Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AVR Spannungsregler


von Lucas G. (lucas90)


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Hallo,

Kann mir bitte jemand o.g. Bauteil näher erklären? Im Netz findet man 
leider nur sehr wenig darüber.
Zur Thematik: ich ziehe es in Betracht, mir einen Stromerzeuger zu bauen 
und wollte mir vorab einige Infos zusammen suchen.

Vielen Dank schon mal im Voraus :)

von Frank (Gast)


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Lucas G. schrieb:
> Kann mir bitte jemand o.g. Bauteil näher erklären?

Welches? Da steht nur "AVR Spannungsregler".
Etwas mehr Kontext bitte.

von Lucas G. (lucas90)


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Soweit ich das bis jetzt in Erfahrung bringen konnte, wird die Spannung 
von stromaggregaten mit einem avr geregelt. Und eben dieses Bauteil 
meine ich

von Frank (Gast)


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Lucas G. schrieb:
> Soweit ich das bis jetzt in Erfahrung bringen konnte, wird die Spannung
> von stromaggregaten mit einem avr geregelt.

Welcher Stromaggregate?

Lucas G. schrieb:
> Und eben dieses Bauteil meine ich

Dieses EINE Bauteil gibt es nicht. Hast du bei Wiki gelesen?
1
...Deshalb wird bei Synchrongeneratoren in der Regel eine spannungsgeführte Regelung (AVR) benutzt...

Der AVR hat nichts mit dem AVR hier zu tun.
Kommt wahrscheinlich von "A... Voltage Regulation".

von Frank (Gast)


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Frank schrieb:
> Der AVR hat nichts mit dem AVR hier zu tun.
> Kommt wahrscheinlich von "A... Voltage Regulation".

Die Lösung liegt ab und zu so nahe.
Automatic ;-)
http://www.ustpower.com/comparing-automatic-voltage-regulation-technologies/

von Lucas G. (lucas90)


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> Welcher Stromaggregate?

Allgemein, 3Ph Aggregat


> Dieses EINE Bauteil gibt es nicht. Hast du bei Wiki gelesen?

Auch dort. Bei einigen Aggregaten steht in der Beschreibung: "Avr 
geregelt"


> Der AVR hat nichts mit dem AVR hier zu tun.
> Kommt wahrscheinlich von "A... Voltage Regulation".

Habe auch nicht geschrieben, dass der hier im Forums beschriebene AVR 
etwas mit dem AVR zu tun hat oder haben soll, wie den, den ich meine.


Wie wird die Spannung denn bei einem Aggregat geregelt, wenn es dieses 
"eine Bauteil" nicht gibt? Also woher weiß der Generator denn, dass er 
jetzt 230 V, nicht mehr, nicht weniger, generiert?

Bitte verzeiht mir, falls sich das alles recht leihenhaft anhört, aber 
ich habe mich mit diesem Thema bisher noch nie befasst.

von Frank (Gast)


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Lucas G. schrieb:
> Habe auch nicht geschrieben, dass der hier im Forums beschriebene AVR
> etwas mit dem AVR zu tun hat oder haben soll, wie den, den ich meine.

In einem Forum in dem vorrangig AVR uC verwendet werden nach einem "AVR 
Spannungsregler" zu fragen, da liegt die Vermutung nahe.
Sei es drum.

Lucas G. schrieb:
> Wie wird die Spannung denn bei einem Aggregat geregelt, wenn es dieses
> "eine Bauteil" nicht gibt? Also woher weiß der Generator denn, dass er
> jetzt 230 V, nicht mehr, nicht weniger, generiert?

In dem Link oben beschreiben sie doch schon mal ein paar  Möglichkeiten. 
War der einer der ersten Treffer bei Tante G bei der suche nach 
"automatic voltage regulator avr".

von Frank (Gast)


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von M. K. (sylaina)


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Lucas G. schrieb:
> Habe auch nicht geschrieben, dass der hier im Forums beschriebene AVR
> etwas mit dem AVR zu tun hat oder haben soll, wie den, den ich meine.

