Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Defektes Schaltnetzteil


von bastler 9. (Gast)


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Hallo Leute,

habe hier ein defektes Schaltnetzteil bei dem ich den Fehler nicht 
finde.
Einen Schaltplan und eine Bezeichnung habe ich leider nicht.

Es handelt sich um ein 12 Volt Netzteil mit 16,5 Ampere.

Die Schalttransistoren waren defekt. Diese wurden schon zusammen mit den 
Basiswiderständen samt Regler IC getauscht.
Kondensatoren wurden zum Großteil optisch und mit dem ESR Messgerät 
überprüft.
Transistoren die das Steursignal der Schalttransistoren schalten wurden 
auch geprüft. Diese sind auch in Ordnung.
Die gleichgerichtete Spannung von ca. 320 Volt liegt auch an.

Leider macht das Netzteil nach den Reparaturen immer noch keinen Mucks.

Somit kann es fast nur noch am Trafo liegen, was ich mir aber irgendwie 
nicht vorstellen kann.

Vielleicht hat jemand von euch noch eine Idee.

Gruß
Bastler

: Verschoben durch User
von hinz (Gast)


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von bastler 9. (Gast)


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Das ist leider nicht der korrekte Schaltplan zu dem Netzteil.

von NTCHECK (Gast)


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Nachsehen, ob die Lötstellen des Trafos OK sind. Das rappelt sich 
manchmal los... Versorgungsspannung am IC Messen. Wenn bei NT Start dort 
keine Spannung ist: Prüfen warum (Versorgung vermutlich über diode -> 
Widerstand).
Sicherung bzw. Schutzwiderstand - wenn vorhanden - prüfen.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Wenn es nichts schaltet, regelt der Regler vielleicht mangels 
Steuersignal nichts. So vom bloßen Anstarren der Platine fehlt mir 
irgendwie die Rückmeldung von der Niederspannungs- auf die 
Hochspannungsseite (Stichwort: Optokoppler). Da sind auch recht viele 
Dioden im Primärkreis verbaut, wenn das mittig oberhalb des Trafos der 
Gleichrichter ist. Wenn du die grundsätzliche Funktionsweise klärst, 
klärt sich auch die Fehlerquelle. Eine Hilfswicklung wär' auch denkbar, 
dann brauchts keinen Optokoppler für die Regelung.

Vielleicht lüftest du noch ein paar Geheimnisse, wie den getauschten 
Reglerbaustein oder ein paar Oszilloskopbilder von den MOSFET-Gates.

von hinz (Gast)


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bastler 9. schrieb:
> Das ist leider nicht der korrekte Schaltplan zu dem Netzteil.

Das ist der Schaltplan eines sehr ähnlichen Netzteils. Wenn du damit 
nichts anfangen kannst, dann kauf ein neues Netzteil, 12V/200W ist ja 
nichts besonderes.

von hinz (Gast)


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Boris O. schrieb:
> So vom bloßen Anstarren der Platine fehlt mir
> irgendwie die Rückmeldung von der Niederspannungs- auf die
> Hochspannungsseite (Stichwort: Optokoppler).

Der Regler sitzt sekundär und steuert die bipolaren Schalttransistoren 
über einen Impulstrafo an. Ein Optokoppler ist so nicht nötig.

von NTCHECK (Gast)


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Der Regler muss initial spannungsversorgt werden (von der primären 
Seite!). Diese Schaltung prüfen, da sie oft stirbt.

von oszi40 (Gast)


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Vorsichtig Spannung am Schaltkreis messen und kleinen Elko der 
Anlaufschaltung erneuern. Evtl. ist mehr kaputt.
Vorsicht, fliegende Elkos können auch ins Auge fliegen!!! Kein Spaß!

von bastler 9. (Gast)


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SMPS Controller ist der KA7500 und bei den Schalttransistoren handelt es 
sich um J13009 NPN Transistoren.

So wie ich das sehe wird die Hilfsspannung beim Einschaltmoment von 
Trafo erzeugt. (Über den Draht der aus dem Trafo kommt?)

Dieser kurze Impuls ist da. Aber danach ist keine Versorgungsspannung 
mehr zu messen.

An der Basis der beiden Transistoren kann man jeweils eine Spannung von 
ca. 0,55 Volt messen. Somit werden beide Transistoren gleichzeitig etwas 
aufgesteuert.

von Jens G. (jensig)


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Dann nimm diesen Plan:

http://www.eejournal.org/wp-content/uploads/2010/10/PC-SMPS-2003-schematic1.gif

Und wen  man ein bißchen vergleicht, dann sieht man, daß beide ICs 
ziemlich gleich sind.

von oszi40 (Gast)


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bastler 9. schrieb:
> Dieser kurze Impuls ist da. Aber danach ist keine Versorgungsspannung
> mehr zu messen.

Ja, wenn diese Energie nicht reicht, startet das Ding nie. Also Elko 
suchen und tauschen. Oft sind die ausgetrocknet.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Der linke der beiden dicken schwarzen Siebelkos hat einen runden Kopf, 
oder seh ich das falsch?

von hinz (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Dann nimm diesen Plan:
>
> http://www.eejournal.org/wp-content/uploads/2010/1...

