was die in 
der Elektronik drauf haben (nenne hier mal Matthias Schöldgen als 
Beispiel), da fühle ich mich richtig doof gegen.
Auf mich braucht keiner neidisch und mir gegenüber missgünstig sein, mit 
all meinen Schicksalsschlägen bin ich hier bestimmt eine der ärmsten 
Würste hier.
Fühle mich lange schon nicht mehr groß, sondern bin nur noch demütig.

: Bearbeitet durch User
von Franz B. (rcs)


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F. F. schrieb:
> Kann mir das nicht so richtig vorstellen, aber wenn es interessiert,
> kann ich hier gern was zum Messerschärfen und scharf halten schreiben.
> So kann dann jeder, mit der richtigen Ausstattung, alle (außer
> Wellenschliff) Messer Rasiermesser scharf bekommen.

Das würde mich schon mal interessieren. Oder hast du einem gescheiten 
Link parat? Gefunden habe ich selbst schon viel, aber alles irgendwie zu 
theoretisch.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Franz B. schrieb:
> Das würde mich schon mal interessieren.

Ich schreibe dir heute Abend eine PN. Muss gleich weg.

von Kampfmesser (Gast)


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> F. F. schrieb:
>> Kann mir das nicht so richtig vorstellen, aber wenn es interessiert,
>> kann ich hier gern was zum Messerschärfen und scharf halten schreiben.
>
> Nein, laß mal...

Da gehe ich ausnahmsweise mal konform mit dem Thüringer Rostbrat-
würstchen. Es gibt weitaus bessere Alternativen, wie etwa dieses 
hervorragende Tutorial zum Messerschärfen: http://messer-machen.de/

von Mike M. (mikeii)


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Nochmal zu den Wild Klingen: Ich habe gerade mal am Arm versucht die 
Haare abzurasieren. Das klappt und sieht absolut bescheuert aus. Mit dem 
Plastikgriffskalpell geht das nur mit Rupfen.
Ich denke bei den Wechselklingen gibt es sicher Unterschiede.

von F. F. (foldi)


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Kampfmesser schrieb:
> http://messer-machen.de/

Klar, so kriegst du auch ein Messer scharf, aber wann? Das mache ich nur 
bei sehr teuren oder sehr seltenen Messern. Küchenmesser ist in 3 
Minuten scharf.

Aber was er über Wetzstähle schreibt, das passt zu 100%

von F. F. (foldi)


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Mike M. schrieb:
> Das klappt und sieht absolut bescheuert aus.

Dann musst du erstmal mein Arme und vor allem meine Beine sehen, weil 
die Arme allein nicht ausreichen, wenn ich alle Messer schärfe.
Vor allem im Sommer. Die Leute denken bestimmt, dass ich eine Krankheit 
hätte. :-)

Von den zehn Klingen, die dabei waren, war eine richtig scharf.

: Bearbeitet durch User
von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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spess53 schrieb:
> Wenn du etwas Vernünftiges haben willst, dann so etwas:
>
> 
https://www.martor.com/de/produkte/entgratemesser/product/trimmex-simplasto-35134.html
>
> mit den passenden Klingen. Benutze ich seit Jahren.

kann ich bestätigen. Ich habe auch so ein Teil, und ein kleines 
"Kistchen" mit Ersatz-Klingen.

Irgendwann sind halt die benutzten Klingen stumpf, dann kann man sie nur 
noch zum Bleistift anspitzen nutzen, aber bis dahin sind sie "schön 
scharf"

von Abschweifer (Gast)


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>Aber was er über Wetzstähle schreibt, das passt zu 100%

Wetzstähle sollen ja bekanntlich im wesentlichen den Grad des Messers 
wieder aufrichten. Dabei wird ja das Messer gegen die Schneide geführt. 
Also wie kann dann bei der Bewegung ein umgelegter Grad wieder 
aufgerichtet werden? Ich kann das nicht so recht nachvollziehen.

von Mike M. (mikeii)


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Es geht nicht um eine umgelegt Kante, sondern eher um eine leicht 
verbogene. Hier soll die Spitze der Klinge wieder gerade gerichtet 
werden. Zumindest bei den Wetzstählen, die nicht spanend arbeiten

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Mike M. schrieb:
> Zumindest bei den Wetzstählen, die nicht spanend arbeiten

Das ist eben falsch, auch wenn es angebliche Fachleute in ihren Büchern 
schreiben. Sie richten die Scheide sicher wieder auf, aber alle tragen 
Material ab.
Kannst du selbst überprüfen. Wische den Wetzstahl gut sauber und wetze 
ein Messer, danach ziehe den Wetzstahl durch ein weißes Tuch. Was du 
dann siehst, das ist das abgetragene Material. Sicher auch vom 
Wetzstahl, aber auch vom Messer.

von Abschweifer (Gast)


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@Mike Mike

Ja, das würde mir schon eher einleuchten. Gelesen hatte ich allerdings 
des öfteren, dass sich beim Gebrauch des Messers der Grad umlegt und 
dann eben wieder aufgerichtet wird.

@F. Fo

Die Wetzstähle aus Stahl sollen angeblich so gut wie nichts abtragen -- 
wobei es wohl auch auf den Druck ankommt. Man soll wohl nicht zu stark 
aufdrücken.

Aber ich hatte auch schon mal Keramik- oder Diamant-Beschichtete 
Wetzstähle gesehen. Bei letzteren wird wohl in der Tat Material 
abgetragen.

von Codix (Gast)


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Skalpele hatte ich auch schon ausprobiert. Ist nicht optimal.
Vor ein paar Jahren habe ich mir so ein Kit gekauft:
http://www.proskit.com/soldering-assy/electronics/6-pc.-soldering-aid-set?cPath=65_91&;

Da ist alles dabei, was man für die Arbeiten an Platinen und Geräten
benötigt. Der Leiterbahnentrenner ist super. Das Material ist sehr hart 
und lässt sich wunderbar nachschleifen.
Bin sehr zufrieden damit.

