Ich mochte einen Ringkerntrafo, den ich günstig bekommen habe in meiner Werkstadt als Energiequelle für's Grobe verwenden. Die Kenndaten des Trafos: Eingang: Einphasig 230V Ausgang: 1x 24VAC 40A 1x 12VAC 1,5A Eine Einschaltstrombegrenzung habe ich. Jetzt stellt sich die Frage welchen Gleichrichter ich verwenden soll. Die Hauptanwendung wird für ohmsche & induktive Lasten sein. (Heizwendeln & Motore). Gelegentlich werden aber auch kapazitive Lasten angeschlossen (Leistungselektronik + Pufferkondensator.) Aus diesem Grund kann man meines wissens nach keinen aktiven Gleichrichter verwenden. Oder gibt es inzwischen aktive Gleichrichter an die mit kapazitiven Lasten anschließen darf? Da die Standard-Brückengleichrichter sehr viel Spannungsabfall haben, werde ich höchstwarscheinlich Schottky Dioden verwenden. Gibt es eigentlich Schottky-Dioden fertig in einer Brückengleichrichter-Verpackung? Falls ja, wo bekommt man die als normalsterbliche Privatperson? Leider habe ich in diesem Leistungsbereich eher weniger Erfahrung. Gibt es Fallstricke die ich beachten soll?
Wenn du ne Stromglättung per LC Glied machst, kannst du auch kapazitive Lasten mit nem einfachen Brückengleichrichter anschließen. Geht ja nur drum, dass keine kurzen aber sehr großen Stromimpulse durch die Halbleiter fließen. Bitte beachten, dass der Glättungskondensator direkt nach dem Brückengleichrichter nicht zu groß werden sollte, der ist ja auch ne kapazitive Last. Ob es Schottky Brückengleichrichter gibt weiss ich nicht, aber es gibt 2 Dioden im TO220 Gehäuse, da brauchst du dann nur noch 2 von. MBR und/oder MCT Typen, musst du mal gucken. Also wenn ich das Ding aufbauen wollte (und das werde ich demnächst, weil ich auch nen Ringkerntrafo hab und mein altes 12V Netzteil gestorben ist), dann würde ich da mit ner Induktivität und nem low rdson MOSFET nen Step-Down dransetzen. Da kann man dann die Spannung schön auf 24V begrenzen, Ringkerntrafos sind in der Beziehung zwar schon ganz gut, aber die LL Spannung ist bei allen Trafos höher als die Nennspannung. Und dann den Glättungskondensator hinter dem Brückengleichrichter möglichst klein wählen sodass die Spannung zwischen den Halbwellen gerade so nicht unter 24V fällt. Dann hat man die kleinsten Pulsströme durch den BrückenGR was auch der Verlustleistung des Trafos zugute kommt. Ihre Nennleistung erreichen die nämlich dauerhaft nur, wenn Sie sinusförmig belastet werden.
Wenn du an einen 24V/40A Trafo einen Brückengleichrichter anschliesst, kommt pulsierende Gleichspannung mit 22V/40A raus. Baust du noch einen Siebelko (z.B. 40V/150000uF) dran, kommen 32V raus die du nur noch mit 25A belasten darfst bevor der Trafo zu heiss werden würde. 50A Brückengleichrichter sind handelsüblich http://www.henri.de/bauelemente/bauelemente-aktive/gleichrichter/gleichrichterbruecken/6233/gleichrichter-80v-50a-kbpc5002-metall-flachstecker.html so machen das andere Leute also, mit Kühlkörper, denn Spannung ist sowieso genug da. Man kann auch Schottky-Dioden nehmen http://de.rs-online.com/web/p/products/0192994/ aber auch die verblasen 35 Watt und sparen dafür nur Bruchteile eines Volts. Dafür sind sie nicht so rubust. Professionelle Leute benutzen die in der Anwendung also nicht. Aktive Gleichrichter sind noch weniger robust. Es geht gerade mal um 5% des Wirkungsgrades.
