Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik mAh messen, welche Methode?


von Waldfee (Gast)


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Hallo an das Forum,

habe hier ein paar billige 18650er, deren tatsächliche Kapazität ich 
ermitteln möchte. Ohne jetzt eine Konstantstromquelle aufbauen zu 
wollen, kann man auch einfach einen fixen Widerstandswert nehmen (z.B. 
33 Ohm), jede Sekunde die Spannung über ihm messen und das dann 
sekündlich diese (milli)Amperesekunden aufsummieren? Weil dann bräuchte 
ich nur ein Relay, den Widerstand und einen uC mit ADC.
Die Annahme ist dich gerechtfertigt, dass der Strom innerhalb dieses 
Messintervalles gleich bleibt, oder?

von Flip B. (frickelfreak)


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Man kann sogar mit ganz wenig mathematik einfach nur den zeitpunkt 
msssen, an dem die zelle leer wurde.

von Sascha (Gast)


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Flip B. schrieb:
> Man kann sogar mit ganz wenig mathematik einfach nur den zeitpunkt
> msssen, an dem die zelle leer wurde.

Das ist nicht sonderlich genau.

@TE: Ja das geht, aber den Widerstand eher groß wählen, damit der 
Kontaktwiderstand vom Relais keine Rolle mehr spielt.

Die Messintervalle müssen kurz sein.

Wenn du dir die Kennlinie eines Akkus anguckst, dann ist die Energie des 
Akkus die Fläche unter dem Graphen. Du musst also integrieren.

Bei einem streng monoton fallenden Graphen ist es fürchterlich ungenau, 
immer Summe(Strom*Spannung) zu bilden. Guck dir mal die keplersche 
Faßformel an.

von Waldfee (Gast)


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Aber mit einem normalen Widerstand ist der Entladestromja nicht 
konstant, da müsste man ja quasi die Entladekurve polynomisch annähern, 
oder? ?

von Waldfee (Gast)


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@Sascha
Danke für den Tip, ich schau mal was sich da machen lässt

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Waldfee schrieb:
> Hallo an das Forum,
>
> habe hier ein paar billige 18650er, deren tatsächliche Kapazität ich
> ermitteln möchte. Ohne jetzt eine Konstantstromquelle aufbauen zu
> wollen, kann man auch einfach einen fixen Widerstandswert nehmen (z.B.
> 33 Ohm), jede Sekunde die Spannung über ihm messen und das dann
> sekündlich diese (milli)Amperesekunden aufsummieren?

Jep. Im Prinzip genau so habe ich das gerade eben für meinen Bedarf 
aufgebaut: Beitrag "Projekt Li-Ion Akkutester"

> Weil dann bräuchte
> ich nur ein Relay, den Widerstand und einen uC mit ADC.
> Die Annahme ist dich gerechtfertigt, dass der Strom innerhalb dieses
> Messintervalles gleich bleibt, oder?

Wenn du nicht auf 0.1% Meßgenauigkeit aus bist, dann ist das gar kein 
Problem. Ich messe sogar nur alle 10 Sekunden. Da bricht die 
Akkuspannung nur um ein paar mV ein zwischen zwei Messungen und der 
Strom ändert sich auch dem entsprechend wenig.

von Waldfee (Gast)


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@Axel
Perfekt danke, dann bau ich es auf und gut ist. Ist sowieso mehr als 
'Schätzeisen' ausgelegt um selektieren zu können

von Dietrich L. (dietrichl)


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Die einfachste Methode ist:

Widerstand und eine Uhr, die mit einer 1,5V-Batterie läuft, an den Akku 
anschließen. Ist der Akku leer, bleibt die Uhr stehen.

von Der Andere (Gast)


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Wenn man sich noch mehr Aufwand machen will, kann man die 
Spannungsmessung noch auf Ausreißer überprüfen.

Sascha schrieb:
> Bei einem streng monoton fallenden Graphen ist es fürchterlich ungenau

Wie fürchetrlich ungenau?
Wenn du die Kapazität auf 1% oder genauer bestimmen willst, dann machst 
du das bestimmt auch im Klimaschrank? Und berücksichtigst den 
Innenwiderstand, sowie alle Parameter die ihn beeinflussen?

Genauer als 5% ist bei sowas doch völlig sinnlos.

von Der Andere (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Ist der Akku leer, bleibt die Uhr stehen.