NEIN, ich bin NICHT am Umsatz beteiligt!

von iürgen (Gast)


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iürgen schrieb:
> Zum Schärfen meiner Messer benutze ich gern den Proxxon-Minnidrill
> mit
> Diamant-Scheibe!
>
> Ein Skalpell habe ich noch nicht nachgeschliffen, denke aber, daß die
> Klinge auch hier sauscharf wird.

Den Grad (kann man gut mit einer 10fach Lupe erkennen)beseitige ich dann 
vorsichtig mit 400er Schleifpapier. Wenn der sich umlegt, ist nämlich 
die Schärfe gleich wieder weg!

Zwar wird man nicht auf die Schärfe einer Rasierklinge kommen,
aber es schneidet trotzdem noch senkrecht einen Papierbogen, wenn man 
vorher sorgfältig gearbeitet hat.

Darüber hinaus bin ich Minimalist. Ich möchte nicht für jeden Kleinkram 
ein besonderes Werkzeug kaufen, was dann nach kurzer Benutzung in meiner 
kleinen Wohnung rumliegt und Platz beansprucht. Ich versuche mich mit 
dem zu behelfen, was ohnehin schon da ist.

@F.Fo (foldi)

Ich würde mich freuen, wenn Du noch einiges zu dem  Thema beitragen 
könntest. Wie es sich mit dem Sachverstand allgemein in Foren verhält, 
hätte ich nicht besser formulieren können.


LG       Jürgen

von Michael S. (meise)


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Wir verwenden (auf der Arbeit, nicht für chirurgische Zwecke) Skalpelle 
von Bayha. Mir fehlt leider der Vergleich zu anderen Skalpellklingen 
bezüglich der Schärfe, hatte aber bisher keinen Grund zum Klagen.
Die Skalpelle haben ein besonderes Verriegelungssystem und vermutlich 
bekommt man passende Klinge daher nur von Bayha. Vielleicht lässt das 
aber auf gleichbleibende Schärfe/Qualität schließen.

http://www.bayha-skalpelle.de/
http://www.ebay.de/sch/?_nkw=bayha

von Mike M. (mikeii)


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F. F. schrieb:
> Mike M. schrieb:
>> Zumindest bei den Wetzstählen, die nicht spanend arbeiten
>
> Das ist eben falsch, auch wenn es angebliche Fachleute in ihren Büchern
> schreiben. Sie richten die Scheide sicher wieder auf, aber alle tragen
> Material ab.
> Kannst du selbst überprüfen. Wische den Wetzstahl gut sauber und wetze
> ein Messer, danach ziehe den Wetzstahl durch ein weißes Tuch. Was du
> dann siehst, das ist das abgetragene Material. Sicher auch vom
> Wetzstahl, aber auch vom Messer.

Es gibt zwei Arten von Wetzstählen, welche die spanen und welche die 
nicht spanen sondern nur richten.

Kannst du hier nachlesen: 
http://lexikon.huettenhilfe.de/kuechenmesser/messer-schaerfen/wetzstahl-und-wetzstaebe.html

Zitat:

Richtende Wetzstähle kommen hauptsächlich im professionellen Bereich, 
d.h. beispielsweise in der Gastronomie oder der Fleischverarbeitung, zum 
Einsatz, da ihre Anwendung in privaten Haushalten zumeist gar nicht 
nötig ist.


Den richtenden Wetzstahl meinte ich eigentlich.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Mike M. schrieb:
> Den richtenden Wetzstahl meinte ich eigentlich.

Du brauchst es nicht zu glauben, kannst du aber, sie tragen alle 
Material ab. Mehr oder weniger.

von F. F. (foldi)


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iürgen schrieb:
> @F.Fo (foldi)
>
> Ich würde mich freuen, wenn Du noch einiges zu dem  Thema beitragen
> könntest. Wie es sich mit dem Sachverstand allgemein in Foren verhält,
> hätte ich nicht besser formulieren können.

Hallo Jürgen, ich kann dir gern deine Fragen per PN beantworten.

Zum einen ist es hier nicht erwünscht und zum anderen glaubt man jeder 
Webseite oder was in irgendwelchen Büchern steht, mehr als mir.

Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit Messern und habe schon 
alles ausprobiert, untersucht und was nicht noch alles. Wenn du mal alle 
Bücher gelesen hast, dann weißt du wer von wem abschreibt und so einen 
Website hat alles nur per copy und paste an Wissen zusammen getragen.

von Heiner (Gast)


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F. F. schrieb:
> Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit Messern und habe schon
> alles ausprobiert, untersucht und was nicht noch alles.

beste Troll-Falle ever :)

lg Heiner

von Abschweifer (Gast)


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F. F. schrieb:
> Poliert waren sie schon, aber der Schliff hatte mal mehr, mal weniger,
> aber insgesamt eine sehr große Rautiefe.

Das mag womöglich sogar erwünscht sein. Es gibt Sachen, die schneidet 
eine sehr fein geschliffene Klinge schlechter als eine grob 
geschliffene. Mit dem groben Schliff hat man so etwas wie eine feine 
Säge. Etwa eine Semmel schneidet sich mit einem grob geschliffenen 
Messer besser. Womöglich Knorpel und Sehnen auch? Aber es gibt natürlich 
schlechte Klingen, die billigen Klingen des Ald Teppichmessers waren 
wirklich nicht scharf damals...

von Mike M. (mikeii)


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F. F. schrieb:
> Mike M. schrieb:
>> Den richtenden Wetzstahl meinte ich eigentlich.
>
> Du brauchst es nicht zu glauben, kannst du aber, sie tragen alle
> Material ab. Mehr oder weniger.

Darum geht es doch garnicht. Natürlich kann beim Aufrichten etwas 
Material abgehen. Aber es ist ein grundlegender Unterschied ob ich mit 
einem Polierten Stahl etwas wieder gerade biege und die Oberfläche 
verdichte, oder ob ich etwas explizit abreiben möchte.

von F. F. (foldi)


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Das ist richtig. Aber nur "aufrichten" macht die Schneide nicht allein 
nicht wieder scharf.

von Mike M. (mikeii)


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Soll es ja auch nicht,nur mit ner krummen Schneide schneidet es sich nun 
mal schlechter als mit einer geraden. Den Sinn des richtenden Wetzstahls 
hast du verstanden? Niemand sagt, dass der zum Schärfen ist.

von F. F. (foldi)


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Mike M. schrieb:
> Den Sinn des richtenden Wetzstahls
> hast du verstanden?

