Hallo an Alle, ich bin der Neue ;-) Ich habe aus einem alten, uralten Drucker einige (wohl) 3-Phasen Schrittmotoren bekommen. Je Motor gibt es eine Steuerplatine, dessen Funktion ich gerne nachvollziehen möchte, um sie evtl. weiter nutzen zu können. Leider finde ich zu den zwei ICs (SO293 und SO294) keine Datenblätter, was mir die Sache schwieriger gestaltet. Die Schaltung hab ich so gut es mir möglich war in Eagle rekonstruiert. Sicher kann die Schaltung besser angeordnet werden, nur dafür muss ich wissen, wofür welche Bauteile gut sind. Mir sind leider auch keine Spannungsversorgung der Schaltung noch des Motors (Siemens 1BS2360-4FA) bekannt. Ich hoffe, dass mir hier jemand ein paar Tipps dazu geben kann. Soweit ich das sehe, wird über die Klemme X1 über Pin 1/2, 3/4 und 11 bis 14 eine symmetrische Spannungsquelle angeschlossen (kommt das hin?) Über Transistor T1 kann wohl der Motor komplett ausgeschaltet werden (er hat den größten Kühlkörper). An die NPN/PNP Transitoren (ABC, A'B'C') kommen sicher die Anschlüsse des Motors dran, gesteuert über IC1. Wofür der andere analoge Teil bzw. die ICs sonst gut sind, erschließt sich mir noch nicht. Über Tipps wäre ich sehr dankbar. Gruß, Taner
Du hast gute Vorarbeit geleistet, danke. Tatsächlich, kaum etwas zu finden, hier fragt Klaus (FTL) nach diesen ICs: http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/forum_entry.php?id=141364 Magst Du ihn anschreiben? Wie viele Polpaare hat der Motor? Das kannst Du einfach feststellen, indem Du an zwei beliebige Anschlüsse des Motors eine kleine Spannung (1-2V) legst und dann die Rastpunkte pro Umdrehung zählst. Das eine IC dürfte der Step-Sequencer sein, der andere der Stromregler. Was mich wundert: keine Schutzdioden an den Motorausgängen. Wie viele Anschlüsse hat der Motor? 3 oder 6? Sind die Ausgänge A und A' zusammen verbunden? Hat der Motor eine Positionsrückmeldung? Es ist kaum ein Unterschied zu einem BLDC (brushless DC)-Motor. Weitere Beschriftung des Siemens-Motors: Siemens 1BS2360-4FA 733.40002/04 E700.80030 Nr. E23806571 038034 Platine: Triumph Modul SBA1/8EK0058 6GA9000-0E oder 6GA9000-OE Bitte ggf. korrigieren, die Fotos sind etwas unscharf. Hast Du weitere Anhaltspunkte, z.B. die Bezeichnung der Drucker? Vielleicht liest hier jemand von Triumph-Adler mit? Die Firma existiert ja noch: www.triumph-adler.de
TA gehört inzwischen zur Kyocera Group. Da braucht man viel Glück, einen der alten Hasen zu finden. Weitere Beschriftung auf der Platine: BDM02 Pos. B Fa.Nr. ZH 3186 ZH3186 Steht auf der Rückseite der Platine auch noch etwas?
Nett, dass man ein "danke" liest, wenn man eine Frage stellt. Danke! Zum Thema: Die Polpaare dürfte bei 12 liegen, so viele Rastpunkte hab ich jedenfalls gezählt. Der Motor hat 3 Anschlüsse. Eine Rückmeldung hat der Motor nicht. Auf der "Mutterplatine" habe ich noch einige Dioden gefunden, das sollten die Schutzdiode sein. Ich bin nur überrascht, dass es sich dabei um Zenerdioden (1N5342, 6,8V, 5W) handelt. Jedoch sind diese Dioden nur für eine der vier Steuerplatinen. Für die anderen Motoren scheinen keine Dioden vorhanden zu sein. Ein Bild der "Mutterplatine" ist angehängt. Bei Bedarf kann ich auch detailreichere Aufnahmen anhängen. Die Bezeichnung der Treiberplatine lautet Triumph Modul SDA1/8EK0058. Sonst war alles korrekt. Sorry für die miese Bild-Qualität. Auf der Rückseite steht auch noch: Siemens TK9087531 F und 6GA9000 E601.30960 Außerdem konnte ich einige Spannungen an den Klemmen herausfinden. Die habe ich in den Schaltplan ebenso wie die Zenerdioden aufgeführt. Die Motoren werden wohl mit 50 Volt versorgt. Ist das üblich? Mit solchen Spannungen hatte ich bisher nichts zu tun gehabt. Auf dem Gehäuse waren noch mehrere Aufkleber mit dem Text: Modul SDA 1 Nr. S EK 58, T-A Vertriebs-GmbH 85 Nürnberg, Typ: SDA 1 Keine Ahnung ob das irgendwem was hilft. Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen. Ich werde mich auch weiter mal mit Ansteuerung von BLDC Motoren und Step-Sequencer und Stromregler befassen. Irgendwie sollte ich doch die Motoren zum bewegen kriegen können. Evtl. schreibe ich die beiden Quellen auch mal an. Schon mal danke bis hier her.
mmm schrieb: > einfach L293 Leider nicht. Das haut von der Belegung des SO293 einfach nicht hin. Der L293 hat an Pin 4,5 und 12,13 seine GND Anschlüsse. Es ist aber heute kein Problem, den Motor ohne solch Höllenplatine anzusteuern - da werden alte Erinnerungen wach und die furchtbaren Bauteilegräber der alten Textverarbeitungstechnik :-P Man kann vermutlich nicht viel falschmachen, wenn man den Motor als Schrittmotor mit 3 Strängen behandelt. Gut, die Jungs haben die Reduzierung des Haltestroms, bzw. die Stromerhöhung fürs Steppen per Hardware gemacht, aber das muss man ja heute nicht mehr.
