Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welches der beiden Dev.Boards?


von Nino (Gast)


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Hi alle, ich möchte mich mit Mikrocontrollern beschäftigen: LED, Taster, 
Displays, Servomotoren, Schrittmotoren ansteuern. Reichen 8 Bit 
Controller dafür aus oder sollte ich größere nehmen?

Falls 8 Bit ausreichend sind, was ist von diesen beiden Dev.Borads zu 
halten, welches ist empfehlenswerter? Habe bisher wenig Grundlagen in 
der Controllerprogrammierung (LEDs ein/aus, Taster einlesen).

Nummer 1 (gefällt mir sehr gut da sehr aufgeräumt und ein BreadBoard)
http://www.microchip.com/DevelopmentTools/ProductDetails.aspx?PartNO=DM163046

Nummer 2 (nicht so aufgeräumt dafür aber alle 8Bitter nutzbar)
http://www.microchip.com/DevelopmentTools/ProductDetails.aspx?PartNO=DM160228

Was sagt ihr?

von Nino (Gast)


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Hmm kann mir denn keiner helfen?

von Torben K. (tokuhila)


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Kauf dir ein PICKit3 oder PICkit 3 Debug Express (da ist ein kleines 
Board gleich dabei) und ein Breadboard. Schalter, LED, Displays usw. 
kannst du dann flexibel dazu packen. Flexibler und billiger. Oder 
billige Arduino Erweiterungen (z.B. Schrittmotortreiber, etc.) über ebay 
aus China kommen lassen.

von Codix (Gast)


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von Nino (Gast)


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> Kauf dir ein PICKit3 oder PICkit 3 Debug Express (da ist ein kleines
> Board gleich dabei) und ein Breadboard.

Leider ist da die Möglichkeit verschiedene 8Bitter zu nutzen und das 
wäre mir schon wichtig.



> Wenn es nicht unbedingt ein PIC-Board sein muss, dann ist dieses Board
> ganz in Ordnung.

Habe mit dem PIC erste Gehversuche unternommen und würde schon gern 
dabei bleiben.

von Nino (Gast)


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Nino schrieb:
> Leider ist da die Möglichkeit verschiedene 8Bitter zu nutzen und das
> wäre mir schon wichtig.

Ups, soll heißen, dass die Möglichkeit verschiedene 8Bitter zu nutzen 
nicht gegeben ist.

von Lothar (Gast)


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Nino schrieb:
> Nummer 1 (gefällt mir sehr gut da sehr aufgeräumt und ein BreadBoard)
> Nummer 2 (nicht so aufgeräumt dafür aber alle 8Bitter nutzbar)

Diese Boards sind scheinbar schon etwas älter und auch teuer (70 bis 90 
EUR). Heute ist es eigentlich üblich dass auf einem Eval-Board ein uC 
Typ drauf ist mit allem Zubehör / Display und Debugger und man kann über 
ein Kabel zu einem Breadboard trotzdem alle weiteren uC Typen bzw. 
Package Typen ebenfalls flashen / debuggen.

Wie es bei PIC ist weiss ich nicht aber z.B. bei 8051 sieht das dann so 
aus (und kostet unter 30 EUR):

https://www.silabs.com/products/mcu/8-bit/Pages/efm8-busy-bee-starter-kits.aspx

von Andreas R. (daybyter)


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Ein ganz einfaches Arduino Nano Board für 3,- geht nicht?

von müller (Gast)


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Nino schrieb:
> Habe mit dem PIC erste Gehversuche unternommen und würde schon gern
> dabei bleiben.

Andreas R. schrieb:
> Ein ganz einfaches Arduino Nano Board für 3,- geht nicht?

Hai Andreas. Selbst wohl ein Arduino User?

von mr. mo (Gast)


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Nino schrieb:
> Hi alle, ich möchte mich mit Mikrocontrollern beschäftigen: LED, Taster,
> Displays, Servomotoren, Schrittmotoren ansteuern. Reichen 8 Bit
> Controller dafür aus oder sollte ich größere nehmen?

Du bist anscheinend Mikrocontroller einsteiger, dann würde ich dir 
definitiv einen Arduino empfehlen:

Du bekommst die Boards als Kopie für einen Spottpreis (z.B. eBay, Amazon 
...) hinterher geworfen. Falls dir Mikrocontroller doch keinen Spaß 
machen, dann hast du wenigstens kaum Geld in den Sand gesetzt.