Du hast aber auch nicht geschrieben, dass es nicht darum geht. Wenn du 
in diesem Forum den Begriff AVR wirfst denken gefühlt 99% aller Leser 
erst einmal an die Mikrocontroller von Atmel. Hier solltest du deine 
Frage am besten detailierter stellen und u.a. explizit darauf hinweisen, 
dass du keinen AVR Mikrocontroller meinst. Auch wenn du hier im 
Unterforum Analoge Schaltungstechnik bist.
Gegenbeispiel: Wenn hier jemand was von Pic schreibt denken gefühlte 99% 
der Leser auch erst mal an die Mikrocontroller von Microchip, wohl erst 
im zweiten Anlauf kommt man ggf. darauf, dass vielleicht auch ein Bild 
gemeint war.

von Sascha (Gast)


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Ja, man hätte mal ein Foto von so nem Ding posten können.

Also: Wenn das die übliche Baumarkt ware ist, dann ist das ein 70er 
Jahre Honda Design was die Chinesen geklaut haben und seitdem zu 
Spottpreisen auf den Markt werfen.

Der AVR dort ist ein Bauteil was im Generator verschraubt ist und die 
Erregerspannung so regelt, dass in einer Hilfswicklung die Sollspannung 
erreicht wird.

Die 3 230V Phasen laufen eher passiv mit und die Spannungsanzeige per 
Drehzeiger-Instrument zeigt nur die Spannung einer der Phasen an.

von W.A. (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Wenn du in diesem Forum den Begriff AVR wirfst denken gefühlt 99% aller
> Leser erst einmal an die Mikrocontroller von Atmel.

Ein AVR von Atmel ist auch ein ganz typischen Analogbauteil :-1

Alleine auf Grund der Tatsache, dass dieser Thread nicht im Unterforum 
"Mikrocontroller und Digitale Elektronik" steht, könnte man vielleicht 
darauf schließen, dass es nicht unbedingt um einen AVR von Atmel geht.

von Sascha (Gast)


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Jaja, waren jetzt auch genug Kommentare zur ungünstigen Wortwahl.


Lucas G. schrieb:
> Zur Thematik: ich ziehe es in Betracht, mir einen Stromerzeuger zu bauen
> und wollte mir vorab einige Infos zusammen suchen.


Genaue Problemstellung? Ich hab mit der Kombination Holzkiste, Bleiakku, 
Wechselrichter ganz gute Erfahrungen gemacht.

Stromerzeuger an sich (So Baustellenmöppel) sind praktisch alle das 
gleiche Design mit all seinen Schwächen.
Das genauso nachzubauen ist Kappes, das gibts schon.

Wenn du jetzt ein spezielles Problem hast, was du lösen willst. Also wie 
entlegen ist der Ort wo du Strom brauchst, wie viel Strom brauchst du 
und wie lange am Tag usw. Dann kann man da vllt was maßschneidern.

von Lucas G. (lucas90)


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Sascha schrieb:
> Genaue Problemstellung? Ich hab mit der Kombination Holzkiste, Bleiakku,
> Wechselrichter ganz gute Erfahrungen gemacht.

Das wird leider nicht reichen. 30kw sollten schon drin sein.

> Stromerzeuger an sich (So Baustellenmöppel) sind praktisch alle das
> gleiche Design mit all seinen Schwächen.
> Das genauso nachzubauen ist Kappes, das gibts schon.

Mir geht es darum, dass ich keine 5000 € ausgeben wollte, was Aggregate 
in dieser Größenordnung nun mal leider kosten.

> Wenn du jetzt ein spezielles Problem hast, was du lösen willst. Also wie
> entlegen ist der Ort wo du Strom brauchst, wie viel Strom brauchst du
> und wie lange am Tag usw. Dann kann man da vllt was maßschneidern.

Ich wollte mit der pa Anlage und Lichttechnik auch mal eine 
(klein)Veranstaltung im Feld machen können. Muss also komplett 
unabhängig vom netz sein

von Sascha (Gast)


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N Kumpel von mir macht auch ein Festival. Momentan nimmt er ein 10kVA 
Dieselaggi auf Anhänger.

Durch die große Schwungmasse dämpft das Stromspitzen hervorragend ab.

Jedes Stromnetz, auch wenns nur nen Umfang von 500m² hat, braucht 
irgendeine Form von Energiespeicherung weil die Spannungsregelung nunmal 
eine Zeitverzögerung hat.
Und da ist bei Wechselstrom nunmal rotierende Masse nicht schlecht.

30kW sind sicherlich keine Dauerleistung, oder? Wechselrichter und 
Bleiakkus gibts auch in der Größe.

Falls doch, bist du in der Region LKW-Motor + Synchrongenerator.
Und da ist der Generator selbst das teuere Bauteil (Guck mal was Rotek 
da anbietet).

Als Motor würde ich nen V6 Deutz LKW Motor nehmen, die gibts bei Ebay zu 
vernünftigen Preisen.