Da gibts ein Standbynetzteil, sowas gibts beim NT des TE nicht.


Und KA7500 ist nichts weiter als ein Nachbau des TL494.

von nemesis... (Gast)


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bastler 9. schrieb:
> Kondensatoren wurden zum Großteil optisch und mit dem ESR Messgerät
> überprüft.

Fraglich ob das Aussagekräftig ist. Ein Kapazitätsmessgerät macht
hier mehr Sinn und zwar an ausgelöteten entladenen Kondensatoren.

Mike B. schrieb:
> Der linke der beiden dicken schwarzen Siebelkos hat einen runden Kopf,
> oder seh ich das falsch?

Sehe ich auch so, aber der TO will die ja schon durch Messung
ausgeschlossen haben. Ich habe da Zweifel was er da gemessen
haben will.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich hatte in einem SNT auch mal einen ausgetrockneten Startkondensator. 
Bei den kleinen 47µ Dingern ist keine Sollbruchstelle auf dem Deckel, 
die sehen auch noch gut aus, wenn sie taub sind. Außerdem würde ich in 
dem Schaltplan mal die beiden 1N4148 an den Emittern der 
Ansteuertransistoren nachmessen. Wenn die mit den Transistoren gestorben 
sind, gehts auch nicht.

von NTBOSS (Gast)


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Widerstände werden in SNT auch gerne mal hochohmig ...

von NTBOSS (Gast)


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Vor allem die zwei etwas größeren in der Nähe der Schalttransistoren 
(ca. 160K)!

von NTBOSS (Gast)


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R8... und sein lookalike

von hinz (Gast)


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Man muss da nicht raten. Man kann dem Regler seine 12VDC spendieren, und 
dabei den 230VAC Eingang offen lassen. Dann sieht man schnell was da 
nicht funktioniert.

von bastler 9. (Gast)


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Die zwei großen Glättungskondensatoren sind beide in Ordnung. Diese 
haben keinen runden Kopf. Dies sieht auf dem Bild nur so aus. Habe diese 
auch nochmals ausgelötet und mit dem Messgerät (ESR sowie Kapazität) 
überprüft.

Alle kleinen Elkos habe ich trotz korrekter Messung ausgetauscht.

Der Hauptfehler lag aber noch an zwei defekten Z Dioden bei den 
Transistoren neben dem IC.

Nachdem ich diese getauscht habe lief das Netzteil für ein paar 
Sekunden. Dann wurde das typische Schaltgeräusch des Trafos immer 
schneller und die Sicherung ist geflogen und die zwei Schalttransistoren 
sind nun auch wieder defekt. Leider habe ich für diese nun keinen Ersatz 
mehr.

Worin könnte der Fehler jetzt liegen?

Gruß, bastler

von Kurt A. (Gast)


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bastler 9. schrieb:
> Nachdem ich diese getauscht habe lief das Netzteil für ein paar
> Sekunden. Dann wurde das typische Schaltgeräusch des Trafos immer
> schneller und die Sicherung ist geflogen und die zwei Schalttransistoren
> sind nun auch wieder defekt. Leider habe ich für diese nun keinen Ersatz
> mehr.

Eine 60 oder 100W Glühlampe in Serie im Primärspannungskreis (230V) 
hätte diese knallerei verhindern können. Bei Kurzschluss nimmt die Lampe 
den Strom auf.

von Gerald B. (gerald_b)


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Nimm dir die Leistungsshottkydioden auf der Sekundärseite vor. Wenn da 
eine durch Überlast durchlegiert ist, fließt hochfrequenter Wechselstrom 
durch die Siebelkos, was einen Quasikurzschluss verursacht.

von 7uptrinker (Gast)


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Hallo!

Normal ist es bei dieses Netzteilen so, dass sobald sie Spannung 
bekommen die beiden Schalttransistoren mit ihrer Beschaltung und dem 
Trafo eine Art Schwingkreis bilden. Das sorgt dafür, dass das Netzteil 
"unkontrolliert" anläuft. Dadurch wird auf der Sekundärseite eine 
Spannung aufgebaut, welche auch den TL494 (KA7500) versorgt. Sobald 
dieser läuft übernimmt er über den Gate-Trafo (der Kleinere der beiden 
in Deinem Bild) die Ansteuerung der Primärseitigen Schalttransistoren. 
Der ursprüngliche Schwingkreis (zum Anlaufen) hat dann sozusagen "nichts 
mehr zu melden".

Da der TL494 auf der Sekundärseite sitzt, kann die Spannungskontrolle 
und die Stromüberwachung leicht ohne Optokoppler umgesetzt werden.

Schau Dir mal die Seite qrp4u.de an. Da findest Du links den Punkt "13,8 
V / 15 A aus einem PC-Netzteil". Das entspricht im Grunde Deinem 
Netzteil. Da ist das Verhalten ganz gut erklärt.

Schon mal die Gleichrichterdiode D18 geprüft?

Gruß

7up

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Normalerweise haben solche Aufbauten kein "Schaltgeräusch". Da war also 
noch irgendwas faul, was einen korrekten Lauf des Wandlers verhindert 
hat.