Michael B. schrieb: > Wenn du an einen 24V/40A Trafo einen Brückengleichrichter anschliesst, > kommt pulsierende Gleichspannung mit 22V/40A raus. Baust du noch einen > Siebelko (z.B. 40V/150000uF) dran, kommen 32V raus die du nur noch mit > 25A belasten darfst bevor der Trafo zu heiss werden würde. > > 50A Brückengleichrichter sind handelsüblich > http://www.henri.de/bauelemente/bauelemente-aktive/gleichrichter/gleichrichterbruecken/6233/gleichrichter-80v-50a-kbpc5002-metall-flachstecker.html > so machen das andere Leute also, mit Kühlkörper, denn Spannung ist > sowieso genug da. > Naja, wenn ein Ahnungsloser einem anderen Ahnungslosen einen Gleichrichtertip gibt heißt es bei dieser Trafoleistung in erst einmal Deckung zu gehen. So in die Richtung Ohrschutz (auf jeden Fall), Schutzbrille und ev. Gesichtsschutz. Merke: Wenn Du damit basteln willst nimm was ordentliches. 4 Stk 200V/100A-Dioden sollten das Minimum sein. Und Kühlen nicht vergessen. Denn wenn Du bastelst dann wird es auch Kurzschlüsse geben. Und der oben genannten Gleichriechter entläßt dann ganz schnell den magischen Rauch.... 6,3A Sicherungsautomat vor dem Trafo hilft vor allzulangen Kurzschlüssen auf der Sekundärseite... Und Vergiß nicht die 10mm²-Kabel damit der Strom auch ankommt wo Du ihn brauchst. 40A sind kein Problem. 24V auch nicht. Aber nur dann wenn Du alles auf mindestens den doppelten Strom auslegst wenn so ein Trafo dahintersteht. Grüße MiWi
MiWi schrieb: > Gleichriechter Mit dem Wort allein ist zum Vorhaben eigentlich alles gesagt: Gleich riecht er (der Gleichrichter). Man nehme einen Sicherungsautomaten, und lege ihn an den Ausgang des Trafos. Alternativ eine elektronische Sicherung.
MiWi schrieb: > Aber nur dann wenn Du alles auf > mindestens den doppelten Strom auslegst wenn so ein Trafo dahintersteht Warum sollte man. Weil DU dir sonst in die Hosen machst ? Ein ausreichend gekühlter 50A Gleichrichter hält 40A Dauerstrom ebenso durch, wie den kurzzeitigen Aufladestrom des Siebelkos. Aber wir sind hier ja im FUD Forum, wo Schisser irgendwelche Tips abgeben.
Michael B. schrieb: > MiWi schrieb: >> Aber nur dann wenn Du alles auf >> mindestens den doppelten Strom auslegst wenn so ein Trafo dahintersteht > > Warum sollte man. > Weil DU dir sonst in die Hosen machst ? > Ein ausreichend gekühlter 50A Gleichrichter hält 40A Dauerstrom ebenso > durch, wie den kurzzeitigen Aufladestrom des Siebelkos. > > Aber wir sind hier ja im FUD Forum, wo Schisser irgendwelche Tips > abgeben. Michael... wenn Du das Eingangsposting sorgfältig gelesen hättest dann hättest Du auch gelesen das der TO den Trafo fürs grobe verwenden will. So ein Trafo mit ~1kW Nennleistung schiebt im Kurzschlußfall (und der ist bei groben Anwendungen durchaus als Regelfall anzunehmen) deutlich mehr als die 40A. Das werden bis zu 100, 150A sein die der liefern kann. Halbwelle für Halbwelle. Bis er ausgeschalten wird oder abbrennt. Und da der TO damit arbeiten und basteln will und nicht am Trafo basteln will ist eine robuste und damit auch - für normale Fälle - sicher maßlos übertriebene Auslegung von Kabeln und Gleichrichter entsprechend sinnvoll. Wenn Du ihm mit einem Teil kommst, der bei mehrmaliger Überlast oder wenn er gerade heiß geworden ist einfach hops geht - weil heillos unterdimensioniert - dann stelle ich das schlicht und