Du musst dir kein Programmiergerät dazu kaufen. Du kannst die Boards 
direkt per USB programmieren.

Die Community hinter Arduino ist extrem groß und man hat viele 
Anlaufstellen um sich in die Thematik einzuarbeiten. Vor allem ist der 
Lernerfolg erstmal viel höher und schneller.

Es gibt massig "Shields" um z.B. einen Schrittmotor an einen Arduino 
anzuschließen.


Nino schrieb:
> Habe mit dem PIC erste Gehversuche unternommen und würde schon gern
> dabei bleiben.

Du kannst mit den Arduinos erstmal günstig die Grundprinzipien der 
Mikrocontroller-Programmierung lernen. Guck doch mal in ein Tutorial 
rein, dann siehst du wie extrem einfach das Ganze ist. Für Einsteiger 
ist Arduino sehr gut.
Anschließend kannst du immer noch auf eine andere Plattform wechseln.
Erfahrungsgemäß sind die Boards von Microchip oft deutlich teurer, auch 
als Einsteiger ist der Frustfaktor etwas höher.

Du musst für dich entscheiden wie viel Einarbeitung du dir zutraust und 
wie schnell du die ersten Erfolge sehen willst. Danach muss du dir die 
Plattform und das Dev.Board auswählen. Wir können dir die Entscheidung 
nicht abnehmen nur Empfehlungen aus unseren Erfahrungen geben.

Meine eigene Erfahrung:
Ich habe während meiner Ausbildung auch mit PIC (im Studium mit dsPIC) 
gearbeitet, für Privat war mir die Anschaffung als Auszubildender leider 
zu teuer. Ich bin da auch auf die Atmel AVR aufgestiegen. Vor allem auch 
wegen dem schönen und einsteigerfreundlichen AVR-GCC Tutorial hier auf 
der Seite. Hätte es damals 2007/08 bereits Arduino gegeben, dann wäre 
das ganz klar die Plattform der Wahl gewesen.

Für Projekte nehme ich mir gerne einen Arduino-Klon als Plattform und 
programmiere diesen ohne Arduino-Krempel ganz normal im Atmel Studio in 
C.

von Marc (Gast)


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Nino schrieb:
> Falls 8 Bit ausreichend sind, was ist von diesen beiden Dev.Borads zu

War früher mal ausreichend, warum nicht heute auch.
Aber:
Original Microchip boards sind teuer:
Schau mal hier:
http://www.waveshare.com/product/mcu-tools/pic.htm
Auch in Deutschland erhältlich:
Eckstein Koponenten - http://eckstein-shop.de

Wernn es dein Budget erlaubt:
https://www.infineon.com/cms/en/product/microcontroller/32-bit-industrial-microcontroller-based-on-arm-registered-cortex-registered-m/xmc-development-tools-kits-and-boards/xmc-motor-control-application-kits/channel.html?channel=db3a304342371bb001424797a480738b

Gruß

Marc

von Andreas R. (daybyter)


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müller schrieb:
> Nino schrieb:
>> Habe mit dem PIC erste Gehversuche unternommen und würde schon gern
>> dabei bleiben.
>
> Andreas R. schrieb:
>> Ein ganz einfaches Arduino Nano Board für 3,- geht nicht?
>
> Hai Andreas. Selbst wohl ein Arduino User?

Ja, ich benutze auch gerne Arduino Boards. Gibt u.a. massig 
Dokumentation dazu. Und die Klone sind sehr günstig zu haben. Und dank 
stm32duino skaliert die Sache nun auch prima. Bin eher Software-Bastler 
und Arduino war ein prima Einstieg.

von Master S. (snowman)


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ich dachte früher auch: ein universelles board sei das nonplusultra. 
heute, viele jahre später, muss ich sagen: besser ein demoboard für 
einen uC, der zu viel kann.
warum: meist braucht man das demoboard, um mal einen grundansatz zu 
testen, anschliessend wird die anwendung sowieso spezifisch und somit 
auch der uC und dessen bschaltung, so dass du's nicht mehr mit dem 
demoboard machst/machen möchtest.

