Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Antennenverstärker Kabel-TV


von batman (Gast)


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Hallo,
wie bekommt man am besten ein zu schwaches Kabel-TV-Signal verstärkt? 
Ich habe leider zum schwachen Kabelanschluß+30m Verl.Kabel eine 
unsensible DVB-C-Karte erwischt, die QUAM256-Sender nur unter 500MHz 
stabil empfängt. Die QUAM64 kommen dagegen durchgehend, d.h. über 
800MHz.
Die Settopbox (Standalone-Receiver) kommt damit besser klar, hier 
reichte ein alter 10dB-Antennenverstätker. Zeigt aber auch nur knapp 
über 50% Signalstärke an.
Das analoge Kabelsignal war auch schon immer leicht verrauscht, mit dem 
10dB-Verstärker etwas Besserung.
Braucht man da einen stärkeren Verstärker? Kann man zwei 
hintereinanderschalten?

von Joachim B. (jar)


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batman schrieb:
> Das analoge Kabelsignal war auch schon immer leicht verrauscht, mit dem
> 10dB-Verstärker etwas Besserung.
> Braucht man da einen stärkeren Verstärker? Kann man zwei
> hintereinanderschalten?

kann man, aber wozu? um das Rauschen noch zu verstärken?

Der Eingangspegel muss schon mal rauschfrei sein, sonst lohnt verstärken 
nicht.

von batman (Gast)


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Naja wenn das Eingangssignal zu schwach ist, muß es im TV doch rauschen 
bzw. Gries bilden?

von Tippgeber (Gast)


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Einen gewissen Mindestpegel muss man bei größeren Dämpfungen wegen der 
Leitungen schon haben. Nur bei ausreichendem Pegel gilt die Rechnung, 
dass sich mit jedem AMP das S/N verschlechtert.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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batman schrieb:
> 30m Verl.Kabel

Vielleicht genügt es ja, das durch ein besseres mit geringerer Dämpfung 
zu ersetzen ...

von Joachim B. (jar)


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batman schrieb:
> Naja wenn das Eingangssignal zu schwach ist, muß es im TV doch rauschen
> bzw. Gries bilden?

schrieb er doch:

batman schrieb:
> Das analoge Kabelsignal war auch schon immer leicht verrauscht, mit dem
> 10dB-Verstärker etwas Besserung.

aber OK, der Verstärker muss natürlich vor:

batman schrieb:
> 30m Verl.Kabel

sonst ist rauschen kein Wunder und verstärken sollte man das Rauschen ja 
nicht.

Ein besseres Kabel mit geringer Dämpfung könnte auch helfen, Wisi Mk 95 
z.B.
neu Mk 96

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Falls der Austausch durch ein hinreichend hochwertiges Kabel nicht mehr 
möglich sein sollte, muss der Verstärker vorzugsweise am Eingang des 
Kabels angebracht werden. Hierbei sollte man nicht nur auf die 
Verstärkung achten, sondern darauf, dass er einen hinreichend hohen 
Ausgangspegel erzeugen kann, denn sonst übersteuert man ihn nur. Das 
relevante Stichwort hierfür lautet "Hausanschlussverstärker". Bessere 
Hausanschlussverstärker haben auch einen Trimmer, mit dem man ggf. das 
Eingangssignal etwas abschwächen kann, wenn es zu Problemen durch eine 
eingangsseitige Übersteuerung kommen sollte.

"Früher"(tm) waren die Produkte von Polytron sehr gut; vermutlich sind 
sie es auch heute noch:
http://www.polytron.de/index.php/de/breitbandverstaerker

von Jakob (Gast)


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Standard-TV-Kabel haben bei 800 MHz gern schon mal 6 dB Dämpfung.

Wenn das Signal am Anschlusspunkt schon etwas schwach ist, sollte
eine Verstärkung von 10 dB vor (!) der Verlängerung nix schaden.