Und der Akku ggf. am Arsch. Super Methode :-(

von Sascha (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Wenn man sich noch mehr Aufwand machen will, kann man die
> Spannungsmessung noch auf Ausreißer überprüfen.
>
> Sascha schrieb:
>> Bei einem streng monoton fallenden Graphen ist es fürchterlich ungenau
>
> Wie fürchetrlich ungenau?
> Wenn du die Kapazität auf 1% oder genauer bestimmen willst, dann machst
> du das bestimmt auch im Klimaschrank? Und berücksichtigst den
> Innenwiderstand, sowie alle Parameter die ihn beeinflussen?
>
> Genauer als 5% ist bei sowas doch völlig sinnlos.

Ja, wenn man sich denn sicher sein kann dass es auch 5% sind. 
Andernfalls sollte man so einfache Maßnahmen wie richtiges integrieren 
einfach umsetzen, kostet praktisch nix und macht Alles besser.

@Dietrich: Dein Ernst? Wann bleibt die Uhr stehen, bei 0,8V? Bei 1V? 
Abgesehen davon dass das keiner genau sagen kann, was machst du dann mit 
dem Akku noch? Der ist dann nur noch als Briefbeschwerer zu gebrauchen.

von npn (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Dietrich L. schrieb:
>> Ist der Akku leer, bleibt die Uhr stehen.
>
> Und der Akku ggf. am Arsch. Super Methode :-(

Abgesehen vom wahrscheinlichen Nahtod des Akkus fließt während der 
Entladung ein ständig sinkender Strom. Man kann also niemals (Zeit x 
Strom) rechnen. Keine gute Idee...

von Jojo S. (Gast)


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Wenn es doch eine Konstantstromsenke sein darf: 
Beitrag "Re: Kapazitätsmessung Akku mit AVR"

von Dietrich L. (dietrichl)


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Sascha schrieb:
> @Dietrich: Dein Ernst? Wann bleibt die Uhr stehen, bei 0,8V? Bei 1V?
> Abgesehen davon dass das keiner genau sagen kann, was machst du dann mit
> dem Akku noch? Der ist dann nur noch als Briefbeschwerer zu gebrauchen.

Naja, HiTech ist das nicht, aber zum Grobabschätzen reicht es.
Natürlich darf man keine Akkus damit messen, die Tiefentladung nicht 
verkraften.
Ich sehe gerade: die Waldfee wollte 18650er messen. Da passt es ja 
sowieso nicht.
Aber bei NiCd oder NiMH müsste das schon einigermaßen gut gehen.

Gruß Dietrich

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Sascha schrieb:
> Der Andere schrieb:
>> Sascha schrieb:
>>> Bei einem streng monoton fallenden Graphen ist es fürchterlich ungenau
>>
>> Wie fürchetrlich ungenau?
>> Wenn du die Kapazität auf 1% oder genauer bestimmen willst, dann machst
>> du das bestimmt auch im Klimaschrank? Und berücksichtigst den
>> Innenwiderstand, sowie alle Parameter die ihn beeinflussen?
>>
>> Genauer als 5% ist bei sowas doch völlig sinnlos.
>
> Ja, wenn man sich denn sicher sein kann dass es auch 5% sind.
> Andernfalls sollte man so einfache Maßnahmen wie richtiges integrieren
> einfach umsetzen, kostet praktisch nix und macht Alles besser.

Vollkommener Blödsinn. Für jedes Meßintervall hat man zwei Meßwerte. 
Einen vom linken Rand, einen vom rechten Rand. Bei der Entladung des 
Akkus wird (abgesehen von Meßfehlern) der Wert vom linken Rand größer 
oder gleich dem Wert vom rechten Rand sein. Man kann jetzt 3 
verschiedene Rechnungen machen:

1. man rechnet für das gesamte Intervall mit dem Wert vom linken Rand. 
Dadurch bekommt man einen insgesamt zu großen Wert.

2. man rechnet für das gesamte Intervall mit dem Wert vom rechten Rand. 
Dadurch bekommt man einen insgesamt zu kleinen Wert. Das ist die Methode 
mit der ich den AVR im o.g. Akkutester rechnen lasse.

3. man nimmt an, daß sich der Wert innerhalb des Intervalls linear 
ändert und rechnet mit dem Mittelwert.

