Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik "Altgeräte" neu verwenden? (Trafos)


von MicroGe (Gast)


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Hallo zusammen,


ich habe hier einige Trafos aus relativ alten Geräten herum liegen. 
Kleine Dinger mit Ausgangsspannungen von 10-20V oder auch "schwere" 
Ringkerntrafos mit 90V bei 8A.

Im Moment kann ich mich nicht dazu durchringen, die Dinger zu entsorgen, 
weil sie im Grunde fast unbenutzt "aussehen", tadellos funktionier(t)en 
und das meine olle Sammlerseele als Frevel ansehen würde. Zusätzlich 
dazu hat die Erfahrung der zurückliegenden Jahre gezeigt, dass die 
"neue" Technik viel eher in die Hände klatscht und ihren Geist aufgibt.

Nun stehen in Zukunft einige Projekte an, bei denen ich definitiv Trafos 
(5-30V / 2-10A) benötige. Meine Elektonik-Erfahrungen liegen zwar schon 
einige Jahre zurück, aber man kann sich ja in alles (neu) einarbeiten.

Was tun? Es sich einfach machen und einem Shopping-Rausch erliegen und 
einkaufen gehen oder die Teile einem neuen Einsatzzweck zuführen?

Fragen über Fragen ;o)
Danke

von Schreiber (Gast)


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MicroGe schrieb:
> Was tun? Es sich einfach machen und einem Shopping-Rausch erliegen und
> einkaufen gehen oder die Teile einem neuen Einsatzzweck zuführen?

Isolationsprüfung durchführen, wenn bestanden nochmal verwenden.

Bei schlechter Isolation kann eine Nacht im Backofen helfen...

...wenn die Isolation durchschlägt: Schrott.

von Rüssel (Gast)


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Ich hab' auch eine Menge Ausschlachttrafos hier herumliegen und verbaue 
sie, wann immer einer passt - das Zeug belegt schließlich viel 
wertvollen Lagerplatz hier ...

Meine Erfahrung:
Bei Kleinleistungsnetzteilen mit Standardschaltung (µA 78/79xx oder 
Ähnlichem) ist das unkritisch.
Je mehr Strom dein Projekt liefern soll, desto höher ist die 
Wahrscheinlichkeit, dass dir der Trafo, der die geforderten 
Eigenschaften so "über den Daumen gepeilt" bringt, im entscheidenden 
Moment dann doch zu wenig Leistung hat oder irgendwann abraucht.

In diesem Zusammenhang: Ich weiß nicht, wieviele Leute hier im Forum 
alte Trafos aufheben, aber evtl. wäre ein Tauschbörsen-Thread für 
gebrauchte Trafos ja sinnvoll ... was meint die crowd da draußen dazu?

von Old P. (Gast)


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Oha.....
ich habe nach inzwischen über 45 Jahren Sammeltätigkeit einige 
"Doppelzentner" an Trafos (alle Leistungsklassen bis zu 2kW) in diversen 
Kisten und Schubladen liegen. Früher habe ich noch selbst gewickelt, 
heute findet sich immer was bei Oppermann, Pollin und Co. Die alten 
Schätze werden einfach nicht weniger ;-)

Also ja, nach Prüfung kann man die verwenden.

Old-Papa

von Alfred B. (alfred_b979)


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Rüssel schrieb:
> ... was meint die crowd da draußen dazu?

Gar keine üble Idee. Nur bei kleinen Dingern stören die Versandkosten. 
Je größer, desto bedeutungsloser. Aber wie?

von Verfechter der deutschen Sprache (Gast)


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Rüssel schrieb:
> was meint die crowd da draußen dazu?

Die "crowd". Muss man jetzt jedes Wort ZWANGHAFT eindeutschen?! Oh 
sorry, ich meine natürlich eingermanen oder wie heißt das jetzt 
"korrekt"...