Ich will dir nicht zu nahe treten und schreibe, aber ich bin mir sicher, 
dass ich von Messern und alles was damit zu tun hat, eine ganze Menge 
mehr verstehe als du.
Man, ich sammle die nicht nur, um die blöd in den Schrank zu legen, ich 
habe auch schon welche restauriert und noch vieles mehr in dem Bereich 
gemacht.
Aber lies weiter deine tollen Links und halt mich weiter für blöd. Ist 
mir völlig egal. Bin bestimmt nicht der Typ, der auf den Putz hauen 
muss, aber wenn ich mich mit einem Thema auskenne, dann tue ich auch 
nicht dir zu Liebe so, als hätte ich keinen Schimmer.
Außerdem ging es hier um Skalpellklingen, die ich als sehr stumpf 
empfunden habe oder zumindest nicht so scharf, wie ich vermutet hätte.
Die Frage ist nun schon mehrfach beantwortet worden. Auch noch von einem 
Kollegen von mir. Der ist der Oberschlitzer im Krankenhaus und hat auch 
in verschiedenen Häusern schon mit verschiedenen Skalpellen gearbeitet 
und ein Teil seiner Antwort, den für diesen Thread wesentlichen Teil, 
habe ich weiter oben gepostet.

von L. H. (holzkopf)


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1.2842, gehärtet auf ca. 62 HRC.

Dagegen kann kein Skalpell "anstinken". :D

von Jan H. (jan_m_h)


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L. H. schrieb:
> 1.2842, gehärtet auf ca. 62 HRC.
>
> Dagegen kann kein Skalpell "anstinken". :D

Da es hier nur um Schärfe, nicht um Standzeit geht, hat diese Aussage 
wohl kaum Bedeutung. Erreichbare Schärfe und Härte des Stahl hängen zwar 
zusammen, aber mir ist noch kein Messer untergekommen, dass so scharf 
wie irgend möglich geschliffen war.

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Jan H. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> 1.2842, gehärtet auf ca. 62 HRC.
>>
>> Dagegen kann kein Skalpell "anstinken". :D
>
> Da es hier nur um Schärfe, nicht um Standzeit geht, hat diese Aussage
> wohl kaum Bedeutung...

??

http://www.ficona.de/12842-1.2510.pdf

von Der Andere (Gast)


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L. H. schrieb:
> 1.2842, gehärtet auf ca. 62 HRC.
>
> Dagegen kann kein Skalpell "anstinken". :D

Du zeigst mal wieder wie klein deine Welt ist.

Siehe Wikipedia:
Als Material dienen Edelstahl, Gehärteter Stahl, Rostfreier Stahl, 
hochfester Kohlenstoffstahl, Titan, Keramik, Feuerstein und Obsidian.

von Mike M. (mikeii)


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F. F. schrieb:
> Ich will dir nicht zu nahe treten und schreibe, aber ich bin mir sicher,
> dass ich von Messern und alles was damit zu tun hat, eine ganze Menge
> mehr verstehe als du.

Gewagte Behauptung aber im Gegensatz zu dir muss ich damit nicht 
angeben...  -.-
Du hast den Kernpunkt nach wie vor nicht verstanden...

von F. F. (foldi)


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Nein Mike, du hast weder den Thread verstanden noch einiges andere.
Aber angeben, das liegt mir fern.
Du kannst das denken und kannst denken was du willst, über mein Wissen 
(oder Nichtwissen). Ich will micht auch gar nicht auf eine Große 
Diskussion einlassen,
aber stell dir vor, du knickst ein Metall viele Male hin und her, 
gleichzeitig reibt es an diesem Material, wird es dann nicht irgendwann 
brechen?
Genau das passiert "beim Aufrichten der Schneide" mit dem untersten Span 
und gleichzeitig wird diese neue Schneide durch den Wetzstahl wieder 
poliert und polieren ist auch ein Materialabtrag. Wer das mit dem 
"Aufrichten" zuerst in seinem(er) Bücher schrieb, weiß ich aus dem Kopf 
nicht mehr und es ist in meinen Augen unglücklich gewählt. Aber genau 
das, was ich hier gerade beschrieben habe, passiert. Da dieser 
"umgeknickte Bereich" sehr klein ist und nur mit starker Vergrößerung zu 
sehen ist, siehst du auch nur etwas Abrieb im Tuch, aber es ist 
tatsächlich der abgebrochene Span. Oder genauer, viele abgebrochene 
Spänchen.
Aber auch dass ist Material abtragen.

Habe schon lange keine Bücher mehr dazu gelesen, aber als ich mich sehr 
intensiv mit diesem Thema beschäftigte, da habe ich sicher alle 
Literatur, doch zumindest die namenhafte Literatur dazu gelesen. Weil 
ich bestimmte Sachen nicht glaube oder verstehe, prüfe ich so was selbst 
nach. Gerade das mit den Wetzstählen.

: Bearbeitet durch User
von Mike M. (mikeii)


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Ich widerspreche dir doch da garnicht!Es ist alles okay. Ich habe nur 
gesagt, das es zwei verschiedene Wetzstähle gibt, die zwei verschiedene 
Dinge tun. Wie gut oder wie schlecht, oder ob der eine dennoch Material 
abträgt, darum ging es garnicht. Nur darum, dass der eine nur richten 
"soll".
Verzeih mir das mit dem "angeben Spruch", war nicht so gemeint.

von F. F. (foldi)


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Natürlich gibt es die. Vor allem die diamatbesetzten Wetzstähle sind 
sehr abrasiv, oft stärker als jeder Stein. Nehmen sollte man immer nur 
die, die nicht abtragen (sollen).

von L. H. (holzkopf)


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Der Andere schrieb:
> L. H. schrieb:
>> 1.2842, gehärtet auf ca. 62 HRC.
>>
>> Dagegen kann kein Skalpell "anstinken". :D
>
> Du zeigst mal wieder wie klein deine Welt ist.
>
> Siehe Wikipedia:
> Als Material dienen Edelstahl, Gehärteter Stahl, Rostfreier Stahl,
> hochfester Kohlenstoffstahl, Titan, Keramik, Feuerstein und Obsidian.