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Der Motor sollte sich auf jeden Fall zum Drehen überreden lassen. Wieviele Motoren / Platinen hast Du? Um welche Drucker (Bezeichnung) handelt es sich? IC1/1 und IC1/2 könnten Step - Dir oder Step left - Step right sein. Vollschritt-Sequenz könnte so sein: --+ -++ -+- ++- +-- +-+ IC1/9 könnte Choppen sein. Über die Diode D1 (MUR440) wird der Haltestrom eingespeist. Der Motor sollte damit einzelne Schritte ohne die 50V machen. Die Leitungen vom Stecker zum IC2 (D294) sind für Enable / Stromeinstellung. Da fehlen noch etliche Leitungen, bisher gehen vom Stecker 11 in den linken Bus, aber nur 5 wieder heraus.
Stepperfan schrieb: > Wieviele Motoren / Platinen hast Du? Insgesamt 4 identische Platinen und 4 Motoren. Zwei 1BS2360-4FA und zwei etwas kleinere 1BS1845-4FA. > Um welche Drucker (Bezeichnung) handelt es sich? Ich denke der Drucker heißt "SDA 1", eine andere Bezeichnung ist nicht zu sehen. > Da fehlen noch etliche Leitungen, bisher gehen vom Stecker 11 in den > linken Bus, aber nur 5 wieder heraus. Nein, die 6 fehlenden Leitungen sind die jeweiligen Kollektoranschlüsse der Transitoren T2-T7. Ich habe sie nur zum besseren Verständnis und Übersicht nicht an den Bus gelegt. Diese 6 Kollektoranschlüsse sind auf der "Mutterplatine" mit den Dioden verbunden und von da an den Motor. Aber das nur bei einer Steuerplatine. Bei den anderen 3 Platinen werden jeweils ein NPN und ein PNP-Kollektor direkt auf der Mutterplatine gebrückt und an den Motor geführt. Es sind sonst keine weiteren Dioden oder andere Bauteile verbunden. Keine Ahnung was ohne Freilaufdioden passiert... > IC1/1 und IC1/2 könnten Step - Dir oder > Step left - Step right sein. Soweit gehe ich mit dir einig. Das mit dem Haltestrom wußte ich nicht, klingt aber auch sehr gut, danke! Ich werde mal die Platine mit den mir nun bekannten Spannungen versorgen (bis auf die 50 Volt). Vielleicht kriege ich dadurch ja etwas mehr raus. Was ich allerdings nicht ganz verstehe sind folgende Dinge: 1. Sollten an den Treiber-Transistoren T8 bis T11 (BC546) nicht jeweils Basis-Vorwiderstände angeschlossen sein? Natürlich könnten sie in den ICs direkt vorhanden sind, erscheint mir trotzdem etwas seltsam. 2. IC1 übernimmt die Steuerung der Treiber-Transistoren über den Basis-Anschluss. Nur warum ist dann noch der Emitter-Anschluss an das IC geführt? Ein Emitterwiderstand auf Masse ist doch auch vorhanden. 3. Neuere Motoren haben z.B. Hall-Sensoren zur sensorgesteuerten Kommutierung. Es geht ja auch sensorlos über die Gegen-EMK (Back-EMF = bemf) wie z.B. in der Application Note von ST AN1946 und AN1130 beschrieben. Jedesmal wird über die nicht bestromte Phase über einen Widerstand das bemf-Signal abgegriffen. Bei drei Phasen brauch ich dann aber auch 3 Widerstände, oder geht das auch mit nur einem? Auf der Steuerplatine ist ja auch nur einer vorhanden (R1). Außerdem ist dieser nicht direkt an den Phasen angeschlossen, sondern an den verbundenen Emittern der NPN-Transistoren T5 bis T7. Ist der Widerstand dann also gar nicht für die Kommutierung vorgesehen? Soll damit nur der Stromfluss geregelt werden? Hat die Platine in dem Fall gar keine Rückmeldung für die Kommutierung und kann man so überhaupt die Motoren steuern? In dem Drucker waren sonst nur Lichtschranken zur Erkennung der Endpositionen. Danke schon mal im voraus!
Taner E. schrieb: > Hat die Platine in dem Fall gar keine Rückmeldung für > die Kommutierung und kann man so überhaupt die Motoren steuern? In dem > Drucker waren sonst nur Lichtschranken zur Erkennung der Endpositionen. Jo, die Endpositionen reichen - eine sonstige Rückmeldung findet nicht statt. Das machen viele heutige Drucker auch noch so. Irgendwas muss die fette Rechnerplatine in dem Drucker ja auch tun :-)
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