Forum: Offtopic Magnetismus und Wirbelstrom


von J. V. (janvi)


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In einem V2A Rohr (d=30mmm, 1.4301-sehr schwach magnetisch) habe ich 
einen einen in Polyamid gefassten Permanentmagneten rotieren. (Reichelt 
Magnet 4.2)
Das V2A Rohr ist mit einem gedrehten Alu-Deckel (d=0,5mm) verschlossen. 
Nähert sich der rotierende Magnet nun dem Alu-Deckel, nimmt die 
Lagerreibung der Welle signifikant zu. Zunächst hätte ich das wegen dem 
nicht-magnetischen Alu nicht erwartet. Könnten das Wirbelströme sein ?
Kann man das V2A durch ausglühen zuverlässig entmagnetisieren ?

: Verschoben durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Klar sind das Wirbelströme. Lass doch mal einen starken Magneten durch 
ein Kupferrohr fallen, Du wirst Dich wundern.

Wirbelströme kannst Du nur verhindern, wenn Du nichtleitendes Material 
verwendest. Ausglühen bringt da gar nichts.

von liegt (Gast)


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Wohl eher an deiner nicht zentrischen welle, als an wirbelströmen= mech. 
Problem.

von kupfer (Gast)


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Ist diamagnetisch und daher kannst du keine wirbelströme mit einem 
dauermagneten erzeugen, indem du ihn durch ein kupferrohr beschleunigst

von wendelsberg (Gast)


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kupfer schrieb:
> Ist diamagnetisch und daher kannst du keine wirbelströme mit einem
> dauermagneten erzeugen, indem du ihn durch ein kupferrohr beschleunigst

Das ist falsch. Natuerlich erzeugt ein Magnet, der durch eine 
Kupferschleife faellt, dort durch Induktion einen Strom.

wendelsberg

von J. V. (janvi)


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habe die Magnete einfach aus der Fassung ausgebaut und das Teil ist 
jetzt insgesamt deutlich drehfreudiger. Ein kleiner Teil wird wohl auch 
im V2A Rohr induziert der einen größeren Abstand hat. Der größte Verlust 
entsteht bei Annährerung an die Aluscheibe auf einen Luftspalt <<1mm. 
Die Kräfte entsprechen ziemlich genau der Geschwindigkeit und dem 
Abstand.

Eigentlich wollte ich die Wellendrehzahl mit einem Hallsensor 
berührungslos abtasten. Optisch habe ich wegen Verschmutzung Bedenken. 
Man könnte das Design modifizieren indem man den Aludeckel in Kunststoff 
macht und die Magnete aus normalem Eisen. Den Hallsensor ersetzt man 
durch einen induktiven Näherungsschalter - aber hier gibt es 
möglicherweise die gleichen Kräfte (? Die Größenordnung bewegt sich etwa 
mit dem Drehmoment einer Kompassnadel)

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wie hoch ist denn die maximale Drehzahl, die Du messen willst und wie 
hoch ist die Antriebsleistung?

Im Automobilsektor verwendet man magnetische Induktivgeber, bei denen 
eine Spule um einen magnetisierten Eisenkern im Geber gewickelt ist. An 
diesem Eisenkern bewegt sich ein Zahnrad oder eine Scheibe mit 
ausgestanzten Löchern vorbei und erzeugt dadurch ein veränderlichers 
Magnetfeld im Eisenkern des Gebers, das einen Strom in der Spule 
induziert. Dadurch hat man keine Magnete auf dem drehenden Teil und das 
System ist ausreichend robust, um viele Jahre an den Radnaben als 
ABS-Geber zu überstehen.

von Hp M. (nachtmix)


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J. V. schrieb:
> habe ich
> einen einen in Polyamid gefassten Permanentmagneten rotieren. (Reichelt
> Magnet 4.2)

Der ist doch axial magnetisiert.
Wenn du ihn um seine Rotationachse drehst, kannst du diese Rotation von 
außen sowieso nicht feststellen.

Um Wirbelströme zu vermeiden, nimmt man ein elektrisch möglichst 
schlecht leitendes Material. Glas, Kunststoff, Pappe ..., aber auch 
dünnes Messingblech ist oft noch akzeptabel.
Aluminium gehört aber zu den besten elektrischen Leitern und ist daher 
sehr ungeeignet, wenn ein magnetisches Wechselfeld hindurchgreifen soll.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (Gast)


Angehängte Dateien:

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kupfer schrieb:
> Ist diamagnetisch und daher kannst du keine wirbelströme mit einem
> dauermagneten erzeugen, indem du ihn durch ein kupferrohr beschleunigst

Sicher!
https://youtu.be/NqdOyxJZj0U

von J. V. (janvi)


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geiles Video. Ich glaube ich muß mich vom Permanentmagneten 
verabschieden. Leider sind beim induktiven Initiator die Luftspalte viel 
kleiner. Wenn ich aber selbst einen baue kann ich die Bauform anpassen 
und Optimieren. bzw. mit einem U-förmigen Ferrit anstelle eines runden 
Schalenkerns arbeiten.

Der Thread hierzu ist zwar schon etwas altbacken
Beitrag "Induktiver Näherungsschalter"

und die IC´s wohl allesamt nicht mehr aktuell. Er hat mich aber auf den
LMP91300 von Texas Instruments und auf die noch zeitgemäßere AN2679 von 
ST gebracht. Einen uC habe ich sowieso (Danke an den Mod fürs veschieben 
des Threads) und was der ST7 kann macht der STM32 sowieso.

http://www.st.com/st-web-ui/static/active/jp/resource/technical/document/application_note/CD00178756.pdf

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