einfach in Frage. Und zu der Bemerkung "Schisser" erlaube ich mir nur festzuhalten daß ich in meiner Arbeit fast täglich mit elektronischen Geräten zu tun habe (die ich auch entwickle) die in ihrer Leistungsdimension um ein vielfaches über der des TOs liegen. Ich weiß daher sehr wohl wie 24V/40A herumfuhrwerken können. Und ich weiß auch das das in einer Werkstatt alles andere als angenehem ist wenn dieser Teil nicht solide und absolut zuverlässig gebaut sind. Vor allem wenn es am Kabelende knallt. Und wenn ich daher nochmals auf das Eingangsposting hinweisen darf war die letzte Frage des TO: > Gibt es Fallstricke die ich beachten soll? Zu schwach ausgelegte Kabel und Gleichrichter sind genau das, was er beachten soll. Und daher - komm wieder auf den Boden der Worst Case Betrachtung wenn Du Ratschläge gibst. Dieses "wird schon gehen" Laissez-faire eines schwachbrüstigen Gleichrichters ist in diesem Leistungsbereich zu Händen eines Ahnungslosen definitiv nicht angebracht. Punkt. MiWi
MiWi schrieb: > und der ist bei groben Anwendungen durchaus als Regelfall anzunehmen Im Gegensatz zu dir habe ich das Eingangsposting gelesen: Bernd schrieb: > Heizwendeln & Motore, Leistungselektronik + Pufferkondensator. Da stand nichts von Schweissen und Jakobsleitern, Galvanik (bei der es durchaus mal Kurzschlüsse geben kann) oder Coil-Guns. Also keineswegs der Kurzschluss als Regellfall, sondern Lasten im Rahmen der Nennleistung. Es bastelt ja nicht jeder wie du: Erst mal gucken wo's warm wird und Funken fliegen bevor man die Verdrahtung kontrolliert.
Danke für die Hinweise. Bezüglich Verkabelung sind Kupferschienen mit M8 Gewinde geplant die ich hier herumliegen habe. Die möchte ich über eine Klappe zugänglich im Gehäuse verbauen. Dadurch bin ich flexibel in den Anschlussmöglichkeiten und kann den Kabelschuh direkt anschrauben wenn ich den vollen Strom benötige. Bei den Sicherungen hatte ich vorerst Schmelzsicherungen vorgesehen, da ich eigentlich nicht vorhatte all zu oft kurzzuschließen. Sollte dies doch öfters passieren, kann ich später immer noch auf Sicherungsautomaten wechseln. Es sind aktuell 3 Arten von Anschlüssen vorgesehen. Vor und nach dem Gleichrichter kommen mehrere 4mm Bananenbuchsen mit Schraubklemmen die eine eigene 10A Absicherung bekommen. Weiters kommt vor und nach dem Gleichrichter je eine 24V CEE Dose die auf 16A abgesichert werden. Für höhere Ströme wird alles direkt auf die Kupferschiene geschraubt. Und damit der Zeigefinger unten bleiben kann: Ja alle Anschlüsse werden über eine zentrale Sicherung sekondärseitig abgesichert damit nichts überlastet wird, falls ich in ferner Zukunft auf die Idee komme mehrere Geräte gleichzeitig anzuschließen. @MaWin: Danke für den Hinweis mit den 4 Gleichrichtern. Ich hätte nur einen einzelnen 80A Gleichrichter geplant. Das wird natürlich sofort korrigiert. Gibts es eigentlich bei mehreren direkt parallel geschaltenen Gleichrichtern nicht das Problem dass unter Last ein Gleichrichter davonläuft? Die Dioden mit dem niedrigsten Widerstand bekommen den meißten Strom ab und werden dadurch wärmer -> Der Widerstand sinkt dadurch weiter -> Die Dioden bekommen mehr Strom ab -> . . . . Oder gibt es hier dieses Problem nicht, da die Leistungsfähigkeit eines Gleichrichters über der Nennleistung des Trafos liegt? @All: Danke für eure Hilfe.