Wenn ein weiterer 10 dB Verstärker deutlich billiger ist, als
eine bessere DVB-C-Karte:

Probier es doch einfach, ihn zusätzlich dazwischenzuschalten.

von Jakob (Gast)


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Die 6 dB Dämpfung waren für 30 m Kabel gemeint.

von batman (Gast)


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Na klar, der Verstärker sitzt VOR dem Verlängerungskabel, direkt an der 
Dose. Das Kabel ist aber auch schon ein recht gutes mit sehr wenig 
Dämpfung. Es läppert sich hier eben alles zusammen und knapp daneben ist 
bei digitalen Übertragungen dann eben auch vorbei -> schwarz.

von Joachim B. (jar)


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batman schrieb:
> Na klar, der Verstärker sitzt VOR dem Verlängerungskabel, direkt an der
> Dose.

und woher soll man das wissen wenn DU es nicht schreibst?

wenn ich hellsehen könnte würde ich Lotto spielen.

batman schrieb:
> Das Kabel ist aber auch schon ein recht gutes mit sehr wenig
> Dämpfung.

Daten?

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Hallo,
ich habe meinen (alten) Kabelanschluss via Verteiler im ganzen Haus 
verteilt. Da die Splitter und Durchgangsdosen eine gehörige Dämpfung ins 
System gebracht haben, kam ein Hirschmann-BK-Verstärker (vom Flohmarkt) 
direkt an den Übergabepunkt am Haus. Damit lief das ein-zwei Jahre. Dann 
hatte ich den Kabelanschluss wegen drastisch gestiegener Kosten satt und 
bin auf DVB-T gewechselt.
Dazu eine ordentliche Antenne ans Haus (oben am Dach) und das Kabel nach 
unten zum BK-Verstärker. Der Rest blieb wie er war. Signal und Bild 
bestens! Testweise hatte ich dann mal DVB-C an diese Kombination 
gestöpselt, alles gut.... Inzwischen bin ich aber doch zu DVB-S 
gewechselt, die Verkabelung und Dosen sind noch da, aber ungenutzt.

Also, ja, ein BK-Verstärker oder ein gaaanz spezieller DVB-C-Verstärker 
(is eigentlich oooch nüscht anderes) direkt am Übergabepunkt hilft viel. 
Mehrere hintereinander könnte gehen, doch der zweite muss mit dem dann 
starken Eingangspegel klar kommen. Besser wäre ein einstellbarer bis 
20dB (wie mein alter Hirschmann).

Old-Papa

von KabelBW-Kunde (Unitymedia) (Gast)


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Man könnte auch hergehen, und sich das Internet über das Kabel-TV-Netz
holen. (Eventuell auch nur vorübergehend im Rahmen der Mindestvertrags-
laufzeit.) Dann müsste sich nämlich der Kabelbetreiber um die Sache
kümmern:

- Sicherstellen, dass am HÜP korrekte Pegel anliegen
- Einen neuen rückkanalfähigen Hausverstärker setzen
- Kabelmodem in der Wohnung installieren
- Die Anlage korrekt einpegeln, da die Modems hier oft
  empfindlich reagieren

von batman (Gast)


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Auch ne Idee, das mach ich vielleicht. Könnte aber dauern.
Macht es einen Unterschied, ob man einen 20dB oder zwei 10dB-Verstärker 
ins Kabel hängt?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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batman schrieb:
> Macht es einen Unterschied, ob man einen 20dB oder zwei 10dB-Verstärker
> ins Kabel hängt?

Ja, es geht hier nicht nur um die HÜP-seitige Verstärkung, sondern um 
einen hinreichend hohen Ausgangspegel des Verstärkers am Kabelanfang. 
Eine zu hohe Verstärkung, insbesondere bei direkt 
hintereinandergeschalteten Verstärkern, führt ansonsten nur zur 
Übersteuerung. Einfache Antennenverstärker zum Zwischenstecken schaffen 
ausgangsseitig nur mäßige Pegel; vielfach sind diese in der 
Produktbeschreibung nicht einmal spezifiziert. Z.B. hat der folgende 
Verstärker nur maximal 95 dBuV:

www.amazon.de/Transmedia-FP4iRL-Antennenverstärker-47-862MHz-Verstärkung 
/dp/B002INDY32

Ein kleiner ordentlicher Verstärker schafft z.B. 106 dBuV:
http://www.elv.de/axing-bvs-2-65-hausanschluss-breitbandverstaerker.html

Oder von Kathrein mit 112 dBuV:
https://www.conrad.de/de/kabel-tv-verstaerker-kathrein-vos-20f-20-db-1314253.html

Und die von mir schon erwähnten Polytron gibt es mit 115 dBuV bis 127 
dBuV.

