Hi alle, ich möchte mich mit Mikrocontrollern beschäftigen: LED, Taster, Displays, Servomotoren, Schrittmotoren ansteuern. Reichen 8 Bit Controller dafür aus oder sollte ich größere nehmen? Falls 8 Bit ausreichend sind, was ist von diesen beiden Dev.Borads zu halten, welches ist empfehlenswerter? Habe bisher wenig Grundlagen in der Controllerprogrammierung (LEDs ein/aus, Taster einlesen). Nummer 1 (gefällt mir sehr gut da sehr aufgeräumt und ein BreadBoard) http://www.microchip.com/DevelopmentTools/ProductDetails.aspx?PartNO=DM163046 Nummer 2 (nicht so aufgeräumt dafür aber alle 8Bitter nutzbar) http://www.microchip.com/DevelopmentTools/ProductDetails.aspx?PartNO=DM160228 Was sagt ihr?
Kauf dir ein PICKit3 oder PICkit 3 Debug Express (da ist ein kleines Board gleich dabei) und ein Breadboard. Schalter, LED, Displays usw. kannst du dann flexibel dazu packen. Flexibler und billiger. Oder billige Arduino Erweiterungen (z.B. Schrittmotortreiber, etc.) über ebay aus China kommen lassen.
Wenn es nicht unbedingt ein PIC-Board sein muss, dann ist dieses Board ganz in Ordnung. http://www.pollin.de/shop/dt/NTI5OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Entwicklerboards/ATMEL/ATMEL_Evaluations_Board_V2_0_1_Fertigmodul.html
> Kauf dir ein PICKit3 oder PICkit 3 Debug Express (da ist ein kleines > Board gleich dabei) und ein Breadboard. Leider ist da die Möglichkeit verschiedene 8Bitter zu nutzen und das wäre mir schon wichtig. > Wenn es nicht unbedingt ein PIC-Board sein muss, dann ist dieses Board > ganz in Ordnung. Habe mit dem PIC erste Gehversuche unternommen und würde schon gern dabei bleiben.
Nino schrieb: > Leider ist da die Möglichkeit verschiedene 8Bitter zu nutzen und das > wäre mir schon wichtig. Ups, soll heißen, dass die Möglichkeit verschiedene 8Bitter zu nutzen nicht gegeben ist.
Nino schrieb: > Nummer 1 (gefällt mir sehr gut da sehr aufgeräumt und ein BreadBoard) > Nummer 2 (nicht so aufgeräumt dafür aber alle 8Bitter nutzbar) Diese Boards sind scheinbar schon etwas älter und auch teuer (70 bis 90 EUR). Heute ist es eigentlich üblich dass auf einem Eval-Board ein uC Typ drauf ist mit allem Zubehör / Display und Debugger und man kann über ein Kabel zu einem Breadboard trotzdem alle weiteren uC Typen bzw. Package Typen ebenfalls flashen / debuggen. Wie es bei PIC ist weiss ich nicht aber z.B. bei 8051 sieht das dann so aus (und kostet unter 30 EUR): https://www.silabs.com/products/mcu/8-bit/Pages/efm8-busy-bee-starter-kits.aspx
Nino schrieb: > Habe mit dem PIC erste Gehversuche unternommen und würde schon gern > dabei bleiben. Andreas R. schrieb: > Ein ganz einfaches Arduino Nano Board für 3,- geht nicht? Hai Andreas. Selbst wohl ein Arduino User?