Sorry, aber DAS musste mal raus!

von The D. (thedaz)


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Ich kann deinen Sammeltrieb zu 100% nachvollziehen. Wer in seiner Jugend 
Bauteile aus alten Fernsehern und Radios ausgelötet hat um überhaupt 
irgendwelche Bauteile zu kriegen hat eine pathologisch hohe 
Wertschätzung für Trafos und dicke Elkos. Aber die Erfahrung zeigt, daß 
wenn man sie nach zig Jahren endlich brauchen könnte, das Wissen um ihre 
Existenz bzw. ihren Lagerort verschütt gegangen ist. Tu dir selbst einen 
Gefallen und verschenke bzw. verschrotte das Alteisen.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

bis vor einigen Jahren habe ich auch "alles" was sich Trafo nennt 
aufgehoben oder teilweise auch vor der Verwertung gerettet.
Aber letztendlich wurde doch so gut wie kein Trafo tatsächlich noch 
genutzt.

Warum?
Schaltnetzteile gibt es nicht nur als Restposten oder vom 
Wiederverwerter (Pollin etc.) für sehr kleines Geld bei gleichzeitig 
hoher Leistung - auch als echte Neuware sind sie sehr Preiswert zu 
bekommen.
5Volt 1Ampere Netzteile hat wahrscheinlich jeder zuhauf zu hause 
herumliegen und fast jedes entsorgte Consumer Elektronikgerät 
hinterlässt als Vermächtnis ein Schaltnetzteil in Form einer Wandwarze 
deren Leistung für den Großteil der Aufgaben die ein Hobbyelektroniker 
hat mehr als ausreichend ist.
Muss es dann doch mal etwas mehr Leistung sein sind selbst 
Schaltnetzteile mit mehreren Hundert Watt Leistung für wenig Geld zu 
bekommen - wobei man allerdings nicht die aller billigsten nehmen 
sollte.

Braucht man doch einmal die "Super saubere" Versorgungsspannung ist das 
Labornetzteil sowieso vorhanden bzw. kommt der kauf eine fertigen 
Labornetzteils meist preiswerter als der Selbstbau, selbst wenn der 
Trafo vorhanden ist.

Übrig von meiner größeren "Eisentrafosammlung" sind eigentlich nur ein 
größerer Trenntrafo (ca. 1kVA) und einige wenige "Hochspannungstrafos" 
für ein eventuell wieder aufflammendes Interesse an der Röhrentechnik 
übrig geblieben.
Alle andere wurden im Metallschrott entsorgt, bzw. für die fahrenden 
Metallsammlern am Straßenrand ausgesetzt worden.
Und ich bin froh darüber den alten Schrott los zu sein der nur Platz 
weggenommen hat und mit sein Gewicht Schränke unsinnig belastet hatte.

Der Eisentrafo ist für mindestens 90% der Aufgaben im Privaten und 
Hobbyumfeld obsolet geworden, und selbst für die wenigen sinnvollen 
Einsätze in diesen Bereich macht es meist mehr Sinn einen neuen 
Eisentrafo (Ringkerntrafo) zu kaufen. Ausnahmen mag ist vielleicht bei 
speziellen "Hochspannungsanwendungen" geben wo Neuware sehr teuer ist.

mfg

Praktiker

von Alfred B. (alfred_b979)


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Praktiker schrieb:
> Ausnahmen mag ist vielleicht bei
> speziellen "Hochspannungsanwendungen" geben wo Neuware sehr teuer ist.

...oder wenn man auf jeden Euro achtet / achten muß. Mir gefällt der 
Gedanke gut, weil damit ein Teil von

The D. schrieb:
> Aber die Erfahrung zeigt, daß
> wenn man sie nach zig Jahren endlich brauchen könnte, das Wissen um ihre
> Existenz bzw. ihren Lagerort verschütt gegangen ist.

als auch, den richtigen grade nicht zu haben, nur den falschen, 
wegfallen könnte. Einfach tauschen... (wenns nur so einfach wäre - D ist 
groß)

von Peter D. (peda)


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Praktiker schrieb:
> Der Eisentrafo ist für mindestens 90% der Aufgaben im Privaten und
> Hobbyumfeld obsolet geworden

Kann ich nur zustimmen, ab zum Schrottplatz damit.
Heutzutage möchte ich mir mich nicht mehr mit Eisenschweinen den Rücken 
verrenken, da nimmt man leichte, kleine Schaltnetzteile.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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es kann nie schaden, auch mal orn'lich 'n Paar Henry liegen zu haben.

-einen dicken Trafo mal an DC anschliessen
und dann mal den Lichbogen rausziehen.

-büsch'n Punktschweissen?