aber zu deiner frage: vielleicht hat's hier ja was passendes
https://www.olimex.com/Products/PIC/Development/
http://www.mikroe.com/pic/development-boards/

ps: ich würde ja nicht mit den alten PIC16 beginnen, wenn dann mit den 
neuen PIC16, oder PIC18 oder PIC24

von Nino (Gast)


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Also das sind ja wirklich geniale devboards von waveshore, olimex, 
mikroe...Da werde ich aber garantiert fündig.
Vorab habe ich mir jetzt dieses hier angeschaut :

http://www.waveshare.com/product/mcu-tools/pic/open18f4520-package-b.htm

sehr viel peripherie, ich denke damit wäre ich für den Anfang bestens 
bedient (olimex und mikroe schaue ich mir natürlich auch an).
So wie ich das gelesen habe kann der Controller in C über MPLAB 
programmiert werden? Passt an dieses Board mein pickit ?

von Nino (Gast)


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Weil hier auch die Empfehlung in Richtung pic24 gefallen ist, macht das 
für einen Anfänger wirklich sinn? Es soll ja komplexer sein sagen die 
einen und die anderen meinen er sei einfacher aufgebaut. Macht das für 
mich als relativen Neuling auf dem Gebiet Sinn sich mit 16 Bit zu 
beschäftigen bzw. wann braucht man überhaupt  16bit?

von Pete K. (pete77)


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Wie wäre es mit einem nackten Controller und einem Breadboard? Wenn Du 
nicht auf PICs fixiert bist, dann gibt es auch Arduino und STM32 stamps 
für <3€ bei www.aliexpress.com. Besser geht es nicht.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nino schrieb:
> Weil hier auch die Empfehlung in Richtung pic24 gefallen ist, macht das
> für einen Anfänger wirklich sinn? Es soll ja komplexer sein sagen die
> einen und die anderen meinen er sei einfacher aufgebaut. Macht das für
> mich als relativen Neuling auf dem Gebiet Sinn sich mit 16 Bit zu
> beschäftigen bzw. wann braucht man überhaupt  16bit?

Man braucht die 16 Bit nicht zwingend (wenn man in C programmiert, sieht 
man den Unterschied sowieso kaum). Aber man will auf jeden Fall einen 
weiten Bogen um die 8-Bit PICs machen. Die sind einfach zu kaputt, von 
der Architektur her. Wenn es darum geht, zukunftsfähig zu sein und evtl. 
auch etwas für den Job zu lernen,  dann geht IMHO kein Weg an Cortex-M 
vorbei.

von Nino (Gast)


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Also ich würde mich sogar gerne mit STM32 beschäftigen hört sich 
interessant an), soll ich da den STM32F0 als Einstieg nehmen? So wird es 
ja hier empfohlen. EIn gutes Tutorial dafür wäre auch super.

von Andreas R. (daybyter)


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von vloki (Gast)


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Nino schrieb:
> So wie ich das gelesen habe kann der Controller in C über MPLAB
> programmiert werden? Passt an dieses Board mein pickit ?

Du hast schon ein PICkit 2 oder 3?

von vloki (Gast)


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vloki schrieb:
> Du hast schon ein PICkit 2 oder 3?

Mit dem 3er sollte man eigentlich alle pics 8…32bit programmieren und 
debuggen können.
Mit dem 2er sieht es bei den neueren schlecht aus. Die neuen sind aber 
viel besser und billiger!

von Nino (Gast)


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vloki schrieb:
> Nino schrieb:
> So wie ich das gelesen habe kann der Controller in C über MPLAB
> programmiert werden? Passt an dieses Board mein pickit ?
>
> Du hast schon ein PICkit 2 oder 3?

Ja habe ein pickit3 und auch ein avrisp mk2, habe mir mal beides gekauft 
vor einiger zeit. Habe ja schon mal was mit tastern und leds gemacht, 
aber das wars auch schon. Will mich intensiver in Mikrocontroller 
einarbeiten.

von Marc (Gast)


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Nino schrieb:
> Also ich würde mich sogar gerne mit STM32 beschäftigen hört sich
> interessant an), soll ich da den STM32F0 als Einstieg nehmen? So wird es
> ja hier empfohlen. EIn gutes Tutorial dafür wäre auch super.