Nino schrieb: > Hi alle, ich möchte mich mit Mikrocontrollern beschäftigen: LED, Taster, > Displays, Servomotoren, Schrittmotoren ansteuern. Reichen 8 Bit > Controller dafür aus oder sollte ich größere nehmen? Du bist anscheinend Mikrocontroller einsteiger, dann würde ich dir definitiv einen Arduino empfehlen: Du bekommst die Boards als Kopie für einen Spottpreis (z.B. eBay, Amazon ...) hinterher geworfen. Falls dir Mikrocontroller doch keinen Spaß machen, dann hast du wenigstens kaum Geld in den Sand gesetzt. Du musst dir kein Programmiergerät dazu kaufen. Du kannst die Boards direkt per USB programmieren. Die Community hinter Arduino ist extrem groß und man hat viele Anlaufstellen um sich in die Thematik einzuarbeiten. Vor allem ist der Lernerfolg erstmal viel höher und schneller. Es gibt massig "Shields" um z.B. einen Schrittmotor an einen Arduino anzuschließen. Nino schrieb: > Habe mit dem PIC erste Gehversuche unternommen und würde schon gern > dabei bleiben. Du kannst mit den Arduinos erstmal günstig die Grundprinzipien der Mikrocontroller-Programmierung lernen. Guck doch mal in ein Tutorial rein, dann siehst du wie extrem einfach das Ganze ist. Für Einsteiger ist Arduino sehr gut. Anschließend kannst du immer noch auf eine andere Plattform wechseln. Erfahrungsgemäß sind die Boards von Microchip oft deutlich teurer, auch als Einsteiger ist der Frustfaktor etwas höher. Du musst für dich entscheiden wie viel Einarbeitung du dir zutraust und wie schnell du die ersten Erfolge sehen willst. Danach muss du dir die Plattform und das Dev.Board auswählen. Wir können dir die Entscheidung nicht abnehmen nur Empfehlungen aus unseren Erfahrungen geben. Meine eigene Erfahrung: Ich habe während meiner Ausbildung auch mit PIC (im Studium mit dsPIC) gearbeitet, für Privat war mir die Anschaffung als Auszubildender leider zu teuer. Ich bin da auch auf die Atmel AVR aufgestiegen. Vor allem auch wegen dem schönen und einsteigerfreundlichen AVR-GCC Tutorial hier auf der Seite. Hätte es damals 2007/08 bereits Arduino gegeben, dann wäre das ganz klar die Plattform der Wahl gewesen. Für Projekte nehme ich mir gerne einen Arduino-Klon als Plattform und programmiere diesen ohne Arduino-Krempel ganz normal im Atmel Studio in C.
Nino schrieb: > Falls 8 Bit ausreichend sind, was ist von diesen beiden Dev.Borads zu War früher mal ausreichend, warum nicht heute auch. Aber: Original Microchip boards sind teuer: Schau mal hier: http://www.waveshare.com/product/mcu-tools/pic.htm Auch in Deutschland erhältlich: Eckstein Koponenten - http://eckstein-shop.de Wernn es dein Budget erlaubt: https://www.infineon.com/cms/en/product/microcontroller/32-bit-industrial-microcontroller-based-on-arm-registered-cortex-registered-m/xmc-development-tools-kits-and-boards/xmc-motor-control-application-kits/channel.html?channel=db3a304342371bb001424797a480738b Gruß Marc
müller schrieb: > Nino schrieb: >> Habe mit dem PIC erste Gehversuche unternommen und würde schon gern >> dabei bleiben. > > Andreas R. schrieb: >> Ein ganz einfaches Arduino Nano Board für 3,- geht nicht? > > Hai Andreas. Selbst wohl ein Arduino User? Ja, ich benutze auch gerne Arduino Boards. Gibt u.a. massig Dokumentation dazu. Und die Klone sind sehr günstig zu haben. Und dank stm32duino skaliert die Sache nun auch prima. Bin eher Software-Bastler und Arduino war ein prima Einstieg.
