Forum: Gesperrte Threads Softwareentwickler = Künstler?


von Bimbo (Gast)


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Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn 
man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit 
Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).

Könnte man sich dann in der Künstlersozialkasse versichern? Zumindest in 
der Anfangszeit, wenn man noch nicht so viel Einkommen hat, ist die 
Krankenkasse ein ziemlicher Batzen... Über die KSK ist das um einiges 
günstiger, und man wäre auch noch rentenversichert.

: Verschoben durch User
von ksk (Gast)


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Bimbo schrieb:
> Könnte man sich dann in der Künstlersozialkasse versichern?

...und warum fragst du nicht die KSK?

von Dennis S. (eltio)


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Aus einer falschen Annahme folgerst du falsche Schlüsse. Kurz: GIGO.

von physiker (Gast)


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http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/kuenstler_und_publizisten/voraussetzungen/kuenstlerundpublizisten.php

"Künstler ist, wer Musik, darstellende oder bildende Kunst schafft, 
ausübt oder lehrt."

"Publizist ist, wer als Schriftsteller, Journalist oder in ähnlicher 
Weise wie ein Schriftsteller oder Journalist tätig ist. Auch wer 
Publizistik lehrt, fällt unter den Schutz des KSVG."

"Die KSK überprüft anhand eines Fragebogens und einzureichender 
Nachweise die Künstler- bzw. Publizisteneigenschaft."

von
http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/kuenstler_und_publizisten/voraussetzungen/kuenstlerundpublizisten.php

und der zitierte Fragebogen:
http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/download/daten/Versicherte/Fragebogen.pdf

http://www.golem.de/0507/39248.html

> Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn
> man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit
> Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).
Und Deine Kunden lesen den Code/die Doku zur Unterhaltung?

von Vancouver (Gast)


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Der primäre Zweck Deiner Arbeit ist nicht die Erschaffung von Kunst, 
sondern eine Ingenieurtätigkeit. Ein Mathematiker wird sich auch nicht 
als Künstler ausgeben können, selbst wenn der Gleichungen aufschreibt, 
die von Menschen mit entsprechenden mathematischen Verständnis als 
besonders ästhetisch empfunden werden. Ebenso wird ein UML-Diagramm 
schwerlich als Picasso durchgehen, und für einen kommentierten 
Sourcecode wirst Du keinen Literaturpreis einheimsen können (falls doch, 
stimmt irgendetwas nicht mit Deinem Code, wage ich zu behaupten)

von genervt (Gast)


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physiker schrieb:
>> Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn
>> man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit
>> Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).
> Und Deine Kunden lesen den Code/die Doku zur Unterhaltung?

Das könnte durchaus potential haben! :D

von Bimbo (Gast)


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Vielen Dank für Euer Feedback!

physiker schrieb:
> von
> 
http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/kuenstler_und_publizisten/voraussetzungen/kuenstlerundpublizisten.php

Das ist spitze! Ich kann mir sogar einen Künstlernamen geben! Und der 
Fragebogen brachte mich auf ganz neue Ideen (Quellcode vorsingen/tanzen 
usw.). Ich muss dringend in den Wald und mein Businessmodel 
anpassen/erweitern.

von Paul B. (paul_baumann)


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Bimbo schrieb:
> Ich muss dringend in den Wald und mein Businessmodel
> anpassen/erweitern.

Mach doch, so lange Du volatil bist.
;-)
MfG Paul

von 1337 Hacker (Gast)


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Quatsch. Wer UML malt und im Code dokumentiert, der ist kein echter 
Programmierer!

Guter Code ist selbsterklärend!! Doku ist was für Noobies.

(Kommentar könnte Ironie enthalten)

von genervt (Gast)


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Ja, hier sehen sie eine "regular expression" also eine Form des 
expressionismus , der ... äähh...

von Jay W. (jayway)


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Man muss für die Versicherung in der KSK ggfls. auch Ausstellungen, 
Kritiken, öffentliche Nennungen... nachweisen.
Vor allem zahlen die Kunden dann einen Anteil der Versicherungskosten an 
die KSK. Könnte mir vorstellen, dass sich deren Freude in Grenzen hält.

http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/unternehmer/kuenstlersozialabgabe/index.php?navanchor=1010032

von genervt (Gast)


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Jay W. schrieb:
> Man muss für die Versicherung in der KSK ggfls. auch Ausstellungen,
> Kritiken, öffentliche Nennungen... nachweisen.