Aber alles zusammen wird extrem groß und schwer und nicht sonderlich 
viel billiger als 5000€.

Mein Kumpel leiht sich son Ding immer. Frag mal bei ner Baustelle nach.

von Lucas G. (lucas90)


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Sascha schrieb:
> N Kumpel von mir macht auch ein Festival. Momentan nimmt er ein
> 10kVA Dieselaggi auf Anhänger.
>
> Durch die große Schwungmasse dämpft das Stromspitzen hervorragend ab.
>
> Jedes Stromnetz, auch wenns nur nen Umfang von 500m² hat, braucht
> irgendeine Form von Energiespeicherung weil die Spannungsregelung nunmal
> eine Zeitverzögerung hat.
> Und da ist bei Wechselstrom nunmal rotierende Masse nicht schlecht.

Die Idee mit der schwungmasse ist schon mal nicht schlecht.

>
> 30kW sind sicherlich keine Dauerleistung, oder? Wechselrichter und
> Bleiakkus gibts auch in der Größe.

Ein Wechselrichter in dieser Dimension kostet auch gut und gerne seine 
3000€

>
> Falls doch, bist du in der Region LKW-Motor + Synchrongenerator.
> Und da ist der Generator selbst das teuere Bauteil (Guck mal was Rotek
> da anbietet).

Es gab schon mal ein projekt, in dem jemand einen kurzschlussläufer 
mithilfe von Kondensatoren zu einem Generator umgebaut hat. Nun wollte 
ich in Erfahrung bringen, wie hoch der Aufwand ist, dies umzusetzen. 
Kurzschlussläufermotoren mit ~30kw gehen in einem bekannten 
Online-Auktionshaus für um die 350€ weg. Das wäre also eine echte 
Alternative.

>
> Als Motor würde ich nen V6 Deutz LKW Motor nehmen, die gibts bei Ebay zu
> vernünftigen Preisen.

Dachte eher an einen 1.7 sdi von VW. Die haben eine Leistung von 40 kW 
auf leistungsdrehzahl. Welche ich dann auf 3000 Touren mithilfe eines 
Riementrieb untersetzen würde. So wäre dann schon mal die Frequenz 
gesichert. Fehlt nur noch eine stabile Spannung.

>
> Aber alles zusammen wird extrem groß und schwer und nicht sonderlich
> viel billiger als 5000€.

Die Größe sollte das geringste Problem darstellen. Habe darüber 
nachgedacht, das alles auf einem 1,5t Hänger unterzugringen

>
> Mein Kumpel leiht sich son Ding immer. Frag mal bei ner Baustelle nach.

Leihen ist ausgeschlossen, da ich für spontanveranstaltungen absolut 
flexibel bleiben möchte.

von stromer (Gast)


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Lucas G. schrieb:
> Kurzschlussläufermotoren mit ~30kw gehen in einem bekannten
> Online-Auktionshaus für um die 350€ weg. Das wäre also eine echte
> Alternative.

Lucas G. schrieb:
> auf 3000 Touren mithilfe eines
> Riementrieb untersetzen würde. So wäre dann schon mal die Frequenz
> gesichert. Fehlt nur noch eine stabile Spannung.

Ja, das passt leider nicht zusammen. ein Kurzschlussläufer ist nicht so 
einfach in der Spannung regelbar.
Bein Synchrongenerator wird die Ausgangsspannung ja über die 
Erregerwicklung gesteuert und das ist hier nicht möglich, da es keine 
Erregerwicklung gibt.
Also AVR-Modul schon mal vergessen, das wird hier viiiel 
komplizierter...

von Sascha (Gast)


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Also der 1.7 SDI hat halt wenig rotierende Masse. Mark my words.

Asynchrongenerator geht, aber ne statische Kondensatorbank reicht nicht. 
Du musst je nach Last dynamische Blindstromkompensation betreiben.

Bei induktiven Lasten sinkt die Ausgangsspannung, bei kapazitiven Lasten 
kann die Spannung gefährlich überhöht sein.

Beispiel: Du hast 3 Phasen die du auf Steckdosen rausführst. Auf der 
einen Phase hängen ein paar ohmsch-induktive Baustrahler, auf der 
anderen diverse Geräte mit Schaltnetzteilen die mangels PFC eher 
kapazitives Verhalten und starke Verzerrungen darstellen.

