Hallo, wenn ein Trimmer zum Einstellen eines Widerstandswertes benutzt wird, reicht es eigentlich, ein Ende und den Mittelabgriff des Trimmers anzuschließen. In der Praxis sieht man meistens, dass zusätzlich das andere, freie Ende mit dem Mittelabgriff verbunden wird. Gibt es dafür einen Grund? Kalli
Das eine stellt einer veränderlichen Widerstand das andere einen veränderlichen Spannungsteiler dar. Je nachdem was man braucht.
Nachtrag, wenn man das Ende mit nutzt hat man immer einen Wert (der Schleifer könnte auch am Ende ggfs keinen richtigen Konntakt mehr haben)
Kalli U. schrieb: > Gibt es dafür > einen Grund? Dann meckert dich dein Designsystem bei der Prüfung nicht an, dass du einen Pin offengelassen hast. Georg
Kalli U. schrieb: > Gibt es dafür einen Grund? Damit begrenzt du den Maximalwiderstand auf den Nennwert des Trimmers. Das geht in die FMEA der Schaltung mit ein.
Danke für die Ideen. Ich habe mal einen simplen Cermet-Trimmer (5 kOhm in Reihe mit einem 2,2 kOhm Festwiderstand) angeschaut, der zeigt tatsächlich am Anschlag bei ~ 0 Ohm ein "Kratzen". Allerdings ist kein klarer Unterschied erkennbar, wenn man den offenen Anschluss auf den Schleifer legt. (Im Bild ist grau mit offenem und orange mit verbundenem Anschluss.) Stimmt: wenn der Schleifer kaputt ist und keinen Kontakt mehr hat, bleibt immerhin der Nennwert des Trimmers im Stromkreis, wenn man das andere Ende verbunden hat. Ob das allerdings in der Schaltung noch viel rettet, ist schon fraglich. Noch ein Gedanke: In einzelnen Fällen kann das Routing erleichtert werden, wenn man nicht um einen offenen Pin herumfahren muss. Trotzdem überzeugt mich das nicht, warum in praktisch allen Schaltungen, die man so sieht, wenn man z. B. Elektor durchblättert, die Verbindung geschlossen gezeichnet ist. Kalli
Vielleicht ist auch die mechanische Befestigung auf drei Pins stabiler? Egal ob der dritte Pin mit dem Schleifer verbunden ist. Drei Pins halten den Trimmer stabiler auf der Platine.
Kalli U. schrieb: > Allerdings ist kein > klarer Unterschied erkennbar, wenn man den offenen Anschluss auf den > Schleifer legt. Dann betreibe dein Gerät in staubig-feuchten Umgebungen und miss in 30 Jahren nochmal ;). Als Bonus verwende die früher üblichen offenen Pertinax-Trimmer.
Wenn nur Anfang bzw. Ende eines Potis mit dem Schleifer verwendet wird, hast Du spätestens dann ein Problem, wenn der Schleifer oxydiert oder durch Vibrationen, Feuchtigkeit, Staub dann keinen oder schlechten Kontakt hat... Das stellt nicht nur die Funktion der Schaltung in Frage, es kann auch zu Schäden am Gerät führen, da der Widerstand dann einfach "weg" ist, Schaltungsteile in der Luft "hängen", das ganze dann auch als Antenne für Einstreuungen wirken kann und so die Schaltung mitunter zerstört... Ein Schleifer sollte IMMER auch am anderen Ende hängen, denn selbst wenn der Schleifer abhebt oder nicht mehr kontaktiert, dann sind auch noch stabile Verhältnisse gegeben... Mani
Jonny S. schrieb: > Vielleicht ist auch die mechanische Befestigung auf drei Pins stabiler? Es geht hier um den elektrischen Anschluss. Ein Layout, wo der dritte Anschluss kein Pad hatte, ist mir noch nie unter die Finger gekommen.