ich dachte früher auch: ein universelles board sei das nonplusultra. heute, viele jahre später, muss ich sagen: besser ein demoboard für einen uC, der zu viel kann. warum: meist braucht man das demoboard, um mal einen grundansatz zu testen, anschliessend wird die anwendung sowieso spezifisch und somit auch der uC und dessen bschaltung, so dass du's nicht mehr mit dem demoboard machst/machen möchtest. aber zu deiner frage: vielleicht hat's hier ja was passendes https://www.olimex.com/Products/PIC/Development/ http://www.mikroe.com/pic/development-boards/ ps: ich würde ja nicht mit den alten PIC16 beginnen, wenn dann mit den neuen PIC16, oder PIC18 oder PIC24
Also das sind ja wirklich geniale devboards von waveshore, olimex, mikroe...Da werde ich aber garantiert fündig. Vorab habe ich mir jetzt dieses hier angeschaut : http://www.waveshare.com/product/mcu-tools/pic/open18f4520-package-b.htm sehr viel peripherie, ich denke damit wäre ich für den Anfang bestens bedient (olimex und mikroe schaue ich mir natürlich auch an). So wie ich das gelesen habe kann der Controller in C über MPLAB programmiert werden? Passt an dieses Board mein pickit ?
Weil hier auch die Empfehlung in Richtung pic24 gefallen ist, macht das für einen Anfänger wirklich sinn? Es soll ja komplexer sein sagen die einen und die anderen meinen er sei einfacher aufgebaut. Macht das für mich als relativen Neuling auf dem Gebiet Sinn sich mit 16 Bit zu beschäftigen bzw. wann braucht man überhaupt 16bit?
Wie wäre es mit einem nackten Controller und einem Breadboard? Wenn Du nicht auf PICs fixiert bist, dann gibt es auch Arduino und STM32 stamps für <3€ bei www.aliexpress.com. Besser geht es nicht.
Nino schrieb: > Weil hier auch die Empfehlung in Richtung pic24 gefallen ist, macht das > für einen Anfänger wirklich sinn? Es soll ja komplexer sein sagen die > einen und die anderen meinen er sei einfacher aufgebaut. Macht das für > mich als relativen Neuling auf dem Gebiet Sinn sich mit 16 Bit zu > beschäftigen bzw. wann braucht man überhaupt 16bit? Man braucht die 16 Bit nicht zwingend (wenn man in C programmiert, sieht man den Unterschied sowieso kaum). Aber man will auf jeden Fall einen weiten Bogen um die 8-Bit PICs machen. Die sind einfach zu kaputt, von der Architektur her. Wenn es darum geht, zukunftsfähig zu sein und evtl. auch etwas für den Job zu lernen, dann geht IMHO kein Weg an Cortex-M vorbei.
Also ich würde mich sogar gerne mit STM32 beschäftigen hört sich interessant an), soll ich da den STM32F0 als Einstieg nehmen? So wird es ja hier empfohlen. EIn gutes Tutorial dafür wäre auch super.
Ich würde den F103c8t6 nehmen. Die Boards gibt es spottbillig bei eBay und Aliexpress. http://m.ebay.de/itm/STM32F103C8T6-ARM-STM32-Minimum-System-Development-Board-Module-For-Arduino-/311156408508 Nimm noch nen st-link dazu: http://m.ebay.com/itm/ST-Link-V2-Shell-STM8-STM32-Emulator-Downloader-Programming-Debugger-Unit-/371295635365?nav=SEARCH Und dann schau mal hier: http://www.stm32duino.com
Nino schrieb: > So wie ich das gelesen habe kann der Controller in C über MPLAB > programmiert werden? Passt an dieses Board mein pickit ? Du hast schon ein PICkit 2 oder 3?
vloki schrieb: > Du hast schon ein PICkit 2 oder 3? Mit dem 3er sollte man eigentlich alle pics 8…32bit programmieren und debuggen können. Mit dem 2er sieht es bei den neueren schlecht aus. Die neuen sind aber viel besser und billiger!
vloki schrieb: > Nino schrieb: > So wie ich das gelesen habe kann der Controller in C über MPLAB > programmiert werden? Passt an dieses Board mein pickit ? > > Du hast schon ein PICkit 2 oder 3? Ja habe ein pickit3 und auch ein avrisp mk2, habe mir mal beides gekauft vor einiger zeit. Habe ja schon mal was mit tastern und leds gemacht, aber das wars auch schon. Will mich intensiver in Mikrocontroller einarbeiten.