Sollte kein Problem sein, mitarbeit am Bundestrojaner, der ja öffentlich 
genannt und kritisiert wird, oder Software für die Verwaltung von 
Patientendaten im Zusammenhang der EZB... Da gibts schon Stoff! ;)

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Wenn Software keine darstellende Kunst, Belletristik usw. ist, dürfte es 
auch kein Copyright geben.

von genervt (Gast)


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Route 6. schrieb:
> Hallo!
> Wenn Software keine darstellende Kunst, Belletristik usw. ist, dürfte es
> auch kein Copyright geben.

http://www.perlmonks.org/index.pl?node=Perl%20Poetry

von N. N. (clancy688)


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Kurzes Statement meinerseits:

Ich will niemals im Leben den Code eines Entwicklers lesen müssen, der 
der Meinung war, er erschafft beim Programmieren Kunstwerke.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (Gast)


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Einfach privat versichern lassen, dann irgendwann wieder angestellter 
werden (unter 58k findet man bald mal nen Job) und wieder auf die 
soziale umsteigen.
Sollte man halt am Besten machen wenn man jung ist.


Es gibt Zuschüsse für Gründer damit die Sozialbeiträge abgesichert sind 
soviel ich weiß, das sagt einem natürlich keiner am Anfang. Der 
vertrottelte Staat kommt lieber und nimmt nur was er kann - ohne aktiv 
zu informieren (ja selbst das ist für ihn bereits zu viel ein Merkblatt 
auszuteilen wo draufsteht wo und wie's lang geht -- mehr wäre eigentlich 
nicht notwendig..)

von Michael B. (laberkopp)


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Bimbo schrieb:
> Könnte man sich dann in der Künstlersozialkasse versichern?

Nein, wie man leicht daran erkennen kann, dass aus Sicht der BWLer nicht 
entscheidend ist WER programmiert, sondern der billigere Inder oder 
Ukrainer absolut austauschbar in Projekten einsetzbar ist statt den 
verwöhnten Deutschen oder Amerikanern.

Man möchte bei Software zwar das Urheberrecht bemühen, sieht aber die 
Erstellung nicht als Kunstwerk an sondern nur das Ergebnis.

So ist halt unsere Rechtsprechung. Wer verheiratet ist, steht bei 
Arbeitslosigkeit füreinander ein, zahlt dafür nur ein mal vom Einkommen 
15% Krankenkasse und bekommt Steuervergünstigungen. Wer 
nicht-verheiratet zusammenlebt soll zwar ebenso bei Arbeitslosigkeit 
füreinander einstehen, keine Sozialhilfe etc., zahlt aber Steuern wie 
ein Single und 15% GKV für sich und dann noch mal GKV für die 
Einkommenlose.

Gesetze sind abstrus, unlogisch und nur einseitig interessengesteuert, 
so ist die Welt. Auch wenn das für einen Inforamtiker schwer zu 
verstehen ist.

von Ingenieur (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Gesetze sind abstrus, unlogisch und nur einseitig interessengesteuert,
> so ist die Welt.

Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum
Dir ist ganz egal ob und wer ich bin
Du bist ungerecht und deshalb voller Hoffnung
Ich setzte alles, warte auf den Wind

von Nemesis (Gast)


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Programmieren gehört zu den Geisteswissenschaften.
Künstler haben nur Talent, das andere oder viele nicht haben.
Das ist der Unterschied. Für den Freiberufler sind beides
aber zulässige Kriterien. Es spricht aber nichts dagegen
sich künstlerisch zu betätigen und nebenbei hobbymäßig zu
programmieren oder umgekehrt. Wie weißt man als Künstler
denn das nach?

von Mark B. (markbrandis)


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Auch wenn der Threadersteller sowieso ein Troll ist (man beachte den 
Namen):

Ein Entwickler könnte mit Hilfe von Software ein Kunstwerk erschaffen.
Dann wäre aber das fertige Produkt das Kunstwerk, und nicht etwa der 
Sourcecode oder die Dokumentation.