Die Rede ist hier von einem Skalpell samt Klingen von Heinz Herenz 
Hamburg.
F.F. zeigte w.o. ein Bild seines Skalpells, das wir hier finden:
https://katalog.firmeninformation.de/DE/0001101554_0000436580/index.html?catalog=DE/0001101554_0000436580&startpage=1

F. F. schrieb:
> Mein Rasiermesser war jedenfalls schärfer als das Skalpell und alle
> meine Messer sind mindestens so scharf.
>
> Habe gerade nachgesehen, diese hier sind von Heinz Herenz Hamburg.

Nehme an, daß sich das auf die beiden eingangs gen. mitgelieferten 
Klingen bezieht.
Von denen weder Du noch ich genau wissen, um welches Material es sich 
dabei handelt.
Aus dem von F.F. gezeigten Bild können wir nur entnehmen, daß es sich 
dabei um Martor-Klingen handelt.
Kann VA sein oder ein anders legierter Stahl.

Was soll also der (teilweise) Schmarrn, den Du aus Wikipedia anführst?

Und was soll das hier?
> Du zeigst mal wieder wie klein deine Welt ist.

Willst Du mich damit provozieren oder mir den "Nerv töten"??
Sei versichert, daß Dir weder das eine noch das andere jemals gelingen 
KANN. :)

Was den 1.2842 anbelangt:
Diejenigen, die diesen Stahl einsetzen, wissen ganz genau, warum sie das 
tun.
Sind ja auch nicht gerade "auf der Brennsuppe dahergeschwommen".:D


@ foldi:
Kannst Du uns bitte sagen, aus welchem Stahl Deine beiden Klingen sind?

von schnippler (Gast)


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Die alten Skalpelle aus Chirurgenstahl (VA mit was weiß ich noch drin) 
waren mit passendem Wetzstahl abziehbar.
Wegen der "Hygiene" und weil halt ein Skalpell für 50,- das 1000 OPs 
ohne nachwetzen durchhält nicht so lukrativ ist gibt's heute meißt nur 
noch Einweg.
Die kosten so zwischen 0,50 oder 1,- pro Stück und jetzt rechnet mal.
Was auch gut geht sind die Holzmesser aus dem Baumarkt wenn gute 
Qualität.
Damit kann man in alte Eiche und sogar Eisenholz schnitzen ohne das die 
Klinge nach zwei mm stumpf ist.
Zum schleifen entweder den Drehmel mit passendem feinkönigen 
Schleifstein oder Wetzstein für "Survivalmesser" das sind verschiedene 
Körnungen die in einen massiven Halter gesteckt werden.
Wichtig ist halt das Material aus dem die Klinge besteht.
Ich habe auch schon Keramik und wie heißen denn nochmal die schwarzen 
Steine mit denen die Azteken die Holzschwerter bestückt haben gesehen ?
Die Frage ist kommt es auf die reine Schärfe an oder ob man damit auch 
ordentlich Druck ausüben kann ?
Keramik&Co sind schärfer, Metall ist druckstabiler.

von L. H. (holzkopf)


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F. F. schrieb:
> ...aber stell dir vor, du knickst ein Metall viele Male hin und her,
> gleichzeitig reibt es an diesem Material, wird es dann nicht irgendwann
> brechen?

"Brechen" ist beim Schärfen an sich nicht der entscheidende Punkt. :)

> Genau das passiert "beim Aufrichten der Schneide" mit dem untersten Span
> und gleichzeitig wird diese neue Schneide durch den Wetzstahl wieder
> poliert und polieren ist auch ein Materialabtrag. Wer das mit dem
> "Aufrichten" zuerst in seinem(er) Bücher schrieb, weiß ich aus dem Kopf
> nicht mehr und es ist in meinen Augen unglücklich gewählt. Aber genau
> das, was ich hier gerade beschrieben habe, passiert.

Polieren kann man prinzipiell nur etwas, das Widerstand gegen 
Krafteinwirkung bieten kann.
Wetzstähle sind dazu geeignet, um sehr schnell einen geometrisch 
"scharfen" Winkel an Stählen erreichen zu können.
Genau genommen ist das aber nur eine "Schneiden-Korrektur".
Jedenfalls bei Wetzstählen, die aus mehreren rollenförmigen gehärteten 
Stahlscheiben bestehen, durch die man Messerschneiden "durchzieht".

Etwas anders sieht das bei stabförmigen Wetzstählen aus, die "geriffelt" 
sind.
Zwar ist dabei auch nur eine recht schnelle Schneidenkorrektur möglich, 
die aber immerhin im Gegensatz zu den gen. "Rollenschärfern" die 
Möglichkeit bietet, Späne an der Schneide entweder "wegzubrechen" oder 
"ausfransen" lassen zu können.
Soll heißen:
Wenn das Messer längs des Wetzstahles zum Körper hin geführt wird, 
werden Späne "weggebrochen".
Andernfalls "fransen sie aus"

Was aber überhaupt nichts damit zu tun hat, was an Schärfung von 
Schneiden per Schleifscheiben oder Schleifmitteln erreichbar ist.
Womit wir bei des Pudels Kern sind.:D

Denn nicht von ungefähr spricht man dabei von "Abziehsteinen".
Was beinhaltet, daß zur höchstmöglichen Schärfung per Handbewegungen 
jedweden Materiales keinesfalls gegen die Schneide gerichtete 
Bewegungen
praktiziert werden sollten.
Weil es grob gesagt dabei hauptsächlich darum geht, Ausfransungen oder 
Umformungen an der Schneide so zu beseitigen, daß die gesamte Schneide 
möglichst homogen und linear scharf "aufgebaut" wird.

