Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Hilfe für Generatorrekonstruktion


von tex (Gast)


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Hallo Forum.
Hier mal eine Verständnisfrage für alle, die sich mit Generatoren 
auskennen.
Im Anhang ist das Bild eines Generators, welcher als Ersatzteil nicht 
mehr lieferbar ist. Aus der Schwungscheibe sind 3 Magneten 
rausgebrochen, welche nur noch als Staub existieren, also weder in ihrer 
Größe noch in ihrer Polarität rekonstruierbar sind. Aus den übrigen 2 
Magneten konte ermittelt werden, dass sich an den Rändern stets ein Pol 
befindet und der Gegenpool in der Mitte des Magneten, also Z.B. die 
Ränder sind "N" und die Mitte ist "S" Beim Magneten daneben ist es genau 
umgekehrt.
Das bringt 2 Probleme mit sich. Wenn in den verlorenen Magneten nicht 
noch ein dunkles Geheimnis schlummerte, ist die Anzahl der Pole ungerade 
und somit müssten irgend wo 2 N oder 2 S nebeneinader gelegen haben.
Am Stator habe ich nur 12 Spulen, die alle in Reihe geschaltet sind. 
Egal wie ich es drehe und wende, es passt mit meinem Wissen über 
Generatoren und Induktion nicht zusammmen. Wer kann es mir erklären?
Und hat jemand ein Idee, wie man das System wieder funktionsfähig 
bekommt? Passende Magnete zu bekommen scheint unmöglich zu sein.

: Verschoben durch User
von Markus F. (mfro)


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von tex (Gast)


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@Markus. Danke, die hatte ich noch nicht gefunden.

von tex (Gast)


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Hallo Forum,
Weil ich auf der suche nach adäquatem Ersatz für die Magnete nicht 
fündig geworden bin, habe ich 12 Neodyn-Magnete eingeklebt, wobei der 
Luftspalt auf Grund der begrenzten Auswahl auf 2mm gewachsen ist.
Der Funktionstest offenbart, dass die Sache an sich funktioniert, nur 
bei Vollgas fliegt die Hauptsicherung (15A).
Zu viel Spannung und dadurch zu viel Strom würde ich sagen.
Ich hätte dazu 2 Lösungsansätze, welche mir allerdings nur begrenzt 
gefallen wollen. Eine 45W Glühlampe oder eine Drosselspule in Reihe.
Mich würde interessieren, ob jemand eine bessere Idee hat.
tex

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Was für ein Generator ist denn das, also über welche Ausgangsspannung an 
den Spulen reden wir?

Zuviel Strom ist schlecht, das wird wahrscheinlich die Spulen thermisch 
überlasten.

von tex (Gast)


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Es ist lapidar gesprochen eine Lichtmaschnine, also 12V / 15A

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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tex schrieb:

> (...) 12 Neodyn-Magnete eingeklebt, wobei der
> Luftspalt (...) auf 2mm gewachsen ist.
(...)
> Zu viel Spannung und dadurch zu viel Strom würde ich sagen.

Zu viel Spannung heißt zu hohe Luftspaltflussdichte (wenn die Drehzahl 
gleich geblieben ist). Maßnahmen zur Reduzierung der 
Luftspaltflussdichte gibt es mehrere:

1. Den Luftspalt weiter vergrößern

2. Die Flächen der Pole verkleinern, also entweder die (axiale) Länge 
verkürzen oder die (tangentiale) Breite. Wenn Du die Magnete nicht 
verkürzen kannst, lässt sich die wirksame magnetische Länge auch 
reduzieren, indem Du den Läufer gegen das Statorblechpaket axial 
verschiebst (damit erzeugst Du aber eine axiale Kraft). Die Polbreite 
könnte man reduzieren, indem man schmälere Magnete verwendet oder, falls 
ein Pol aus mehreren Magneten besteht, die Anzahl der Magnete pro Pol 
reduziert.

3. Eine unkonventionelle Lösung wäre eine Hülse aus ferromagnetischem 
Stahl, die Du auf das Polrad aufschiebst, so dass er die benachbarten 
Pole magnetisch "kurzschließt". Über die Wandstärke der Hülse kannst Du 
den "Flussverlust" einstellen. Versuchsweise kannst Du Eisendraht auf 
den Rotor wickeln. Aus der Anzahl der Drähte, die Du benötigst um Deine 
"Wunschspannung" zu erzeugen  und deren Querschnittsfläche, kannst Du 
dann die Querschnittsfläche der Hülse abschätzen.

Zeig doch mal Bilder vom Rotor, dann könnte ich Dir evtl. noch weitere 
Maßnahmen nennen.

Grüßle,
Volker.

Nachtrag: Wenn es sich um einen Außenläufer handelt, wie die Zeichnung 
in Deinem ersten Posting zeigt, klappt das mit dem Draht vermutlich 
nicht. Dafür muss die Hülse keine Fliehkräfte aufnehmen und lässt sich 
aus einem Blechstreifen biegen.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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tex schrieb:
> Passende Magnete zu bekommen scheint unmöglich zu sein.

Solange du nicht einmal das Magnetmaterial kennst oder nennst, wird das 
wohl so bleiben.

Nd-Magnete halte ich für fraglich, die gab es erst seit Mitte der 
1990er, und wenn der Generator sich an einem Verbrennungsmotor befindet 
(BMW-Isetta?) scheiden sie wohl auch wegen unzureichender 
Temperaturbeständgkeit aus.

von L. H. (holzkopf)


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tex schrieb:
> Der Funktionstest offenbart, dass die Sache an sich funktioniert, nur
> bei Vollgas fliegt die Hauptsicherung (15A).

Ist doch gut, daß der Funktionstest klappte. :)
Warum fliegt die Sicherung?
Wodurch werden über 15 A gezogen?

> Zu viel Spannung und dadurch zu viel Strom würde ich sagen.

Dem Bordnetz ist es an sich egal, ob es nun auf 12- od. 13-V-Niveau 
läuft.
Erst wenn Verbraucher aufgeschaltet werden, fließt evtl. zu hoher Strom.
Weißt Du, wie hoch die generierte Spannung vorher bei Vollgas war und 
wie hoch sie jetzt ist?

> Ich hätte dazu 2 Lösungsansätze, welche mir allerdings nur begrenzt
> gefallen wollen. Eine 45W Glühlampe oder eine Drosselspule in Reihe.
> Mich würde interessieren, ob jemand eine bessere Idee hat.

Ja, schon; denn Du nanntest:
> Am Stator habe ich nur 12 Spulen, die alle in Reihe geschaltet sind.

Reihenschaltung von Spulen bedeutet, daß zunächst mal eine Spule "voll" 
bewickelt wird, dann die nächste usw. usw. bis schließlich die letzte 
Spule auch bewickelt ist.
Gleichzeitig bedeutet es, daß sich die generierte Gesamtspannung aus den 
in den Einzelspulen generierten Teilspannungen zusammensetzt.

Folglich kannst Du ohne weiteres hergehen und z.B. an der 
"Eingangsspule" oder der "Ausgangsspule" oder auch an beiden Spulen 
dieser Reihenschaltung den vorher aufgewickelten Draht wieder beliebig 
abwickeln.
Um dadurch Deine Gesamtspannung beliebig absenken zu können. ;)

Dadurch wird zwar in den "abgewickelten Einzelspulen" eine andere 
Spannung induziert als vorher, aber das interessiert weder die Lima noch 
die induzierenden Magnete. :D

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