Die dritte Phase ist unbelastet und geht von 230 auf 300V hoch. Schließ 
da jetzt mal was empfindliches dran an.

Natürlich ist das der Wurstkäs Fall (worst case) aber sobald man sich 
mal nen PA Verstärker durchgehauen hat, hat man wieder das Lehrgeld 
bezahlt was man beim Generatorbau eingespart hat.

Wie auf Wikipedia so schön steht: Asynchrongeneratoren erfordern eine 
gute Reglung um einen guten Inselbetrieb zu gewährleisten. (Sinngemäß)

von Luggi F. (luggi_f)


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Da ich momentan was ganz ähnliches baue, geb ich halt auch mal meinen 
Senf dazu...

Generator und AVR habe ich vom (schon genannten) http://www.rotek.at , 
dabei ist der AVR so "günstig", dass ich mir garkeine Gedanken über die 
Funktionsweise gemacht hab. Zumal alle die ich bisher gesehen habe 
vergossen sind. Wie ebenfalls schon erwähnt regelt er das Erregerfeld 
abhängig von einer Spannung, in meinem Fall die 3 Phasen 
Ausgangsspannung.

Bei 30kW wirst du dir übrigens mit einem Riemenantrieb sehr schwer tun. 
Das ist wohl möglich, wird aber riesig, teuer und laut... Daher solltest 
du den Rat mit dem großen Diesel wohl berücksichtigen und den direkt an 
den Generator koppeln. Hatz oder Deutz sind da tatsächlich die üblichen 
Verdächtigen.

Außerdem:
- Kühlung? Ist im stehenden Betrieb auch nicht ganz so einfach
- Drehzahlsteuerung? Für PA bzw. Elektronik reicht ein (zumindest mein) 
Fliehkraftregler der Einspritzpumpe nicht, bewegt sich zwischen 43 und 
58 Hz.
- Bei 30kW werden die 1,5t auch schnell eng...

Grüße, Luggi

von Lucas G. (lucas90)


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Ludwig F. schrieb:

> dabei ist der AVR so "günstig", dass ich mir garkeine Gedanken über die
> Funktionsweise gemacht hab. Zumal alle die ich bisher gesehen habe
> vergossen sind. Wie ebenfalls schon erwähnt regelt er das Erregerfeld
> abhängig von einer Spannung, in meinem Fall die 3 Phasen
> Ausgangsspannung.

Rein aus Interesse: Wie regelt er denn das Erregerfeld?

Wie wird der AVR denn überhaupt an den Generator angeschlossen?


> Bei 30kW wirst du dir übrigens mit einem Riemenantrieb sehr schwer tun.
> Das ist wohl möglich, wird aber riesig, teuer und laut... Daher solltest
> du den Rat mit dem großen Diesel wohl berücksichtigen und den direkt an
> den Generator koppeln. Hatz oder Deutz sind da tatsächlich die üblichen
> Verdächtigen

Den antrieb bekomme ich schon irgendwie hin. Das ist meine geringste 
sorge.

> Außerdem:
> - Kühlung? Ist im stehenden Betrieb auch nicht ganz so einfach

Der Motor, den ich in Betracht ziehe, ist wassergekühlt. Da kann man mit 
einem großen kühler und ein paar anständigen Lüftern schon gut was 
erreichen.


> - Drehzahlsteuerung? Für PA bzw. Elektronik reicht ein (zumindest mein)
> Fliehkraftregler der Einspritzpumpe nicht, bewegt sich zwischen 43 und
> 58 Hz.

Um die drehzahlregelung muss ich mir dann auch noch Gedanken machen. 
Hatte daran gedacht, die 50 Hz zu überwachen und mittels Logo etc ein 
analog Signal zu erzeugen, womit ich die Drehzahl dann steuere. Wie 
gesagt, bis jetzt nur ein gedanke


> - Bei 30kW werden die 1,5t auch schnell eng...

Die Nutzlast von unserem Anhänger ist ca 1000 kg.
30 kw Motor (Generator) ca 60 - 80 kg, wir gehen mal von 100 aus.
Antriebsmotor ca 150 kg, sagen wir mal 200.
Und ich denke nicht, dass die Regeltechnik, Kupplung, Schwungmasse und 
der (Riemen)trieb dann noch mehr als 700 kg in Anspruch nehmen.

von Luggi F. (luggi_f)


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Lucas G. schrieb:
> Rein aus Interesse: Wie regelt er denn das Erregerfeld?
>
> Wie wird der AVR denn überhaupt an den Generator angeschlossen?
Wie gesagt, wie genau er funktioniert, kann ich dir nicht sagen. 
Angeschlossen wird er einmal in irgendeiner Form an die 
Ausgangsspannung, da gibt es verschiedene Varianten. z.B. gibt es Regler 
die N und L1 bekommen und da auf 230V regeln, welche die N, L1 und L2 
bekommen und die 400V regeln oder auch 3phasige, die im Mittel 230V 
einstellen.
Der Ausgang des Reglers kommt (je nach Generator und Regler) z.B. über 
Schleifringe an die Erregerwiklung (Rotor) und erzeugt das Erregerfeld.