Hallo;

1. Habe niemals Angst vor irgend einer Architektur, auch nicht als 
Anfänger
Jeder hat mit jeder Architektur mal "angefangen".
Wenn du nie Anfängst Fortschritte zu machen , bleibst du immer Anfänger 
;-).


Es gibt keine unpassenden Architekturen für " Anfänger" nur ggf. besser 
passende Architekturen für deine ins Auge gefasste Lösung (oder besser 
passende).

Aber:
Vieles lässt sich auf unterschiedlichen Plattformen ähnlich lösen.
Lernen und Fortschritte machst du mit jeder Architektur.



2. Gutes Tutorial zu STM32:
http://www.diller-technologies.de/stm32.html

Gruß Marc

von Volker S. (vloki)


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Nino schrieb:
> Ja habe ein pickit3 und auch ein avrisp mk2, habe mir mal beides gekauft
> vor einiger zeit. Habe ja schon mal was mit tastern und leds gemacht,
> aber das wars auch schon. Will mich intensiver in Mikrocontroller
> einarbeiten.

Dann hoffe ich, dass das diesmal auch klappt ;-)

Auf keinen Fall gleich nochmal ein teures Tool kaufen.
Sehr günstige Boards mit JTAG oder so On-Board gibt es inzwischen zu 
Dumpingpreisen von einigen Herstellern.
Ich würde nur etwas nehmen, dass auch die Möglichkeit zum Debuggen 
bietet. Arduino-Hardware mit mk2 müsste da wohl gehen.
Rein Arduino (Programmieren über Bootloader), kommt mir zum Entwickeln 
steinzeitlich vor. Wenn du jemals deine vorhandenen Tools zum Debuggen 
benutzt hast, würde es dir vermutlich ähnlich gehen.

: Bearbeitet durch User
von Nino (Gast)


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Andreas R. schrieb:
> Ich würde den F103c8t6 nehmen. Die Boards gibt es spottbillig bei
> eBay und Aliexpress.
>
> Ebay-Artikel Nr. 311156408508
>
> Nimm noch nen st-link dazu:
>
> Ebay-Artikel Nr. 371295635365
>
> Und dann schau mal hier:
>
> http://www.stm32duino.com

Danke das sieht ziemlich übersichtlich für ein 32 bit Board aus. Wenn 
ich das richtig verstanden habe (ARM Artikel) dann kann ich egal welchen 
Arm Cortex nehmen, alle werden gleich programmiert, der unterschied 
liegt in der Ausstattung/Leistung. Eine JTAG Schnittstelle sei wichtig. 
Bitte korrigiert mich wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Wenn es keine Rolle spielt welchen Arm Cortex ich nehme, warum sollte 
ich dann nicht einen M7 statt einen M3 nehmen? Ich frage aus reiner 
Neugier. Ich will mich diesmal sauber in eine Architektur reinarbeiten 
und der Arm Cortex sieht sehr interessant aus, auch preislich.
Vielleicht kann auch noch jemand kurz erläutern was denn ein ARDUINO 
ist.

von Torben K. (tokuhila)


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Na, wenn du doch schon ein PICKit3 und nen ISP MK2 hast, warum dann 
nicht Breadboard, uC im DIP-Gehäuse (PIC oder AVR) draufstecken und 
loslegen? Die sog. Entwicklungsboards bieten für viel Geld nur den 
Vorteil, dass da bisschen Spielperipherie schon aufgelötet ist.

von Andreas R. (daybyter)


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Es macht oft Sinn, den kleinsten Controller zu nehmen, der für eine 
Aufgabe reicht. Es hält die Kosten niedrig, die Baugröße ist kompakt, 
der Stromverbrauch niedrig usw.

Arduino ist eine Plattform aus Controller, Libraries und IDE, welche die 
Programmierung sehr einfach machen sollen.

Beispiel:

http://funduino.de/index.php/3-programmieren/nr-1-eine-blinkede-led

Der stm32 kann jetzt auch so programmiert werden, was den Einstieg 
erleichtert.

: Bearbeitet durch User
von Nino (Gast)


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Also für den Anfang hätte ich doch lieber ein fertiges Board um mich 
zuerst auf die Programmierung des Controllers zu konzentrieren.