-dann einen Trafo hinter einem Staubsauger-Dimmer anschliessen,
damit man am Ausgang eine veränderbare Spannung hat.
Schon mal einen MOT oder'n Hochstromtrafo geregelt?

Seien nur mal als Möglichkeiten genannt,
die Du mit einem Schaltnetzteil noch lange nicht kannst.

von MaWin (Gast)


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MicroGe schrieb:
> Im Moment kann ich mich nicht dazu durchringen, die Dinger zu entsorgen

Wenn dir Spannungswerte nicht passen: Statt abwickeln und mit neuem 
Kupferdraht neu wickeln, was bei Ringkern schlecht und bei den moderner 
verschweissten Blechkernen gar nicht mehr geht, besser über eBay 
verkaufen und dir dort einen passenden besorgen.
Natürlich nicht wegwerfen, irgendjemand kann den immer noch gebrauchen.
Hast du zufällig 60V 190A ?

von MicroGe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Hast du zufällig 60V 190A

60V 160A? Leider habe ich solche Geschosse nicht ;o)
Den größten den ich jemals besessen habe hatte einen Einschaltstrom von 
16kw im Leerlauf, da ist (fast) jedes Mal die Sicherung geflogen. 
(Abgriffe von 2-110 V in 2 Volt Abständen) 30kg Gewicht? Ja so in der 
Art. Mit dem hättest du deinen Spaß gehabt. ;o)

Aber danke für den ganzen Input von euch. Dann werde ich mich wohl oder 
übel von den ganzen kleinen Dingern trennen. Im Grunde hab ich es ja 
immer gewusst. Aufwand und Nutzen, insbesondere dann wenn man die 
Schaltungen selbst bauen will/muss, stehen in keinem vernünftigen 
Verhältnis. Die eingegossenen liegen ja eh schon in der Transportbox. Es 
sei denn, so wie der Ringkerntrafo z.B., die haben vernünftige 
Ausgangsspannungen und auch den Strom dazu. 8-10A bei 5V können da schon 
zwei Raspberry mit Zusatzgeräten problemlos versorgen. Da lohnt sich der 
Aufwand noch.

Also Danke noch mal, viele Grüße und bis demnächst

Micro

von Peter D. (peda)


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MicroGe schrieb:
> 8-10A bei 5V können da schon
> zwei Raspberry mit Zusatzgeräten problemlos versorgen.

Echt jetzt?
5V/10A werden Dir doch an jeder Ecke hinterher geschmissen, z.B.:
http://shop.osd-schenck.de/epages/osd-schenck.sf/?Locale=de_DE&ObjectPath=/Shops/osd-schenck/Products/RS-50-5&ViewAction=ViewProductViaPortal&gclid=CJGTj_eHyssCFUWNGwodI2EGJg

von Hansi (Gast)


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Falls Du mit Verstärkern basteln willst, komst Du um ordentliche 
Spannung aus Trafos nicht herum. Mit Schaltnetzteilen ist da nix drin. 
Für gute Musik aus einem Verstärker braucht man auch gute Versorgung.

von Simpel (Gast)


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Alte Trafos spielen in der häuslichen Sicherheitstechnik eine gewichtige 
Rolle. Man kann sie gut nach Einbrechern werfen...

von Elektrofan (Gast)


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> Falls Du mit Verstärkern basteln willst, komst Du um ordentliche
> Spannung aus Trafos nicht herum. Mit Schaltnetzteilen ist da nix drin.

Natürlich geht das auch mit Schaltnetzteilen, wenn die es "können", und 
ihre Takterei keinen Ärger macht.
Deswegen sind Trafonetzteile beim Selberbauen auf jeden Fall einfacher.

von Michael M. (do7tla)


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Für HF Basteleien sind die Eisentrafos unverzichtbar.
Denn jedes Schaltnetzteil stört irgend wie immer!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die meisten Schaltnetzteile in dicken Audio-Endstufen sind erschreckend 
einfach gebaut. Wenn vorhanden erledigt die PFC die Vorregelung des 
Zwischenkreises, der Rest ist einfach 50/50 duty ungeregelt durch einen 
dicken Trafo, dicken Gleichrichter in ein paar Elkos auf der 
Sekundärseite. Hat den Vorteil, daß bei Bedarf sofort viel Energie aus 
den primärseitigen Zwischenkreis-Elkos geliefert werden kann. Dort kann 
sie wegen der hohen Spannung sehr effektiv vorgehalten werden. Den Rest 
macht die Rückkopplung der Endstufe, wie bei der ungeregelten Versorgung 
durch 50Hz-Trafos auch.

von MicroGe (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Echt jetzt?
> 5V/10A werden Dir doch an jeder Ecke hinterher geschmissen

Stimmt, selten gut geglätteter Gleichstrom, maximal warm werdend und 
schlampig verbaut. Sorry, ich trau den Dingern einfach nicht über den 
Weg.