> Um die drehzahlregelung muss ich mir dann auch noch Gedanken machen.
> Hatte daran gedacht, die 50 Hz zu überwachen und mittels Logo etc ein
> analog Signal zu erzeugen, womit ich die Drehzahl dann steuere. Wie
> gesagt, bis jetzt nur ein gedanke
Gute Idee, die hatte ich auch :-)

> Die Nutzlast von unserem Anhänger ist ca 1000 kg.
> 30 kw Motor (Generator) ca 60 - 80 kg, wir gehen mal von 100 aus.
Also der erste, den ich finde, hat schonmal 230 kg. 
http://www.rotek.at/a000/002/000002878_00_RT_A_de.html

> Antriebsmotor ca 150 kg, sagen wir mal 200.
> Und ich denke nicht, dass die Regeltechnik, Kupplung, Schwungmasse und
> der (Riemen)trieb dann noch mehr als 700 kg in Anspruch nehmen.
Das Mit dem Automotor glaube ich auch noch nicht ganz... Der hier z.B. 
ist schon bei 400kg: 
http://www.rotek.at/a000/000/000000094_00_RT_A_de.html

Jedenfalls bin ich bei 12kW gerade bei ca. 1t. Zugegeben, es ist ein 
alter großer Motor, aber ich kenne auch einige andere Aggregate, die 
alle recht schwer sind.

von Lucas G. (lucas90)


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>> Die Nutzlast von unserem Anhänger ist ca 1000 kg.
>> 30 kw Motor (Generator) ca 60 - 80 kg, wir gehen mal von 100 aus.
> Also der erste, den ich finde, hat schonmal 230 kg.
> http://www.rotek.at/a000/002/000002878_00_RT_A_de.html

Ja, ok. Hatte mich da vertan. Das mit dem Gewicht vom Motor bzw 
Generator nehme ich an.


>> Antriebsmotor ca 150 kg, sagen wir mal 200.
>> Und ich denke nicht, dass die Regeltechnik, Kupplung, Schwungmasse und
>> der (Riemen)trieb dann noch mehr als 700 kg in Anspruch nehmen.
> Das Mit dem Automotor glaube ich auch noch nicht ganz... Der hier z.B.
> ist schon bei 400kg:
> http://www.rotek.at/a000/000/000000094_00_RT_A_de.html

Der Antriebsmotor hat keines falls mehr als 200 kg. Der Motor, den du 
hier meinst ist wesentlich größer als ein automotor. Schau allein mal 
auf den Hubraum. Nebenbei gehe ich davon aus, dass das ein grauguss 
Block ist. Automotoren sind hingehen zumeist aus einem Aluguss, was 
schon erheblich Gewicht einspart.

Aber wir kommen vom Grundthema ab. Also wird der AVR dann einfach in 
irgend einer Art und Weise an den Generator angeschlossen und hier 
stellen sich dann durch die Beeinflussung der Erregerfeldes die 230 V 
Ausgangsspannung ein?
Ich glaube, dass ich mal einen Hersteller von AVRs direkt anschreiben 
muss, um heraus zu bekommen, ob ich das Teil überhaupt an einem 
umgebauten Motor betreiben kann.

von Luggi F. (luggi_f)


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Lucas G. schrieb:
> Also wird der AVR dann einfach in
> irgend einer Art und Weise an den Generator angeschlossen und hier
> stellen sich dann durch die Beeinflussung der Erregerfeldes die 230 V
> Ausgangsspannung ein?
Ja, so kann man das sagen.