Ich habe jetzt wirklich viel hier im ARM Artikel gelesen man hat hier 
wirklich die Qual der Wahl. Ein paar Fragen habe ich noch:

Welchen ARM Cortex würdet ihr mir zu Beginn empfehlen? Ich habe für den 
Anfang an STM32F0 gedacht. (Wie schwer wird eigentlich ein Umstieg auf 
zB F3, F4, F7?)

Welchen Vorteil bietet mir ein ARM LPC für den eine Codebase existiert? 
(einfachere Programmierung?) Ist es als Anfänger sinnvoll sich mit den 
LPC + Codebase zu beschäftigen oder macht das nicht viel Unterschied zum 
STM?

Auch wenn ich ein pickit3/avrisp mk2 besitze möchte ich keine verkorkste 
Architektur erlernen, man muss es sich ja nicht unnötig schwer machen. 
Habe gehört, dass auch die pic18 keine gute archi haben, dagegen die 
pic24 sollen aufgeräumt sein. Welcher PIC/AVR wäre eine gute Alternative 
zum STM32F0?

Entschuldigt meine vielen Fragen aber ich will die richtige Wahl 
treffen.

von Stefan F. (Gast)


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Also das sind ja schon ziemlich aufwändige Board, die du dir da (im 
ersten Post) ausgeguckt hast. Die würde ich nehmen, wenn Geld keine 
Rolle spielt - also eher nicht.

Ich weiß nicht, wie das bei PIC ist, aber bei AVR Mikrocontrollern gilt 
die Faustregel: Kennst du einen, dann kennst du alle.

Die ganzen Mikrocontroller der AVR Serie sind sehr ähnlich zu 
programmieren und auch die elektrischen Eigenschaften sind sehr ähnlich. 
Für den Anfang ist sicher irgendein fertiges funktionsfähiges Board 
sinnvoll.

Danach kommst du mit einem Steckbrett gut klar. Die allermeisten 
Mikrocontroller kann man ja für kleines Geld auf einer Adapterplatine 
kaufen, damit sie ins Steckbrett passen. Oder man macht das selbst, 
diese Platinen kosten nicht mehr viel.

Und wenn wir schon soweit sind, dass und der Konkrete Mikrocontroller 
Typ egal ist, dann nimm einfach das preisgünstige Board, dass du 
findest. Bei AVR wäre das ganz klar ein Arduino Nano Clone, dicht 
gefolgt einem Arduino Uno.

von Torben Kuhn (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich weiß nicht, wie das bei PIC ist, aber bei AVR Mikrocontrollern gilt
> die Faustregel: Kennst du einen, dann kennst du alle.

Ist bei PIC auch so.

von Volker S. (vloki)


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Nino schrieb:
> Auch wenn ich ein pickit3/avrisp mk2 besitze möchte ich keine verkorkste
> Architektur erlernen, man muss es sich ja nicht unnötig schwer machen.
Das mit dem verkorkst habe ich noch nie verstanden. Da labern die Leute 
was und beziehen sich meist auf Controller von vor 25 Jahren.

Nino schrieb:
> Entschuldigt meine vielen Fragen aber ich will die richtige Wahl
> treffen.
Entschuldige die vielen Antworten aber jeder hat halt irgendwie seine 
eigene Meinung die meistens die nur auf der eigenen Faulheit beruht sich 
ständig mit was neuem zu beschäftigen wenn das bisherige noch 10mal gut 
genug ist ;-)

von Stefan F. (Gast)


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Was verkorkst ist, und was nicht, dazu hat jeder eine andere Meinung. 
Wenn die Dinger schlecht wären, dann gäbe es nicht mehr.

Programmierer müssen damit klar kommen, dass die Dinge, an denen sie 
arbeiten sollen, nicht ihren Idealvorstellungen entsprechen. Sonst 
werden sie nie zu guten Programmierern.

Bedenke, dass professionelle Programierer sich nur selten die Hardware 
aussuchen können. Sie können nur selten die Systemarchitektur mit 
entwerfen. Und sie müssen meistens bestehende Programme erweitern, die 
aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen suboptimal geworden sind.

Ein guter Programmierer schreit dann mal kurz ins Wutkissen und macht 
dann still seine Arbeit. Ob die Mittel optimal oder verkorkst sind, 
interessiert deinen geldgeber in der Regel nicht. Und wenn doch, dann 
sag deine Meinung und mach dann trotzdem deinen Job.