Frühere AT-Netzteile für Computer funktionieren nach dem gleichen 
Prinzip. Diese haben ebenfalls kein Standby-Netzteil, obwohl der Regler 
auf der Sekundärseite sitz. Der Trick besteht darin, daß der Primärstrom 
des Haupttrafos auch durch den Steuertrafo fließt und der Wandler 
dadurch freischwingend ungeregelt anläuft. Der TL494 (oder Nachbau) 
übernimmt dann die Regelung sobald er durch die hochlaufende 
Sekundärspannung versorgt wird.

Diese Schaltung ist eigentlich Schrott weil sie zwei für mich 
gravierende Schwachstellen enthält.
Erstens kann der Regler den Wandler im Fehlerfall (z.B. sekundärseitiger 
Kurzschluß, Diodenschaden) nicht stoppen weil entweder gar keine 
Sekundärspannung aufgebaut wird oder der Wandler ständig neu anzulaufen 
probiert.
Zweitens passiert es in zum Glück sehr seltenen Fällen, daß der TL494 
nicht korrekt startet. Entweder eine Art Latch-Up oder ein Bauteilfehler 
in der externen Beschaltung und der TL494 stellt sich tot, mit dem 
Ergebnis, daß der Wandler freischwingend mit Vollgas läuft und die 
Sekundärspannung ungeregelt auf ungeahnte Werte hochläuft. Was die 
angeschlossene Schaltung davon hält wenn sie statt z.B. 12V so 30..40V 
in die Fresse bekommt, kann man mehr oder weniger laut hören, aber in 
jedem Fall deutlich riechen.

von SD (Gast)


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von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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NTBOSS schrieb:
> R8... und sein lookalike

Gern darf man in einem deutschen Forum auch die deutschen Wörter für die 
Begriffe verwenden.
Was du wohl gesucht hast war sein "Aussehen".

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Frühere AT-Netzteile für Computer funktionieren nach dem gleichen
> Prinzip.

Die in dem beigefügten Schaltplan ist aber schon eine ganz andere als 
die auf qrp4u.de beschriebene.
In dem Schaltplan oben wird offensichtlich die 50Hz-Sinus-Vollwelle auf 
die Primärwicklung gegeben.
In Reihe nach der Primärwicklung folgt dann die Mittelanzapfung der 
Primärwicklung des zweiten Übertragers zum TL494 hin.

In der Schaltung auf gpr4u.de jedoch wird die Primärwicklung oben (Punkt 
A) als Mittelpunkt zwischen die Siebkondensatoren C1 und C2 nach 
GLeichrichtung gehängt. An welcher Stelle und welcher Frequenze kommt 
denn hier überhaupt die zu übertragende Energie in die Primärwicklung?
Leuchtet mir iwie nicht ein...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> In dem Schaltplan oben wird offensichtlich die 50Hz-Sinus-Vollwelle
> auf die Primärwicklung gegeben.
Achso? Naja, empfiehlt sich bei Schaltnetzteiltrafos immer dann, wenn 
man rauchende Wicklungen, explodierende Halbleiter und fliegende 
Sicherungen mal live erleben möchte. Offensichtlich hast Du den 
Netzgleichrichter und die Siebelkos dahinter übersehen.

von NTBOSS (Gast)


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lookalike, lookalike, lookalike .... :D

von batman (Gast)


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Kanns nicht der Trafo sein?

von Mark S. (voltwide)


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ja

von Mark S. (voltwide)


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ja!

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
>> In dem Schaltplan oben wird offensichtlich die
> 50Hz-Sinus-Vollwelle
>> auf die Primärwicklung gegeben.
> Achso? Naja, empfiehlt sich bei Schaltnetzteiltrafos immer dann, wenn
> man rauchende Wicklungen, explodierende Halbleiter und fliegende
> Sicherungen mal live erleben möchte. Offensichtlich hast Du den
> Netzgleichrichter und die Siebelkos dahinter übersehen.

also wenn ich die rot nachgezogene Verbindung verfolge, hängt der Trafo 
direkt an der Längsdrossel 5mHn

wenn der schalter 115/230V geschlossen ist, sonst hängt er wieder an der 
Mittelanzapfung zwischen den Siebelkos

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Delon-Schaltung, aber eben nur für Ami-Netzspannung.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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hinz schrieb:
> Delon-Schaltung, aber eben nur für Ami-Netzspannung.

ahhh, jetzt ja
wo du es so sagst...

von undnun (Gast)


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Läufts wieder?

von bastler 9. (Gast)


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Läuft leider immer noch nicht.
Habe jetzt ein paar neue Schalttransistoren besorgt und diese wieder 
eingelötet.
Die Gleichrichterdiode am Ausgang habe ich auch nochmals überprüft. 
Diese scheint in Ordnung zu sein.
Habe jetzt mal den Tip mit einer 100 Watt Glühbirne in Reihe zum 
Primärkreis beachtet.
Somit war es mir möglich ein kurzes Video von dem "Brummen" zu machen:

http://workupload.com/file/mS81kJO9

Leider ist der Ton etwas leise.

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