Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltung die einen Kapazitätsunterschied von 10pF erkennt und anzeigt?


von Michael (Gast)


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Hallo zusammen, kennt jemand von euch eine Schaltung (Schaltplan) die 
einen Kapazitätsunterschied von 10pF erkennt und anzeigt?
Konkret: Das "Bauteil" zeigt im Ruhezustand 420 pF an, wenn es 
manipuliert wird steigt die Kapazität auf 530 pF. Nun sollte ich eine 
Schaltung haben die mir z.B. optisch anzeigt, dass manipuliert wurde. 
Der genaue Wert ist dabei nicht wichtig (z.B. 420 pF LED aus - 428 LED 
an bei evtl. 1,5 V). Wäre das möglich?
Vielen Dank für eure Unterstützung :)

von Sascha (Gast)


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Schwingkreis aufbauen, wenn sich die Kapazität ändert, ändert sich auch 
die Resonanzfrequenz.

Mit einer Frequenz nahe der Resonanzfrequenz anregen und mittels 
Hüllkurvendemodulator die Ausgangsspannung messen.

Alternativ gibts auch ICs die für kapazitive Touch-Erkennung da sind.

von Noch einer (Gast)


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Nebenan im Mikrocontroller-Forum würden wir dir empfehlen: Nimm einen 
kleinen MC, setze deinen Kondensator als RC-Oscillor an einen 
Timer-Eingang und schreibe einen Frequenzzähler.

von Michael B. (laberkopp)


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Einfach ist ein BFO. Du verwendest die ca. 450pF in einem Schwingkreis 
(z.B. zusammen mit 100uH) und baust einen zweiten Schwingkreis mit einer 
festen Kapazität und derselben Induktivität, beide schwingen um 750kHz.
Beide Frequenzen mischen ergibt eine Differenzfrequenz bei der 10pF 
(=2%) massive Frequenzänderungen erbringt. Man kann sie auch direkt mit 
Phasenvergleicher vergleichen damit man eine LED-Ausgabe bekommt.

von reihaus (Gast)


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such mal nach Valvo Feuchtesensor
da sind Auswerteschaltungen dabei die das können

von eProfi (Gast)


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suche nach Theremin, dem ältesten elektronischen Musikinstrument, besser 
gesagt nach dessen Erfinder Lev Thermen / Lew Termen
http://de.wikipedia.org/wiki/Leon_Theremin

Die ursprüngliche Verwendung war als Diebstahlwarngerät / Alarmanlage.
Prinzip: zwei Oszillatoren, einer festfrequenz, der andere variabel über 
eine "Antenne". Bei Annäherung ändert sich die Kapazität ggü Masse und 
damit die Frequenz. Überlagerung führt zu Frequenzsubtraktion -> hörbar.
Wie oben bereits angeführt: BFO-Prinzip.

von Stefan F. (Gast)


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Metalldetektor Bausatz von Franzis.

Wenn sich die Frequenz des Schwingkreises schnell ändert, macht er 
optisch und akustisch Alarm. Die Empfindlichkeit ist einstellbar. 
Langsamer Drift wird hingegen ignoriert (oder auch nicht, ist per Jumper 
einstellbar).

von HiildeKK (Gast)


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QTouch-Prinzip.

von Hp M. (nachtmix)


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Michael schrieb:
> Nun sollte ich eine
> Schaltung haben die mir z.B. optisch anzeigt, dass manipuliert wurde.

Das wird wohl auf eine Brückenschaltung mit dem manipulierbaren und 
einem baugleichen nichtmanipulierbaren  Teil hinauslaufen, denn 
vermutlich hast du auch Drift oder Temperaturkoeffizient in der 
Größenordnung jener 10pF.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Viele Mikrocontroller erfüllen genau diese Funktion mit der 
Capacitive-Touch-Funktion. Deren Pins kann man als RC-Oszillator(en) 
schalten, deren Frequenz ausgemessen wird. Sehr zuverlässig, sehr billig 
und ganz primitiv - außer, dass man ein kleines Programm schreiben muss. 
10 von 500 pF ist überhaupt kein Problem.

Auch mit diskreter Logik ist nach dem selben Verfahren eine sichere 
Funktion mit ca. 2 ICs leicht zu realisieren.

von Sebastian S. (amateur)


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Jedes halbwegs sauber aufgebaute Kapazitätsmeßgerät - vor allem, wenn es 
nur in einem Breich messen muss - kann das.


Was mir allerdings Sorge bereitet ist, dass meine mathematischen 
Kenntnisse mit Deinen nicht mithalten können.

>Schaltung die einen Kapazitätsunterschied von 10pF erkennt und anzeigt?

>Das "Bauteil" zeigt im Ruhezustand 420 pF an, wenn es
>manipuliert wird steigt die Kapazität auf 530 pF.