Die Chance, etwas selbst so zu entwickeln zu dürfen, wie man es für 
richtig gut findet, haben Programmierer nur sehr selten.

Zumal das dann am Ende oft gar nicht richtig gut ist. Was du ganz toll 
findest, finden andere womöglich richtig verkorkst. Und dann kommen auch 
noch andere Interessen dazu, die mit den Idealvorstellungen des 
Programmierer kollidieren, wie: Zeitvorgaben, Kosten, Änderungen am 
Auftrag während der Entwicklung, nachträgliche Änderungen die gar nicht 
ins ursprüngliche Konzept passen, usw.

Man muss damit umgehen können, ohne hinzuwerfen und zu sagen "alles 
Kacke, ich mach das nicht mit".

von Volker S. (vloki)


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Stefan U. schrieb:
> Und wenn wir schon soweit sind, dass und der Konkrete Mikrocontroller
> Typ egal ist, dann nimm einfach das preisgünstige Board, dass du
> findest. Bei AVR wäre das ganz klar ein Arduino Nano Clone, dicht
> gefolgt einem Arduino Uno.
Ja vielleicht noch mal ganz zurück zum Start und überlegen, was man 
eigentlich damit machen will. Ohne genauere Vorstellungen kann jeder 
alles empfehlen. Bei etwas detaillierteren Angaben fällt dann schon 
einiges weg.


Nino schrieb:
> Hi alle, ich möchte mich mit Mikrocontrollern beschäftigen: LED, Taster,
> Displays, Servomotoren, Schrittmotoren ansteuern. Reichen 8 Bit
> Controller dafür aus oder sollte ich größere nehmen?
Wenn z.B irgendwelche Rechnungen (größer 8bit) anfallen die auch noch 
häufig durchgeführt werden müssen, dann besser keinen 8bit Controller.

Wenn da ein hochauflösendes farbiges Graphikdisplay dran soll ...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nino schrieb:
> Also für den Anfang hätte ich doch lieber ein fertiges Board um
> mich zuerst auf die Programmierung des Controllers zu konzentrieren.

"Fertiges Board" funktioniert nur, wenn du jetzt schon weißt, welche 
Peripherie du auf dem Board brauchst. Sonst landest du am Ende nur bei 
irgendwelchen hundsteuren Teilen, die versuchen ein möglichst breites 
Spektrum abzudecken. Wirklich sinnvoll ist das selten. Nimm ein kleines 
Board, das im wesentlichen nur von den kleinen SMD-Gehäusen auf etwas 
handhabbarere Steckverbinder adaptiert und sich um Abblock-Kondensatoren 
und Co kümmert. An Peripherie braucht da nix weiter drauf zu sein außer 
vielleicht zwei LED und Tastern.

Im Prinzip reicht schon die Minimallösung aus dem 
Beitrag "~1€ ARM-Cortex-M0 (STM32)-Bord selbstgestrickt"

Aonsonsten gibt es gerade von ST sehr preiswerte Eval-Boards. Oder - mit 
weniger Peripherie onboard, aber trotzdem noch mit einem vollwertigen 
Debug-Adapter - die Nucleo Boards. Ganz ähnliche Boards gibts aber auch 
von den anderen ARM Herstellern.

> Welchen ARM Cortex würdet ihr mir zu Beginn empfehlen? Ich habe für den
> Anfang an STM32F0 gedacht. (Wie schwer wird eigentlich ein Umstieg auf
> zB F3, F4, F7?)

Es ist vollkommen egal, mit welchem du anfängst. Die Toolchain ist für 
alle gleich - zumindest solange man nicht auf eine Spezial-IDE von einem 
Hersteller setzt, der dann nur seine eigenen Chips unterstützt.

Der Kern ist bei Programmierung in C praktisch unsichtbar und die 
Standard-Peripherie ist zumindest sehr ähnlich. So lange man beim 
gleichen Hersteller bleibt (z.B. ST) sogar nahezu identisch. Die großen 
Varianten haben dann nur mehr Peripherie.

> Welchen Vorteil bietet mir ein ARM LPC für den eine Codebase existiert?
> (einfachere Programmierung?) Ist es als Anfänger sinnvoll sich mit den
> LPC + Codebase zu beschäftigen oder macht das nicht viel Unterschied zum
> STM?