Wobei mir das Ding (MEANWELL DIN-Schiene-Schaltnetzteil RS-50-5 
5VDC/10A) in der Tat schon über den Weg gelaufen ist. Der Preis 
irritiert mich dann nur und impliziert bei mir: "Welcher Schrott ist da 
verbaut?"

Es sind ja am Ende nicht nur zwei Raspis, die da dran kommen. Pro Gerät 
kommt noch ein Monitor dazu plus je eine UNIPI-Erweiterungsplatine plus 
einige lichtstarke Leuchtdioden. Und etwas Reserve hätte ich halt auch 
gerne.

von Peter D. (peda)


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Die Abwärme wird aber beim klassischen Trafonetzteil mit Linearregler um 
Längen höher werden. Schon die Graetzbrücke schluckt 14W. Der 
Wirkungsgrad wird <50% sein.
Linearregler nehme ich nur noch bis max 200mA.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ein PC-Netzteil passt da nicht hin?
Wenn Abwärme nicht durch das Netzteil abgeführt werden muss (wie beim 
PC)
kannst den Lüfter auch deaktivieren.

bei fortschreitendem Ausbau von anlagen
wird man doch bestimmt eh noch andere Spannungen als nur 12V benötigen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Den Lüfter beim PC-Netzteil zu deaktivieren ist ja mal wieder eine 
absolute Scheißidee. Was kühlt denn dann das Netzteil? Da drin sind 
etliche Bauteile "auf Kante" BWLisiert, so daß sie die Kühlung durch den 
Lüfter zwingend brauchen, erst recht wenn ein wenig Strom fließen soll.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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warum können denn 450Watter von Meanwell ohne Lüfter auskommen?

:)

meinst Du denn diese Netzteile sind nicht auf Kante genäht?
man kriegt doch nur Noch Mistkram, der auf Kante is'

: Bearbeitet durch User
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Ist was dabei bei euren einstaubenden "Schätzen"?

von Third E. (third-eye)


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Ich habe auch etliche Trafos im heimischen Teilelager. Man muss halt 
sehr viele verschiedene im Lager haben, um im Bedarfsfall einen 
passenden zu finden.
Da Ordnung zu halten ist aber absolut notwendig.
Mir ist natürlich auch klar, dass ich nur wenige Prozent der Trafos zu 
meinen Lebzeiten verbauen werde.
Im Bedarfsfall neu kaufen fällt oft aus, wenn ich krumme oder nicht mehr 
übliche (für Röhrentechnik) Spannungen brauche.

von Lachender Eskimo (Gast)


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Jeder, der die Murphy'schen Gesetze studiert hat weiss,
dass er einen Trafo, den er aufbewahrt, niemals mehr braucht;
einen Trafo jedoch, den er weggeworfen hat, 2 Wochen später dringendst 
brauchen würde.

von michael_ (Gast)


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Lachender Eskimo schrieb:
> einen Trafo jedoch, den er weggeworfen hat, 2 Wochen später dringendst
> brauchen würde.

Nein, am nächsten Tag :-)

Ein alter Kollege hat mal geasagt, wenn es " kein Brot frisst", kann man 
es aufheben.
Daran habe ich mich gehalten.
Wenn, wie in der Industrie, Lagerhaltungskosten anfallen, dann sieht es 
ganz anders aus.

von L. H. (holzkopf)


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michael_ schrieb:
> Ein alter Kollege hat mal geasagt, wenn es " kein Brot frisst", kann man
> es aufheben.
> Daran habe ich mich gehalten.

