Forum: HF, Funk und Felder Antenne - Resonanz (Erfahrungsaustausch)


von Bastler (Gast)


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Mal folgendes: Bestes VSWR ist ja nicht gleich Resonanz.

Wenn ich nun eine fertige kommerzielle Antenne kaufe wie zb. President 
Kentucky und diese zur Anpassung einen Abstimmring am Strahler hat, kann 
ich doch theoretisch davon ausgehen das der Hersteller den Strahler 
Resonant ausgelegt hat und ich nur noch die Impedanz mit dem abstimmring 
einstelle.

Oder habe ich da 'zu viel Vertrauen'in die Hersteller?

Sonst muss ich ja jede Antenne nicht nur auf ihre Impedanz sondern auch 
auf Resonanz überprüfen und ggf. 'überarbeiten'.

Was habt ihr dazu an Erfahrungen Gemacht?

von MarcOni (Gast)


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Bastler schrieb:
> Mal folgendes: Bestes VSWR ist ja nicht gleich Resonanz.

Stimmt.

Bei Resonanz ist der Fußpunktwiderstand einer Antenne reell. Resonanz 
tritt bei all den Frequenzen auf, bei denen eine Antenne einen nur 
reellen Fußpunktwiderstand ohne kapzitive oder induktive 
Blindwiderstände aufweist.

Bestes VSWR hingegen wird erreicht, wenn die Wellenwiderstände des 
Generators, der Leitung und der Antenne angepasst (gleich) sind.

Was eine President Kentucky, Carter oder Reagan damit zu tun hat 
erschließt sich mir nicht.

von Bastler (Gast)


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Das war als Beispiel gedacht.
Du kannst das auf jede Antenne die du im laden kaufen kannst beziehen.

Dabei unterscheiden sich die meisten ja ein wenig. Bei einigen wird der 
Fußpunktwiderstand durch zb. Kürzen des Strahler eingestellt. Bei 
anderen durch einen abstimmring.

Das beispiel der 'Kentucky' war auf meine konrete Situation bezogen, das 
ich den widerstand mithilfe des abstimmring einstelle.

Also muss ich mich 'blind drauf verlassen' das der hersteller den 
Strahler so errechnet und hergestellt hat das er Resonant ist. Denn 
abschneiden o.a Verlängern ist nicht vorgesehen.

von Bastler (Gast)


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Und ich habe keine Möglichkeit die Resonanz der Antenne unabhängig Ihres 
Fußpunkt/Wellen-widerstand zu bestimmen. (also kein dipmeter ect.)

von B e r n d W. (smiley46)