Nino schrieb: > Also ich würde mich sogar gerne mit STM32 beschäftigen hört sich > interessant an), soll ich da den STM32F0 als Einstieg nehmen? So wird es > ja hier empfohlen. EIn gutes Tutorial dafür wäre auch super. Hallo; 1. Habe niemals Angst vor irgend einer Architektur, auch nicht als Anfänger Jeder hat mit jeder Architektur mal "angefangen". Wenn du nie Anfängst Fortschritte zu machen , bleibst du immer Anfänger ;-). Es gibt keine unpassenden Architekturen für " Anfänger" nur ggf. besser passende Architekturen für deine ins Auge gefasste Lösung (oder besser passende). Aber: Vieles lässt sich auf unterschiedlichen Plattformen ähnlich lösen. Lernen und Fortschritte machst du mit jeder Architektur. 2. Gutes Tutorial zu STM32: http://www.diller-technologies.de/stm32.html Gruß Marc
Nino schrieb: > Ja habe ein pickit3 und auch ein avrisp mk2, habe mir mal beides gekauft > vor einiger zeit. Habe ja schon mal was mit tastern und leds gemacht, > aber das wars auch schon. Will mich intensiver in Mikrocontroller > einarbeiten. Dann hoffe ich, dass das diesmal auch klappt ;-) Auf keinen Fall gleich nochmal ein teures Tool kaufen. Sehr günstige Boards mit JTAG oder so On-Board gibt es inzwischen zu Dumpingpreisen von einigen Herstellern. Ich würde nur etwas nehmen, dass auch die Möglichkeit zum Debuggen bietet. Arduino-Hardware mit mk2 müsste da wohl gehen. Rein Arduino (Programmieren über Bootloader), kommt mir zum Entwickeln steinzeitlich vor. Wenn du jemals deine vorhandenen Tools zum Debuggen benutzt hast, würde es dir vermutlich ähnlich gehen.
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Andreas R. schrieb: > Ich würde den F103c8t6 nehmen. Die Boards gibt es spottbillig bei > eBay und Aliexpress. > > Ebay-Artikel Nr. 311156408508 > > Nimm noch nen st-link dazu: > > Ebay-Artikel Nr. 371295635365 > > Und dann schau mal hier: > > http://www.stm32duino.com Danke das sieht ziemlich übersichtlich für ein 32 bit Board aus. Wenn ich das richtig verstanden habe (ARM Artikel) dann kann ich egal welchen Arm Cortex nehmen, alle werden gleich programmiert, der unterschied liegt in der Ausstattung/Leistung. Eine JTAG Schnittstelle sei wichtig. Bitte korrigiert mich wenn ich etwas falsch verstanden habe. Wenn es keine Rolle spielt welchen Arm Cortex ich nehme, warum sollte ich dann nicht einen M7 statt einen M3 nehmen? Ich frage aus reiner Neugier. Ich will mich diesmal sauber in eine Architektur reinarbeiten und der Arm Cortex sieht sehr interessant aus, auch preislich. Vielleicht kann auch noch jemand kurz erläutern was denn ein ARDUINO ist.
Na, wenn du doch schon ein PICKit3 und nen ISP MK2 hast, warum dann nicht Breadboard, uC im DIP-Gehäuse (PIC oder AVR) draufstecken und loslegen? Die sog. Entwicklungsboards bieten für viel Geld nur den Vorteil, dass da bisschen Spielperipherie schon aufgelötet ist.
Es macht oft Sinn, den kleinsten Controller zu nehmen, der für eine Aufgabe reicht. Es hält die Kosten niedrig, die Baugröße ist kompakt, der Stromverbrauch niedrig usw. Arduino ist eine Plattform aus Controller, Libraries und IDE, welche die Programmierung sehr einfach machen sollen. Beispiel: http://funduino.de/index.php/3-programmieren/nr-1-eine-blinkede-led Der stm32 kann jetzt auch so programmiert werden, was den Einstieg erleichtert.