Vermutlich meinst du mit "Codebase" die vorgefertigten Peripherie-Libs 
der jeweiligen Hersteller. Die sind ein zweischneidiges Schwert. Zum 
einen können sie die Arbeit natürlich sehr erleichtern. Der Preis ist, 
daß man den Controller nicht wirklich kennen lernt. Man bleibt auf der 
Oberfläche. Der Umstieg auf die Lib eines anderen Herstellers kann dann 
schwerer sein als der Umstieg auf den µC eines anderen Herstellers, 
wenn man gleich auf der Ebene von IO-Adressen und manueller 
Bitschubserei geblieben wäre.

Das andere Problem ist die praktische Handhabung. Oft sind die Libs nur 
mit bestimmten IDE direkt funktionsfähig. Der Aufwand, sie mit deinem 
Setup zum Laufen zu bringen, kann höher sein als der Nutzen den du davon 
später hast. Und oft sind die Libs auch fehlerhaft. Und diese Fehler zu 
finden ist dann wirklich kein Spaß.

Ist ein bißchen wie Fahrrad fahren mit Stützrädern. Man lernt damit 
nicht wirklich Fahrrad fahren. Und wenn mal ein Stützrad abfällt, steht 
man hilflos da mit einem eigentlich voll funktionstüchtigen Fahrrad.

> pic24 sollen aufgeräumt sein. Welcher PIC/AVR wäre eine gute Alternative
> zum STM32F0?

So lange man keine konkrete Anwendung im Auge hat, sind alle 
Alternativen ca. gleich gut. Atmel AVR sind eine nette Plattform, aber 
mit 8 Bit natürlich eingeschränkt in der Rechenleistung. Aber Atmel 
macht auch ARM (und wie man hört, nicht die schlechtesten). Microchip 
hat mit PIC32 eine andere große 32-bit Architektur (MIPS) adoptiert. 
Damit stehen sie zwar außerhalb der ARM Welt, aber MIPS ist immer noch 
eine verbreitete Architektur. PIC24 sieht von weitem sehr hübsch aus, 
aber ich habe damit keine praktische Erfahrung. PIC18 und kleiner ist 
... Steinzeit. Und wie immer krankt es bei Microchip an der Toolchain. 
Die Hardware (PICkit) schmeißen sie den Leuten zwar nach. Aber die 
Software kriegt man nur wahlweise verkrüppelt oder teuer.

> Entschuldigt meine vielen Fragen aber ich will die richtige Wahl
> treffen.

Verabschiede dich von dem Gedanken, es gäbe eine richtige Wahl. Jede 
µC-Architektur die du heute kaufen kannst, ist für irgendwas die 
richtige Wahl (sonst gäbe es sie nicht). Und fast immer sind mehrere 
Architekturen für die gleiche Aufgabe ca. gleich gut geeignet.

von Lothar (Gast)


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Nino schrieb:
> Welchen Vorteil bietet mir ein ARM LPC für den eine Codebase existiert

Die ARM LPC haben die Peripherie von den 8051 LPC geerbt und sind 
wesentlich einfacher "direkt" zu programmieren als die STM32. Sowas kann 
beim LPC z.B. eigentlich nicht passieren:

Beitrag "STM32F4: Anfängerfrage: nach NVIC_Init lande ich in hardfault handler"

Die Codebase braucht man nicht unbedingt, es gibt haufenweise Demos für 
jeden Compiler z.B. für LPCXpresso, mbed, LPCOpen für Keil oder IAR.

Einen Vorteil haben die STM32 dann aber doch: es gibt QFP-32, bei LPC 
gibt es nur QFP-48 oder riesige DIP-28

Um aber nochmal zum 8051 zurück zu kommen. Ich nutze selbst vorwiegend 
ARM, aber als Einstieg würde ich zum 8051 raten. Insbesondere seit ARM 
Keil gekauft hat, die ganze Doku parallel ist, und uVision kostenlos 
ist. Kein kostenloser ARM Compiler kann vom Komfort her mit Keil 
mithalten.

http://infocenter.arm.com/help/index.jsp?topic=/com.arm.doc.faqs/ka10005.html

https://www.silabs.com/products/mcu/8-bit/Pages/efm8-busy-bee-starter-kits.aspx

von Nino (Gast)