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Technische Daten:
~~~~~~~~~~~~~~~~~
Frequenz 26-28Mhz
Bandbreite 1200 KHz
Typ Lambda/4
Länge 750 mm
SWR 1,1/1 einstellbar durch Scheibe
Gewinn (dBi) +3 dBi

Der Frequenzbereich ist größer als die Bandbreite. Falls die Antenne nur 
eine Verstellmöglichkeit hat, muss es sich um die Resonanzfrequenz 
handeln. Die Antenne sollte in der Mitte des Nutzbereiches das beste SWR 
haben. Nach den Seiten wird es dann schon ein wenig schlechter. Bei 
optimaler Einstellung ist das SWR an den beiden Frequenz-Rändern 
symetrisch gleich groß.

von Kurt B. (kurt-b)


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Bastler schrieb:
> Und ich habe keine Möglichkeit die Resonanz der Antenne unabhängig Ihres
> Fußpunkt/Wellen-widerstand zu bestimmen. (also kein dipmeter ect.)

Doch, das müsste schon gehen. Nur musst du möglichst rückwirkungsfrei da 
rangehen.


Kurt

von Kurt B. (kurt-b)


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Kurt B. schrieb:
> Bastler schrieb:
>> Und ich habe keine Möglichkeit die Resonanz der Antenne unabhängig Ihres
>> Fußpunkt/Wellen-widerstand zu bestimmen. (also kein dipmeter ect.)
>
> Doch, das müsste schon gehen. Nur musst du möglichst rückwirkungsfrei da
> rangehen.
>
>

Bei der "Ringo" (Lambda/2) wird wohl nur das Tansformationsverhältnis, 
also der Fusspunkt, eingestellt.
Die Resonanzfrequenz scheint dann, wenn die Länge nicht veränderbar ist, 
fest auf Bandmitte gelegt zu sein.


 Kurt

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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antenne kabel dummy und griddipper sollten genügen umdie Resonanz der 
antenne mit verschiedenen einstellungen zu testen.
namaste

von Bastler (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> antenne kabel dummy und griddipper sollten genügen umdie Resonanz
> der antenne mit verschiedenen einstellungen zu testen. namaste

Ja. Wenn ich mal ein Griddipper in die Finger Kriege.

Wie gesagt ich habe kein dipmeter.

Nur nen olles C1-55 Oszi bis 10Mhz.
Und das Bringt mich hier nicht weiter...

Gibt es nicht ne 'Steinzeitmethode' anstelle des dipmeter?

Wie hat Herz bzw. Marconi die Resonanz gefunden?
Die hatten ja auch keine Dipmeter, VNA oder Wobbelsender.

von MarcOni (Gast)


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Bastler schrieb:
> Die hatten ja auch keine Dipmeter, VNA oder Wobbelsender.

Die haben sich auch mit ihrem Funkensender nicht um die Frequenz kümmern 
müssen.

Aber die Impedanz und damit die Resonanz einer Antenne lässt sich leicht 
mit einer schnelle zusammengebauten Rauschbrücke ermitteln

http://dl8aap.koch-carsten.de/?page_id=850

von heavybyte (Gast)


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Resonanz und Fußpunktwiderstand sind zwei völlig verschiedenbe und 
voneinander unabhängige Dinge.

Zum Beispiel: Ein 50 Ohm-Widerstand (davon ausgehend, daß die Quelle 
ebenfalls 50 Ohm hat) hat ein hervorragendes SWR, ist aber nicht 
resonant.

Im Umkehrschluß: Eine resonante Antenne kann durch Fehlanpassung ein 
miserables SWR haben.

Ob beides zueinander passt, kannst du entweder mathematisch oder durch 
Messungen herausfinden.

von Rainer V. (rudi994)


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Bastler schrieb:
> Gibt es nicht ne 'Steinzeitmethode' anstelle des dipmeter?

Dipmeter ist schon Steinzeitmethode, nur behelftsmäßig, nicht unbedingt 
so genau, wie gewünscht, und dazu eine wackelige Angelegenheit, wenn es 
für die Steckspulen keine hochwertigen Buchsen am Gerät hat.

von MarcOni (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Dipmeter ist schon Steinzeitmethode

Feuer ist auch eine Steinzeitmethode und wird heute noch überwiegend zum 
Heizen benutzt.

Woher kommt dieser Dünkel, dass eine Methode nur weil sie schon vor 
langer Zeit erfunden wurde nicht praktikabel. Nur weil kein Controller, 
kein grafisches Display oder sonstiges Klickibunti dabei ist, das dem 
Nutzer das Denken und Verstehen abnimmt.

Mit einer Rauschbrücke kann ich die komplexe Impedanz einer Last exakt 
bestimmen. Nur ist das Wissen darüber, wie man mit dieser einfachen 
Methode umgeht, offenbar in der Breite nicht mehr vorhanden.

Merke: Die Physiker und Elektrotechniker die die Gesetzmäßigkeiten 
entwickelt haben, hatten keinen verktoriellen Netzwerkanalyzer zur 
Verfügung.
Sie konnten halt mehr, als nur aufbereitete Displays ablesen.

von Ham (Gast)


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Hallo

mal etwas ganz anderes:
"President Kentucky" hört sich sehr nach CB Funk an.
Wenn ich jetzt die schon recht trauige Situation außerhalb der 
Kurzwellenbänder beim Amateurfunk anschaue was die Bandbelegung und den 
Altersdurschnitt angeht, stellt sich mir die Frage ob im CB Bereich 
überhaupt noch deutschsprachiger oder wenigsten irgendein Betrieb in 
einer westeuropäischen Sprache stattfindet?
Ist deine Überlegung nur rein theoretischer Natur oder willst du 
tatsächlich CB Funk machen?
Gibt es noch Regionen in DL wo "richtig" Betrieb in deutscher Sprache 
stattfindet und ein CQ Ruf (oder wie auch immer das im CB Funk genannt 
wird) auch sinnvoll beantwortet wird?

Ham

von John B. (craftsman)


Angehängte Dateien:

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Hallo Bastler,

Wenn du ein vswr um 1.1 hast, dann ist die Anpassung an die Nennimpedanz 
des Funkgeräts inklusive der Abstimmung sehr gut gegeben. Nennimpedanz 
ist meistens 50 +j0 Ohm. Die Anpassung kannst du mit einer 