Falls das noch nicht klar ist: Das was hier als AVR bezeichnet wird, 
funktioniert nur bei Synchrongeneratoren! Ein Asynchrongenerator als 
Kurzschlussläufer hat ja prinzipbedingt keine beeinflussbare 
Erregerwicklung. Da wird das ganze nicht per AVR sondern mit einem 
Kondensator (-schwingkreis) geregelt.

von Lucas G. (lucas90)


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Ludwig F. schrieb:
> Falls das noch nicht klar ist: Das was hier als AVR bezeichnet wird,
> funktioniert nur bei Synchrongeneratoren! Ein Asynchrongenerator als
> Kurzschlussläufer hat ja prinzipbedingt keine beeinflussbare
> Erregerwicklung. Da wird das ganze nicht per AVR sondern mit einem
> Kondensator (-schwingkreis) geregelt.

Ahja, da sind wir doch schon einen Schritt weiter. Das war mir so 
nämlich nicht klar.
Könntest du das mit den schwingkreis evtl noch etwas näher erläutern?

von Luggi F. (luggi_f)


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Puh, ich versuchs mal, ganz genau weiß ich das auch nicht...
Kurz gesagt werden Kondensatoren parallel zu den 3 Ausgangsspannungen 
(Phasen) angeschlossen und bilden eben einen Schwingkreis. Je nach 
Belastung (Blindleistung!) müssen die Kapazitäten verändert werden, um 
die Spannung einigermaßen stabil zu halten. Vor allem bei großen 
Leistungen und Schieflast an den Phasen ist das nicht ganz einfach.
Genau deswegen sind Asynchrongeneratoren bei großen Aggregaten für den 
Inselbetrieb unüblich.

Hier steht das eigentlich schon ganz gut:
Beitrag "Re: AVR Spannungsregler"

Wikipedia weiß das auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Asynchrongenerator#Kondensatorerregter_Asynchrongenerator

von stromer (Gast)


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Lucas G. schrieb:
> Da wird das ganze nicht per AVR sondern mit einem
>> Kondensator (-schwingkreis) geregelt.
>
> Ahja, da sind wir doch schon einen Schritt weiter. Das war mir so
> nämlich nicht klar.

Hätte aber sein können:

stromer schrieb:
> Bein Synchrongenerator wird die Ausgangsspannung ja über die
> Erregerwicklung gesteuert und das ist hier nicht möglich, da es keine
> Erregerwicklung gibt.
> Also AVR-Modul schon mal vergessen, das wird hier viiiel
> komplizierter...

Die o.a. Regelung über umschaltbare Kondensatoren ist sehr 
problematisch, ich denke nicht daß es sinnvoll ist so etwas aufzubauen.

Praktisch kommt nur eine Spannungsregelung über die Antriebsdrehzahl in 
Betracht. Mit der sich daraus ergebenden Frequenzänderung muß man 
zwangsläufig leben. In den meisten Fällen ist das unproblematisch - 
viele Geräte laufen sowieso bis 60 Hz und die Regelung wird vorrangig 
nach oben erfolgen müssen.

Alles andere wird deutlich aufwändiger - dann kann man auch gleich zum 
zweckmäßigeren Synchrongenerator greifen.

von Lucas G. (lucas90)


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Ludwig F. schrieb:
> Wikipedia weiß das auch:
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Asynchrongenerator#Kondensatorerregter_Asynchrongenerator

Wikipedia:
> Da die Frequenz beim Asynchrongenerator nicht sehr stark beeinflusst wird, gilt
> es einen anderen Parameter, in diesem Fall die Spannung, konstant zu
> halten.[5] Beim Asynchrongenerator ist die Spannung drehzahlabhängig und
> muss über eine Regelung konstant gehalten werden.

Das heißt, dass ich die Spannung mittels der Drehzahl regeln kann?
Worauf wird sich dann hier die Frequenz einstellen und wovon ist das 
abhängig?

von Lucas G. (lucas90)


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stromer schrieb:

> Praktisch kommt nur eine Spannungsregelung über die Antriebsdrehzahl in
> Betracht. Mit der sich daraus ergebenden Frequenzänderung muß man
> zwangsläufig leben. In den meisten Fällen ist das unproblematisch -
> viele Geräte laufen sowieso bis 60 Hz und die Regelung wird vorrangig
> nach oben erfolgen müssen.
>
> Alles andere wird deutlich aufwändiger - dann kann man auch gleich zum
> zweckmäßigeren Synchrongenerator greifen.

Sorry, deinen Beitrag habe ich erst gesehen, als ich geantwortet hatte.