Manche Leute sind der Meinung, dass bestimmte Computerspiele ein 
Kunstwerk darstellen. Auch manche Demos könnte man wohl dazu zählen. In 
diversen Museen gibt es Installationen mit Computergrafiken.

Das nützt aber im Endeffekt alles nichts, wenn die Künstlersozialkasse 
dies nicht als Kunst anerkennt bzw. den Programmierer nicht als Künstler 
ansieht. Und die entscheidet nun mal, wen sie aufnimmt und wen nicht.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Schreib doch nebenher ein Buch (übers Programmieren, dir als 
Programmierkünstler wird ja bestimmt ein Thema einfallen), dann brauchst 
Du keine argumentativen Verrenkungen bezüglich Deiner Tätigkeit machen. 
Und wenn Du es in LaTeX schreibst kannst Du sogar das Buch selbst 
programmieren statt es einfach nur schnöde geradeaus zu schreiben, also 
quasi drei Fliegen mit zwei Klappen erschlagen.

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd K. schrieb:
> Schreib doch nebenher ein Buch

Na dann hat er Einnahmen aus dem Buch und aus seiner 
Programmiertätigkeit, und wenn die aus dem Buch höher sein sollten, dann 
wäre das sein Hauptberuf und er könnte in die KSK.

von Dieter F. (Gast)


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Bimbo schrieb:
> Ich muss dringend in den Wald und mein Businessmodel
> anpassen/erweitern.

Wer es noch nicht mitbekommen hat - TROLL!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Bimbo schrieb:
> Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn
> man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit
> Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).

In gewisser Weise gibt`s Analogien:
SW ist nicht patentierfähig, dafür aber gilt das Urheberrecht!
Nur ab der Rechbenbuchschreiber Adam Riese ein Künstler ist?
Oder Humbold mit seinem Kosmos?

von Dieter F. (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> In gewisser Weise gibt`s Analogien:
> SW ist nicht patentierfähig, dafür aber gilt das Urheberrecht

Eine Welt voller Künstler. Unsere Kinder erstmal - malen und schreiben 
wie die Wilden (Künstler) - wir doch auch in unserer Kindheit. Kann man 
solch einen doch sicher erworbenen Künstlerstatus eigentlich aberkannt 
bekommen?

Wir sind alle Künstler - warum weiß das keiner?

Cha-woma M. schrieb:
> Bimbo schrieb:
>> Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn
>> man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit
>> Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).

Der Bimbo hat Recht! Das gilt für uns alle! Weg mit den Steuern, wir 
sind alle Künstler von klein auf!!!

von Tippgeber (Gast)


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Bimbo schrieb:

> Könnte man sich dann in der Künstlersozialkasse versichern?

Sich freiwillig als Nichtangehöriger bei der KSK zu versichern, ist so 
ziemlich das Schlechteste, was man machen kann. Die zahlen nämlich an 
Nichtkünstler nichts. Insbesondere nicht, wenn diese vor der Altersrente 
jahrelang dann als Techniker programmiert haben und eine Rente bekommen.

Abkassieren tun die aber gerne.

von Daniel C. (dan1el)


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Auf jeden Fall kann Softwareentwicklung eine Kunst sein!

:O)

von Sebastian S. (amateur)


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>Wir sind alle Künstler - warum weiß das keiner?

So wie der Typ der die Bedienungsanleitung zusammenklickt, eine Stellung 
als Schriftsteller beanspruchen kann - also auch ein Künstler;-)

von Mani W. (e-doc)


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Bimbo schrieb:
> Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn
> man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit
> Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).

Und wer soll diese - Deine - Kunst dann lesen?

Und wer soll das dann verstehen wollen?


Vielleicht solltest Du "Saftware" entwickeln, so wie Red Bull oder
Coca Cola...

Dann wirst Du auch Erfolg haben können...

von Bimbo (Gast)


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Vielen Dank für Eure Antworten! Ich weiß jetzt wie ich's mach: Ich 
verkaufe das readme-file als Gedicht, ausgedruckt und mit handgemalten 
Verzierungen. Kann sich der Kunde irgendwo hinhängen. Die Software 
gibt's gratis dazu.

von Mark B. (markbrandis)


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Kann bitte mal jemand den Troll sperren? Danke.

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