Steinzeitmethode gut überprüfen. Löte dir eine vswr Brücke zusammen. Sie 
besteht aus 4 Widerständen und einer Detektorschaltung. Kalibriere die 
Brücke beispielsweise mit 50, 55 und 100 Ohm und du weisst woran du 
bist. Meine Steinzeitbrücke ist im Anhang zu sehen, sie funktioniert 
perfekt beim Aufbau meiner Rucksackfunkstation, wo die Antenne durch die 
Umgebungseinflüsse jedes Mal andere Eigenschaften hat.

grüsse, John

von Bastler (Gast)


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Entschuldigt meine späte Rückmeldung. Arbeit geht vor.


Ham schrieb:
> Hallo
>
> mal etwas ganz anderes:
> "President Kentucky" hört sich sehr nach CB Funk an.
> Wenn ich jetzt die schon recht trauige Situation außerhalb der
> Kurzwellenbänder beim Amateurfunk anschaue was die Bandbelegung und den
> Altersdurschnitt angeht, stellt sich mir die Frage ob im CB Bereich
> überhaupt noch deutschsprachiger oder wenigsten irgendein Betrieb in
> einer westeuropäischen Sprache stattfindet?
> Ist deine Überlegung nur rein theoretischer Natur oder willst du
> tatsächlich CB Funk machen?
> Gibt es noch Regionen in DL wo "richtig" Betrieb in deutscher Sprache
> stattfindet und ein CQ Ruf (oder wie auch immer das im CB Funk genannt
> wird) auch sinnvoll beantwortet wird?
>
> Ham

In meiner ecke ist ne Menge los auf CB.

John B. schrieb:
> Wenn du ein vswr um 1.1 hast, dann ist die Anpassung an die Nennimpedanz
> des Funkgeräts inklusive der Abstimmung sehr gut gegeben. Nennimpedanz
> ist meistens 50 +j0 Ohm.

Das sagt mr nur was über die Impedanz.
Nicht über die Resonanz und ein Resonantes 'Antennengebilde'(hust...) 
Strahlt einfach besser.

Ich hab hier noch einen 'abgleichoszillator' - 27.175Mhz.
Wenn ich das Richtig sehe hab ich also meine rauschbrücke.

MarcOni schrieb:
> Mit einer Rauschbrücke kann ich die komplexe Impedanz einer Last exakt
> bestimmen. Nur ist das Wissen darüber, wie man mit dieser einfachen
> Methode umgeht, offenbar in der Breite nicht mehr vorhanden.

Ja ich bin ganz Ohr :)...

von Bastler (Gast)


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Ah Moment!
Im link steht ja gleich alles drin.
Bis auf die Diode und den ringkern hab ich alles da. Hier fliegt noch 
ein Altes taschenradio rum zum schlachten des drehkondensator.

Ich bau mir das mal zusammen und schau mal wie weit ich damit komme.

von MarcOni (Gast)


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Bastler schrieb:
> Das sagt mr nur was über die Impedanz.
> Nicht über die Resonanz und ein Resonantes 'Antennengebilde'(hust...)
> Strahlt einfach besser.

Klar sagt die Impedanz was über die Resonanz! Eine Impedanz besteht aus 
Z = R + jx, wird jx zu Null spricht man von Resonanz. Wer die komplexe 
Impedanz kennt, weiß also auch wo die Resonanzsstelle ist.

Außerdem was soll das Geschiss. Bei einer Antenne mit fixen Abmessungen, 
die für 11m und 50 Ohm Fußpunktwiderstand . bemessen ist,  ist bei 
Speisung mit 11m Signalen der Punkt des Minimum SWR auch der Punkt der 
Resonanz. Die anderen Resonanzen liegen weit ab und haben auch keine 50 
OhmWir haben doch hier keine Multiband Antenne, die auf verschiedenen 
Bändern resonant ist.

Das ist ein STreit um des Kaisers Bart.

von John B. (craftsman)


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Bastler schrieb:
> Das sagt mr nur was über die Impedanz.
> Nicht über die Resonanz und ...

o weh, da fehlen dir noch ein paar grundlegende Informationen:

Wenn sich deine Antenne nicht in Resonanz befindet, dann ist der 
Imaginärteil der Impedanz an ihrem Anschluss nicht Null. Und das zeigt 
dir die vswr Brücke an - egal ob sie als Rauschbrücke oder klassisch mit 
Detektor konzipiert ist. Die Brücken regieren auf Abweichungen des 
Realteils von 50 Ohm und auch auf Abweichungen des Imaginärteils von j0 
Ohm.

Wie ich oben schon geschrieben habe, beinhaltet Anpassung an die 
Nennimpedanz des Funkgeräts auch die Resonanz. Der Grund ist, dass die 
Nennimpedanz nicht 50 Ohm beträgt, sondern 50 Ohm + j0 Ohm.

Am besten liest du die Grundlagen zu Resonanz, Impedanz und konjugiert 
komplexer Anpassung nach. Zu diesen Stichworten gibt das Netz 
ausreichend viel Information her.

Viel Spass und Erfolg,
73 John

ps: sehe gerade, das marcOni ähnlich geantwortet, und früher auf return 
gedrückt hat.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bastler schrieb:
> ein Resonantes 'Antennengebilde'(hust...)  Strahlt einfach besser.

Das ist ein Trugschluss.

Gerade im CB-Funk ist doch die 5/8λ-Antenne recht beliebt: das ist
eine nicht resonante Antenne (die Anpassung wird durch zusätzliche
Blindanteile erzwungen), die eine besonders günstige (weil flache)
Abstrahlcharakteristik hat.

Bei Resonanz ist die Antenne erstmal in ihrem Widerstand reell, das
macht die Anpassung einfacher, als wenn man noch Blindanteile
kompensieren muss.

von MarcOni (Gast)


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Bastler schrieb:
> MarcOni schrieb:
>> Mit einer Rauschbrücke kann ich die komplexe Impedanz einer Last exakt
>> bestimmen. Nur ist das Wissen darüber, wie man mit dieser einfachen
>> Methode umgeht, offenbar in der Breite nicht mehr vorhanden.
>
> Ja ich bin ganz Ohr :)...

Sei lieber ganz Auge: den Link habe ich dir weiter oben schon gepostet:

Beitrag "Re: Antenne - Resonanz (Erfahrungsaustausch)"

von MarcOni (Gast)


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von MarcOni (Gast)


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