: Bearbeitet durch User
von Richard B. (richard2)


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Hallo batmann,
kontrolliere doch einfach erstmal Deine Verteilung genau durch:
1. Es gibt sogenannte "Richtkoplerdosen". Wenn Du die falschrum 
schaltest, kommt nicht mehr viel an.
2. Hast Du eine End- oder eine Duchgangsdose? Durchgangsdosen müssen mit 
einem Endwiderstand abgeschlossen werden ud haben außerdem meist eine 
heftige Auskoppeldämpfung, die sich auf die Leitugsdämpfung aufadiert.
Enddosen sind daran zu erkennen, dass sie keinen 2. Ausgang haben und 
auch gar keine Auskoppeldämpfung. Nachteil, sie müssen immer mit einem 
Empfangsgerät abgeschlossen sein, sonst kommt an diesem Kabelanschluss 
bei keinem anderen Gerät mehr ein sinnvolles Signal an.

von batman (Gast)


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Ich habe das Ding jetzt mal aus der Wand gezerrt. Es ist eine "WISI 
DD15M/0650" und wird wohl Richtkoppler genannt (in/out beschriftet). Es 
geht nur 1 Kabel rein, am Ausgang ist ein Endwiderstand eingeschraubt.

Ich habe das Kabel so aus der Wand mal direkt ohne Widerstand über Verl. 
in die TV-Karte eingespiesen und es ist keine Änderung/Besserung zu 
verzeichnen. Der Kabelnetzbetrieber ist wohl leider ein Energiesparer, 
um nicht Geiz zu sagen. :)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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batman schrieb:
> Ich habe das Ding jetzt mal aus der Wand gezerrt. Es ist eine "WISI
> DD15M/0650" und wird wohl Richtkoppler genannt (in/out beschriftet). Es
> geht nur 1 Kabel rein, am Ausgang ist ein Endwiderstand eingeschraubt.

Und damit handelt es sich um eine Durchgangsdose mit 15 dB 
Auskoppeldämpfung... Selbst die ansonsten bauähnliche Enddose DD 09 M 
0650 hat auch noch 9 dB Auskoppeldämpfung.

> Ich habe das Kabel so aus der Wand mal direkt ohne Widerstand über Verl.
> in die TV-Karte eingespiesen und es ist keine Änderung/Besserung zu
> verzeichnen.

Der ca. 15 dB höhere Pegel sollte sich eigentlich sehr deutlich 
bemerkbar machen!

> Der Kabelnetzbetrieber ist wohl leider ein Energiesparer,
> um nicht Geiz zu sagen. :)

Naja, die Energieeinsparung betrifft höchstens Dein Haus, da ein 
Verstärker am HÜP ans Stromnetz des Hauses und nicht Kabelnetztes 
angeschlossen würde.

von Joachim B. (jar)


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Andreas S. schrieb:
> Und damit handelt es sich um eine Durchgangsdose mit 15 dB
> Auskoppeldämpfung...
>
> Der ca. 15 dB höhere Pegel sollte sich eigentlich sehr deutlich
> bemerkbar machen!


egal welche Auskoppeldämpfung, dem letzteren stimme ich zu:
> Der ca. 15 dB höhere Pegel sollte sich eigentlich sehr deutlich
> bemerkbar machen!

batman schrieb:
> Das analoge Kabelsignal war auch schon immer leicht verrauscht,

das hier müsste deutlich weg sein!

wenn es leicht verrauscht war, dann müssten +9 bis +15 dB rauschfrei 
werden, wenn nicht hattest du nur knapp 40 dBµV, was ich nicht leichtes 
Rauschen nennen würde.

batman schrieb:
> Ich habe das Ding jetzt mal aus der Wand gezerrt.

du hattest aber immer noch keine Daten zu deinem guten Kabel geliefert, 
vielleicht ist es doch nicht so gut?

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

> du hattest aber immer noch keine Daten zu deinem guten Kabel geliefert,
> vielleicht ist es doch nicht so gut?