Genau so ist es. :)
Man fängt "klein" an, landet irgendwann bei Schäferkisten und am Schluß 
bei Gitterboxen. Fassungsvermögen bis zu 2 t. ;)
Wozu etwas verschrotten, wenn es "kein Brot frißt"?

von Alfred B. (alfred_b979)


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▶ J-A von der H. schrieb:
> meinst Du denn diese Netzteile sind nicht auf Kante genäht?
> man kriegt doch nur Noch Mistkram, der auf Kante is'

Das mag ja stimmen - aber Dir ist in Wirklichkeit schon auch klar, daß 
bei denen mit Lüfter ein Fehlen der Zwangskühlung mit nahezu 99,99... 
(Periode) % zum nahezu sofortigen Versagen führen dürfte - Dir.

Ich hoffe mal, daß jeder hier zukünftig ankommende Anfänger-Leser 
zufällig den Ironiedetektor auf Deine Welle eingestellt hat, ganz 
ehrlich.

Bei den traurigen Tatsachen (oben zuerst zitierte Aussage stimmt ja) 
brauchen die weniger gut bewanderten "Bastler" zusätzlich ja noch 
dringend solche Super-Tipps.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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hier in der 4ma läuft seit einiger Zeit ein Rechner,
dessen Netzteil sonst extremst nervt. ein 1HE-Server.
Den bläst ein grosser Lüfter so an,
dass trotzdem Ein Luftfluss durch das Gerät besteht

Zu Hause hab ich auch 2 Netzteile frei stehend ohne Lüfter im Betrieb,
da allerdings kürzere Laufzeiten, max 2 Stunden oder so.

Bei Compostern kommt es darauf an, die Luft aus dem GESAMTEN Gerät zu 
schaufeln, deswegen ist im Netzteil ein Lüfter drin.
Alleinstehend oder z.B. in einem Schaltschrank drin, bräuchte es keinen 
Lüfter.

solche Netzteile laufen sogar im Leerlauf, da macht nix PENG deswegen.
Ich weiss ja nicht, wo die Info immer herkommt, dass Netzteile keinen 
Leerlauf vertragen.

Das versuche ich schon seit 25 Jahren btw:
Ein Netzteil zu finden das die Grätsche macht,
bloss weil da keine Last dran hängt.

's wird wohl ziemlich schwierig werden,
sind die Netzteile durch Kostendruck doch eh alle mehr oder weniger
nach dem selben Grundmuster gestrickt.

Durch meine Hände ist schon so einiges an Altgeräten gegangen, 
lastwagenweise.

wenn Du jetzt auch zu der Fraktion gehörst, die einen fragt
"Was willst Du mit all dem Kram"
wenn man Sachen schlachtet, dann kannst Du das kaum wissen.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Old P. schrieb:
> Die alten
> Schätze werden einfach nicht weniger ;-)

Kann dir ja noch ein paar fette 100-180A Trafos schicken, aus alten 
Ladegeräten.
Die sind immer in Ordnung. Da raucht eher die Elektronik oder der 
Gleichrichter ab. Trafo hatte ich in den vielen Jahren nur einen kaputt 
und das Ladegerät war runter gefallen.
Also, immer weiter verwenden. Sind kostbare Rohstoffe, die nicht 
nachwachsen.

von nemesis... (Gast)


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Problem wird sein, dass alles so zu lagern, dass man im Bedarfsfall
drauf zurück greifen kann. Nach ein paar Jahren hat man die Teile
oft schon vergessen. Da sollte man sich lieber überlegen, ob man
solche Schätzchen nicht lieber trennt und verkauft.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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nemesis... schrieb:
> Nach ein paar Jahren hat man die Teile
> oft schon vergessen.

kenne ich ;)

5 Jahre nicht genutzt? - WEG!

von Peter D. (peda)


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Praktiker schrieb:
> bis vor einigen Jahren habe ich auch "alles" was sich Trafo nennt
> aufgehoben oder teilweise auch vor der Verwertung gerettet.
> Aber letztendlich wurde doch so gut wie kein Trafo tatsächlich noch
> genutzt.

Irgendwann ist man auch aus dem Schüleralter raus und verdient eigenes 
Geld und die Familie beansprucht auch Lagerplatz.
D.h. wenn man Elektronik benötigt kann man sich das doch wieder kaufen.
Bzw. nichts veraltet so schnell, wie Elektronik.
Selbst Endstufen größerer Leistung beinhalten kaum noch riesen 
Eisenschweine. Da ist ein Netzgleichrichter, Zerhacker, kleiner 
Ferritkerntrafo und Gleichrichter mit Ladeelkos drin. Das Verhalten ist 
ähnlich einem 50Hz Trafonetzteil, nämlich ungeregelt, aber viel kleiner 
und billiger.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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japp.
Und gepaart mit Digitaltechnik fangen 5 Jahre alte Teile zu plärren und 
zu sirren an.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Mike B. schrieb:
> Ist was dabei bei euren einstaubenden "Schätzen"?