Also geht es darum, Kondensatoren im Stern zu den Spulen im Generator zu 
setzen. Die Spannung wird dann über die Drehzahl geregelt. Sehe ich das 
richtig?

von Luggi F. (luggi_f)


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Lucas G. schrieb:
> Also geht es darum, Kondensatoren im Stern zu den Spulen im Generator zu
> setzen. Die Spannung wird dann über die Drehzahl geregelt. Sehe ich das
> richtig?

Laut Wikipedia hat sich Dreieck bewährt, aber Stern ist auch möglich...
Die Spannungsregelung geht auch per Drehzahl, ja. Dann musst du dir nur 
überlegen, ob die Drehzahlschwankungen für dich in Ordnung sind. Ich 
persönlich würde mir mehrmals überlegen, Geräte für zigtausend Euro an 
einem Netz mit Frequenzschwankungen "um 10 Prozent" (Wiki) zu betreiben.

Insgesamt halte ich wie erwähnt Asynchrongeneratoren in der 
Leistungsklasse für problematisch.

von stromer (Gast)


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Lucas G. schrieb:
> Kondensatoren im Stern zu den Spulen im Generator zu
> setzen.

Ja, alles richtig. In Stern soll gerüchteweise auch funktionieren, 
üblich ist allerdings Dreieck.
Außerdem ist eine Grundlast an allen 3 Phasen erforderlich, die ein zu 
starkes hochlaufen der am geringsten belasteten Spannung verhindert. Bei 
der hier in Rede stehenden Generatorleistung würde ich 3x500 Watt 
(Halogenstrahler, IR-Heizer)einsetzen.

von stromer (Gast)


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Ludwig F. schrieb:
> Insgesamt halte ich wie erwähnt Asynchrongeneratoren in der
> Leistungsklasse für problematisch.

Würde ich auch sagen, schön ist anders...

von Lucas G. (lucas90)


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Wozu würdet ihr mir denn raten, um einen standfesten Stromerzeuger 
aufzubauen, der meinen Anforderungen gerecht wird?
Und bitte keinen Rat wie: einfach einen fertigen kaufen. Das ist mir 
schlichtweg zu teuer.

Wie sieht es denn aus, wenn ich einen Synchrongenerator und einen oder 
mehrere Asynchrongenerator/-en gemeinsam anschließe? Hier müssten sich 
die asynchrongeräte dann doch theoretisch der Frequenz des 
synchrongerätes anpassen? Dann wäre das ganze sogar noch erweiterbar. 
Die "kleinen" Geräte sind ja vom Preis her noch erschwinglich.

von Luggi F. (luggi_f)


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Also mal abgesehen vom mechanischen Wahnsinn und obwohl ich nicht 
glaube, dass es preislich einen Vorteil bringt sehe ich hier das 
Problem:

Angenommen die Synchronmaschine läuft bei exakt 50Hz. Der 
Asynchrongenerator ist noch nicht aufgeschaltet und liefert momentan 
etwa 53Hz. Wenn du jetzt die Netze zusammenschaltest, wird der 
Asynchrongenerator auf 50Hz "heruntergezogen", damit wird auch der 
Antriebsmotor etwas langsamer. Jetzt kommen aus der Synchronmaschine nur 
noch (z.b.) 48 Hz. Die Asynchronmaschine ist wieder zu schnell, der 
Wahnsinn beginnt von vorne...

Ob sich das System jetzt auf (bzw. nieder) schwingt oder sich irgendwo 
(hoffentlich bei 50 Hz) einpendelt, kann ich dir nicht sagen. Sonstwer 
eine Idee?

Achja: "Schön" ist das natürlich auch nicht...

Was spricht denn gegen einen einfachen Synchrongenerator?

: Bearbeitet durch User
von Sascha (Gast)


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Asynchrongenerator:
Die Spannung lässt sich nicht sinnvoll über die Frequenz regeln. Die 
Frequenz muss konstant bei 50Hz bleiben und die Spannung wird dann über 
den Blindstrom geregelt.
Ja, das ist dämlich und deshalb gibt es auch so wenige 
Asynchrongeneratoren im Inselbetrieb!

Synchrongenerator: Bei dem Baumarkt Honda-Design gibt es neben den 230V 
Phasen auch noch eine Hilfswicklung, die gleichzeitig die 
Erregerleistung liefert und zur Messung der induzierten Spannung dient. 
Der AVR selbst ist ein simpler Linearregler. Die 230V Phasen laufen 
spannungsmäßig passiv der Stärke des Magnetfelds hinterher, je nach Last 
weicht die Spannung daher vom Sollwert ab.