Insgesamt ist das ein Vorgang, der eher mit beidseitigem Polieren einer 
Schneide zu tun hat.
Rein mechanischem Polieren!

Qualitativ meilenweit entfernt vom "Elektropolieren", bei dem an sich 
nur Schleifgrate durch "Anodenpolieren" "weggefressen" werden.

Denk mal an Deine Rasiermesser bzw. wie die geschärft werden.
Nur "abziehend" auf einem Riemen, der auf einer Seite Leder hat und auf 
der anderen Seite Leinengewebe.

"Normaler" Rasiermesserstahl ist 1.2210 (VA-Stahl bekommst Du sowieso 
niemals auf annähernd vergleichbare Schärfe)
http://www.stauberstahl.com/werkstoff-lexikon/12210/

Und wenn Du diesen Stahl mit 1.2842
http://www.ficona.de/12842-1.2510.pdf
vergleichst, wirst Du erkennen, was wir sowieso schon längst wissen:
Alle Welt kocht nur mit Wasser
So einfach ist das. :D

F. F. schrieb:
> Vor allem die diamatbesetzten Wetzstähle sind
> sehr abrasiv, oft stärker als jeder Stein. Nehmen sollte man immer nur
> die, die nicht abtragen (sollen).

Ja - das ist richtig und korrekt:
Diamant und CBN (mit Einschränkungen) zerspanen Stähle "gnadenlos".
Was bzgl. einer Schneide evtl. (je nach Korngröße) darauf hinauslaufen 
kann, daß die Schneide "sägezahnartig" wird.
Was jedoch an sich unerwünscht ist, weil die Schneide in ihrer vollen 
Länge scharf sein sollte.

von F. F. (foldi)


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L. H. schrieb:
> @ foldi:
> Kannst Du uns bitte sagen, aus welchem Stahl Deine beiden Klingen sind?

Weiß jetzt nicht so genau welche Klingen du meinst. Die beim Skalpell 
waren, sind laut Aufschrift ein "Karbonstahl". Das sagt nicht sehr viel 
aus.

L. H. schrieb:
> Jedenfalls bei Wetzstählen, die aus mehreren rollenförmigen gehärteten
> Stahlscheiben bestehen, durch die man Messerschneiden "durchzieht".
Diese Teile nenne ich immer Messermörder, weil sie die Messer regelrecht 
abhobeln.
Für Hausfrauen gut geeignet, aber meine Messer aus meinem Messerblock 
möchte ich nicht mit so was schärfen.

von Der Andere (Gast)


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L. H. schrieb:
>>> 1.2842, gehärtet auf ca. 62 HRC.
>>>
>>> Dagegen kann kein Skalpell "anstinken". :D
>>
>> Du zeigst mal wieder wie klein deine Welt ist.
>>
>> Siehe Wikipedia:
>> Als Material dienen Edelstahl, Gehärteter Stahl, Rostfreier Stahl,
>> hochfester Kohlenstoffstahl, Titan, Keramik, Feuerstein und Obsidian.
>
> Die Rede ist hier von einem Skalpell samt Klingen von Heinz Herenz
> Hamburg.

Du nervst echt. Frei nach dem Motto, was interessiert mich der Blödsinn 
den ich vorhin geschrieben habe, drehst du deine Argumente schneller um 
wie der Herbststurm altes Laub.
Du hast geschrieben, "kein Skalpell" also hast du das auf alle Skalpelle 
bezogen und nicht auf das bestimmte.

Ich bin hier raus, wo immer L.H. auftaucht kann man davon ausgehen, dass 
nur noch krude und teilweise skurrile Argumente und Statements zu finden 
sind.
Alles was dein Horizont überschreitet darf es nicht geben.

von Fachkraft (Gast)


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Abschweifer schrieb:
> beim Gebrauch des Messers der Grad umlegt

Um wiviel Grad legt sich der Grat denn um?

von DipTam (Gast)


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Herrlich, wieder ein Held der besser ist als der Rest der Welt.
Gutes Forum!

von butsu (Gast)


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um mal zum Ausgangspunkt dieses Themas zurück zu kommen:
Schärfe ist nicht gleich Schärfe. Grundsätzlich kann man 
Druckschnittschärfe und Zugschnittschärfe unterscheiden. Ein Schnitz-, 
Hobel-, Rasier-, oder Mikrotommesser führt einen reinen Druckschnitt 
aus, während ein Skalpell in der Chirurgie fast nur im Zugschnitt 
verwendet wird. Darauf sollte es also optimiert sein.

Für den Druckschnitt ist einzig die Breite der Schneidkante und der 
Schneidenwinkel entscheidend. Je kleiner beides ist, umso schärfer. 
(Eine hohe Härte ist wünschenswert, damit die Standzeit des Messers groß 
wird, und die Schneidkante sich nicht abnutzt oder umlegt).

Beim Zugschnitt kommt es ebenfalls auf diese beiden Parameter an, dazu 
kommt aber noch eine (mikroskopische) möglichst scharfkantige Rauheit 
der Schneide, die wie eine Säge wirkt.

Reine Kohlenstoffstähle lassen sich auf wenige Mikrometer Breite 
ausschleifen, wenn am Ende sehr feine Körnungen verwendet werden. Eine 
solche Schneide ist in Längsrichtung glatt und optimal für Druckschnitt. 
Für Zugschnitt ist ein gröberer Schliff u.U. besser geeignet. Die Kante 
ist zwar nicht so dünn, dafür gibt es dann den Sägeanteil.

Bei vielen hochlegierten ("rostfreien") Stählen kommt hinzu, dass sich 
beim Härten extrem harte Sonderkarbide, z.B. Chromkarbide bilden. Diese 
Kristallite sind in die weichere Matrix des umgebenden Materials 
eingebunden. Ihr Durchmesser kann gut einige 10um sein. Bei Benutzung, 
oder auch schon beim Schleifen, brechen sie leicht heraus. Dadurch 
entsteht wiederum eine Rauheit, die Zugschnittschärfe begünstigen kann, 
natürlich auf Kosten von Druckschnittschärfe.