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Also für den Anfang hätte ich doch lieber ein fertiges Board um mich zuerst auf die Programmierung des Controllers zu konzentrieren. Ich habe jetzt wirklich viel hier im ARM Artikel gelesen man hat hier wirklich die Qual der Wahl. Ein paar Fragen habe ich noch: Welchen ARM Cortex würdet ihr mir zu Beginn empfehlen? Ich habe für den Anfang an STM32F0 gedacht. (Wie schwer wird eigentlich ein Umstieg auf zB F3, F4, F7?) Welchen Vorteil bietet mir ein ARM LPC für den eine Codebase existiert? (einfachere Programmierung?) Ist es als Anfänger sinnvoll sich mit den LPC + Codebase zu beschäftigen oder macht das nicht viel Unterschied zum STM? Auch wenn ich ein pickit3/avrisp mk2 besitze möchte ich keine verkorkste Architektur erlernen, man muss es sich ja nicht unnötig schwer machen. Habe gehört, dass auch die pic18 keine gute archi haben, dagegen die pic24 sollen aufgeräumt sein. Welcher PIC/AVR wäre eine gute Alternative zum STM32F0? Entschuldigt meine vielen Fragen aber ich will die richtige Wahl treffen.
Also das sind ja schon ziemlich aufwändige Board, die du dir da (im ersten Post) ausgeguckt hast. Die würde ich nehmen, wenn Geld keine Rolle spielt - also eher nicht. Ich weiß nicht, wie das bei PIC ist, aber bei AVR Mikrocontrollern gilt die Faustregel: Kennst du einen, dann kennst du alle. Die ganzen Mikrocontroller der AVR Serie sind sehr ähnlich zu programmieren und auch die elektrischen Eigenschaften sind sehr ähnlich. Für den Anfang ist sicher irgendein fertiges funktionsfähiges Board sinnvoll. Danach kommst du mit einem Steckbrett gut klar. Die allermeisten Mikrocontroller kann man ja für kleines Geld auf einer Adapterplatine kaufen, damit sie ins Steckbrett passen. Oder man macht das selbst, diese Platinen kosten nicht mehr viel. Und wenn wir schon soweit sind, dass und der Konkrete Mikrocontroller Typ egal ist, dann nimm einfach das preisgünstige Board, dass du findest. Bei AVR wäre das ganz klar ein Arduino Nano Clone, dicht gefolgt einem Arduino Uno.
Stefan U. schrieb: > Ich weiß nicht, wie das bei PIC ist, aber bei AVR Mikrocontrollern gilt > die Faustregel: Kennst du einen, dann kennst du alle. Ist bei PIC auch so.
Nino schrieb: > Auch wenn ich ein pickit3/avrisp mk2 besitze möchte ich keine verkorkste > Architektur erlernen, man muss es sich ja nicht unnötig schwer machen. Das mit dem verkorkst habe ich noch nie verstanden. Da labern die Leute was und beziehen sich meist auf Controller von vor 25 Jahren. Nino schrieb: > Entschuldigt meine vielen Fragen aber ich will die richtige Wahl > treffen. Entschuldige die vielen Antworten aber jeder hat halt irgendwie seine eigene Meinung die meistens die nur auf der eigenen Faulheit beruht sich ständig mit was neuem zu beschäftigen wenn das bisherige noch 10mal gut genug ist ;-)
Was verkorkst ist, und was nicht, dazu hat jeder eine andere Meinung. Wenn die Dinger schlecht wären, dann gäbe es nicht mehr. Programmierer müssen damit klar kommen, dass die Dinge, an denen sie arbeiten sollen, nicht ihren Idealvorstellungen entsprechen. Sonst werden sie nie zu guten Programmierern. Bedenke, dass professionelle Programierer sich nur selten die Hardware aussuchen können. Sie können nur selten die Systemarchitektur mit entwerfen. Und sie müssen meistens bestehende Programme erweitern, die aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen suboptimal geworden sind. Ein guter Programmierer schreit dann mal kurz ins Wutkissen und macht dann still seine Arbeit. Ob die Mittel optimal oder verkorkst sind, interessiert deinen geldgeber in der Regel nicht. Und wenn doch, dann sag deine Meinung und mach dann trotzdem deinen Job. Die Chance, etwas selbst so zu entwickeln zu dürfen, wie man es für richtig gut findet, haben Programmierer nur sehr selten. Zumal das dann am Ende oft gar nicht richtig gut ist. Was du ganz toll findest, finden andere womöglich richtig verkorkst. Und dann kommen auch noch andere Interessen dazu, die mit den Idealvorstellungen des Programmierer kollidieren, wie: Zeitvorgaben, Kosten, Änderungen am Auftrag während der Entwicklung, nachträgliche Änderungen die gar nicht ins ursprüngliche Konzept passen, usw. Man muss damit umgehen können, ohne hinzuwerfen und zu sagen "alles Kacke, ich mach das nicht mit".
