Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zur Widerstandsmessung


von Frank S. (Gast)


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Ich habe eine allgemeine Frage zur Widerstandsmessung. Warum wird bei 
vielen Messgeräten ein Konstantstrom vorgegeben um einen Widerstand zu 
messen.
Es wäre ja auch möglich eine Spannung vorzugeben und dann im Messgerät 
den Strom über einen Shunt auszuwerten, damit könnte man ja auch einen 
Widerstandswert bestimmen.
Welche Gründe gibt es dafür dass meist die Stromquelle anstatt der 
Spannungsquelle eingesetzt wird??

Danke

von Harald W. (wilhelms)


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Frank S. schrieb:

> Welche Gründe gibt es dafür dass meist die Stromquelle anstatt der
> Spannungsquelle eingesetzt wird?

Weil mit dieser Methode eine sehr hohe Genauigkeit mit geringem
Aufwand erreicht werden kann.
Welchen Vorteil versprichst Du Dir denn von Deinem Vorschlag?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Frank S. schrieb:
> Warum wird bei
> vielen Messgeräten ein Konstantstrom vorgegeben um einen Widerstand zu
> messen.

Viele Messgeräte sind nun mal auch Spannungsmessgeräte und haben dafür 
bereits kalibrierte Spannungsteiler, die man zur Widerstandsmessung dann 
auch gleich verwenden kann.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Frank S. schrieb:
> Warum wird bei vielen Messgeräten ein Konstantstrom vorgegeben
> um einen Widerstand zu messen.

Weil dann die Spannung dem Widerstand direkt proportional ist und man 
die ohnehin vorhandene Spannungsmessung benutzen kann. Wenn du mal zwei 
Sekunden selber denkst, kommst du sicher darauf, daß so gut wie alle 
Messungen (Gleich/Wechsel-, Spannung/Strom, Widerstand, Temperatur, 
etc.) am Ende auf eine Spannungsmessung zurückgeführt werden.

> Es wäre ja auch möglich eine Spannung vorzugeben und dann im Messgerät
> den Strom über einen Shunt auszuwerten, damit könnte man ja auch einen
> Widerstandswert bestimmen.

Dafür muß man dividieren, wenn man den Widerstand direkt anzeigen will. 
Man muß eine Strombegrenzung einbauen (Kurzschlußschutz, Schutz des 
Meßobjekts). Die Meßwerte haben nicht mehr den selben Abstand. Wenn du 
z.B. mit 1V Meßspannung arbeitest und den Strom mit 1µA Auflösung mißt, 
dann sind 1M (1µA) und 500K (2µA) benachbarte Meßwerte. Erst im Bereich 
um 1K kriegst du überhaupt 3 Stellen Auflösung.

von Ratiometer (Gast)


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Frank S. schrieb:
> Warum wird bei
> vielen Messgeräten ein Konstantstrom vorgegeben um einen Widerstand zu
> messen.

Das stimmt so nicht. Die meisten richtigen Meßgeräte messen Widerstände 
ratiometrisch, d.h. ein bekannter Widerstand wird mit dem zu messenden 
Widerstand als Spannungsteiler geschaltet. Dann wird die Gesamtspannung 
über dem Spannungsteiler und die Teilspannung über dem 
Referenzwiderstand gemessen. Damit kann dann der gesuchte Widerstand 
bestimmt werden (Spannungsteilerformel). Hat den Vorteil, dass die 
Betriebsspannung nur für den Augenblick der Messung stabil bleiben muß. 
Und es muß kein Aufwand für eine stabile Konstantstromquelle getrieben 
werden. Den Aufwand steckt man lieber in die Genauigkeit der 
Referenzspannung für den AD-Wandler.

von ths (Gast)


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Niederohmige Widerstände misst man mit Widerstandsmessgeräten mit 
Konstantstrom, hochohmige mit konstanter Spannung. Und die mittendrin 
kann man mit Multimetern messen, da gibt es die oben genannte und andere 
Methoden. Die Grenzen hochohmig/mittendrin/niederohmig sind fließend. 
Wheatstone und andere Brücken sind Geschichte.

Wobei anzumerken wäre das es Sinn macht, den Widerstand bei der Messung 
am besten mit der gleichen Leistung zu beaufschlagen, wie später unter 
Einsatzbedingungen zu erwarten ist. Ist nicht immer einfach zu 
realisieren.

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