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Axel S. schrieb:
>> Welchen ARM Cortex würdet ihr mir zu Beginn empfehlen? Ich habe für den
>> Anfang an STM32F0 gedacht. (Wie schwer wird eigentlich ein Umstieg auf
>> zB F3, F4, F7?)
>
> Es ist vollkommen egal, mit welchem du anfängst. Die Toolchain ist für
> alle gleich - zumindest solange man nicht auf eine Spezial-IDE von einem
> Hersteller setzt, der dann nur seine eigenen Chips unterstützt.
>
> Der Kern ist bei Programmierung in C praktisch unsichtbar und die
> Standard-Peripherie ist zumindest sehr ähnlich. So lange man beim
> gleichen Hersteller bleibt (z.B. ST) sogar nahezu identisch. Die großen
> Varianten haben dann nur mehr Peripherie.

Das würde also bedeuten, ich könnte auch gleich mit einem STM32F7 
beginnen, hier gibt es ja ein sehr interessantes Discovery Board: 
STM32F7. Dann werde ich mich wohl zwischen STM32F4 oder STM32F7 
entscheiden.

von Nino (Gast)


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Achso und einen JTAG Debugger/Programmer brauche ich dann wohl auch fürs 
erste für einen STM32F4?

von CAN-Fan (Gast)


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Bei den STM-Disco Boards und Nucleons ist meistens einer mit drauf. Das 
M7-Board (Disco mit Display) kann ich einfach per USB am PC anstecken 
und programmieren.

von Nino (Gast)


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CAN-Fan schrieb:
> Bei den STM-Disco Boards und Nucleons ist meistens einer mit drauf.

Danke.

Ich habe mir jetzt eines bestellt und zwar das STM32F429 (das mit dem 
Touchdisplay) - bin wirklich gespannt auf das Teil.

von klausr (Gast)


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Lothar schrieb:
> Um aber nochmal zum 8051 zurück zu kommen. Ich nutze selbst vorwiegend
> ARM, aber als Einstieg würde ich zum 8051 raten. Insbesondere seit ARM
> Keil gekauft hat, die ganze Doku parallel ist, und uVision kostenlos
> ist. Kein kostenloser ARM Compiler kann vom Komfort her mit Keil
> mithalten.

Also, von einem Einstig mit dem 8051 kann ich heutzutage ja nur abraten. 
Nicht, dass es doch noch Gründe für eine Entwicklung mit 8051 gäbe, aber 
als Einstieg?

Wenn es nur um uVison geht, dann kann man ja die Keil-STM32F0 Edition 
benutzen: http://www2.keil.com/stmicroelectronics-stm32/mdk

Die ist ohne Limits und kostenlos. Dazu eins (mehrere) STM32F0 Nucleos 
und los gehts.

von Volker S. (vloki)


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Nino schrieb:
> Ich habe mir jetzt eines bestellt und zwar das STM32F429 (das mit dem
> Touchdisplay) - bin wirklich gespannt auf das Teil.

Das ist natürlich ein ganz anderes Anwendungsgebiet, aber ich denke mal 
für den (Dumping ;-) -Preis das das Teil im Vergleich zu deinen ersten 
Ideen kostet, hast du da nichts falsch gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nino schrieb:
> Achso und einen JTAG Debugger/Programmer brauche ich dann wohl auch fürs
> erste für einen STM32F4?

JTAG ist mittlerweile Geschichte. SWD kann in der Praxis das gleiche und 
kommt mit weniger Pins aus. Sowohl die Discovery- als auch die Nucleo- 
Boards haben den SWD-Adapter schon drauf.

Nino schrieb:
> Ich habe mir jetzt eines bestellt und zwar das STM32F429 (das mit dem
> Touchdisplay) - bin wirklich gespannt auf das Teil.

Keine ganz schlechte Wahl. Zumindest Preis/Leistung ist kaum zu toppen. 
Allerdings sind dadurch auch kaum noch unbelegte Ports am µC.

von Nino (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Allerdings sind dadurch auch kaum noch unbelegte Ports am µC.

Kurzerhand storniert und den STM32F407 gekauft :-) Die Pins will ich 
schon haben, es genügt vorerst auch ein HDD4470 kompatibles Display. 
Danke für den Hinweis.

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