Im 30kW Bereich braucht man einen richtigen Synchrongenerator, und der 
ist schwer und arschteuer weils kein Standardbauteil ist. 
Asynchronmotoren sind so spottbillig, weil die in Masse als elektrische 
Antriebsmaschine produziert werden. Deswegen sind die Gebrauchtpreise 
für sowas auch niedrig.

Mischlösung Asynchronmaschine + Synchrongenerator als Phasenschieber: 
Wird/wurde in Windkraftanlagen tatsächlich so gemacht. Aber wo nimmt man 
einen rotierenden Phasenschieber her?
Dann doch lieber eine Blindleistungskompensationsanlage. Die gibts 
wenigstens fertig zu kaufen. Aber billig ist die auch nicht.

Man könnte sich ne Bastellösung machen, wo man je nach Spannung Lx nach 
N Kondensatoren über Relais zuschaltet oder abtrennt.
Ob sich das noch schön verhält, bei Lastsprüngen und so...man weiss 
nicht.

von Lucas G. (lucas90)


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Gut. Also gibt es zu der teuren Synchrongenerator- Variante keine echte 
Alternative.  Dann muss ich wohl in den sauren Apfel beißen und mir so 
ein Teil zulegen. Vielleicht schieße ich ja etwas günstiges auf ebay..

Dann danke ich für alle konstruktiven Antworten :)

von Lucas G. (lucas90)


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Eine Frage hätte ich da allerdings noch.

Gibt es denn eine Möglichkeit, aus einem 3 Phasen Generator einen 
Wechselstromgenerator zu machen? Also, dass ich quasi nur einen 
Verbraucher in Nennleistung des Generators anhängen kann?
Wenn möglich wollte ich keinen Wechselrichter verbauen.

von Sascha (Gast)


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Theoretisch mit einer Symmetrierschaltung aus L und C, aber mehr als 80% 
der Nennleistung des Generators würde ich da dann nicht mehr rausziehen.
Und ne Drossel für gute 40A musst du auch erstmal finden.

Ist im Prinzip die Steinmetzschaltung, aber Wikipedia kannste dafür 
vergessen weil die nur den Betrieb eines 3ph Motors am Wechselstromnetz 
betrachten. Umgekehrt geht das nämlich auch.

von Lucas G. (lucas90)


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Sascha schrieb:

> Ist im Prinzip die Steinmetzschaltung.

Hätte ich dann nicht 400 V, falls das mit der phasenverschiebung 
irgendwie hin hauen sollte? Was das nächste Problem darstellt.

von Sascha (Gast)


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Man kann das auch für 230V aufbauen, aber das Hauptproblem ist, dass die 
Steinmetzschaltung nur für exakt eine Last Zkomplex das richtige 
Ergebnis liefert.

Bei Industrie-Heizöfen wird das angewendet um die Last zu symmetrieren 
(EVU Vorgabe), aber die Heizwendel ist eine konstante Last.

In deinem Fall bräuchte man da auch wieder eine dynamische 
Blindleistungskompensation mit Bauteilen die auch wieder 500-1000€ 
kosten.

Sieh es doch bitte ein: Wenn es nicht Scheisse werden soll, brauchst du 
nen ordentlichen Synchrongenerator.
Sowas hier: 
http://www.ebay.de/itm/Stromerzeuger-ohne-Motor-YHG-30-PMG-400V-30kW-3-phasig-Synchron-Generator-AVR-/111345748745?hash=item19ecb94b09:g:i3EAAOSwcwhVJUNu

Und da kannste dann deinen Motor davorhängen. Der 1.7 SDI ist dafür 
übrigens etwas schmal bemessen. Bei den Leistungen hast du praktisch 
immer 1500umin und ein Riemengetriebe willst du nicht wirklich. Mal über 
die Lagerkräfte nachgedacht?

Wenn du nen alten Deutz V6 nimmst, kannste den Kram auch sehr gut mit 
Pflanzenöl betreiben was die Betriebskosten deutlich senkt.

Im Gegensatz zu nem Auto musst du ja hier keine Steuern nach Hubraum 
zahlen, guck also dass du Hubraum, Schwungmasse und nen Turbolader 
bekommst.

von Lucas G. (lucas90)


Lesenswert?

Sascha schrieb:

> Sieh es doch bitte ein: Wenn es nicht Scheisse werden soll, brauchst du
> nen ordentlichen Synchrongenerator.


Ja, ich merk schon. Das wird sonst alles nichts gescheites..

Dann nochmal vielen dank für eure Hilfe

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