Stefan U. schrieb: > Und wenn wir schon soweit sind, dass und der Konkrete Mikrocontroller > Typ egal ist, dann nimm einfach das preisgünstige Board, dass du > findest. Bei AVR wäre das ganz klar ein Arduino Nano Clone, dicht > gefolgt einem Arduino Uno. Ja vielleicht noch mal ganz zurück zum Start und überlegen, was man eigentlich damit machen will. Ohne genauere Vorstellungen kann jeder alles empfehlen. Bei etwas detaillierteren Angaben fällt dann schon einiges weg. Nino schrieb: > Hi alle, ich möchte mich mit Mikrocontrollern beschäftigen: LED, Taster, > Displays, Servomotoren, Schrittmotoren ansteuern. Reichen 8 Bit > Controller dafür aus oder sollte ich größere nehmen? Wenn z.B irgendwelche Rechnungen (größer 8bit) anfallen die auch noch häufig durchgeführt werden müssen, dann besser keinen 8bit Controller. Wenn da ein hochauflösendes farbiges Graphikdisplay dran soll ...
Nino schrieb: > Also für den Anfang hätte ich doch lieber ein fertiges Board um > mich zuerst auf die Programmierung des Controllers zu konzentrieren. "Fertiges Board" funktioniert nur, wenn du jetzt schon weißt, welche Peripherie du auf dem Board brauchst. Sonst landest du am Ende nur bei irgendwelchen hundsteuren Teilen, die versuchen ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Wirklich sinnvoll ist das selten. Nimm ein kleines Board, das im wesentlichen nur von den kleinen SMD-Gehäusen auf etwas handhabbarere Steckverbinder adaptiert und sich um Abblock-Kondensatoren und Co kümmert. An Peripherie braucht da nix weiter drauf zu sein außer vielleicht zwei LED und Tastern. Im Prinzip reicht schon die Minimallösung aus dem Beitrag "~1€ ARM-Cortex-M0 (STM32)-Bord selbstgestrickt" Aonsonsten gibt es gerade von ST sehr preiswerte Eval-Boards. Oder - mit weniger Peripherie onboard, aber trotzdem noch mit einem vollwertigen Debug-Adapter - die Nucleo Boards. Ganz ähnliche Boards gibts aber auch von den anderen ARM Herstellern. > Welchen ARM Cortex würdet ihr mir zu Beginn empfehlen? Ich habe für den > Anfang an STM32F0 gedacht. (Wie schwer wird eigentlich ein Umstieg auf > zB F3, F4, F7?) Es ist vollkommen egal, mit welchem du anfängst. Die Toolchain ist für alle gleich - zumindest solange man nicht auf eine Spezial-IDE von einem Hersteller setzt, der dann nur seine eigenen Chips unterstützt. Der Kern ist bei Programmierung in C praktisch unsichtbar und die Standard-Peripherie ist zumindest sehr ähnlich. So lange man beim gleichen Hersteller bleibt (z.B. ST) sogar nahezu identisch. Die