Ich hab jetzt einfach mal ein kleines Perl-Skript gehackt, das alle drei 
Varianten implementiert und das log von der Entladung eines 800mAh Akkus 
von Pollin verwendet. Der Akku wurde mit 15R Lastwiderstand entladen, 
was etwas über 3 Stunden gedauert hat (1096 Meßwerte):

1
/tmp $./akku.pl <akku_800mAh_15R.log 
2
Akku-Kapazität oberer Grenzwert:  0.73822 Ah
3
Akku-Kapazität linear gemittelt:  0.73813 Ah
4
Akku-Kapazität unterer Grenzwert: 0.73804 Ah
5
Akku-Kapazität vom Akkutester: 0.7388 Ah
6
Toleranzband: 0.025 %

Was sehen wir hier: das Toleranzband zwischen oberem und unterem 
Grenzwert ist nur 0.025% breit. Egal, wo in diesem Band der wahre Wert 
liegt, der Fehler ist nie größer als 0.025%.

Der Wert, den der Akkutester selber auswirft, ist minimal größer. Warum? 
Zum einen weil das Perl-Skript das erste Meßintervall nicht verwendet 
(dafür ist der linke Meßwert nicht bekannt). Zum zweiten sind die 
Spannungswerte aus dem Log gerundet. Zum dritten rechnet der AVR nur mit 
single precision float, Perl aber mit double.

Andererseits hat der ADC im AVR nur 10 Bit. Schon die Meßwerte im Log 
gaukeln eine höhere Auflösung vor, als der ADC tatsächlich hat 
(allerdings ist das nur ein bißchen gemogelt, denn es werden 10 
ADC-Meßwerte gemittelt; der Mittelwert hat also eine höhere 
Auflösung).

Fazit: für Entladungen über 3 Stunden ist der Fehler aus der nicht- 
perfekten Integration komplett vernachlässigbar, selbst bei 10 Sekunden 
Meßintervallen. Für Hochstromentladung < 1 Stunde wird der Fehler sicher 
etwas größer, aber der ADC_Fehler wird auch hier überwiegen. Ganz zu 
schweigen von der Toleranz des Lastwiderstands.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nachtrag:

ich habe das Skript mal noch so geändert, daß es das erste 10-Sekunden 
Intervall doch mit berücksichtigt und einfach annimmt der Strom wäre 
innerhalb dieses Intervalls konstant geblieben. Dann stimmen alle Werte 
ausgesprochen gut überein:

1
Akku-Kapazität oberer Grenzwert:  0.73896 Ah
2
Akku-Kapazität linear gemittelt:  0.73887 Ah
3
Akku-Kapazität unterer Grenzwert: 0.73878 Ah
4
Akku-Kapazität vom Akkutester: 0.7388 Ah
5
Toleranzband: 0.025 %

von Simpel (Gast)


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LM317 als Konstantstromsenke. Mit dem µC die Zeit messen bis per ADC die 
min. Entladespannung erkannt wird, dann abschalten. Strom*Zeit... 
Fertig.

von ?!? (Gast)


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Simpel schrieb:
> LM317 als Konstantstromsenke. Mit dem µC die Zeit messen bis per
> ADC die
> min. Entladespannung erkannt wird, dann abschalten. Strom*Zeit...
> Fertig.

Die Frage des TO ging in die Richtung, ob er OHNE 
Konstantstromquelle(Senke) und OHNE µC die Kapazität ermitteln kann.

Die Frage hat Axel Schwenke schon richtig beantwortet. Im Prinzip kam 
der Lösungsweg sogar vom TO selber, Axel hat ihn bestätigt und 
erläutert, wie er es macht...

Warum schlägst du jetzt ausgerechnet das vor, was der TO nicht wollte?

von Richard H. (richard_h27)


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Vor einiger Zeit hatte ich auch Kapazitätsmessungen an Akkus gemacht.

Den konstanten Entladestrom habe ich so realisiert:
Ich habe eine Reihenschaltung aus dem zu messenden Akku, einem 
Labornetzteil, einer Last-Glühbirne und einem Schalter gesteckt. Am 
Labornetzteil den gewünschten Entladestrom eingestellt und den Prüfakku 
mit dem Voltmeter überwacht.
Den Stromkreis habe ich nach Erreichen der Entladeschlußspannung 
getrennt und mit der Entladezeit mal konstantem Entladestrom die 
Kapazität errechnet.

Sieht auf den ersten Blick eher wie eine Ladeschaltung aus, arbeitet 
aber tatsächlich als Entladeschaltung und liefert auch plausible Werte.

