Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Pufferkondensator für ALKALINE Batterien


von ALK (Gast)


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Hallo,

ich würde gerne für ein kleines Bastelprojekt 2 Alkaline Batterien in 
Reihe schalten um auf ca. 3V zu kommen.

gedacht hatte ich an sowas hier:
http://www.amazon.de/Varta-Energy-Batterie-Ger%C3%A4tebatterie-St%C3%BCck/dp/B00HDBMXU4

Ich habe auf einigen Referenzdesigns (beispielsweise bei einer 
Knopfzelle) gesehen, dass wegen des Innenwiderstandes der Batterie bei 
Einspeisung der Batterie Spannung ein dicker Tantal (100 uF) nahe an der 
Einspeisungsquelle liegt.

Ist das eher ein Pufferkondensator oder wofür braucht man sowas?

Wie sieht es jetzt konkret bei zwei in Reihe geschalteten Alkaline 
Batterien aus?
100 uF empfohlen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der Kondensator ist dafür da, damit das Gerät beim Batteriewechsel 
weiterhin mit Strom versorgt wird -- das ist so logischerweise nur bei 
Geräten möglich, die eine sehr geringe Stromaufnahme haben und bei denen 
es darauf ankommt, daß die Stromversorgung nicht unterbrochen wird, wie 
z.B. eine Digitaluhr.

Bei einer Taschenlampe ist das hingegen komplett unnötig.

Bedenke, daß Alkaline-Batterien niedrigere Spannungen als 1.5V liefern, 
sobald sie auch nur etwas entladen werden. Deine 3V werden Dir also nur 
sehr kurzzeitig zur Verfügung stehen, obwohl die Batterien noch lange 
nicht als "leer" zu betrachten sind.

Sieh Dir mal eine Entladekennlinie einer Alkaline-Batterie an.

Der manchen schwer zugängliche Dave Jones hat sich im Zusammenhang mit 
dem "Batterizer" recht ausführlich mit dem Thema beschäftigt:
https://www.eevblog.com/2015/06/05/eevblog-751-how-to-debunk-a-product-the-batteriser/

: Bearbeitet durch User
von ALK (Gast)


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ich zitiere einmal aus dem Datenblatt einen Bluetooth Moduls bzw. 
Development Kits wo es um die Spannungsversorgung von einer Knopfzelle 
geht:

"
LE113 can be used directly with a coin cell battery. Due to relatively 
high internal resistance of a coin cell
battery it is recommended to place a 100uF capacitor in parallel with 
the battery. The internal resistance of a
coin cell battery is initially in the range of 10 ohms but the 
resistance increases rapidly as the capacity is used.
Basically the higher the value of the capacitor the higher is the 
effective capacity of the battery and thus the
longer the life time for the application. The minimum value for the 
capacitor depends on the end application
and the maximum transmit power used. The leakage current of a 100uF 
capacitor is in the range of 0.5 uA to
3 uA and generally ceramic capacitors have lower leakage current than 
tantalum or aluminum electrolytic
capacitors."

Heraus geht ja hervor, dass der Kondensator genutzt wird um die 
Batterielebensdauer zu erhöhen.

Kann dies doch eine Rolle spielen?

Für meine Schaltung ist es nicht notwendig die Schaltung am Leben zu 
erhalten, wenn die Batterien getauscht werden. Ich will aber die 
Lebensdauer der Batterien maximieren.

Deswegen die Frage: Tantal Kondensator an die 2 alkaline Batterien dran 
oder nicht?
Wenn ja wie dimensionieren?

von Der Andere (Gast)


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Deine D Zellen haben einen 100 mal niedrigerern Innenwiderstand als die 
oben erwähnte Knopfzellen. Also braucht man keinen Kondensator.

ALK schrieb:
> Due to relatively
> high internal resistance of a coin cell
> battery it is recommended to place a 100uF capacitor in parallel with
> the battery. The internal resistance of a
> coin cell battery is initially in the range of 10 ohms but the
> resistance increases rapidly as the capacity is used.