Die Skalpelle, die ich bisher in der Hand hatte, hatten alle einen 
ziemlich aggressiven Zugschnitt. Ich habe auch schon welche unter dem 
Mikroskop gehabt. Da war deutlich zu sehen, dass sie nicht sehr fein 
poliert waren. Ich bin ziemlich sicher, dass das Absicht ist. Dass die 
Industrie in der Lage ist, sehr scharfe, geschlossene Schneiden günstig 
zu produzieren sieht man an jedem Einwegrasierer.

Wenn also jemand meint sein (neues) Skalpell wäre stumpf, wäre es 
zunerst mal interessant die Testbedingungen zu kennen...

von L. H. (holzkopf)


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F. F. schrieb:
> Die beim Skalpell
> waren, sind laut Aufschrift ein "Karbonstahl". Das sagt nicht sehr viel
> aus.

Ja, die meinte ich.
Karbonstahl sagt wenigstens ein bißchen etwas aus:
- der Name kommt von lat. carbo = Kohle; d.h. im Eisen ist Kohlenstoff 
drin
- kann auch nur als nahezu einziges nennenswerte Legierungselement 
vorhanden sein, wodurch Eisen zu härtbarem Stahl wird
- dieser Stahl ist nicht rostträge, weshalb der Begriff häufig auch 
nur als Abgrenzung zu Edelstählen (bei Messern meist V2A) verwendet wird
- dafür ist er aber gut schärfbar und schnitthaltig

Letztlich kann man aber jeden Stahl, der C-Gehalt hat, als Karbonstahl 
bezeichnen.
Insoweit sagt das nicht recht viel aus - da hast Du schon recht. :)


Der Andere schrieb:
> Du nervst echt. Frei nach dem Motto, was interessiert mich der Blödsinn
> den ich vorhin geschrieben habe, drehst du deine Argumente schneller um
> wie der Herbststurm altes Laub.
> Du hast geschrieben, "kein Skalpell" also hast du das auf alle Skalpelle
> bezogen und nicht auf das bestimmte.

Wer hier nervt lassen wir am besten dahingestellt sein. :)

War hier im Thema die Rede NUR von Stahlskalpellen oder nicht?
Auch im Skalpellbild von foldi ist ganz klar eine Stahlklinge erkennbar.
Und NUR darauf bezog sich meine Aussage "kein Skalpell".
Wenn Du das anders verstanden hast, so ist das Dein Problem.

Der Andere schrieb:
> Alles was dein Horizont überschreitet darf es nicht geben.

Das zu beurteilen steht Dir NICHT zu!
Noch mehr dazu zu sagen, verbietet die Höflichkeit!


@ butsu:

Danke Dir für Deine konstruktiven und hilfreichen Ausführungen
zum Thema. :)
Besonders interessant bzgl. Schärfen können wir dem entnehmen, daß
es - wie meistens - darauf ankommt, was letztlich erreicht werden soll.

Anders ausgedrückt geht es zur Zielerreichung "Schärfen" darum, daß wir 
die Schneiden (wie zum Einsatzzweck gewünscht) manipulieren können.

Die Mittel dazu haben wir in Form von Schleifmitteln bis hin zu 
Diamantwerkzeugen, wenn es um Abrasivität geht. => "Sägezahnschneiden".

Oder auch in Form von z.B. SC-Naßschleif-Papieren (DIN A4, 
handelsüblich), deren Körnungen (bis zu 1200) man zum Feinschliff auch 
noch "brechen" kann. => durchgängig polierte Schneiden.

Etwas schneller geht das aber auch mit sehr guten Abziehsteinen in
entspr. Abstufungen.
Bis hin zu Feinst-Abziehsteinen, z.B. aus Solnhofener Kalkstein 
(härteste Sorte).

Übliche recht gute Messerstähle kennen wir auch.
Wobei Martor sicherlich eine ganz gute "Adresse" ist.

VA-Stähle kommen m.E. eher nicht in Frage.
Das ist für "Wellenschliff-Messer" geeignetes Material, weil die 
"Wellen" immer noch schneiden, während die eigentlichen "Spitzen" längst 
stumpf sind.
Kennen wir alle von unseren Haushaltsmessern her. ;)


@ foldi:

Siehst Du allmählich "Land" bzgl. Schärfen?
Welche andere Klingen hast Du noch für Dein Skalpell?

von butsu (Gast)


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L. H. schrieb:
> dieser Stahl ist nicht rostträge, weshalb der Begriff häufig auch nur
> als Abgrenzung zu Edelstählen (bei Messern meist V2A) verwendet wird

ähm...nein. V2A (ursprünglich eine werksinterne Bezeichnung bei Thyssen 
(Versuchsschmelze 2A)) ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für 
1.4301. Dieser Stahl ist nicht härtbar und wird nicht für Messer 
verwendet. Viele rostträge Küchenmesser sind aus 1.4034.

Der von dir hergestellte Zusammenhang zwischen Schleifmittel und 
(Mikro-)Rauheit ist so auch nicht richtig. Es gibt Diamant Polierfolie 
mit 0,5um Körnern. Dagegen ist 1200er SiC Papier ein Gebirge...

von F. F. (foldi)


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Da ich hier auch noch mal direkt angesprochen wurde, möchte ich zu dem 
Thema noch einmal antworten. Aber sicher anders als vermutet.

Teilweise kommen hier richtige Sachen zum Thema und im gleichen Post 
dann wieder so viel Unsinn (es tut mir leid, ich will hier niemanden 
beleidigen), dass ich entweder ein ganzes Buch zum Thema schreiben 
müsste oder hier jedesmal umfangreich den Unsinn widerlegen.
Letztlich ist meine eingängliche Frage hinlänglich beantwortet. Nicht 
zuletzt von meinem befreundeten Chirurgen, der ja nun täglich mit diesen 
Skalpellen zu tun hat.
Ich möchte auch nicht überheblich klingen, das bin ich auf keinen Fall, 
auch wenn nun einige das denken werden und mich für einen arroganten 
Arsch halten.