Grüße
Richard

von Waldfee (Gast)


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Okay, ein kleines Followup:
Hab es jetzt mit der ursprünglich besprochenen Methode aufgebaut und 
gemessen, evtl. werde ich es morgen als Gegenüberstellung doch mit einer 
Konstantstromsenke versuchen, auch wenn mir die einfache Methode doch 
sehr zusagt.
Es handelt sich um 'UltraFire'(Die Schlechtesten der Schlechtesten) mit 
sagenhaften 5800mAh, Panasonic, Sony und Co. sollten sich schämen ;) 
Habe immerhin keine sandgefüllten Leergehäuse erhalten, 325mAh(!) sind 
dann doch etwas enttäuschend.
Bin gespannt wie die Markenakkus abschneiden werden.

von Waldfee (Gast)


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Trotzdem danke für alle Beiträge!

von Cord C. (cordcordonbleu)


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Richard H. schrieb:
> einer Last-Glühbirne und einem Schalter gesteckt. Am
> Labornetzteil den gewünschten Entladestrom eingestellt und den Prüfakku
> mit dem Voltmeter überwacht.

Hallo, warum hast Du eine Glühbirne verwendet? Konntest Du dann sehen, 
wenn die Batterie alle ist, weil dann die Glühbirne ausgegangen war?

von Simpel (Gast)


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Axel Schw. schrieb:

"...aber der ADC_Fehler wird auch hier überwiegen. Ganz zu
schweigen von der Toleranz des Lastwiderstands."

Eben.
Bevor man Handstände statistischer Natur macht und damit eine Präzision 
vorgaukelt, die von Seiten der Meßmethode und deren Toleranz schon 
obsolet ist, sollte man bei Letzterer beginnen die Basis für Genauigkeit 
zu legen.

Mit Konstantstrom hat man z.B. schonmal die quadratische Abhäbgigkeit 
der Wärmeleistung am Wid. in Bezug zur sinkenden Akkuspannung weg, was 
wohl der meßtechnisch gravierendste Bug im System sein dürfte. Und ein 
317 + Shunt ist wirklich kein Hexenwerk in Relation zum Vorteil, den er 
hierbei bringt.

Allerdings, wenn es nur um die vergleichende Pi*Daumen-Abschätzung 
zwischen ein paar Zellen untereinander geht und die Absolutwerte nicht 
relevant sind, reicht dafür auch die Widerstandsmethode. Da würd ich 
auch keinen unnötigen act machen.

von Richard H. (richard_h27)


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Cord C. schrieb:
> Hallo, warum hast Du eine Glühbirne verwendet? Konntest Du dann sehen,
> wenn die Batterie alle ist, weil dann die Glühbirne ausgegangen war?

Die Glühbirne verbrät den Entladestrom.
Könnte man auch mit einem Lastwiderstand machen, aber Glühbirnen waren 
vorhanden, einen Lastwiderstand hätte ich erst beschaffen müssen.
Den Entladezustand des Akkus überwache ich mit einem Voltmeter am Akku.

Grüße
Richard

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Simpel schrieb:
> Axel Schw. schrieb:
>
> "...aber der ADC_Fehler wird auch hier überwiegen. Ganz zu
> schweigen von der Toleranz des Lastwiderstands."
>
> Eben.
> Bevor man Handstände statistischer Natur macht und damit eine Präzision
> vorgaukelt, die von Seiten der Meßmethode und deren Toleranz schon
> obsolet ist, sollte man bei Letzterer beginnen die Basis für Genauigkeit
> zu legen.

Falls das nicht klar geworden sein sollte: ich gebe oben die Kapazität 
des Akkus nicht deswegen mit 4 oder gar 5 Nachkommastellen an, weil ich 
diese Präzision zu erhalten glaube oder gar benötige.

Das einzige worum es mir ging, war die Aussage zu widerlegen daß man 
durch das Summieren aller paar Sekunden irgendwelche Einbußen an 
Genauigkeit hat.

> Mit Konstantstrom hat man z.B. schonmal die quadratische Abhäbgigkeit
> der Wärmeleistung am Wid. in Bezug zur sinkenden Akkuspannung weg, was
> wohl der meßtechnisch gravierendste Bug im System sein dürfte.

Das ist kein Fehler, sondern eine Designentscheidung. Leistungswider- 
stände verwenden typischerweise eine Widerstandslegierung die einen 
relativ gemütlichen Tempco hat. 2W Drahtwiderstände mit 15R wie sie 
bspw. Reichelt für €0,36 verkloppt, haben 150ppm/K. Wenn man so einen 
Widerstand mit 65K Übertemperatur betreibt, gibt das gerade mal 1% 
Abweichung. Über den gesamten Entladezeitraum fällt die Spannung von 
knapp über 4V auf 3V, was einer Leistungsänderung um Faktor 1.8 
entspricht. Der relative Fehler aus dem Tempco des Widerstands ist also 
nicht mal 0.5%.