Die D Zelle hat einen Innenwiderstand der eher 0,1 Ohm statt 10 Ohm ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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ALK schrieb:
> Heraus geht ja hervor,

... daß das ein anderer Anwendungsfall ist. Nämlich der Betrieb mit im 
Mittel zwar geringen, kurzzeitig aber sehr hohem Entladestrom.

Es kommt also immer darauf an, was für ein Verbraucher an den 
Batterien angeschlossen wird.


Was willst Du denn an den Batterien betreiben?

von ALK (Gast)


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Es handelt sich in der Tat um das obige BLE Modul (BLE121LR).

Stromverbrauch ca. 1 mA im Mittel.

von ALK (Gast)


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ALK schrieb:
> Es handelt sich in der Tat um das obige BLE Modul (BLE121LR).
>
> Stromverbrauch ca. 1 mA im Mittel.

Kann man dann sagen, dass wenn kurzeitig keine sehr höhen Ströme (denke 
mal > 20 mA) fließen -> kein Kondensator. Darüber hinaus noch auf den 
wesentlich geringeren Innenwiderstand der D-Zellen achten? -> kein 
Kondensator

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wenn beim Batteriewechsel der Spannungsausfall verkraftbar ist, 
verzichte auf den Kondensator.

Hast Du Dir schon mal Gedanken um das Problem der Entladekurve gemacht?

Alkaline-Zellen liefern 1.5V nur dann, wenn sie ziemlich voll sind. Als 
entladen sind sie erst dann zu betrachten, wenn die Spannung auf ca. 
0.9V fällt.


Funktioniert Dein BT-Modul mit Spannungen um die 2V herum?

Wenn nein, wirst Du Deinen Ansatz nochmal grundlegend überdenken müssen.

Willst Du nur Primärzellen (d.h. Wegwerfbatterien) verwenden, oder sind 
NiMh-Akkus auch eine Option? Die liefern eh' nur 1.2V, also gerade mal 
2.4V in Reihe.


Es gibt von TI nette kleine Aufwärtswandler, die aus der von einer 
Alkalinezelle gelieferten Spannung (herunter bis zu 0.8V) eine stabile 
Spannung von 3V produzieren.

http://www.ti.com/product/tps61021

von ALK (Gast)


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Hallo,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.

Die D-Zelle hat eine Entladeschlußspannung von 1V, d.h. dann ist Sie 
leer. Bei 2 in Reihe geschalteter ALK Batterien ergäben sich dann 2V.

Glücklicherweise arbeitet das BLE Modul mit 2V - 3,6V

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Und, fändest Du es nicht attraktiver, mit nur einer Zelle arbeiten zu 
können? Und statt Wegwerf-Zellen auch wiederaufladbare NiMh-Zellen 
nutzen zu können?

von ALK (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Und, fändest Du es nicht attraktiver, mit nur einer Zelle arbeiten
> zu
> können? Und statt Wegwerf-Zellen auch wiederaufladbare NiMh-Zellen
> nutzen zu können?

Hmmmm,

OK.
Das hieße also entweder Schaltung so wie gehabt und 1 Mal Zellen oder 
auf wiederaufladbare NiMh-Zellen setzen, die dann 2,4V (konstant?) in 
Reihe generieren und dann ggfs. noch einen Boost Converter 
hinterherschalten?!

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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ALK schrieb:
> oder auf wiederaufladbare NiMh-Zellen setzen, die dann 2,4V (konstant?)

Nein. Natürlich fällt auch deren Spannung bei Entladung. Warum aber zwei 
Zellen in Reihe verwenden? Für den Boost-Konverter genügt eine Zelle, 
und dem ist es völlig wurscht, was für eine Zelle das ist, ob 
Wegwerfzelle oder NiMh-Zelle. Der kann die Zelle bis unter 0.8V 
"auslutschen".

Zwei Zellen sind in erster Linie nur groß und schwer.

Wievele Wh benötigst Du denn realistisch für Deinen Aufbau?

von oszi40 (Gast)


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ALK schrieb :

> Stromverbrauch ca. 1 mA im Mittel.
> dann ggfs. noch einen Boost Converter hinterherschalten?!

Bitte Eigenverbrauch des Boost Converters beachten. Besser wäre 
Schaltung, die gleich mit fast leeren Batterien noch gut arbeiten kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Baby_%28Batterie%29

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