Lasst uns nun einfach einen Schlußpunkt hier setzen. In jeden Fall werde 
ich hier nicht mehr mit diskutieren.

von butsu (Gast)


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F. F. schrieb:
> Teilweise kommen hier richtige Sachen zum Thema und im gleichen Post
> dann wieder so viel Unsinn (es tut mir leid, ich will hier niemanden
> beleidigen), dass ich entweder ein ganzes Buch zum Thema schreiben
> müsste oder hier jedesmal umfangreich den Unsinn widerlegen.

schade. da du vermutlich einen meiner posts gemeint hast, würde mich 
schon interessieren, wo ich deiner Meinung nach irre...

Da du aber offensichtlich nur eine Bestätigung deiner Meinung gesucht 
hast und die bei deinem befreundeten Chirurg in einer Einzeiler WhatsApp 
Nachricht bekommen hast, Frage ich mich schon, warum du überhaupt hier 
gepostet hast...

von F. F. (foldi)


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butsu schrieb:
> Da du aber offensichtlich nur eine Bestätigung deiner Meinung gesucht
> hast und die bei deinem befreundeten Chirurg in einer Einzeiler WhatsApp
> Nachricht bekommen hast, Frage ich mich schon, warum du überhaupt hier
> gepostet hast...

Habe tatsächlich wissen wollen, ob andere auch diese oder andere 
Erfahrungen gemacht haben und Moritz, der Chirurg, der fiel mir in 
diesem Moment nicht ein und den möchte ich im Moment eigentlich nichts 
fragen, weil sein Sohn auch fast ums Leben kam und mit der 
Wiederherstellung seiner Fähigkeiten kämpft.
Da ich das durch den Tod meines Sohnes weiß, wie sich der Vater fühlt, 
hatte ich hin gar nicht auf dem Schirm. Und ja, auch in deinem Post 
stand einiges an Unsinn, daneben aber auch sehr genaue Sachen.

Sei mir bitte nicht böse, aber ich habe alle maßgeblichen Bücher gelesen 
und auch meine eigenen Untersuchungen gemacht, Erfahrungen gesammelt, 
sodass ich auch einige Sachen aus diesen Büchern widerlegen könnte. 
Leider, gerade im Bereich des Messerschärfens, haben viele voneinander 
abgeschrieben.

Würde ich hier bestimmte Punkte widerlegen, so würde das wieder und 
wieder bestritten und mit Copy und Paste alles auf die Spitze getrieben. 
Auf solch einen Schlagabtausch habe ich einfach keine Lust. Ich weiß 
ganz genau wovon ich spreche, wenn es um Messer geht.
Wenn du was über Messerstähle wissen willst, dann unterhalte dich mal 
mit dem Balbach. Er ist der führende Damastschmied in Deutschland und 
hat in der ganzen Welt einen hervorragenden Ruf.
Der gleiche Stahl mit der gleichen Härte kann trotzdem unterschiedlich 
sein, allein durch verschieden (oft geheime) Härteverfahren.
Buck hat einen eigenen Messerstahl, dessen Legierung geheim ist.
Das etliche Millionen mal kopierte Buck M1 (ich besitze ein Original) 
und dessen Kopien mittlerweile in jedem Baumarkt auf dem Grabbeltisch 
liegen, hat eine unglaubliche Schnitthaltigkeit, obwohl es einen 
Hohlschliff hat.
Ich habe dieses Messer noch nie nachgeschliffen. Es ist eines meiner 
ersten Messer.
Ich kann hier wirklich kilometerlange Beiträge schreiben, aber dafür 
gibt es auch gute Bücher.
Nebenbei, es ist hier ja kein Messer Blog.

: Bearbeitet durch User
von butsu (Gast)


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F. F. schrieb:
> Der gleiche Stahl mit der gleichen Härte kann trotzdem unterschiedlich
> sein, allein durch verschieden (oft geheime) Härteverfahren.

selbstverständlich ist das so, und das weiß auch jeder Metalurg und 
jeder gute (Messer-)schmied. Die Gründe dafür und die Verfahren sind 
mitnichten geheim, auch wenn manch einer das den Sammlern gerne 
erzählt...

F. F. schrieb:
> Wenn du was über Messerstähle wissen willst, dann unterhalte dich mal
> mit dem Balbach.

och, im Moment habe ich keine Fragen...ich dachte du hattest eine 
Frage... :-)

F. F. schrieb:
> Würde ich hier bestimmte Punkte widerlegen, so würde das wieder und
> wieder bestritten und mit Copy und Paste alles auf die Spitze getrieben.
> Auf solch einen Schlagabtausch habe ich einfach keine Lust.

verstehe ich. trotzdem interessiert mich, wo ich deiner Meinung nach 
irre, inklusive der Begründung. Und zwar nicht um irgendwo hinten links 
im Internet recht zu behalten, sondern einfach weil ich bei dem Thema 
gerne dazu lernen. bisher ist von dir aber nichts substantielles 
gekommen...

von F. F. (foldi)


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butsu schrieb:
> aber noch eine (mikroskopische) möglichst scharfkantige Rauheit
> der Schneide, die wie eine Säge wirkt.

Nur ein winziger Ausschnitt. Dabei fällt jedem Messerkenner der Kitt aus 
der Brille.
Das mit den Karbiden war nicht ganz so übel, aber trotzdem falsch 
interpretiert.