Adam Ries und Eva Zwerg hätten glatt (ich auch) auf einen Unterschied 
von 110 pF getippt.

von Jens G. (jensig)


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auf die eine 1 kommt es ja nun auch nicht an ... ;-)

von Peinlich (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Adam Ries und Eva Zwerg hätten glatt (ich auch) auf einen Unterschied
> von 110 pF getippt.

Michael schrieb:
> Hallo zusammen, kennt jemand von euch eine Schaltung (Schaltplan)
Der genaue Wert ist dabei nicht wichtig (z.B. 420 pF LED aus - 428 LED
> an

Alles lesen, nicht pingelig sein wg. eines Schreibfehlers...

von Harald W. (wilhelms)


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Michael schrieb:

> Konkret: Das "Bauteil" zeigt im Ruhezustand 420 pF an, wenn es
> manipuliert wird steigt die Kapazität auf 530 pF. Nun sollte ich eine
> Schaltung haben die mir z.B. optisch anzeigt, dass manipuliert wurde.

Wir wissen ja leider nicht, um was für ein Bauteil es sich handelt,
aber Du solltest damit rechnen, das sich die Kapazität auch ohne
Manipulation z.B. durch Temperatur- oder Feuchteeinfluss ändert.
Es macht also keinen Sinn, die Auswertung zu empfindlich zu machen.

von Jens G. (jensig)


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Harald Wilhelms schrieb:

>Wir wissen ja leider nicht, um was für ein Bauteil es sich handelt,
>aber Du solltest damit rechnen, das sich die Kapazität auch ohne
>Manipulation z.B. durch Temperatur- oder Feuchteeinfluss ändert.
>Es macht also keinen Sinn, die Auswertung zu empfindlich zu machen.

Kann man schon ...
Wenn der Delta-C-Detektor nur auf rel. schnelle Änderungen ansprechen 
soll, und die Störung ist so langsam wie Temperatur oder Feuchtigkeit, 
dann könnte man ja in einer Theremin-(Differenzfrequenz-)Schaltung die 
Soll-Frequenz durch eine träge PLL mit der Ist-Frequenz koppeln (die 
variable Ist-Frequenz ist suzusagen die Soll/Referenzfrequenz der PLL).
Wenn die Istfrequenz sich schnell ändert, kann die PLL nicht gleich 
folgen, womit man dann kurz eine Differenzfrequenz sieht.
Das ganz läßt sich natürlich auch softwaretechnisch mit einem µC 
modellieren ...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.netzmafia.de/skripten/hardware/Datenblaetter/Feuchtesensoren/Valvo_Feuchtesensor.pdf 
ab Seite 5 steht die oben schon erwähnte Schaltung mit einem CD4001 
(oder HEF4001) vierfach-NOR-Gatter

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Der genaue Wert ist dabei nicht wichtig (z.B. 420 pF LED aus - 428 LED
> an bei evtl. 1,5 V).
Um zu erkennen, ob etwas geändert wurde, ist der genaue Wert hier 
sogar auf mindestens 1% genau wichtig...

Harald W. schrieb:
> Wir wissen ja leider nicht, um was für ein Bauteil es sich handelt
Das würde mich auch interessieren. Denn es ist etwas anderes, ob sowas 
ein einzeges Mal auf dem Labortisch funktioniert, oder ob es mit 
Fertigungstoleranzen und sonstwas zu kämpfen hat...

von Michael (Gast)


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An ALLE vielen Dank für die Infos!

die Kapazität wird nur durch geradlinige Bewegung beeinflusst und ist 
eine Einzelanfertigung. Ruhezustand 423 pF "unruhig" 433 pF oder mehr. 
Mehr kann ich im Moment noch nicht sagen. Ich dachte an eine Schaltung 
für einen Füllstandsmelder. Aber das hat nicht so hingehauen wie ich es 
mir vorstellte. Leider ist mein Wissen in Sachen Elektronik begrenzt. 
Hat jemand eine Idee oder sogar einen Schaltplan den ich nachbauen kann?

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Du suchst vermutlich einen Lock-in-Verstärker.

von gerhard (Gast)


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Ich votiere auch für "QTouch" -> siehe Application Note von Atmel. Das 
lässt sich mit dem kleinsten AVR aufbauen mit zwei, drei externen 
Bauelementen.

Auswertung beispielsweise über eine einzelne LED, LCD-Display oder 
serielle Schnittstelle an den PC.

Vorteil eines µC ist, dass du ein digitales Filter, Komparator mit 
Hysterese oder Verzögerungen experimentell anpassen kannst ohne löten zu 
müssen. Gerade, weil es bei dir so klingt, als wäre es ein Prototyp für 
eine neuartige Sache.

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