Die Postüberschrift wurde bestimmt übersehen, daher nochmal im Klartext:

[S] 2x7V bis 2x8V bei 2x7A oder mehr
Ist was dabei bei euren einstaubenden "Schätzen"?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Kann dir ja noch ein paar fette 100-180A Trafos schicken,
> aus alten Ladegeräten.
Da muß ich doch glatt mal fragen was da für eine Spannung rauskommt.

von Old P. (Gast)


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100-180A hört sich nach Gabelstapler an. Vermute so 24-36V ?

Old-Papa

von AlsGast (Gast)


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Ich bin auch bekennender "Trafosammler" und "kleinteileaufheber" und 
habe mal eine Frage:

Woher kommt es, dass in vielen (vor allem Japan-) Radios, Radiowecker, 
Ghettoblaster usw. meist nur eine einzige Doppelspannung sekundär 
vorhanden ist? Wirklich nur, um 2 Dioden zu sparen? Auch bei Geräten mit 
IC Verstärker und Auskoppelelko, die diese Doppelspg. nicht bräuchte?

Meist sek.  9V -- 0V -- 9V

Weiß wer was?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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symmetrische Spannungsversorgung des Verstärkers.

von F. F. (foldi)


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Ben B. schrieb:
> für eine Spannung rauskommt.

24V, 48V und 80V-

von michael_ (Gast)


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Einmal die Einsparung der zwei Dioden.
Dazu kommt noch der bessere Wirkungsgrad.
Bei einer Graezschaltung ist jeweils ein Spannungsabfall mehr an einer 
Diode.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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@foldi
Mit wieviel Ampere/Leistung sind die 24 und 48V belastbar?

von Soul E. (Gast)


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AlsGast schrieb:

> Woher kommt es, dass in vielen (vor allem Japan-) Radios, Radiowecker,
> Ghettoblaster usw. meist nur eine einzige Doppelspannung sekundär
> vorhanden ist?

In USA und Japan wird hauptsächlich Zweiweggleichrichtung verwendet, in 
Europa Brückengleichrichtung. Das dürfte aber mehr traditionelle als 
technische Gründe haben.

von F. F. (foldi)


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Von 40 bis 150 ist das Übliche bei diesen Geräten.
Das schaffen die auch. Aber ist immer nur kurz messbar, der Strom geht 
schnell runter beim Laden.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hm, mach doch bitte mal ein Bild von dem Trafo. :) Wie groß und wie 
schwer?

von Elektrofan (Gast)


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> Dazu kommt noch der bessere Wirkungsgrad.
> Bei einer Graezschaltung ist jeweils ein Spannungsabfall mehr an einer
> Diode.

Bei der Brückenschaltung wird der Tansformator besser ausgenutzt, der 
gesamte Wirkungsgrad dürfte insgesamt günstiger sein, die 
Herstellungskosten niedriger.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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und warum hat man das dann nicht immer so?

von The D. (thedaz)


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▶ J-A von der H. schrieb:
> und warum hat man das dann nicht immer so?

Wenn der Trafo eh eine Mittelanzapfung auf der Sekundärseite hat, kann 
man sich 2 Dioden sparen und nutzt trotzdem beide Halbwellen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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warum gibts dann aber Geräte mit einzelnen Sek-Wicklungen und 
4er-Gleichrichter?

was spart dann mehr?
den Trafo ohne Mittelanzapfung zu machen um dann die Graetz-Brücke zu 
benötigen oder mit Mittelanzapfung und nur 2 Dioden?

von The D. (thedaz)


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▶ J-A von der H. schrieb:
> warum gibts dann aber Geräte mit einzelnen Sek-Wicklungen und
> 4er-Gleichrichter?
>
> was spart dann mehr?
> den Trafo ohne Mittelanzapfung zu machen um dann die Graetz-Brücke zu
> benötigen oder mit Mittelanzapfung und nur 2 Dioden?