Ein kleiner Nachtrag: Mit "für's Grobe" fällt bei mir alles, bei dem die Spannung über 12V bzw. im 2 Stelligen Ampere Bereich liegt. Also alles, was nicht an das Labornetzteil angeschlossen wird bzw. angeschlossen werden kann. 80% meiner Anwendungen liegen bei mir bei <=5V und <1A. Und der Rest liegt auch noch im Spielzeugbereich. Genau deswegen wollte ich bei Leuten mit Erfahrung nachzufragen bevor ich an die ernsthaften Sachen gehe.
Robust, relativ preiswert und mit den nötigen Kühlflächen versehen sind die Schweissgleichrichter, die es als Ersatzteile z.B. bei ibä gibt. *) Dass diese Gleichrichter hohe Sperrspannungen haben, ist kein Luxus. Wenn du eine Leitung, die 20A oder so führt, plötzlich abschaltest oder unterbrichst, könnte das in Verbindung mit der Streuinduktivität des Trafos einen Gleichrichter mit gerade ausreichender Spannungsfestigkeit töten. Schottky Dioden solltest du dir nicht antun. Das bringt hier nicht viel, aber sie sind teurer und empfindlicher gegenüber Mißhandlung. Sinnvolle Anwendungen finden sie bei der Gleichrichtung kleiner Spannungen (6V) oder hoher Frequenzen. *) P.S.: Oftmals werden dort Drehstromgleichrichter angeboten, aber man muss ja nicht alle Strecken nutzen ;-)
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Bearbeitet durch User
Bernd schrieb: > @MaWin: > Danke für den Hinweis mit den 4 Gleichrichtern. Ich, wieso ich ? Wahrscheinlich meinst du MiWi. > Gibts es eigentlich bei mehreren direkt parallel geschaltenen > Gleichrichtern nicht das Problem dass unter Last ein Gleichrichter > davonläuft? Man schaltet keine Dioden parallel. Er wollte einen Brückengleichrichter aus 4 Dioden bauen.
Wegen ein oder zwei zehntel Volt braucht man keine Schottky-Dioden, sondern einige Quadratzentimeter mehr Kühlblech und nimmt "normale" Dioden...
Guten Tag Danke für eure Hinweise. Als Kühlkörper ist ein CPU-Kühler + Ventilator geplant. Der müsste ausreichend Kühlleistung haben und liegt. Falls das nicht reicht, habe ich als Plan B einen Alu-Strangguß Kühlkörper, den ich anstatt einer Gehäuseseite einsetzen kann. @MaWin Entschuldigung für die Verwechslung. Zu dieser fortgeschrittenen Stunde konnte ich wie es aussieht nicht mehr gerade aus denken.
Braucht ein Motor nicht auch Anlaufstrom und ist der Anlaufstrom nicht so eine Art 0-Ohm-Widerstand, bis ein bisserl Drosselwirkung aus der Wicklung kommt? Die Heizwendeln ändern ihren Widerstand ja auch dynamisch, abhängig von der Art des Widerstandsdrahtes und wenn es mal kaputt geht, dann entweder Unterbrechung oder Überbrückung. Es soll ja auch nur ein Netzteil werden und keine Serienfertigung. Es erscheint mir auch betriebswirtschaftlich unverhältnismäßig, über 2-4€ Mehrkosten nachzudenken, wenn es eh ein Prototyp ist. Also lieber in der Teilekiste 3 Gruppen von Dioden (klein-mittel-riesig), als ein unnützes Sortiment mit zuwenig-klein-unbenutzt-mittel-groß-riesig. Pro 10²+100A, das frisst kein Brot.
Ich weis jetzt nicht wo ich geschrieben habe das es um eine billige Lösung geht. Ich habe nach einer richtigen Lösung gefragt. Bzw. ob das so wie ich es geplant habe richtig ist. Das heißt aber auch nicht das ich wie ein Audiophool Geld verbrennen will.
hinz schrieb: > eBay 322030695917 Das wiederum ist echte Dioden-Parallelschaltung von wie ich das sehe je 4 Stück, auf 2 getrennten Kühlblechen ohne Stromverteilungswiderstände.
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