Aber jetzt ist wirklich Schluss von meiner Seite.
Wenn man überhaupt (!) von einem "Druckschnitt" reden möchte (können 
Frauen perfekt), dann käme nur eine Schliffform in Frage und zwar der 
"Chisel-Grind", bei dem die Schneide nur einseitig geschliffen wird. 
Wird bei Tanto Messern gern verwendet (lässt sich schnell und billig 
herstellen), weil diese Messer hauptsächlich als Stoßwaffe benutzt wird.
CRTK hat das mal bei einigen Messern gemacht, macht sonst keiner.
Das wäre dann vergleichbar mit einer Schlagschere.
"Die Schneide heißt Schneide, weil sie schneidet!" (wussten schon die 
alten Indianer) Eine "Drücke" ist das nur bei Frauen im Haushalt (aber 
da auch nicht bei allen Frauen)

: Bearbeitet durch User
von butsu (Gast)


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F. F. schrieb:
> butsu schrieb:
>> aber noch eine (mikroskopische) möglichst scharfkantige Rauheit
>> der Schneide, die wie eine Säge wirkt.
>
> Nur ein winziger Ausschnitt. Dabei fällt jedem Messerkenner der Kitt aus
> der Brille.

so? Begründung hast du auch eine?

F. F. schrieb:
> Aber jetzt ist wirklich Schluss von meiner Seite.
> Wenn man überhaupt (!) von einem "Druckschnitt" reden möchte (können
> Frauen perfekt), dann käme nur eine Schliffform in Frage und zwar der
> "Chisel-Grind", bei dem die Schneide nur einseitig geschliffen wird.

Quark. Worin unterscheidet sich ein Stück Stahl, das einseitig auf Null 
ausgeschliffen ist von einem, dass beidseitig geschliffen ist (gleicher 
Gesamtwinkel Alpha vorausgesetzt, keine sekundäre Schneidfase)? Stell 
dir ein symmetrisches Messer vor, das so geführt wird, das eine Flanke 
senkrecht zum Schneidgut steht (Griff also um Alpha/2 gekippt). Es gibt 
keinen prinzipiellen Unterschied, es führt sich nur etwas anders! 
Apropos: bei japanischen Küchenmesser ist der einseitige Anschliff 
Standard. Er hat sogar einen Namen: Kataba.

Wenn du ernsthaft den Unterschied zwischen Druck- Und Zugschnitt 
bestreitest, brauchst du bessere Argumente...

F. F. schrieb:
> Das wäre dann vergleichbar mit einer Schlagschere.

Äh, nein. Das Prinzip einer Schere ist ein anderes.
Sorry, du magst Messer sammeln und viel gelesen haben, aber mir scheint, 
die Technologie hast du nicht wirklich verstanden.

Wenn nichts wirklich substantielles mehr kommt, bin ich hier auch raus.

von F. F. (foldi)


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Was soll ich noch sagen, es führt genau zu dem was ich befürchtet habe.
Genau das wollte ich vermeiden. Du fühlst dich beleidigt und gekränkt.
Und eben das will ich nicht erreichen.


Bleiben wir einfach dabei, du hast natürlich in allem recht und ich habe 
keine Ahnung. Dann ist der Frieden wieder hergestellt.
Bin halt nur ein kleiner Spinner, der drei Messer im Schrank hat.

von L. H. (holzkopf)


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Einerseits respektiere ich Deine Entscheidung, das Thema zu schließen.

Denn Du bist ja immerhin der Verfasser, und wenn Deine Fragen so weit 
beantwortet sind:
Wozu dann noch weiter herumdiskutieren?

Andererseits setze ich Dein Einverständnis voraus, daß zu bereits 
Geschriebenem noch sachliche Richtigstellungen zulässig sind. :)


butsu schrieb:
> L. H. schrieb:
>> dieser Stahl ist nicht rostträge, weshalb der Begriff häufig auch nur
>> als Abgrenzung zu Edelstählen (bei Messern meist V2A) verwendet wird
>
> ähm...nein. V2A (ursprünglich eine werksinterne Bezeichnung bei Thyssen
> (Versuchsschmelze 2A)) ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für
> 1.4301. Dieser Stahl ist nicht härtbar und wird nicht für Messer
> verwendet. Viele rostträge Küchenmesser sind aus 1.4034.

Glaube, Du hast mich da etwas mißverstanden. :)
Es ging nicht um die Härtbarkeit von VA-Stählen, und das von Dir 
Zitierte bezog sich auf Karbonstahl.

1.4301 und 1.4034 gehören zur VA-Gruppe und werden landläufig als 
"rostfrei" bezeichnet.
Auch aus 1.4301 werden Messer angefertigt.

V2A wurde übrigens von Krupp entwickelt.
Patenterteilung an Krupp ca. 80 Jahre vor dem Zusammenschluß von Krupp 
und Thyssen.

> Der von dir hergestellte Zusammenhang zwischen Schleifmittel und
> (Mikro-)Rauheit ist so auch nicht richtig. Es gibt Diamant Polierfolie
> mit 0,5um Körnern. Dagegen ist 1200er SiC Papier ein Gebirge...

In diesem Zusammenhang sprach ich davon, daß man bei SC-Bogenware die 
Körnung zum Feinschliff "brechen" kann, um polieren zu können.

Darunter ist zu verstehen, daß man Bögen gleicher Korngröße mit ihren 
"aktiven" Flächen so aneineinder reibt, daß sämtliche Spitzen 
weggebrochen werden.
"Gebirge" existieren danach auf den aktiven Flächen nicht mehr. :D

Kann mich nicht erinnern, daß ich von einem Zusammenhang zwischen 
Schleifmittel und (Mikro-)Rauheit sprach, wenngleich es den zweifellos 
gibt.
Ich sprach nur von Polieren bzw. der Möglichkeit, auch dabei immer noch 
die Schneiden-Geometrie beeinflussen zu können.
Kommt ja schließlich darauf an, ob man längs der Schneide poliert oder 
die Schneide polierend abzieht.

Viel interessanter ist m.E. eigentlich die Frage, wo man mit dem 
Polieren aufzuhören gedenkt oder das auch noch bis in's Läppen betreiben 
will.
Schau Dir dazu bitte das hier mal an:
http://zimob.de/wp-content/uploads/2014/04/Rauheitsvergleich-A3.pdf

Läppend polieren kann man im Prinzip mit jedem Schleifmittel.
Dauert nur unterschiedlich lang und geht mit Diamant am schnellsten.

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