großen Varianten haben dann nur mehr Peripherie. > Welchen Vorteil bietet mir ein ARM LPC für den eine Codebase existiert? > (einfachere Programmierung?) Ist es als Anfänger sinnvoll sich mit den > LPC + Codebase zu beschäftigen oder macht das nicht viel Unterschied zum > STM? Vermutlich meinst du mit "Codebase" die vorgefertigten Peripherie-Libs der jeweiligen Hersteller. Die sind ein zweischneidiges Schwert. Zum einen können sie die Arbeit natürlich sehr erleichtern. Der Preis ist, daß man den Controller nicht wirklich kennen lernt. Man bleibt auf der Oberfläche. Der Umstieg auf die Lib eines anderen Herstellers kann dann schwerer sein als der Umstieg auf den µC eines anderen Herstellers, wenn man gleich auf der Ebene von IO-Adressen und manueller Bitschubserei geblieben wäre. Das andere Problem ist die praktische Handhabung. Oft sind die Libs nur mit bestimmten IDE direkt funktionsfähig. Der Aufwand, sie mit deinem Setup zum Laufen zu bringen, kann höher sein als der Nutzen den du davon später hast. Und oft sind die Libs auch fehlerhaft. Und diese Fehler zu finden ist dann wirklich kein Spaß. Ist ein bißchen wie Fahrrad fahren mit Stützrädern. Man lernt damit nicht wirklich Fahrrad fahren. Und wenn mal ein Stützrad abfällt, steht man hilflos da mit einem eigentlich voll funktionstüchtigen Fahrrad. > pic24 sollen aufgeräumt sein. Welcher PIC/AVR wäre eine gute Alternative > zum STM32F0? So lange man keine konkrete Anwendung im Auge hat, sind alle Alternativen ca. gleich gut. Atmel AVR sind eine nette Plattform, aber mit 8 Bit natürlich eingeschränkt in der Rechenleistung. Aber Atmel macht auch ARM (und wie man hört, nicht die schlechtesten). Microchip hat mit PIC32 eine andere große 32-bit Architektur (MIPS) adoptiert. Damit stehen sie zwar außerhalb der ARM Welt, aber MIPS ist immer noch eine verbreitete Architektur. PIC24 sieht von weitem sehr hübsch aus, aber ich habe damit keine praktische Erfahrung. PIC18 und kleiner ist ... Steinzeit. Und wie immer krankt es bei Microchip an der Toolchain. Die Hardware (PICkit) schmeißen sie den Leuten zwar nach. Aber die Software kriegt man nur wahlweise verkrüppelt oder teuer. > Entschuldigt meine vielen Fragen aber ich will die richtige Wahl > treffen. Verabschiede dich von dem Gedanken, es gäbe eine richtige Wahl. Jede µC-Architektur die du heute kaufen kannst, ist für irgendwas die richtige Wahl (sonst gäbe es sie nicht). Und fast immer sind mehrere Architekturen für die gleiche Aufgabe ca. gleich gut geeignet.