Kalli U. schrieb: > Trotzdem überzeugt mich das nicht, warum in praktisch allen Schaltungen, > die man so sieht, wenn man z. B. Elektor durchblättert, die Verbindung > geschlossen gezeichnet ist. Warum ist dir der genannte Grund nicht gut genug? Unter allen Störbedingungen (Verschmutzung der Schleifbahn, Erschütterungen, Defekt) gibt es klare Verhältnisse, die auch noch im "legalen" Arbeitsbereich der Schaltung liegen, also einem Wert der auch einstellbar wäre statt "in der Luft" hängendem Anschluss. Und das ohne Zusatzkosten. Wäre doch dumm sich das entgehen zu lassen.
Kalli U. schrieb: > Trotzdem überzeugt mich das nicht Was daran ist dein Problem? Den Pin anzuschliessen kostet doch nichts, also ist es auch bei einem noch so geringen Vorteil gerechtfertigt. Hast du Angst, deine LP werden teurer, weil 2 mm Leiterbahn mehr drauf sind, oder was stört dich? Georg
Mani W. schrieb: > Ein Schleifer sollte IMMER auch am anderen Ende hängen, denn selbst > wenn der Schleifer abhebt oder nicht mehr kontaktiert, dann sind > auch noch stabile Verhältnisse gegeben... Ein Satz, den auch jeder Soldat in der Ausbildungskompanie so formulieren würde. ;-) MfG Paul
Georg schrieb: > Was daran ist dein Problem? Den Pin anzuschliessen kostet doch nichts Ich habe kein Problem damit, den Pin anzuschließen, ich habe das ja auch immer so gemacht, aber mir war nicht klar, warum man das tun soll bzw. was passieren kann, wenn man es nicht tut. Die hier aufgeführten Argumente zielen auf den Fehlerfall ab, wenn der Schleifer defekt wird. Und da habt ihr schon Recht, dass der Nennwiderstand des Trimmers immer noch besser als ein unendlich großer Widerstand ist. Und damit bringt es dieses Zitat auf den Punkt: Georg schrieb: > also ist es auch bei einem noch so geringen Vorteil gerechtfertigt. Danke für eure Antworten! Kalli
Ich habe als Erklärung auch mal genannt bekommen, dass das offene Ende unter ungünstigen Bedingungen ja auch als Antenne wirken könnte. Ist sicherlich eine Frage der Anwendung ob sich das auswirkt, wenn man sich da Radio Eriwan mit ein paar mV drauf einfängt. Aber wie mit 45 Grad gewinkelten Leiterbahnen, einfach reflexartig machen, damit man es richtig gemacht hat, wenn es wirklich mal gebraucht wird.
Rudolph R. schrieb: > dass das offene Ende > unter ungünstigen Bedingungen ja auch als Antenne wirken könnte. Das ist physikalisch nicht begründbar: ob verbunden oder nicht, der ungenutzte Rest der Widerstandsbahn hat in beiden Fällen immer das Potential des Abgriffs. Und Strom fliesst in beiden Fällen nicht. Georg
Georg schrieb: >> dass das offene Ende >> unter ungünstigen Bedingungen ja auch als Antenne wirken könnte. > > Das ist physikalisch nicht begründbar: Nicht? Bisher bin ich davon ausgegangen, dass eine Antenne ein Stück Draht ist das man in die Luft hält. Und die Aussage, dass man sowas generell nicht tun sollte wenn man es nicht darauf anlegt, unabhängig von der Auswirkung, finde ich schon plausibel. Ich kann jetzt nicht den Finger drauf legen ob ich jemals einen Fall gehabt hätte bei dem sich diese "Antenne" bemerkbar gemacht hätte, ich gehe mal eher davon aus, dass das nicht so war, das ist einfach zu kurz. Es hat aber auch nichts gekostet, stets alle drei Pins anzuschliessen.
Rudolph R. schrieb: > Nicht? Bisher bin ich davon ausgegangen, dass eine Antenne ein Stück > Draht ist das man in die Luft hält. Das schon, aber es macht eben keinen Unterschied, ob die beiden Pins verbunden sind oder nicht. Wenn dich die Antennenwirkung stört, musst du schon den unbenutzten Teil der Widerstandsbahn absägen. Aber das ist jetzt wirklich genug diskutiert über so ein Scheinproblem. Du kannst dir ja ein EMV-Cad-Programm kaufen und das Poti simulieren. Georg
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