> Und ein 317 + Shunt ist wirklich kein Hexenwerk in Relation
> zum Vorteil, den er hierbei bringt.

Der Vorteil ist keiner. Und der Nachteil ist offensichtlich: ein 
Widerstand darf viel heißer werden, braucht also keinen Kühlkörper.

Das gravierendste Problem allerdings: ein LM317 wird als Konstant- 
stromquelle zum Entladen eines Akkus bei 3V schon deutlich außerhalb 
seiner Specs betrieben. Denn 1.2V fallen schon am Meßwiderstand ab, 
bleiben nur 1.8V Dropspannung für den LM317.

von Georg (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Die Glühbirne verbrät den Entladestrom....
> Den Entladezustand des Akkus überwache ich mit einem Voltmeter am Akku.

Damit weisst du aber nichts über die Akku-Kapazität, weil der Strom 
durch die Glühbirne keineswegs konstant ist, und bei deiner Messmethode 
sogar völlig unbekannt.

Georg

von Richard H. (richard_h27)


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Georg schrieb:
> Damit weisst du aber nichts über die Akku-Kapazität, weil der Strom
> durch die Glühbirne keineswegs konstant ist, und bei deiner Messmethode
> sogar völlig unbekannt.

Der Strom bei meiner Methode ist mir sehr gut bekannt und er ist auch 
sehr konstant.

von npn (Gast)


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Georg schrieb:
> Damit weisst du aber nichts über die Akku-Kapazität, weil der Strom
> durch die Glühbirne keineswegs konstant ist, und bei deiner Messmethode
> sogar völlig unbekannt.

Was glaubst du wohl, warum Richard schrieb:
Richard H. schrieb:
> Am Labornetzteil den gewünschten Entladestrom eingestellt
> und den Prüfakku mit dem Voltmeter überwacht.

:-)

von Peter R. (pnu)


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Ich habe eine Konstantstromquelle als künstliche Last hergestellt. Die 
1,6V der als "Referenzspannung" verwendeten LED werden als 
Betriebsspannung für ein Quarzuhrwerk verwendet.
Die Zelle 18650 ist mit einem Lade-entlademodul (1€ beim Chinesen) 
gekoppelt.

Zur Beginn der Entladung wird die Uhr auf Null gestellt und die 
Stromquelle eingeschaltet.

Für das Entladeende sorgt das Modul. Wenn dieses abschaltet bleibt die 
Uhr stehen und man kann dann die Entladezeit ablesen und die Ah 
berechnen.

( im moment fehlt mir die Zeit, Schaltbild kommt vielleicht später)

von juergen (Gast)


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Für die Ausmessung der Kapazität einer einzelne NiMh-Zelle bis hin zu 
einer 12V-Batterie habe ich mir ein kleines Gerät gebaut:

Konstante, gnadenlose 1A (umschaltbar auch auf 0,5A - falls kleinere 
Zellen ausgemessen werden sollen) werden in umgekehrter Richtung durch 
die Zelle bzw. Zellen (je nach Schalterstellung) gejagt, bis die 
Zellenspannung pro Zelle nur noch 1V beträgt - dann fällt das Relais ab.
Alles wird stromlos.

An dem Relaiskontakt war zuvor eine Uhr (220V) angeschlossen. Die läuft 
dann nicht mehr weiter. Ich brauche dann nur noch, irgendwann mal, die 
Stunden von der Uhr ablesen und mit 1 oder 0,5 multiplizieren, dann habe 
ich die Kapazität der Zelle bzw. Zellen ermittelt. Das funktioniert gut, 
vor allen Dingen, sehr genau. Die Zellen werden auch nicht tiefentladen. 
Mit einem Transistor (2N3055) und wenigen Bauteilen zusätzlich läßt sich 
ein genauer Konstantstrom einrichten.

Eine bzw. zwei 12V-Sofitten liegen dabei im Strompfad und zeigen durch 
ihr Leuchten den Stromfluß an. Ein Zeigermeßgerät mißt die 
Zellenspannung bzw. durchschnittliche Zellenspannung, falls mehreren 
Zellen entladen/geprüft werden.

von juergen (Gast)


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Am Zeigerinstrument läßt sich während des Entladevorgangs die aktuelle 
Klemmenspannung ablesen.

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