Nino schrieb: > Welchen Vorteil bietet mir ein ARM LPC für den eine Codebase existiert Die ARM LPC haben die Peripherie von den 8051 LPC geerbt und sind wesentlich einfacher "direkt" zu programmieren als die STM32. Sowas kann beim LPC z.B. eigentlich nicht passieren: Beitrag "STM32F4: Anfängerfrage: nach NVIC_Init lande ich in hardfault handler" Die Codebase braucht man nicht unbedingt, es gibt haufenweise Demos für jeden Compiler z.B. für LPCXpresso, mbed, LPCOpen für Keil oder IAR. Einen Vorteil haben die STM32 dann aber doch: es gibt QFP-32, bei LPC gibt es nur QFP-48 oder riesige DIP-28 Um aber nochmal zum 8051 zurück zu kommen. Ich nutze selbst vorwiegend ARM, aber als Einstieg würde ich zum 8051 raten. Insbesondere seit ARM Keil gekauft hat, die ganze Doku parallel ist, und uVision kostenlos ist. Kein kostenloser ARM Compiler kann vom Komfort her mit Keil mithalten. http://infocenter.arm.com/help/index.jsp?topic=/com.arm.doc.faqs/ka10005.html https://www.silabs.com/products/mcu/8-bit/Pages/efm8-busy-bee-starter-kits.aspx
Axel S. schrieb: >> Welchen ARM Cortex würdet ihr mir zu Beginn empfehlen? Ich habe für den >> Anfang an STM32F0 gedacht. (Wie schwer wird eigentlich ein Umstieg auf >> zB F3, F4, F7?) > > Es ist vollkommen egal, mit welchem du anfängst. Die Toolchain ist für > alle gleich - zumindest solange man nicht auf eine Spezial-IDE von einem > Hersteller setzt, der dann nur seine eigenen Chips unterstützt. > > Der Kern ist bei Programmierung in C praktisch unsichtbar und die > Standard-Peripherie ist zumindest sehr ähnlich. So lange man beim > gleichen Hersteller bleibt (z.B. ST) sogar nahezu identisch. Die großen > Varianten haben dann nur mehr Peripherie. Das würde also bedeuten, ich könnte auch gleich mit einem STM32F7 beginnen, hier gibt es ja ein sehr interessantes Discovery Board: STM32F7. Dann werde ich mich wohl zwischen STM32F4 oder STM32F7 entscheiden.
Bei den STM-Disco Boards und Nucleons ist meistens einer mit drauf. Das M7-Board (Disco mit Display) kann ich einfach per USB am PC anstecken und programmieren.
CAN-Fan schrieb: > Bei den STM-Disco Boards und Nucleons ist meistens einer mit drauf. Danke. Ich habe mir jetzt eines bestellt und zwar das STM32F429 (das mit dem Touchdisplay) - bin wirklich gespannt auf das Teil.
Lothar schrieb: > Um aber nochmal zum 8051 zurück zu kommen. Ich nutze selbst vorwiegend > ARM, aber als Einstieg würde ich zum 8051 raten. Insbesondere seit ARM > Keil gekauft hat, die ganze Doku parallel ist, und uVision kostenlos > ist. Kein kostenloser ARM Compiler kann vom Komfort her mit Keil > mithalten. Also, von einem Einstig mit dem 8051 kann ich heutzutage ja nur abraten. Nicht, dass es doch noch Gründe für eine Entwicklung mit 8051 gäbe, aber als Einstieg? Wenn es nur um uVison geht, dann kann man ja die Keil-STM32F0 Edition benutzen: http://www2.keil.com/stmicroelectronics-stm32/mdk Die ist ohne Limits und kostenlos. Dazu eins (mehrere) STM32F0 Nucleos und los gehts.
Nino schrieb: > Ich habe mir jetzt eines bestellt und zwar das STM32F429 (das mit dem > Touchdisplay) - bin wirklich gespannt auf das Teil. Das ist natürlich ein ganz anderes Anwendungsgebiet, aber ich denke mal für den (Dumping ;-) -Preis das das Teil im Vergleich zu deinen ersten Ideen kostet, hast du da nichts falsch gemacht.
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Nino schrieb: > Achso und einen JTAG Debugger/Programmer brauche ich dann wohl auch fürs > erste für einen STM32F4? JTAG ist mittlerweile Geschichte. SWD kann in der Praxis das gleiche und kommt mit weniger Pins aus. Sowohl die Discovery- als auch die Nucleo- Boards haben den SWD-Adapter schon drauf. Nino schrieb: > Ich habe mir jetzt eines bestellt und zwar das STM32F429 (das mit dem > Touchdisplay) - bin wirklich gespannt auf das Teil. Keine ganz schlechte Wahl. Zumindest Preis/Leistung ist kaum zu toppen. Allerdings sind dadurch auch kaum noch unbelegte Ports am µC.
Axel S. schrieb: > Allerdings sind dadurch auch kaum noch unbelegte Ports am µC. Kurzerhand storniert und den STM32F407 gekauft :-) Die Pins will ich schon haben, es genügt vorerst auch ein HDD4470 kompatibles Display. Danke für den Hinweis.
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