Ich habe nur einen technischen Aspekt beschrieben. Die 
marktwirtschaftliche Seite eines Designs ist immer extrem individuell 
und hängt von vielen Faktoren ab.

von F. F. (foldi)


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Ben B. schrieb:
> Hm, mach doch bitte mal ein Bild von dem Trafo. :) Wie groß und wie
> schwer?

Bin nächste Woche wieder arbeiten. Wenn ich dann ein großes sehe (und 
dran denke ein Foto zu machen), dann kann ich nächste Woche mal ein Foto 
posten.

von Günter Lenz (Gast)


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Elektrofan schrieb.
>> Dazu kommt noch der bessere Wirkungsgrad.
>> Bei einer Graezschaltung ist jeweils ein Spannungsabfall mehr an einer
>> Diode.

>Bei der Brückenschaltung wird der Tansformator besser ausgenutzt, der
>gesamte Wirkungsgrad dürfte insgesamt günstiger sein, die
>Herstellungskosten niedriger.

Beim Trafo mit Mittelanzapfung muß man den Drahtquerschnitt
um die Hälfte verringern damit zwei Wicklungen mit
der gleichen Spannung drauf passen, das verschlechtert
den Wirkungsgrad wieder. Ich würde mal sagen, bei sehr
kleinen Spannungen hat die Variante mit Mittelanzapfung
Vorteile, bei höheren Spannungen nicht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Achsooo, ich dachte die Dinger gehören Dir... hätte evtl. einen solchen 
Trafo haben wollen.

von F. F. (foldi)


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Ben B. schrieb:
> hätte evtl. einen solchen
> Trafo haben wollen.

Na ja, ab und an gehen die kaputt und da fällt dann auch mal eins ab. 
Normal schmeiße ich die in den Schrott, aber wenn einer eins braucht 
....

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wäre cool wenn der Trafo dann noch okay ist...

von F. F. (foldi)


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Schrieb ich schon oben. Trafo ist eigentlich nie kaputt. Meist 
Elektronik, selten Gleichrichter.

von Third E. (third-eye)


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Warum in Radios, etc. oft ein kleiner Trafo mit Mittelanzapfung drinnen 
ist, könnte auch den Grund haben, dass dies der Quasi-Standard in der 
Branche ist und damit am günstigsten ist. Möglicherweise stammt das 
Design aus einer Zeit, wo Dioden noch richtig teuer waren. Ist aber 
reine Spekulation. Außerdem geht es da oft um recht kleine Spannungen, 
da fällt eine Diodenflussspannung weniger schon ins Gewicht.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Außerdem kann man die Mittelanzapfung direkt auf Masse legen. Und damit 
die Trafowicklung.

von L. H. (holzkopf)


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michael_ schrieb:
> Außerdem kann man die Mittelanzapfung direkt auf Masse legen. Und damit
> die Trafowicklung.

Machen kann man viel.
Ob das allerdings ratsam ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. :)

Bei der Mittelanzapfungs-Gleichrichtung wird meist ganz gerne angeführt, 
daß dazu nur zwei Dioden erforderlich sind.
Dabei wird aber eine "Kleinigkeit unter den Teppich gekehrt":
https://books.google.de/books?id=uEsjBgAAQBAJ&pg=PA55&lpg=PA55&dq=mittelanzapfung+gleichrichtung+Vor-+und+Nachteile&source=bl&ots=37ecPDpx6a&sig=l8xHyWkBm9bM-1mA1qXelfvCX7c&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi0zZXr39fLAhUDXg8KHeS_Bs8Q6AEIXjAJ#v=onepage&q=mittelanzapfung%20gleichrichtung%20Vor-%20und%20Nachteile&f=false

von michael_ (Gast)


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Und, auf was kommt es dir bei dem Artikel an?
Welche Kleinigkeit?

von Alfred B. (alfred_b979)


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L. H. schrieb:
> steht auf einem ganz anderen Blatt.

Zeig mal. Das besagte Blatt.

von L. H. (holzkopf)


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Hier etwas ausführlicher und vielleicht auch anschaulicher der 
Unterschied zwischen den Zweipuls-Schaltungen (M2) und (B2). :)
http://www.technik-emden.de/~elmalab/leielek/download/LE_4.pdf

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