Ich hatte ähnliche Probleme wie der TE mit einem Kabelanschluss
als ich mir einen neuen HDTV-Fernseher gekauft hatte. Ich habe
auch ca 8m Kabel zwischen Dose und Fernseher (wieso sind solche
Dosen einentlich genau gegenüber dem Fenster angebracht?). Um
mir etwas gutes zu tun, habe ich RG59-"Industriekabel" genommen.
Leider war auch bei mir das Signal zu gering. Als ich das Kabel
gegen ein neues "Satgeeignetes" getauscht habe, waren auf einmal
alle Probleme behoben. Anscheinend haben modernere Kabel doch
weniger Verluste als die alten RG-59.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ich sag's ja nur ungern, aber ich fuercht', das wird ohne ein 
Antennenmessgeraet und einen, der weiss, wie man's bedient ein 
ziemliches Stochern im Trueben. Keiner weiss letztlich ohne Messgeraet, 
ob wirklich der Pegel zu klein ist, oder das Rauschen zu hoch, ob/wie 
eine Schraeglage vorhanden ist, ob die unterschiedlichen Pegel fuer 
QAM-64, QAM-256 und analog passen, etc. bla.

Gruss
WK

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bei meinen Eltern war übrigens im Laufe der Jahre zweimal der 
Kabelabzweiger in der Straße "abgesoffen", so dass dann jemand mit 
Bagger und Schaufel anrücken durfte... Den Kabelnetzbetreiber 
interessiert aber nur der Pegel am Hausübergabepunkt, es sei denn, dass 
man ihn auch explizit mit der hausinternen Verkabelung beauftragt hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas S. schrieb:

> Den Kabelnetzbetreiber
> interessiert aber nur der Pegel am Hausübergabepunkt, es sei denn, dass
> man ihn auch explizit mit der hausinternen Verkabelung beauftragt hat.

Macht es eigenlich einen Unterschied, ob 6 oder 60 Teilnehmer an
einem Übergabepunkt angeschlossen sind? In der Nähe des Übergabe-
punktes ist in unserer Wohnanlage ein Kasten in der Grösse 1x0,5m
montiert, in dem genug Platz für Verstärkertechnik ist.

von Joachim B. (jar)


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Dergute W. schrieb:
> Ich sag's ja nur ungern, aber ich fuercht', das wird ohne ein
> Antennenmessgeraet und einen, der weiss, wie man's bedient ein
> ziemliches Stochern im Trueben.

aus diesem Grunde habe ich mir nach reiflicher Überlegung ein Ama KWS 
210 in der Bucht für reichlich Geld geschossen.

Der Kabelnetzbetreiber wechselt ja mal öfter die Dienste und Pegel und 
Kanäle so das ich am trimmen meines Splitbandverstärkers kaum hinterher 
komme in meinem Subnetz 100m geschätzt.

Das hilft aber nix wenn Telefondienste und Internet mir voll reinblasen 
so das ich noch einen Sperre einbauen musste oberhalb 700 MHz.

Noch dümmer wenn es überhaupt geht TV Känäle wurden genau zwischen VHF 
und UHF gelegt wo mein Splitbandverstärker ein Loch hat, es ist zum 
ko***

Ich brauche nun einen Neuen der die Schieflage von VHF und UHF auf 100m 
ausbügelt, der neuste mit BT abgleich soll um 700,-€ kosten, dabei täte 
es der alte noch wenn durch die Umlegung nicht Kanäle verschoben wären, 
hätten die ihre Tel., I-Net und S*X Dienste nicht in die Lücke zwischen 
Band III und IV legen können?

von KabelTV-Junkie (Gast)


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batman schrieb:
> Hallo,
> wie bekommt man am besten ein zu schwaches Kabel-TV-Signal verstärkt?
> Ich habe leider zum schwachen Kabelanschluß+30m Verl.Kabel eine
> unsensible DVB-C-Karte erwischt, die QUAM256-Sender nur unter 500MHz
> stabil empfängt. Die QUAM64 kommen dagegen durchgehend, d.h. über
> 800MHz.
> Die Settopbox (Standalone-Receiver) kommt damit besser klar, hier
> reichte ein alter 10dB-Antennenverstätker. Zeigt aber auch nur knapp
> über 50% Signalstärke an.
> Das analoge Kabelsignal war auch schon immer leicht verrauscht, mit dem
> 10dB-Verstärker etwas Besserung.
> Braucht man da einen stärkeren Verstärker? Kann man zwei
> hintereinanderschalten?

Schon mal dran gedacht, 2 häufigste Fehlerquellen auszuschließen?

- andres Antennenkabel verwenden?
- Fehlerhafter (oder gar defekter???) Empfänger-Tuner in der SetBox

..um nur mal 2 zu benennen.....

von batman (Gast)


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Ja. Hatte schon viele Kabel und Empfangsgeräte dran. In jedem Fall war 
der Empfang suboptimal.

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